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Du bist normal, Ich bin normal, Was ist normal...?

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Beitrag von Adam Mi 6 Jun - 10:51

Hallo zusammen,

Heute Morgen, wie fast jeden Morgen in der Woche, wenn ich "meine Kleine" zur Schule gebracht habe, in meiner Funktion als Opa, fahre ich immer und immer wieder an eine Bushaltestelle vorbei, in der täglich zur selben Zeit so genannte "geistig Behinderte" einsteigen, um dann in einer extra für sie vor Jahren schon eingerichteten Werkstatt tagein- tagaus irgendwelche handwerklichen Dinge zu verrichten....

Ich "kenne" die meisten von ihnen, da ich eine Zeit selbst mit dem Bus gefahren bin und weiß, wo sie wohnen und wohin sie wollen, usw... Sie sind in der Regel eigentlich sehr nett. zumindest hatte ich persönlich noch nie etwas negatives in ihrem Zusammenhang erfahren. Ihr Vokabular und damit ihre Unterhaltung beschränkt sich während der Busfahrt und auch an der Bushaltestelle auf irgendwelche "Alltäglichkeiten".... die mit ihrem unmittelbaren "Lebens- und Wirkungsraum" zusammen hängen.

Ich muss zugeben, manchmal finde ich es irgendwie erfrischend profan, einfach, wenn diese sich auf einer Ebene miteinander unterhalten, wo man nicht unbedingt lange darüber nachdenken muss, was denn der eine oder andere gemeint haben könnte, oder wie er es verpacken möchte, damit es irgendwie "intelligent" herüber kommt.

Dabei ertappe ich mich, dass ich dann schon hin und wieder überlege, "bin ich denn gegenüber "Jenen da" normal, oder gibt es eventuell wiederum andere Menschen, die vielleicht auch bei mir darüber nachsinnen "Wenn das alles ist, was er an Problemen hat und kultiviert, dann wäre ich auch gerne ein "Adam"!". Und ich erkenne auch durchaus beim Zuhören von Gesprächen anderer Menschen, dass ich mich auch hier irgendwo in eine Schublade setze, die entweder darunter oder darüber liegt....

Als ich aufgrund meines wissenschaftlichen Interesses auf diversen Gebieten irgendwann mal zu dem für mich entscheidenden Schluss kam, dass wir eigentlich "wissensmäßig" erst am Anfang einer unendlich großen Vielfalt und Repertoire an Erkenntnissen sind, die wir aber aufgrund unseres jetzigen Intellekts bereits als das Non plus ultra erkennen und einstufen möchten, wurde mir auch zugleich bewusst, dass es ganz sicher auch noch andere "Wesen" gibt, wie auch immer sie geschaffen sein sollten, die über uns Menschen mit unserem IQ von vielleicht maximal 175 und jenen körperlichen, also physischen und auch psychischen Unvollkommenheiten ... nur mitleidig und müde lächeln könnten, oder günstigsten Falls vielleicht sogar verständnisvoll feststellen: " Äh ja, jener Homo Sapiens ist gerade dabei, den Eisberg, den er bisher nur von oben gesichtet erkannt und vermessen hatte, auch unter Wasser zu begutachten und zu vermessen, ... kann nun mal auch nicht aus seiner Haut fahren und mehr sein, als er tatsächlich ist.....

Kurzum, vielleicht bin Ich ja auch in den Augen von "E.T," irgendwie nicht nur geistig sondern auch körperlich behindert, und damit keinen Deut besser, als jene an der Bushaltestelle, die jeden Tag tagein- und tagaus in ihre Werkstatt fahren und etwas herstellen, was ansonsten vielleicht auch keiner braucht.... oder schlimmer noch, ich selbst stelle Dinge her, die die Menschheit an sich von Heute auf Morgen vernichten können und wähne mich deshalb einer Überlegenheit gegenüber jenem, denen ich mich überlegen fühle....

Nun ja, wie gefragt: Was oder wer ist denn normal? Vielleicht habt ihr ja eine Antwort für mich?!

Lieben Gruß
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Beitrag von Getsemani Mi 6 Jun - 14:28

Ich bin definitiv nicht normal...eher ein bisschen "Bluna". Und das meine ich ernst, weil ich Deinen Thread ernst nehme. Es ist keine Gaudi-Antwort meinerseits sondern ich meine es g e n a u so.
Ausserdem würde ich a la Einstein sagen: Normal ist relativ!
Es kommt immer auf die Perspektive an, von der aus man etwas betrachtet.
Es gibt ja das Buch von Manfred Lütz "Irre - wir behandeln die Falschen!"

Hab´ mal einen Vortrag von Prim. Dr. med. Dipl. theol. Manfred Lütz (Alexianer-Krankenhauses, Köln)
hier interessehalber verlinkt:



Er beantwortet in diesem Vortrag tatsächlich mit einem ganz kurzen Satz Deine Frage!!!
Der Vortrag ist so genial!
Ich lach mich hier grad schlapp - doch es steckt in Lützs Humor soooooo viel Wahrheit!!!

Huch - mein Posting ist 2x drin! Die Zeit zum Löschen/Ändern ist rum.
Könnte bitte jemand von Euch, grape oder Pete, bitte obiges Posting löschen? Daaaankeeee!

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Beitrag von DenkTroll Do 7 Jun - 11:12

Wieso solltest Du nicht körperlich behindert sein, wenn du nach spätestens 120 Jahren stirbst? Was ist das denn, wenn nicht eine Behinderung?
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Beitrag von Spaceship Do 7 Jun - 12:58

Ich würde euch allen mal Empfehlen sich den Film

Wunder

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Beitrag von Moni Fr 8 Jun - 9:26

Lieber Adam,
bitte definiere den Begriff "normal".

Wenn man davon ausgeht, dass es normal ist, nur an sich zu denken, dass Geld und Macht das wichtigste im Leben sind und man diese auch mit Betrug, Unterdrückung und Krieg erreichen darf, dann bin ist wohl kaum einer, der hier mitschreibt, normal. Allerdings sind dann die meisten Politiker und Staatsregenten normal. Oder willst du vielleicht behaupten, wir wählen eine Regierung, die sich aus Menschen zusammensetzt, die nicht normal sind?
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Beitrag von Adam Fr 8 Jun - 10:22

Spaceship schrieb:Ich würde euch allen mal Empfehlen sich den Film

Wunder

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Mein lieber Spacy,

als ich diese "Frage" stellte, war ich mir nicht so sicher, ob ich wirklich wissen möchte, wer oder was denn normal sei. Denn diese Frage lässt sich nicht so einfach klären. Der von dir empfohlene Film behandelt ja, wenn ich das so richtig interpretiere, nur die optische Variante der Frage, was denn "normal sei". Dass sich hier natürlich zwangsläufig diese Diskrepanz zwischen "üblichen" und "unüblichen" Aussehen auf das Verhalten des, der Betroffenen niederschlägt, ist eigentlich verständlich. Ich muss dazu allerdings sagen, dass ich mit derart "Unnormalität" weniger Probleme habe, und ich mich auch schon vor mehr als dreißig Jahren für Körperlich "behinderte" Menschen eingesetzt habe, respektive "einen normalen Umgang" mit ihnen gepflegt habe.

Um den Film an sich mal umzudrehen: Auch dann, wenn du im Vergleich zu anderen optisch durchaus "besser" aussiehst, als das, was man als "normal" zählt, kannst du ebenfalls massive Probleme mit deinem Umfeld haben, wie bei diesem besagten Filmbeispiel. Besonders dann, wenn dich die "Welt" um dich herum nach deinem Aussehen beurteilt, nicht aber nach deinem Inneren!

Auch das lieber Spacy habe ich durchaus kennen gelernt....
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Beitrag von Adam Fr 8 Jun - 10:32

DenkTroll schrieb:Wieso solltest Du nicht körperlich behindert sein, wenn du nach spätestens 120 Jahren stirbst? Was ist das denn, wenn nicht eine Behinderung?

äh, nein, lieber DenkTroll, nur weil mir mit 120 Jahren anstatt wie unmittelbar nach dem Sündenfall mit maximal 1000 Jahren sterben, ist dies keine Aussage über eine physische "Unvollkommenheit". Eher dann schon, wenn man hier den Begriff "Vollkommenheit" einbezieht, dann eine geistige Unvollkommenheit. Diese kann sich natürlich auch auf die physische Entwicklung auswirken, muss es aber nicht zwangsläufig.

Vielmehr ist hier die Begrenzung auf 120 Jahren Lebenszeit zugleich auch als "Schutz" zu verstehen. Der Schutz zugleich auch vor einem selbst, damit man sich nicht noch mehr im negativen Sinne entwickelt, weil man ganz einfach nicht anders kann. Du erlebst quasi innerhalb jener 120 Jahre im Prinzip das gleiche, wie jemand mit 1000 Jahren. Doch wenn du in diesem Sinne 1000 Jahre alt werden würdest, würdest du mit all dem, was du dann erlebst, nicht mehr wirklich fertig werden.

Darum, lieber Denktroll, kann auch jene 120 Jahre für uns auch ein Segen sein!

Lieben Gruß
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Beitrag von feli Fr 8 Jun - 13:19

in dieser Weise habe ich darüber noch nie nachgedacht...es hat was !! danke Adam!!! I love you
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Beitrag von Adam Sa 9 Jun - 6:26

willy36 schrieb:Was ist denn normal?? Ich bin ne Einzelanfertigung, also einmalig. So kann ich gar keiner Norm entsprechen. Gott hat noch nie Massenware gemacht. Er hat mich im Mutterleib geformt und trotz meiner körperlichen Behinderung bin ich sein gewolltes Kind und kein Betriebsunfall.
Also, normal ist was anderes: ich bin Gottes geliebtes Kind und will zu seiner Ehre leben.

Willy
Schön, dass du diese Einstellung für dich gewonnen hast. Ich habe viele Jahren mit körperlich und auch geistig behinderten Menschen zu tun gehabt (wie an Spacy geschrieben) und habe mich mit ihnen in vielen persönlichen Gesprächen auseinander gesetzt... und daher kenne ich auch die andere Seite bis hin zum Suizid oder einer selbstzerstörerischen Lebensform, die sich auch auf andere übertrug.

Darum empfinde ich es schon als notwendig, sich mit diesen Gedanken auseinander zu setzen, und jenen Menschen, die an ihrer "Norm" zweifeln durch "gelebten Glauben" in liebevoller "normaler" Hingabe zu zeigen und vorzuleben, dass sie es Wert sind, zu leben. Aber eben nicht gekünstelt, nicht aufgesetzt nicht (allein) durch Bibelzitate, sondern durchaus durch verständnisvolle akzeptierende Nähe.

Wie gesagt, es gibt leider verdammt viele Menschen, die an ihrer "Normalität" zweifeln, auch wenn man es ihnen körperlich nicht ansieht, und auch nicht in der Form, wie von mir  am Anfang beschrieben (an der Bushaltestelle) ....

Gruß
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