Was kostet der Friede zwieschen den Menschen ....

Heide hüpfte von der Schule nach Hause.
Der Religionslehrer hatte der Klasse eine besondere Hausaufgabe gegeben. Die Kinder sollten in Ihrer Familie und der Nachbarschaft nachfragen was für sie der Friede zwischen den Menschen kostet.
Im Religionsunterricht hatten sie über Geld geredet. Was kostet ein Brot, Kartoffeln und andere Lebensmittel. Auch hatte der Lehrer ihnen erklärt, dass viele Menschen in Deutschland nur sehr wenig Geld zur Verfügung haben und sich nicht alles kaufen können.

Heide fragte zuhause zuerst ihre Mutter, was sie
denke was der Friede zischen den Menschen kostet? Die Mutter überlegte und antwortete „Ich denke das der Friede 5,75 Euro kostet. Die Nachbarin hatte sich über die laute Trompeten-musik von Vater beschwert und da habe ich ihr einen Blumenstrauß geschenkt. Über den hat die Nachbarin sich sehr gefreut. Da nahm Heide ihr Hausaufgabenheft und schrieb hinein: Der Friede kostet 5,75 Euro.

Nach dem Mittag essen ging sie hinaus um die Nachbarn zu befragen. Zuerst begegnete Heide der Altenpflegerin Frau Meier. „Hallo Frau Meier, was meinen sie kostet der Friede unter den Menschen?“ „Lass mich mal überlegen, ich denke er kostet einen Wochenenddienst. Ich bin für eine Kollegin eingesprungen deren Tochter Geburtstag hatte“ antwortete ihr Frau Meyer. Heide schrieb nun in ihr Heft, der Friede kostet einen Wochenenddienst.

Fröhlich hüpfte Heide weiter und als die Erzieherin Lisa um die Ecke kam. Und Heide fragte auch sie nach dem Preis für den Frieden zwischen den Menschen. „Lass mich mal überlegen“ sagte Lisa. „Ich habe es, ein Schälchen Pudding. Im Kindergarten meinte ein Kind viel zu wenig Pudding bekommen zu haben und stritt sich deswegen mit den anderen Kindern darüber und da habe ich dem Kind mein Schälchen Pudding gegeben.“ Heide notierte nun in ihr Heft. Der Friede kostet ein Schälchen Pudding.

Am späten Nachmittag ging sie nach Hause und traf dort ihre Schwester und ihren Vater an. Sofort platzte Heide heraus, „Hallo, was meint ihr kostet der Friede zischen den Menschen?“ Daraufhin sagte ihr Vater, „Der Friede kostet einen Parkplatz. Unser Nachbar hat sich bei mir immer beschwert, da ich seinen vermeintlichen Parkplatz vor der Haustür mit unserem Auto benutze und da habe ich - um des Friedens willen - ihm den Parkplatz überlassen und ich gehe jetzt ein paar Meter zu Fuß nach Hause.

„Und du Schwesterherz“, sagte Heide. „Ach“, antwortete ihre Schwester. „Der Friede kostet ein paar Socken“. Unser Hund Hansi hat mal die Socken meiner Freundin zerbissen und da habe ich mich bei ihr entschuldigt und von meinem Taschengeld ein paar neue Socken gekauft.

Heide notierte in ihrem Heft, der Friede kostet einen Parkplatz und ein paar neue Socken.

Abends im Bett las Heide zusammen mit ihrer Mutter die Notizen noch einmal durch. Der Friede kostet 5,75 Euro, einen getauschten Wochenenddienst, ein Schälchen Pudding, ein Parkplatz und ein paar neue Socken. Also manchmal kostet der Friede wirklich nicht viel. Nur von uns selbst müssen wir etwas abgeben, nicht immer auf unser Recht bestehen und überlegen wie wir den anderen etwas Gutes tun können. Daraufhin holte die Mutter die Bibel und sie lasen zusammen :

Nun
Liebe Leserin,
Lieber Leser,

welche Erfahrungen habt ihr mit Euren Mitmenschen gemacht bei dem Frieden stiften

So im direkten wie du es oben beschreibst ist es einfacher, als wenn man mit einer Person Frieden schließen muss, die man gar nicht kennt.
Dieses reale Beispiel soll das veranschaulichen:
Es war im Jahr 2002, als ich feststellen musste das in dem Mehrfamilienhaus (Plattenbau) in dem ich wohnte, in meinem Keller eingebrochen worden war und mein teures Schweißgerät, Schweissdraht,
meine große Flex und der ganze Zubehör gestohlen war.
Natürlich war meine erste Reaktion, die Polizei zu rufen, aber genau in dieser Situation spürte ich einen Widerstand dagegen.
Darauf vertrauend ging ich ins Gebet, segnete den oder die mir unbekannten Diebe und spürte, wie sich in mir eine Fröhlichkeit ausbreitet.
Dann nahm ich ein Blatt Papier und schrieb folgende Zeilen:
"Liebe Mitbewohner.
Wie ich feststellen musste wurde in meinem Keller eingebrochen und einige Wertsachen entwendet.
Ich weiß nicht, ob der oder die Diebe hier aus unserem Haus kommen.
Aber Gott, der alles sieht und alles weiß, kennt ihn oder sie ganz genau.
Ich werde nicht die Polizei verständigen, doch hoffe ich, das die Person/en die Sachen bis heute Abend zurückbringen und vor meiner Kellertür deponieren."

Dieses Blatt befestigte ich an der Infotafel in unserem Treppenhaus neben der Haustür.

Gegen Abend klingelte es.
Vor meiner Tür stand ein Mitbewohner.
Er war kreidebleich, roch nach Alkohol und machte einen ungesunden Eindruck.
Noch bevor ich etwas sagen konnte begann er stotternd und weinend:
"Ich wollte nur sagen, das ich die Sachen alle zurückgebracht habe. Ich bin Alkoholiker,
und ich habe alles Geld versoffen. Die Sachen wollte ich verkaufen weil meine Familie Hunger hat...aber als ich das las mit Gott..."
Ich bat ihn, herein zu kommen, doch das lehnte er ab. Ich legte ihm meine Hand auf die Schulter und sagte ihm, "Jesus segne dich. Ich bete für dich das du einen Weg findest aus dieser Sucht herauszukommen. Und ich vergebe dir die Sachen gestohlen zu haben."
Er sah mich an, sichtlich erleichtert.
Innerlich bewunderte ich ihn für den Mut, an meine Tür gekommen zu sein.
Er drehte sich um und ging sichtlich erleichtert nach oben.
Wir machten dann für seine Familie ein Lebensmittelpakt fertig und stellten es bei ihnen vor die Tür ab.

Whow Heinz B. ,

das übertrifft bisher alles von meiner
Geschichte die ich für unseren Gemeinde Brief schrieb.

Danke , deine Geschichte zeigt auch auf, das wir mehr Gott vertrauen haben
sollten und euer Essen Paket war
das gelebte Evangelium.

Du kannst das gerne für deinen nächsten Gemeindebrief verwenden, Space.

Schauen wir mal

An einem Frieden zwischen den Menschen scheint sich hier wohl
kein weiterer zu Interessieren ....

Dabei ist es ganz wichtig.
Am Frieden schaffen werden die Kinder Gottes erkannt.

Um Frieden zu stiften reicht es manchmal schon, das "Anspruchsdenken" herunter zu fahren.
Und nicht von dem ausgehen, was man "eigentlich" vom anderen erwarten können müsste ....

Mir ist das in der letzten Zeit besonders aufgefallen, dass in unserem Denken heutzutage sehr oft Ansprüche eine grosse Rolle spielen. Und Menschen sich dadurch quasi aufwerten, dass sie Ansprüche stellen.
Das zeigt, dass sie es sich leisten können, anspruchsvoll zu sein und dass sie es wert sind - das Beste ist gerade gut genug für sie ....
Auch die Werbung spielt mit diesem Denken und unterstützt es.

Werden Ansprüche - ob vermeintliche oder berechtigte - nicht erfüllt, entstehen Unzufriedenheit und Missstimmung zwischen Menschen; man meint, der andere "ist einem noch etwas schuldig" .... und begegnet ihm entsprechend.

Ich denke, das Loslassen dieser Ansprüche gehört auch zu dem, was wir unseren "Schuldigern" zu vergeben haben, ihnen erlassen sollten.
Um das Miteinander unbeschwert und frei von unerfüllten Ansprüchen zu gestalten.

Wir haben gestern im Hauskreis Bibelzitate ausgetauscht, die uns in letzter Zeit berührt haben. Eins davon ist mir nun besonders "hängengeblieben" und das passt hier gut hin, denke ich.

Neues Leben:

Sprüche 19,11 Menschen mit Verstand zügeln ihren Zorn; sie erwerben Achtung, wenn sie über Unrecht hinwegsehen. 

Die Schlachter übersetzt etwas anders:

Sprüche 19, 11 Einsicht macht einen Menschen langsam zum Zorn, und es ist ihm eine Ehre, Vergehungen zu übersehen.