Müssen wir wirklich alle vor dem Richterstuhl Christi erscheinen?

Wir Christen glauben an 3 Personen in 1 Gott.
Da die Liebes-Beziehung von jeder Person an die andere zu 100% zurückgeschenkt wird, haben wir EINE GÖTTLICHE SUBSTANZ und 3 Personen, die sich wechselseitig Raum- Zeit frei zu 100% beschenken und rückschenken. So hat jede der 3 Göttlichen Personen zu 100% die EINE Göttliche Substanz. Vgl. Joh 16,12-15.

Jesus sagt ja selbst: Wer mich sieht, sieht den Vater.
Und zu Pfingsten hat Jesus seinem Geist gesand...den wir als Lehrer und Tröster haben, bis der Herr wieder kommt.
Gott wurde Mensch in Jesus.
Ich lehne mich mal jetzt ganz weit aus dem Fenster...
Gott hat eine Erscheinungsform gewählt, die wir ertragen können...ich denke da an Moses...Gottes Herrlichkeit (seine Macht? Energie?) können wir in unserem menschlichen, unverwandelten Körper noch nicht aushalten...deshalb verwandelt sich Verwesliches bei Gläubigen in Unverwesliches.
Und Gottes Geist gehört auch zu seiner Erscheinungsform...das ist - im Gegensatz zu manch anderem in der Bibel - für mich sogar schlüssig...in meiner Vorstellung...aber evtt. rede ich auch Blödsinn...doch ich sehe es so, eine Gott in 3 Erscheinungsformen.
H2O bleibt immrr H2O - ob flüssig, gasförmig oder als Eis.

lichs
Andrea

Franz schrieb:Wir Christen glauben an 3 Personen in 1 Gott.

Also ein göttliches Triumphirat?

Franz schrieb:Da die Liebes-Beziehung von jeder Person an die andere zu 100% zurückgeschenkt wird, haben wir EINE GÖTTLICHE SUBSTANZ und 3 Personen, die sich wechselseitig Raum- Zeit frei zu 100% beschenken und rückschenken. So hat jede der 3 Göttlichen Personen zu 100% die EINE Göttliche Substanz. Vgl. Joh 16,12-15.

Deiner Meinung nach sind sie also theoretisch nicht eins, aber ihre Liebe untereinander lässt sie eins sein?

Siehst du die Liebe als die göttliche Substanz?
Siehst du Liebe als eine Art Substanz und wenn man sie einem anderen schenkt, hat man weniger von der Substanz, ausser der andere schenkt einem genauso Liebe zurück?

Mimi1 schrieb:

Franz schrieb:Wir Christen glauben an 3 Personen in 1 Gott.

Also ein göttliches Triumphirat?

Franz schrieb:Da die Liebes-Beziehung von jeder Person an die andere zu 100% zurückgeschenkt wird, haben wir EINE GÖTTLICHE SUBSTANZ und 3 Personen, die sich wechselseitig Raum- Zeit frei zu 100% beschenken und rückschenken. So hat jede der 3 Göttlichen Personen zu 100% die EINE Göttliche Substanz. Vgl. Joh 16,12-15.

Deiner Meinung nach sind sie also theoretisch nicht eins, aber ihre Liebe untereinander lässt sie eins sein?

Siehst du die Liebe als die göttliche Substanz?
Siehst du Liebe als eine Art Substanz und wenn man sie einem anderen schenkt, hat man weniger von der Substanz, ausser der andere schenkt einem genauso Liebe zurück?

Du kommst der Sache schon näher.
Gott ist die Liebe.
Göttliche Substanz ist die Liebe.
Jede der 3 Personen hat dieselbe Liebe: 100% Aussendung und 100% Rücksendung bei Zeitlosigkeit:
Jetzt  linear als Modell gedacht: 1. Person verschenkt sich zu 100%, dann würde diese aufhören zu existieren und nur die 2.Person hätte 100%.
Da aber die Zeit gleichsam 0 (Zeitfreiheit, außerhalb der Zeit seiend) ist, ist die Rückschenkung 100% und beide existieren zum Zeitpunkt 0 jeder für sich zu 100%. Analog die 3. Person. Daher heißt es theologisch: „unvermischt und ungetrennt“ in 1 Gott in In-Habitatio bzw. Circumincessio: wechselseitiges Einwohnen ohne  Verschmelzung.

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Ist analog wie die Inkarnation Jesu‘:

Jesus ist 100% Göttlich und 100% Menschlich.
Auch hier wieder: die Göttliche Substanz wohnt 100% in der Menschlichen ein, unvermischt und ungetrennt, in „In-Habitatio“ und Circumincessio“.
Also: die Göttliche Substanz „saugt“ nicht die menschliche Substanz in der Person Jesu’ auf, sondern Jesus als Person ist gleichzeitig  100% Gott und 100% Mensch genau nach dem oben geschilderten Prinzip des Wesens innerhalb der Dreifaltigkeit.

Jesus geht auch nicht einher einmal als 100% Gott, anderes Mal als 100% Mensch.
Sondern: in Seiner Person ist Er zugleich 100% Gott UND 100% Mensch!

Also: dasselbe Prinzip!

Franz schrieb:Jede der 3 Personen hat dieselbe Liebe: 100% Aussendung und 100% Rücksendung bei Zeitlosigkeit:
Gott ist die Liebe.
Jetzt linear als Modell gedacht: 1. Person verschenkt sich zu 100%, dann würde diese aufhören zu existieren und nur die 2.Person hätte 100%.
Da aber die Zeit gleichsam 0 (Zeitfreiheit, außerhalb der Zeit seiend) ist, ist die Rückschenkung 100% und beide existieren zum Zeitpunkt 0 jeder für sich zu 100%. Analog die 3. Person. Daher heißt es theologisch: „unvermischt und ungetrennt“ in 1 Gott in In-Habitatio bzw. Circumincessio: wechselseitiges Einwohnen ohne Verschmelzung.

Für mich funktioniert dieses Modell, welches du hast ganz und gar nicht, weil ich die Liebe anders erlebe.

Wenn ich Liebe, verliere ich nichts. Im Gegenteil: Ich gewinne. Liebe, welche ich schenke, vermehrt sich auch in mir und wird nicht weniger, da Liebe eben gerade nicht wie Substanz funktioniert. Je mehr ich liebe, desto mehr Liebe ist in mir.

Darum kann ich mit deinem Erklärungsmodell absolut nichts anfangen.

Mimi,

Ich will und kann Dich nicht belehren, was für mich relativ klar ist.
Nur so viel: Göttliche Liebe in der Trinität ist so laut dem Heiligen Johannes:

Joh 16,14 Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden.
Joh 16,15 Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.

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Alles( 100%)was der Vater hat ist mein(100%).
Und beide existieren zu 100%.
Und der Geist nimmt von dem, was Jesu‘ ist, also wieder 100%.
Und alle 3 Personen haben das Sein zugleich in ihrer jeweiligen Person.

Franz schrieb:Ich will und kann Dich nicht belehren, was für mich relativ klar ist.

Es geht ja hier nicht um belehren, sondern zu erklären, was du meinst.

Du beschreibst Liebe wie eine Art Substanz, welche weniger wird, wenn wir sie weggeben und nur dann, wenn man Liebe so versteht, würde deine Erklärung einigermassen Sinn machen.

Aber dieses Verständnis von Liebe ist eben nicht meine Erfahrung. Es ist nicht die Liebe, wie ich Liebe kenne.

Wenn du liebst, verlierst du dann die Liebe, welche du gibst?

Mimi,

Du beschreibst die menschliche Liebe, wie sie der Hl. Paulus im Korintherbrief beschreibt.
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Davon zu unterscheiden ist die Göttliche Liebe wie der Hl.Johannes in der Dreifaltigkeit beschreibt.

Und diese Liebe ist so:

Es geht um die gleiche Göttliche Liebe.

Person A gibt die ganze Liebe zu 100 % an Person B.
Person B schenkt Person A DIESELBE 100%-ige Liebe zurück .
Da diese Liebe dieselbe ist wie Person A, gibt diese Person dieselbe 100% Liebe zurück.
Das ist Göttliche Liebe in immerwährender „Rotation“.

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Das Tolle ist nun: Gott „verlangt“ diese höchste Göttliche Liebe gar nicht vom Menschen,
Ihm genügt die Teilrückschenkung, die nicht voraussetzt, dass die 100% rückgeschenkt werden muss, also wie der Heilige Paulus das beschreibt und wie Du das siehst.

Franz schrieb:Das Tolle ist nun: Gott „verlangt“ diese höchste Göttliche Liebe gar nicht vom Menschen,
Ihm genügt die Teilrückschenkung, die nicht voraussetzt, dass die 100% rückgeschenkt werden muss, also wie der Heilige Paulus das beschreibt und wie Du das siehst.

Ich sehe die menschliche sogenannte Liebe aber eben gerade oft so, dass oft wir Menschen wenn wir lieben eben die Liebe zurückerwarten, wie bei einem Handel - "ich gebe dir Liebe und deshalb schuldest du sie mir" - und die Liebe Gottes gerade eben anders ist, ohne Bedingung.

Deine Beschreibung der Liebe Gottes zeigt diese wie eine Substanz, welche weniger wird und deshalb zurück geschenkt werden muss, sonst wird Gott weniger. Wenn Gott nun aber die Menschen liebt und diese Menschen die Liebe nicht vollständig zurück schenken, wird Gott dann also weniger?

Die Göttliche Liebe bleibt immer 100 %, eben durch den Zeitpunkt 0

Und noch was ist wichtig:

Jesus lehrt, die größte Liebe ist, sein Leben hinzugeben für die Freunde.
Also 100.%.
Im Irdischen bedeutet es Seinen Tod : ganze Liebe in der Person Jesu‘ hingeben in Raum und Zeit.

In der Transzendenz, also Zeitpunkt 0, bedeutet 100% Lebendhingabe die sofortige Rückschenkung an den Geber: daher leben beide!

So ähnlich war das auch bei der Abraham - Isaak Geschichte, da beide in die „teiltranszendente Ebene“ hochgehoben waren auf Morija.