Zerreißt eure Herzen

Zerreißt eure Herzen

Joel 2,13 Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, / und kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, / langmütig und reich an Güte / und es reut ihn, dass er das Unheil verhängt hat.

Will Gott Menschen mit zerrissenen Herzen?

Was bedeutet dieser Text?

Franz schrieb:und kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, / langmütig und reich an Güte / und es reut ihn, dass er das Unheil verhängt hat.

Gott reut etwas, was er tat? Dies würde doch bedeuten, dass er selbst meint, er hätte einen Fehler gemacht.

Herz zerreißen bedeutet: Kampf gegen den Bösen Trieb und „vertikalisieren“
Gott „reute“ es bedeutet: Er hat Mitleid, wenn ein Sachverhalt über die Schiene der Gerechtigkeit laufen würde.
Göttliche Medizin: Barmherzigkeit und Jesus, der Messias.

Franz schrieb:und kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, / langmütig und reich an Güte / und es reut ihn, dass er das Unheil verhängt hat.

Franz schrieb:Gott „reute“ es bedeutet: Er hat Mitleid, wenn ein Sachverhalt über die Schiene der Gerechtigkeit laufen würde.

Das musst du näher erklären.

Es steht da, es reute ihn, dass er das Unheil verhängt hat....

Mit deiner Erklärung kann ich irgendwie nichts anfangen.
Wenn ich einem Kind z.B. etwas verbiete und es ist deshalb wütend und unglücklich im Moment, so kann ich zwar mit dem Kind Mitleid haben, aber das Verbot trotzdem nicht bereuen, weil ich eben weiss, dass es richtig war, dies zu verbieten.

Mitleid haben und reuen ist also nicht das gleiche.

@Mimi, vielleicht kann ich helfen
Jeremia 18,7-10r erklärt es nämlich:
"Einmal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es auszureißen und abzubrechen
und zu zerstören; kehrt aber jenes Volk, über das ich geredet habe, von seiner Bosheit um,
so lasse ich mich des Übels gereuen, das ich ihm zu tun gedachte.
Und ein anderes Mal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es zu bauen und zu pflanzen; tut es aber, was böse ist in meinen Augen, so dass es auf meine Stimme nicht hört, so lasse ich mich des Guten gereuen, das ich ihm zu erweisen gesagt hatte."
Gott bereut nie Seine Ratschlüsse und Gnade, wohl aber lässt Er es sich gereuen in der Vollziehung des angekündigten Gerichts, wenn der Mensch Buße tut, weil Gott in der Ausübung der Gnade mehr verherrlicht wird, als in der Vollstreckung des Gerichts.
Wir müssen bereuen und dann lässt Gott sich es gereuen, aufgrund Seiner Barmherzigkeit, die sich gegen das Gericht rühmt! (Jak 2,13; Mich 7,18-19.)

Gott handelt nach 2 Prinzipien:
A.) Gerechtigkeit
B.) Barmherzigkeit

A.) für Menschen ohne „Vertikalisierung“
B.) für Menschen mit „Vertikalisierung“

Gott ist die höchste Wahrheit, Perfektion, Wahrheit und Schönheit.

In Gott gibt es keine Reue, was Er tut bzw. über die von Ihm eingeforderte Gesetzlichkeit.
In Gott gibt es keine negativen Gefühle.

Wohl aber in Jesus: Jesus leidet mit ( Bernhard von Clairvaux)
Jesus tun Menschen leid, wenn sie hungern, wenn sie leiden.

Jesus leidet mit dem letzten Schaf mit.
Jesus leidet, wenn ein Mensch verlorengeht.

Aber: Jesus hat bereits jedes Leid am Kreuz getragen, auch Seinen eigenen Schmerz über nicht bekehrte Sünder.

Also: Gott reut etwas:
im Jüdischen im wörtlichen Sinn
Im Christlichen: hier geht der „Weg“ über Jesus, denn Gott ist frei von jedem negativen Gefühl, Er ist die höchste Glückseligkeit!

Franz das ist alles schön und gut, aber beantwortet Mimis Frage nicht.

@ Heinz
Deinem Beitrag entnehme ich also, dass "reuen" hier nur Umkehren bedeutet im Handeln und nicht, zu meinen, einen Fehler gemacht zu haben vorher.
Das macht Sinn.

Gen 6,6 Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh.

2 Begriffe sind wichtig zum Verständnis von „Reue“ Gottes.

Das hebräische Wort „nacham“:  neben Reue auch Mitleid,  tiefes Mitgefühl, Trost, barmherzig werden,  Rettung, usw. (wie z.B. in 5. Mose 32,36; Psalm 90,13;  Jesaja 51,12; Psalm 86,17), aufhellend ist, dass es Gott „weh tat  in seinem Herzen“.
Das hebräische Wort „azab“ bedeutet:  „betrüben“, im Herzen weh tun, äußerst starke Emotion, starker Schmerz.
Also „nacham“ (Reue im Sinn von Mitleid,…si. oben) führt bei Gott zu „azab“ („betrüben“ im Sinn von starkem Schmerz, si. oben) , und dies  läuft über die „Schiene“ von Jesus,
denn in Gott ist kein Schmerz, da Er die Vollendung der Glückseligkeit ist.
Allerdings: im Jüdischen gilt der wörtliche Sinn. In Gott sind auch Gefühle wie Reue, Schmerz,  usw., denn dort gibt es keine Trinität.

5. Mose 32,36 Ja, der Herr wird seinem Volk Recht geben / und mit seinen Dienern Mitleid haben. / Er wird sehen: Jede Hand ist ermüdet, / es gibt nur noch Unterdrückte und Hilflose.

Ps 90,13 Herr, wende dich uns doch endlich zu! / Hab Mitleid mit deinen Knechten!


Jes 51,12 Ich bin es, ja ich, der euch tröstet. / Was hast du, dass du dich fürchtest vor sterblichen Menschen, / vor Menschen, die dahinschwinden wie Gras?

Ps 86,17 Tu ein Zeichen und schenke mir Glück! / Alle, die mich hassen, sollen es sehen und sich schämen, / weil du, Herr, mich gerettet und getröstet hast.

Franz schrieb:Gen 6,6 Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh.

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Hier passt die Interpretation von Reue als Umkehr von einem Übel, was er über die Menschheit bringen wollte, nicht.

Auch passt hier Reue als Mitleid verstanden, wie Franz sie versteht, nicht, denn dann hätte Gott die Menschen und Tiere ja aus Mitleid durch die Sinthflut getötet.

Wenn ich die Sinthflutgeschichte lese, so passt eigentlich wirklich nur Reue verstanden als: "Hätte ich doch die Menschen nur nicht gemacht!"

Für mich ist diese Geschichte ein Beispiel dafür, wie sich die Menschen Naturkatastrophen versuchten zu erklären. Naturkatastrophen wurden immer wieder von verschiedenen Religionen als solche Strafgerichte Gottes (oder Göttern) gedeutet.
Unser eigenes Denken projizieren wir dabei auf Gott. - Ich schreibe hier wir, denn ich nehme mich davon nicht aus.