Re: Heiliger Geist?

von Mimi1 Sa 12 Feb - 9:40

Franz schrieb:Den Unterschied macht die kleine Hand des Menschen aus, die sich zwischen dem menschlichen und dem Hl. Geist schiebt und so manche Leuchten Gottes verdeckt.

Das mag sehr wohl sein, Franz. Nur denkt wohl jeder, dass vor allem der andere, der anders glaubt, derjenige ist, der dies in viel grösserem Umfang tue als er selbst.

Für HeinzB und die Evangelische Kirche ist es einzig die Bibel, welche als Gottes Wort alleine gilt. Für dich ist es auch was die RKK darüber hinaus lehrt, oder wie die RKK die Bibel deutet.

Aber selbst wenn man die Bibel selbst als einzige Grundlage nimmt, wäre da die Frage, welche Bibel, denn es gibt schon mal verschiedene Ausführungen (die Katholische ist anders als die Evangelische z.B. da sie noch weitere Bücher dazuzählt) Ausserdem wäre die Frage, welche Übersetzung man wählt und am entscheidendsten: Welche Auslegung der Bibelworte. Auch hier kann man Vieles ganz verschieden verstehen und deuten.

Du, Franz stützt dich darum auf die Auslegung der RKK, welche wiederum ganz anders ist als die Lesart der Evangelischen oder Freikirchlichen Denominationen - wie ihr es hier im Forum gut demonstriert.

Welche Lesart der Bibel ist die wahre?

Hier mögt ihr wiederum sagen: Wer den Heiligen Geist bekommen hat, dem hilft dieser Heilige Geist bei diesem Problem. Jedoch behauptet ihr beide ja, den Heiligen Geist bekommen zu haben.

Und wiederum sind wir dann bei der obigen Frage, wie man da hier durchblicken soll und entscheiden soll, wer recht hat.

Letztlich bleibt mir, wie jedem von euch, am Ende selbst zu schauen, was mich überzeugen kann und was nicht und dabei, wie HeinzB es sagt, Gott selbst um Weisheit zu bitten und den Weg zu gehen, der mir gezeigt wird.

Doch auch ich habe hier meine Richtlinien:
Führt mich das, welchem ich folge und was ich glaube, zu mehr Liebe, innerem Frieden und innerer Freiheit?
"Die Wahrheit wird euch frei machen", "meinen Frieden gebe ich euch"
"Liebe Gott deinen Vater von ganzem Herzen, mit all deiner Kraft und deinen Nächsten, wie dich selbst"!

Wenn nun z.B. eine religiöse Lehre dazu führen würde, dass ich Gott nicht mehr so lieben könnte, wie ich es jetzt tue, soll ich ihr dann folgen und glauben schenken?

von HeinzB Sa 12 Feb - 11:06

Mimi1 schrieb:[quote=

Wenn nun z.B. eine religiöse Lehre dazu führen würde, dass ich Gott nicht mehr so lieben könnte, wie ich es jetzt tue, soll ich ihr dann folgen und glauben schenken?

NEIN !
Liebe Mimi, ich habe selten einen Menschen gesehen der sich dermaßen nach der Wahrheit ausstreckt wie du.
Und ja, es ist der Heilige Geist der dich bei der Wahrheitsfindung unterstützt,
Doch um sie zu erkennen muss man sich selbst auch fragen: Ist das, was ich für Wahr halte, auch die Wahrheit?
Dieses Problem, welches in der Bibel bereits explizit Pontius Pilatus zum Ausdruck bringt - "Was ist Wahrheit?" -
begleitet uns unser Leben lang.
Wie kann ich erkennen was die Wahrheit ist?
Jesus erklärt Pilatus, dass er in die Welt gekommen ist, um die Wahrheit zu bestätigen.
Doch was genau meint Jesus mit seiner Aussage?
Gott.
Gott ist die Wahrheit, nichts anderes.
Wenn wir jetzt die RKK und die Evangelische Landeskirche mit ihrem Glauben und Lehren allen anderen christlichen Denominationen gegenüberstellen, bleibt nur EINS was gleich ist: Das apostolische Glaubensbekenntnis.

Im Ringen um die Wahrheit gibt es in allen Denominationen Unterschiede, auch in den Charismatischen.
Um die Weisungen und Erklärungen des Heiligen Geistes zu hören und zu verstehen muss man deshalb auch bereit sein, das, was man für Wahr erachtet,
zu hinterfragen und sich dem reinen Wort Gottes zu stellen.
Die Bibel braucht keine Auslegung. Sie erklärt sich von ganz allein, wenn man offen ist sie als Gottes Wort zu akzeptieren.
Der Heilige Geist spricht durch die Schrift, er gibt das verstehen für Zusammenhänge, er führt in die Wahrheit.
Ich möchte dich und mich mal mit einem Gefäss vergleichen:
Wenn man die Wahrheit erkennen will, muss man das eigene Gefäss erst einmal leeren. Bereit sein, die Bibel nicht unter der Voraussetzung zu lesen, §die ist ja von Menschen geschrieben und enthält deshalb nur menschliche Sichtweisen." sondern sich zu öffnen und Gott zu bitten: "Ist das wirklich DEIN Wort, dann schenk mir das Verständnis, führe mich durch den Heiligen Geist die Gewissheit zu erlangen, was die Wahrheit ist."
Dann ist es völlig unerheblich, welche Übersetzung du liest.

von Franz Sa 12 Feb - 12:01

Mimi1 schrieb:
Du, Franz stützt dich darum auf die Auslegung der RKK, welche wiederum ganz anders ist als die Lesart der Evangelischen oder Freikirchlichen Denominationen - wie ihr es hier im Forum gut demonstriert.

Welche Lesart der Bibel ist die wahre?

Ich stütze mich auf „3G-Plus“.

von Mimi1 Sa 12 Feb - 12:34

HeinzB schrieb:Ist das, was ich für Wahr halte, auch die Wahrheit?

Du weisst nicht, wie oft ich dies tue, was dazu führt, dass ich immer wieder erkennen muss, dass die Wahrheit immer anders, immer viel grösser und weiter ist, als ich sie überhaupt erfassen kann, geschweige denn in Worte fassen. Wahrheit kann ich nicht erfassen, SIE erfasst MICH, lässt mich staunen, öffnet das Herz, lässt es brennen und erfüllt mit Freude und Frieden.

Da geht es dann letztlich nicht mehr darum, diese oder jene Worte aus der Bibel zu deuten oder als wahr anzusehen oder nicht.

Ich sehe die Bibel "nur" als Wegweiser an, als Hinweis. Aber der Wegweiser ist nicht das, wohin er mich führen will. Man kann grosse Abhandlungen über diesen Wegweiser schreiben, man kann ihn untersuchen und streiten über die einzelnen Buchstaben oder Worte darauf. Man kann über die Abhandlungen über diesen Wegweiser weitere Abhandlungen schreiben und gelehrt werden, was diesen Wegweiser betrifft und wissen, was dieser oder jener über diesen Wegweiser geschrieben hat. Man kann mit anderen streiten, welche um diesen Wegweiser herumstehen und ihn studieren.

Am Ende aber, so denke ich, nützt alles nichts, wenn wir den Weg nicht gehen und nicht dahin gelangen, wohin der Hinweis uns führen will, wozu es manchmal nötig ist, den Blick vom Wegweiser zu lösen und auf das Leben selbst zu blicken und den Weg darin, den Gott uns schenkt.

HeinzB schrieb:Gott ist die Wahrheit, nichts anderes.

Da kann ich mit vollem Herzen ja sagen dazu!

HeinzB schrieb:Wenn man die Wahrheit erkennen will, muss man das eigene Gefäss erst einmal leeren. Bereit sein, die Bibel nicht unter der Voraussetzung zu lesen, §die ist ja von Menschen geschrieben und enthält deshalb nur menschliche Sichtweisen.

Wie du erkennen kannst, wenn du meine Beiträge liest, auch im letzten Beitrag von mir von 9.40 Uhr, sind einige Stellen aus der Bibel auch für mich Leitfäden.
Sie machen für mich nicht nur Sinn, sondern werden in meinem Leben auch immer wieder bestätigt.

von HeinzB Sa 12 Feb - 14:34

Doch, das ist mir schon bewusst, Mimi.
Darum schrieb ich ja, dass ich selten einen Menschen gesehen habe der sich dermaßen nach der Wahrheit ausstreckt wie du.

von Mimi1 Sa 12 Feb - 15:44

HeinzB schrieb:Die Bibel braucht keine Auslegung.

Ich denke, jedes Verständnis der Bibelworte IST gleichzeitig auch eine Auslegung davon.

Schon das Wort "Gott" kann verschieden verstanden werden, je nachdem was man für eine Gottesvorstellung hat. Wenn nun der eine "Gott" liest und dann ein anderer mit einer anderen Gottesvorstellung "Gott" liest, lesen sie zwar dasselbe aber trotzdem etwas anderes.

Auch zu den Ausdrücken "an Jesus glauben", "an Gott glauben", das "Leben", der "Tod", "Hölle", "Himmel" und vielem anderen kann man verschiedene Vorstellungen haben.

Ich kann immer wieder feststellen, dass die gleichen Bibeltexte von verschiedenen Menschen verschieden verstanden werden können.

Z.B. die Bibelstelle "Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann." Da meinen die einen, damit sei Gott gemeint und die anderen, es sei damit Satan gemeint. (Dies hier nur als Beispiel. Mir geht es hier nicht darum, wer recht hat)

HeinzB schrieb:Der Heilige Geist spricht durch die Schrift, er gibt das verstehen für Zusammenhänge, er führt in die Wahrheit.

Aber dann wohl nicht alle gleich.
Und vielleicht ist dies sogar gut so, denn erstens braucht wohl nicht jeder Mensch den selben Anstoss um sich weiterzuentwickeln und zweitens gibt uns genau diese Diskrepanz zwischen verschiedenen Meinungen und Verständnissen den Anstoss, weiter zu suchen und immer weiter zu lernen, denn, wie du, HeinB, es auch andeutest: Nur wo wir "leer" sind und nicht schon zu wissen glauben, sind wir bereit Schüler Gottes zu bleiben und weiter zu lernen.

von Franz Sa 12 Feb - 16:33

Mimi1 schrieb:
Und vielleicht ist dies sogar gut so, denn erstens braucht wohl nicht jeder Mensch den selben Anstoss um sich weiterzuentwickeln und zweitens gibt uns genau diese Diskrepanz zwischen verschiedenen Meinungen und Verständnissen den Anstoss, weiter zu suchen und immer weiter zu lernen, denn, wie du, HeinB, es auch andeutest: Nur wo wir "leer" sind und nicht schon zu wissen glauben, sind wir bereit Schüler Gottes zu bleiben und weiter zu lernen.

Mimi,

genau so ist es: daher sage ich: „3G-Plus“ gilt für mich.

von Hugo Sa 12 Feb - 18:36

HeinzB schrieb:
Mimi1 schrieb:[quote=

Wenn nun z.B. eine religiöse Lehre dazu führen würde, dass ich Gott nicht mehr so lieben könnte, wie ich es jetzt tue, soll ich ihr dann folgen und glauben schenken?

NEIN !
Liebe Mimi, ich habe selten einen Menschen gesehen der sich dermaßen nach der Wahrheit ausstreckt wie du.
Und ja, es ist der Heilige Geist der dich bei der Wahrheitsfindung unterstützt,
Doch um sie zu erkennen muss man sich selbst auch fragen: Ist das, was ich für Wahr halte, auch die Wahrheit?
Dieses Problem, welches in der Bibel bereits explizit Pontius Pilatus zum Ausdruck bringt - "Was ist Wahrheit?" -
begleitet uns unser Leben lang.
Wie kann ich erkennen was die Wahrheit ist?
Jesus erklärt Pilatus, dass er in die Welt gekommen ist, um die Wahrheit zu bestätigen.
Doch was genau meint Jesus mit seiner Aussage?
Gott.
Gott ist die Wahrheit, nichts anderes.
Wenn wir jetzt die RKK und die Evangelische Landeskirche mit ihrem Glauben und Lehren allen anderen christlichen Denominationen gegenüberstellen, bleibt nur EINS was gleich ist: Das apostolische Glaubensbekenntnis.

Im Ringen um die Wahrheit gibt es in allen Denominationen Unterschiede, auch in den Charismatischen.
Um die Weisungen und Erklärungen des Heiligen Geistes zu hören und zu verstehen muss man deshalb auch bereit sein, das, was man für Wahr erachtet,
zu hinterfragen und sich dem reinen Wort Gottes zu stellen.
Die Bibel braucht keine Auslegung. Sie erklärt sich von ganz allein, wenn man offen ist sie als Gottes Wort zu akzeptieren.
Der Heilige Geist spricht durch die Schrift, er gibt das verstehen für Zusammenhänge, er führt in die Wahrheit.
Ich möchte dich und mich mal mit einem Gefäss vergleichen:
Wenn man die Wahrheit erkennen will, muss man das eigene Gefäss erst einmal leeren. Bereit sein, die Bibel nicht unter der Voraussetzung zu lesen, §die ist ja von Menschen geschrieben und enthält deshalb nur menschliche Sichtweisen." sondern sich zu öffnen und Gott zu bitten: "Ist das wirklich DEIN Wort, dann schenk mir das Verständnis, führe mich durch den Heiligen Geist die Gewissheit zu erlangen, was die Wahrheit ist."
Dann ist es völlig unerheblich, welche Übersetzung du liest.

Lieber HeinzB,
selbst in der Formulierung des apostolischen Glaubensbekenntnisses unterscheiden sich katholische und evangelische Kirche: Die Katholiken beten: Ich glaube… an eine katholische Kirche (was allerdings: allumfassend) bedeuten soll.
Die evangelischen Christen beten stattdessen: ich glaube… an eine christliche Kirche!

von HeinzB Sa 12 Feb - 22:07

Danke für die Berichtigung Hugo.

von Franz So 13 Feb - 6:47

Für meinen Glauben gehe ich nach folgenden Prinzipien vor:

Das „3G-Plus“-Prinzip:

G…Grosses
G…Gemeinsames
G…Ganzes

aus:

Katholische Theologie
Evangelische Theologie
Jüdische Theologie

„Plus“ bedeutet: Inspiration durch den Heiligen Geist.