Christsein Heute
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@ Franz Erklärung Begriff Sakrament

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Beitrag von Spaceship Fr 4 Jan - 13:23

Hallo Franz hier kannst du uns mal erklären was die ( 7 ) Sakramente sind,

bzw. was ein Sakrament überhaupt ist .

Liebe Grüße
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Beitrag von Franz Sa 5 Jan - 23:36

Spaceship schrieb:Hallo Franz hier kannst du uns mal erklären was die ( 7 ) Sakramente sind,

bzw. was ein Sakrament überhaupt ist .

Liebe Grüße
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Lieber Spaceship !

Der Heilige Augustinus lehrte:
"Kommt das Wort zum Element, wird daraus das Sakrament".

Bezieht sich auf:

Die Heilung eines Blinden: Das Wort Jesu`und der Teig aus Erde

Joh 9,1 Unterwegs sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war.
Joh 9,6 Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen

Eine kurze Zusammenfassung:

Die Lehre von den Sakramenten
Die Sakramente des Neuen Bundes enthalten die Gnade, die sie bezeichnen, und verleihen sie denen, die kein Hindernis entgegensetzen.
Die Sakramente wirken ex opere operato.
Alle Sakramente des Neuen Bundes verleihen dem Empfänger die heiligmachende Gnade.
Drei Sakramente, die Taufe, die Firmung und der Ordo, prägen der Seele einen Charakter, d.h. ein unauslöschliches geistiges Merkmal ein und können deswegen nicht wiederholt werden.
Der sakramentale Charakter ist ein der Seele eingeprägtes geistiges Merkmal.
Alle Sakramente des Neuen Bundes wurden von Jesus Christus eingesetzt.
Es gibt sieben Sakramente des Neuen Bundes.
       Die Taufe ist ein wahres, von Jesus Christus eingesetztes Sakrament.
Materia remota des Taufsakramentes ist wahres und natürliches Wasser.
Die Taufe verleiht die Rechtfertigungsgnade.
Die Taufe bewirkt die Nachlassung aller Sündenstrafen, sowohl der ewigen als auch der zeitlichen.
Die Wassertaufe (baptimus fluminis) ist seit der Promulgation des Evangeliums für alle Menschen ohne Ausnahme zum Heile notwendig.
Die Taufe kann von jedem Menschen gültig gespendet werden.
Die Taufe kann von jedem noch nicht getauften Menschen im Pilgerstand gültig empfangen werden.
Die Taufe der unmündigen Kinder ist gültig und erlaubt.
Die Firmung ist ein wahres und eigentliches Sakrament.
Ordentlicher Spender der Firmung ist allein der Bischof.
In der Eucharistie ist der Leib und das Blut Jesu Christi wahrhaft, wirklich und wesenhaft gegenwärtig.
Christus wird im Altarsakrament durch Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in seinen Leib und der ganzen Substanz des Weines in sein Blut gegenwärtig.
Die Gestalten von Brot und Wein bestehen nach der Substanzverwandlung fort.
In der Eucharistie ist der Leib und das Blut Christi zugleich mit seiner Seele und seiner Gottheit und darum der ganze Christus wahrhaft gegenwärtig.
Unter jeder der beiden Gestalten ist der ganze Christus gegenwärtig.
In jedem Teil der beiden Gestalten ist nach geschehener Trennung der ganze Christus gegenwärtig.
Nach vollzogener Konsekration sind Christi Leib und Blut in der Eucharistie dauernd gegenwärtig.
Dem in der Eucharistie gegenwärtigen Christus ist der Kult der Anbetung zu erweisen.
Die Eucharistie ist ein wahres, von Jesus Christus eingesetztes Sakrament.
Die Materie zum Vollzug der Eucharistie ist Brot und Wein.
Für die Unmündigen ist der Empfang der Eucharistie nicht zum Heile notwendig.
Die zweigestaltige Kommunion ist weder auf Grund eines göttlichen Gebotes noch als Mittel zum Heile für jeden einzelnen Gläubigen notwendig.
Inhaber der Konsekrationsgewalt ist nur der gültig geweihte Priester.
Das Sakrament der Eucharistie kann von jedem getauften Menschen im Pilgerstand gültig empfangen werden, auch von den unmündigen Kindern.
Zum würdigen Empfang der Eucharistie ist der Gnadenstand und die rechte und fromme Gesinnung erforderlich. De fide bezüglich des Gnadenstandes.
Die Hl. Messe ist ein wahres und eigentliches Opfer.
Das Messopfer ist nicht bloß ein Lob- und Dankopfer, sondern auch ein Sühn- und Bittopfer.
Die Kirche hat von Christus die Gewalt empfangen, die nach der Taufe begangenen Sünden nachzulassen.
Durch die kirchliche Absolution werden die Sünden wahrhaft und unmittelbar nachgelassen.
Die kirchliche Sündenvergebungsgewalt erstreckt sich auf alle Sünden ohne Ausnahme.
Die Ausübung der kirchlichen Sündenvergebungsgewalt ist ein richterlicher Akt.
       Die im Bußgericht stattfindende Sündenvergebung ist ein wahres und eigentliches, von der Taufe verschiedenes Sakrament.
Die aus dem Furchtmotiv hervorgehende Reue ist ein sittlich guter und übernatürlicher Akt.
Das sakramentale Sündenbekenntnis ist kraft göttlichen Rechtes angeordnet und zum Heile notwendig.
Der Beichtpflicht unterliegen kraft göttlicher Anordnung alle schweren Sünden nach Art, Zahl und artändernden Umständen.
Das Bekenntnis der lässlichen Sünden ist nicht notwendig, aber erlaubt und nützlich.
Die Absolution bewirkt in Verbindung mit den Akten des Pönitenten die Sündenvergebung.
Die Hauptwirkung des Bußsakramentes ist die Wiederversöhnung des Sünders mit Gott.
Das Bußsakrament ist für die nach der Taufe in schwerer Sünde Gefallenen zum Heile notwendig.
Inhaber der kirchlichen Absolutionsgewalt sind allein die Bischöfe und die Priester.
Die von Diakonen, Klerikern niedrigeren Ranges und Laien erteilte Absolution kann nicht als sakramentale Lossprechung betrachtet werden.
Das Bußsakrament kann von jedem Getauften, der nach der Taufe eine schwere oder lässliche Sünde begangen hat, empfangen werden.
Die Krankensalbung ist ein wahres und eigentliches, von Christus eingesetztes Sakrament.
Materia remota der Krankensalbung ist Öl.
Die Form besteht in dem die Salbung begleitenden Gebet des Priesters für den Kranken.
Die Krankensalbung verleiht dem Kranken heiligmachende Gnade, um ihn aufzurichten und zu stärken.
Die Krankensalbung bewirkt die Nachlassung der noch vorhandenen schweren und lässlichen Sünden.
Die Krankensalbung bewirkt bisweilen, wenn es dem Seelenheil dienlich ist, die Wiederherstellung der leiblichen Gesundheit.
Die Krankensalbung kann nur von Bischöfen und Priestern gültig gespendet werden.
Die Weihe ist ein wahres und eigentliches, von Christus eingesetztes Sakrament.
Die Priesterweihe ist Sakrament.
Die Bischöfe sind den Priestern übergeordnet.
Das Weihesakrament verleiht dem Empfänger heiligmachende Gnade.
Das Weihesakrament prägt dem Empfänger einen Charakter ein.
       Das Weihesakrament verleiht dem Empfänger eine dauernde geistliche Gewalt.
Der ordentliche Spender aller Weihestufen, sowohl der sakramentalen als auch der nichtsakramentalen, ist allein der gültig geweihte Bischof.
Die Ehe ist ein wahres und eigentliches, von Christus eingesetztes Sakrament.
Das Ehesakrament verleiht den Ehekontrahenten heiligmachende Gnade.


Der Katechismus der RKK schreibt dazu in folgenden Kapiteln:

1210. Die Sakramente des Neuen Bundes sind von Christus eingesetzt. Es gibt sieben Sakramente: die Taufe, die Firmung, die Eucharistie, die Buße, die Krankensalbung, die Weihe und die Ehe. Diese sieben Sakramente betreffen alte Stufen und wichtigen Zeitpunkte im Leben des Christen: sie geben dem Glaubensleben der Christen Geburt und Wachstum, Heilung und Sendung. Es besteht also eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den Stufen des natürlichen Lebens und den Stufen des geistlichen Lebens [Vgl. Thomas v. A., s. th, 3,65,1].
 
1211. Dieser Analogie entsprechend werden zunächst die drei Sakramente der christlichen Initiation (erstes Kapitel) dargelegt, dann die Sakramente der Heilung (zweites Kapitel) und schließlich die Sakramente, die im Dienst der Gemeinschaft und der Sendung der Gläubigen stehen (drittes Kapitel). Diese Reihenfolge ist zwar nicht die einzig mögliche, sie läßt aber ersehen, daß die Sakramente ein organisches Ganzes bilden, in dem jedes Sakrament einen lebenswichtigen Platz einnimmt. In diesem Organismus nimmt die Eucharistie als „Sakrament der Sakramente" eine einzigartige Stellung ein: „Alle anderen Sakramente sind auf sie als auf ihr Ziel hingeordnet" (Thomas v. A., s. th. 3,65,3).

DIE SAKRAMENTE DER CHRISTLICHEN INITIATION
 
1212. Durch die Sakramente der christlichen Initiation -- die Taufe, die Firmung und die Eucharistie -- werden die Grundlagen des ganzen christlichen Lebens gelegt. „Durch die Gnade Christi beschenkt, erhalten die Menschen Anteil an der göttlichen Natur. Dabei besteht eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Werden und Wachsen des natürlichen Lebens und mit seiner Stärkung. In der Taufe wiedergeboren, werden die Gläubigen durch das Sakrament der Firmung gefestigt und in der Eucharistie mit dem Brot des ewigen Lebens gestärkt. So werden sie durch die Sakramente der christlichen Initiation immer tiefer in das Leben Gottes hineingenommen und kommen der vollendeten Liebe immer näher" (Paul VI., Ap. Konst. „Divinæ consortium naturæ") [Vgl. OICA pranotanda 1--2].

DAS SAKRAMENT DER TAUFE

1276. "Geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe" (Mt 28,19--20).
 
1213. Die heilige Taufe ist die Grundlage des ganzen christlichen Lebens, das Eingangstor zum Leben im Geiste [vitæ spiritualis ianua] und zu den anderen Sakramenten. Durch die Taufe werden wir von der Sünde befreit und als Söhne Gottes wiedergeboren; wir werden Glieder Christi, in die Kirche eingefügt und an ihrer Sendung beteiligt [Vgl. K. v. Florenz: DS 1314; CIC, cann. 204, § 1; 849; CCEO, can. 675, § 1]: „Die Taufe ist das Sakrament der Wiedergeburt durch das Wasser im Wort" (Catech. R. 2,2,5).

1215. Dieses Sakrament wird auch „Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist"(Tit 3,5) genannt, denn es bezeichnet und bewirkt die Geburt aus dem Wasser und dem Geist, ohne die niemand „in das Reich Gottes kommen kann" (Joh 3,5).

1219. Die Kirche hat in der Arche Noachs ein Vorzeichen des Heils durch die Taufe erblickt. In der Arche wurden ja „nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das Wasser gerettet" (1 Petr 3,20):
 
„Selbst die Sintflut war ein Zeichen der Taufe, denn das Wasser brachte der Sünde den Untergang und heiligem Leben einen neuen Anfang" (MR, Osternacht 42: Segnung des Taufwassers).

  1221. So kündigt vor allem der Durchzug durch das Rote Meer -- die wirkliche Befreiung Israels aus der Knechtschaft in Ägypten -- die durch die Taufe bewirkte Befreiung an:
 
„Als die Kinder Abrahams, aus Pharaos Knechtschaft befreit, trockenen Fußes das Rote Meer durchschritten, da waren sie ein Bild deiner Gläubigen, die durch das Wasser der Taufe aus der Knechtschaft des Bösen befreit sind" (MR, Osternacht 42: Segnung des Taufwassers).  

Die Notwendigkeit der Taufe
 
1257. Der Herr selbst sagt, daß die Taufe heilsnotwendig ist [Vgl. Joh 3,5.]. Darum hat er seinen Jüngern den Auftrag gegeben, das Evangelium zu verkünden und alle Völker zu taufen [Vgl. Mt 28, 19--20; DS 1618; LO 14; AG 5]. Die Taufe ist für jene Menschen heilsnotwendig, denen das Evangelium verkündet worden ist und die Möglichkeit hatten, um dieses Sakrament zu bitten [Vgl. N4k 16,16]. Die Kirche kennt kein anderes Mittel als die Taufe, um den Eintritt in die ewige Seligkeit sicherzustellen. Darum kommt sie willig dem vom Herrn erhaltenen Auftrag nach, allen, die getauft werden können, zur „Wiedergeburt aus Wasser und Geist" zu verhelfen. Gott hat das Heil an das Sakrament der Tauft gebunden, aber er selbst ist nicht an seine Sakramente gebunden.

1265. Die Taufe reinigt nicht nur von allen Sünden, sondern macht den Neugetauften zugleich zu einer „neuen Schöpfung" (2 Kor 5,17), zu einem Adoptivsohn Gottes [Vgl. Gal 4,5--7]; er hat „an der göttlichen Natur Anteil" (2 Petr 1,4), ist Glied Christi [Vgl. 1 Kor 6,15; 12,27], „Miterbe" mit ihm (Röm 8, 17) und ein Tempel des Heiligen Geistes [Vgl. 1 Kor 6,19].

1272. Der Getaufte wird Christus gleichgestaltet, weil er durch die Taufe Christus eingegliedert ist. Die Taufe bezeichnet den Christen mit einem unauslöschlichen geistlichen Siegel [character], einem Zeichen, daß er Christus angehört. Dieses Zeichen wird durch keine Sünde ausgelöscht, selbst wenn die Sünde die Taufe daran hindert, Früchte des Heils zu tragen [Vgl. D5 1609--1619.]. Weil die Taufe ein für allemal gespendet wird, kann sie nicht wiederholt werden.

DAS SAKRAMENT DER FIRMUNG

1286. Im Alten Bund haben die Propheten angekündigt, daß auf dem erhofften Messias aufgrund seiner Heilssendung [Vgl. Lk 4,16--22; Jes 61,1] der Geist des Herrn ruhen werde [Vgl. Jes 11,2]. Daß der Heilige Geist auf Jesus bei dessen Taufe durch Johannes herabkam, war das Zeichen dafür, daß er es ist, der kommen soll: Er ist der Messias, der Sohn Gottes [Vgl. Mt 3,13--17; Joh 1,33--34]. Weil Jesus durch den Heiligen Geist empfangen wurde, verläuft sein ganzes Leben und seine Sendung in völliger Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist, den der Vater ihm „ohne Maß" gibt (Joh 3,34).

1316. Die Firmung vollendet die Taufgnade. Sie ist das Sakrament, das den Heiligen Geist verleiht, um uns in der Gotteskindschaft tiefer zu verwurzeln, uns fester in Christus einzugliedern, unsere Verbindung mit der Kirche zu stärken, uns mehr an ihrer Sendung zu beteiligen und uns zu helfen, in Wort und Tat für den christlichen Glauben Zeugnis zu geben.

1296. Christus selbst erklärt von sich, der Vater habe ihn mit seinem Siegel beglaubigt [Vgl. Joh 6,27]. Auch der Christ ist durch ein Siegel gekennzeichnet: Gott ist es, „der uns sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil [am verheißenen Heil] den Geist in unser Herz gegeben hat" (2 Kor 1,22) [Vgl. Eph 1,13; 4,30]. Dieses Siegel des Heiligen Geistes bedeutet, daß man gänzlich Christus angehört, für immer in seinen Dienst gestellt ist, aber auch daß einem der göttliche Schutz in der großen endzeitlichen Prüfung verheißen ist [Vgl. Offb 7,2--3; 9,4; Ez 9,4--6.].

1289. Um die Gabe des Heiligen Geistes noch besser zu bezeichnen, kam zur Handauflegung sehr bald eine Salbung mit wohlriechendem Öl [Chrisam]. Diese Salbung veranschaulicht den Namen „Christ", der „Gesalbter" bedeutet und von Christus selbst abgeleitet ist, den „Gott ... gesalbt hat mit dem Heiligen Geist" (Apg 10,38). Der Salbungsritus besteht im Osten wie im Westen bis heute. Deshalb nennt man im Osten dieses Sakrament Chrismation, Salbung mit dem Chrisam, oder Myron, was „Chrisam" bedeutet. Im Westen weist die Bezeichnung Firmung einerseits auf die „Bestätigung" der Taufe hin, womit die christliche Initiation vervollständigt wird, und andererseits auf die Stärkung der Taufgnade -- beide sind Früchte des Heiligen Geistes.

1293. Im Ritus dieses Sakramentes sind zwei Dinge beachtenswert: das Zeichen der Salbung und das, was die Salbung bezeichnet und einprägt, das geistige Siegel. Die Salbung ist in der biblischen und antiken Bildersprache reich an Bedeutungen: Öl ist Zeichen des Überflusses [Vgl. z.B. Dtn 11,14] und der Freude [Vgl. Ps 23,5; 104,15]; es reinigt (Salbung vor und nach dem Bad) und macht geschmeidig (Salbung der Athleten und Ringer); es ist Zeichen der Heilung, denn es lindert den Schmerz von Prellungen und Wunden Vgl. Jes 1.6; Lk 10,34. [; auch macht es schön, gesund und kräftig.]

1295. Durch diese Salbung erhält der Firmling das Mal, das Siegel des Heiligen Geistes. Das Siegel ist Sinnbild der Person [Vgl. Gen 38,18; Hld 8,6] Zeichen ihrer Autorität [Vgl. Gen 41,42.], ihres Eigentumsrechtes an einem Gegenstand [Vgl. Dtn 32,34] -- man kennzeichnete etwa die Soldaten mit dem Siegel ihres Anführers und die Sklaven mit dem ihres Herrn. Das Siegel beglaubigt einen Rechtsakt [Vgl. 1 Kön 21,8] oder ein Dokument [Vgl. Jer 32,10] und macht dieses unter Umständen zu einem Geheimnis [Vgl. Jes 29,11].


DAS SAKRAMENT DER EUCHARISTIE

1322. Die heilige Eucharistie vollendet die christliche Initiation. Wer durch die Taufe zur Würde des königlichen Priestertums erhoben und durch die Firmung Christus tiefer gleichgestaltet worden ist, nimmt durch die Eucharistie mit der ganzen Gemeinde am Opfer des Herrn teil.

1323. „Unser Erlöser hat beim Letzten Abendmahl in der Nacht, da er verraten wurde, das eucharistische Opfer seines Leibes und Blutes eingesetzt, damit dadurch das Opfer des Kreuzes durch die Zeiten hindurch bis zu seiner Wiederkunft fortdauere und er so der Kirche, der geliebten Braut, das Gedächtnis seines Todes und seiner Auferstehung anvertraue: als Sakrament des Erbarmens und Zeichen der Einheit, als Band der Liebe und österliches Mahl, in dem Christus genossen, das Herz mit Gnade erfüllt und uns das Unterpfand der künftigen Herrlichkeit gegeben wird" (SC 47).

Benedikt xVI.: Deswegen kann Jesus antizipativ sich jetzt schon ( Beim Abendmahl)  austeilen, weil Er jetzt schon das Leben – sich selber – gibt und es darin jetzt schon wieder empfängt.

So kann Jesus jetzt das Sakrament stiften, in dem Er sterbendes Weizenkorn wird, und durch die Zeiten hindurch in der wahren Brotvermehrung sich selbst an die Menschen austeilt.


1324. Die Eucharistie ist „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens" (LG 11). „Mit der Eucharistie stehen die übrigen Sakramente im Zusammenhang; auf die Eucharistie sind sie hingeordnet; das gilt auch für die kirchlichen Dienste und für die Apostolatswerke. Die heiligste Eucharistie enthält ja das Heilsgut der Kirche in seiner ganzen Fülle, Christus selbst, unser Osterlamm" (PO 5).

1326. Durch die Eucharistiefeier vereinen wir uns schon jetzt mit der Liturgie des Himmels und nehmen das ewige Leben vorweg, in dem Gott alles in allen sein wird [Vgl. 1 Kor 15,28].
 
1327. Die Eucharistie ist also der Inbegriff und die Summe unseres Glaubens: „Unsere Denkweise stimmt mit der Eucharistie überein, und die Eucharistie wiederum bestätigt unsere Denkweise" (Irenäus, hæer. 4,18,5).

1331. Kommunion, denn in diesem Sakrament vereinen wir uns mit Christus, der uns an seinem Leib und seinem Blut teilhaben läßt, damit wir einen einzigen Leib bilden [Vgl. 1 Kor 10,16--17]. Man nennt die Eucharistie auch die Heiligen Dinge [tà hágia; sancta] (const. ap. 8, 13, 12; Didaché 9,5; 10,6) -- dies entspricht dem ersten Sinn der „Gemeinschaft der Heiligen", von der im Apostolischen Glaubensbekenntnis die Rede ist. Andere Namen sind: Brot der Engel, Hirnmelsbrot, „Arznei der Unsterblichkeit" (Ignatius v. Antiochien, Eph. 20,2) und Wegzehrung.

1333. In der Eucharistiefeier werden Brot und Wein durch die Worte Christi und die Anrufung des Heiligen Geistes zu Leib und Blut Christi gewandelt. Der Anweisung des Herrn entsprechend führt die Kirche bis zu seiner Wiederkunft in Herrlichkeit zu seinem Gedächtnis das weiter, was er am Abend vor seinem Leiden getan hat: „Er nahm das Brot ...""‚er nahm den Kelch mit Wein .. .„. Brot und Wein werden geheimnisvoll Leib und Blut Christi, bleiben aber Zeichen für die Güte der Schöpfung. Darum danken wir bei der Gabenbereitung dem Schöpfer für das Brot und den Wein [Vgl. Ps 104,13--15], die „Frucht der menschlichen Arbeit", zunächst aber „Frucht der Erde" und „des Weinstocks", Gaben des Schöpfers. Die Kirche erblickt in der Geste Melchisedeks, des Königs und Priesters, der „Brot und Wein" herbeibrachte (Gen 14,18), ein Vorzeichen ihrer eigenen Opfergabe [Vgl. MR, Römisches Hochgebet 95: „Supra quæ"].

1335. Die Wunder der Brotvermehrung weisen auf die Überfülle des einzigartigen Brotes seiner Eucharistie voraus [Vgl. Mt 14, 13--21;15, 32--39]: der Herr sprach den Lobpreis, brach die Brote und ließ sie durch seine Jünger austeilen, um die Menge zu nähren. Das Zeichen der Verwandlung von Wasser zu Wein in Kana [Vgl. Joh 2,11] kündigt bereits die Stunde der Verherrlichung Jesu an. Es bekundet die Vollendung des Hochzeitsmahls im Reiche des Vaters, wo die Gläubigen den neuen Wein trinken werden [Vgl. Mk 14,25.], der Blut Christi geworden ist.

1338. Die drei synoptischen Evangelien und der hl. Paulus haben uns den Bericht über die Einsetzung der Eucharistie überliefert, während der hl. Johannes die Worte Jesu in der Synagoge von Kafarnaum wiedergibt, die auf die Einsetzung der Eucharistie vorbereiten: Christus bezeichnet sich als das vom Himmel herabgekommene Brot des Lebens [Vgl. Joh6].

1340. Indem Jesus das Letzte Abendmahl mit seinen Aposteln im Lauf des Paschamahles feierte, gab er dem jüdischen Pascha seinen endgültigen Sinn. Der Hinübergang Jesu zu seinem Vater in Tod und Auferstehung -- das neue Pascha -- wurde im Abendmahl vorweggenommen. In der Eucharistie wird er gefeiert. Diese vollendet das jüdische Pascha und nimmt das endzeitliche Pascha der Kirche in der Herrlichkeit des Reiches vorweg.

1367. Das Opfer Christi und das Opfer der Eucharistie sind ein einziges Opfer: „Denn die Opfergabe ist ein und dieselbe; derselbe, der sich selbst damals am Kreuze opferte, opfert jetzt durch den Dienst der Priester; allein die Weise des Opferns ist verschieden". „In diesem göttlichen Opfer, das in der Messe vollzogen wird, [ist] jener selbe Christus enthalten und [wird] unblutig geopfert ... der auf dem Altar des Kreuzes ein für allemal sich selbst blutig opferte" (K. v. Trient: DS 1743).
 

Der hi. Ambrosius sagt über diese Verwandlung:
 
„Hier liegt etwas vor, was nicht die Natur gebildet, sondern die Segnung konsekriert hat, und die Wirksamkeit der Segnung geht über die Natur hinaus, indem sogar die Natur selbst kraft der Segnung verwandelt wird ... Das Wort Christi, das noch nicht Seiende aus dem Nichts zu schaffen vermochte, soll Seiendes nicht in etwas verwandeln können, was es vorher nicht war? Nichts Geringeres ist es, neue Dinge zu erschaffen, als Naturen zu verwandeln" (myst. 9,50,52).  

1376. Das Konzil von Trient faßt den katholischen Glauben zusammen, wenn es erklärt: „Weil aber Christus, unser Erlöser, sagte, das, was er unter der Gestalt des Brotes darbrachte, sei wahrhaft sein Leib, deshalb hat in der Kirche Gottes stets die Überzeugung geherrscht, und dieses heilige Konzil erklärt es jetzt von neuem: Durch die Konsekration des Brotes und Weines geschieht eine Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in die Substanz des Leibes Christi, unseres Herrn, und der ganzen Substanz des Weines in die Substanz seines Blutes. Diese Wandlung wurde von der heiligen katholischen Kirche treffend und im eigentlichen Sinne Wesensverwandlung [Transsubstantiation] genannt" (DS 1642).

1381. Thomas von Aquin sagt: „Daß der wahre Leib und das wahre Blut Christi in diesem Sakrament seien, läßt sich nicht mit den Sinnen erfassen sondern nur durch den Glauben, der sich auf die göttliche Autorität stützt. Deshalb sagt Cyrill zur Schriftstelle ‚Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird' (Lk 22,19): ‚Zweifle nicht, ob das wahr sei. Nimm vielmehr die Worte des Erlösers im Glauben auf. Da er die Wahrheit ist, lügt er nicht" (s. th. 3,75, 1; zitiert von Paul VI., MF 18).

1406. Jesus sagt: "Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot ißt, wird in Ewigkeit leben ... Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben ... er bleibt in mir und ich bleibe in ihm" (Joh 6 51 54 56).

DAS SAKRAMENT DER BUSSE UND DER VERSÖHNUNG

Wozu ein Sakrament der Versöhnung nach der Taufe?
 
1425. „Ihr seid reingewaschen, seid geheiligt, seid gerecht geworden im Namen Jesu Christi, des Herrn, und im Geist unseres Gottes" (1 Kor 6,11). Man muß sich bewußt sein, wie groß die Gabe Gottes ist, die uns in den Sakramenten der christlichen Initiation geschenkt wird, um zu erfassen, wie sehr für den, der „Christus [als Gewand] angelegt" hat (Gal 3,27), die Sünde ausgeschlossen ist. Aber der Apostel Johannes sagt: „Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns" (1 Joh1,Cool. Und der Herr selbst lehrte uns beten: „Vergib uns unsere Sünden!" (Lk 11,4). Dabei verband er die gegenseitige Vergebung unserer Beleidigungen mit der Vergebung, die Gott unseren Sünden gewähren wird.

1427. Jesus ruft zur Umkehr auf. Dieser Ruf ist ein wesentlicher Teil der Verkündigung des Gottesreiches: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!" (Mk 1,15). In der Verkündigung der Kirche richtet sich dieser Ruf zunächst an die, welche Christus und sein Evangelium noch nicht kennen. Der Ort der ersten, grundlegenden Umkehr ist vor allem die Taufe. Durch den Glauben an die Frohbotschaft und durch die Taufe [Vgl. Apg 2,38] widersagt man dem Bösen und erlangt das Heil, welches die Vergebung aller Sünden und das Geschenk des neuen Lebens ist.

1428. Der Ruf Christi zur Umkehr ergeht auch weiterhin im Leben der Christen. Die zweite Umkehr ist eine fortwährende Aufgabe für die ganze Kirche; diese „umfaßt ... in ihrem eigenen Schoß Sünder" und ist somit „zugleich heilig und stets reinigungsbedürftig und geht so immerfort den Weg der Buße und Erneuerung" (LG Cool. Das Streben nach Umkehr ist nicht nur eine Tat des Menschen. Sie ist die Regung eines „zerknirschten ... Herzens" (Ps 51,19), das durch die Gnade dazu gebracht und bewegt wird [Vgl. Joh 6,44; 12,32], der barmherzigen Liebe Gottes, der uns zuerst geliebt hat [Vgl. 1 Joh4,10], zu entsprechen.

1434. Die innere Buße des Christen kann in sehr verschiedener Weise Ausdruck finden. Die Schrift und die Väter sprechen hauptsächlich von drei Formen: Fasten, Beten und Almosengeben [Vgl. Tob 12,8; Mt 6,1--18.] als Äußerungen der Buße gegenüber sich selbst, gegenüber Gott und gegenüber den Mitmenschen. Neben der durchgreifenden Läuterung, die durch die Taufe oder das Martyrium bewirkt wird, nennen sie als Mittel, um Vergebung der Sünden zu erlangen, die Bemühungen, sich mit seinem Nächsten zu versöhnen, die Tränen der Buße, die Sorge um das Heil des Nächsten', die Fürbitte der Heiligen und die tätige Nächstenliebe -- „denn die Liebe deckt viele Sünden zu" (1 Petr 4, Cool.
 

1441. Gott allein kann Sünden vergeben [Vgl. Mk 2,7]. Weil Jesus der Sohn Gottes ist, sagt er von sich, „daß der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben" (Mk 2,10). Er übt diese göttliche Vollmacht aus: „Deine Sünden sind dir vergeben!" (Mk 2,5; Lk 7,48). Mehr noch: kraft seiner göttlichen Autorität gibt er Menschen diese Vollmacht [Vgl. Joh 20,21--23], damit sie diese in seinem Namen ausüben.

1444. Indem der Herr den Aposteln seine eigene Vollmacht, Sünden zu vergeben, mitteilt, gibt er ihnen auch die Autorität, die Sünder mit der Kirche zu versöhnen. Dieser kirchliche Aspekt ihrer Aufgabe äußert sich vor allem im feierlichen Wort Christi an Simon Petrus: „Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein" (Mt 16,19). Es steht „fest, daß jenes Amt des Bindens und Lösens, das Petrus gegeben wurde, auch dem mit seinem Haupt verbundenen Apostelkollegium zugeteilt worden ist [Vgl. Mt 18,18; 28, 16--20]" (LG 22).

„Wer seine Sünden bekennt, wirkt schon mit Gott zusammen. Gott klagt deine Sünden an; wenn auch du sie anklagst, schließt du dich Gott an. Der Mensch und der Sünder sind gewissermaßen zwei Dinge: Wenn vom Menschen die Rede ist, so hat Gott ihn gemacht; wenn vom Sünder, so hat der Mensch ihn gemacht. Zerstöre das, was du gemacht hast, damit Gott rette, was er gemacht hat ... Wenn du das, was du gemacht hast, zu verabscheuen beginnst, beginnen deine guten Werke, weil du deine schlechten Werke anklagst. Das Bekenntnis der schlechten Werke ist der Beginn deiner guten Werke. Du tust die Wahrheit und kommst ans Licht" (Augustinus, ev. Jo. 12,13).  

bricht die brüderliche Gemeinschaft. Das Bußsakrament erneuert sie oder stellt sie wieder her. Es heilt denjenigen, der wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen wird, und übt auch einen belebenden Einfluß auf das Leben der Kirche aus, die unter der Sünde eines ihrer Glieder gelitten hat [Vgl. 1 Kor 12,26]. Der Sünder wird wieder in die Gemeinschaft der Heiligen aufgenommen oder in ihr gefestigt und durch den Austausch geistlicher Güter gestärkt. Dieser Austausch findet unter allen lebendigen Gliedern des Leibes Christi statt, ob sie nun noch auf der Pilgerschaft oder schon in der himmlischen Heimat sind [Vgl. LG 48--50.].

DIE KRANKENSALBUNG

1502. Der Mensch des Alten Testamentes erlebt die Krankheit im Blick auf Gott. Er klagt vor Gott über seine Krankheit [Vgl. Ps 38], und erfleht von ihm, dem Herrn über Leben und Tod, Heilung [Vgl. Ps 6,3; Jes 38]. Die Krankheit wird zum Weg der Bekehrung [Vgl. Ps 38,5; 39,9.12], und mit der Vergebung durch Gott setzt die Heilung ein. Das Volk Israel erlebt, daß die Krankheit auf geheimnisvolle Weise mit der Sünde und dem Bösen zusammenhängt, und daß die Treue zu Gott, seinem Gesetz gemäß, das Leben zurückgibt: „denn ich bin der Herr, dein Arzt" (Ex 15,26). Der Prophet Jesaja sieht voraus, daß das Leiden auch den Sinn einer Sühne für die Sünden anderer haben kann [Vgl. Ps 32,5; 107, 20; Mk 2,5--12]. Er kündigt an, daß Gott für Zion eine Zeit herbeiführen wird, in der er jedes Vergehen vergeben und jede Krankheit heilen wird [Vgl. Jes 33,24].

Christus als Arzt
 
1503. Das Mitleid Christi mit den Kranken und seine Heilungen von Krankheiten jeder Art [Vgl. Mt4,24.] sind ein offensichtliches Zeichen dafür, daß „Gott ... sich seines Volkes angenommen" hat (Lk 7,16) und daß das Reich Gottes ganz nahe ist. Jesus hat die Macht, nicht nur zu heilen, sondern auch Sünden zu vergeben [Vgl. Mk 2,5--12]. Er ist gekommen, den ganzen Menschen -- Seele und Leib -- zu heilen. Er ist der Arzt, den die Kranken nötig haben [Vgl. Mk 2,17]. Sein Mitleid mit allen Leidenden geht so weit, daß er sich mit ihnen identifiziert: „Ich war krank, und ihr habt mich besucht" (Mt 25,36). Seine besondere Liebe zu den Kranken bewog die Christen, durch alle Jahrhunderte sich all derer anzunehmen, die körperlich oder seelisch leiden. Sie spornte zu unermüdlichen Anstrengungen an, deren Los zu erleichtern.

„Heilt die Kranken ... !"
 
1506. Christus fordert seine Jünger auf, ihm nachzufolgen und ihr Kreuz auf sich zu nehmen [Vgl. Mt 10,38]. In seiner Nachfolge gewannen sie einen neuen Blick für die Krankheit und die Kranken. Jesus nimmt sie in sein eigenes armes, dienendes Leben hinein. Er läßt sie an seinem Dienst des Mitleidens und des Heilens teilhaben. „Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie" (Mk 6, 12--13).

1507. Der auferstandene Herr wiederholt diese Sendung (,‚In meinem Namen werden ... die Kranken, denen sie die Hände auflegen, ... gesund werden": Mk 16, 17--18) und bekräftigt sie durch die Zeichen, welche die Kirche wirkt, wenn sie seinen Namen anruft [Vgl. Apg 9,34; 14,3]. Diese Zeichen erweisen auf besondere Weise, daß Jesus wirklich der „erlösende Gott" ist [Vgl. Mt 1,21; Apg 4, 12].

1510. Die apostolische Kirche kennt einen eigenen Ritus für die Kranken. Er wird vom hl. Jakobus bezeugt: „Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Presbyter der Kirche zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben" (Jak 5, 14--15). Die Überlieferung hat in diesem Ritus eines der sieben Sakramente der Kirche erkannt [Vgl. DS 216; 1324--1325; 1695--1696; 1716--1717].

DAS SAKRAMENT DER WEIHE
 
1536. Die Weihe ist das Sakrament, durch welches die Sendung, die Christus seinen Aposteln anvertraut hat, in der Kirche weiterhin ausgeübt wird bis zum Ende der Zeit. Sie ist somit das Sakrament des apostolischen Dienstes. Sie umfaßt drei Stufen: den Episkopat, den Presbyterat und den Diakonat. (Zur Einsetzung und Sendung des apostolischen Amtes siehe erster Teil. Hier befassen wir uns nur mit dem Sakrament, in dem dieses Amt weitergegeben wird.)

Das Priestertum des Alten Bundes
 
1539. Das auserwählte Volk wurde von Gott zu einem „Reich von Priestern" und einem „heiligen Volk" gemacht (Ex 19,6) [Vgl. Jes 61,6]. Doch innerhalb des Volkes Israel wählte Gott einen der zwölf Stämme, den Stamm Levi, und sonderte ihn aus zum liturgischen Dienst [Vgl. Num 1,48--53]. Gott selbst war das Erbteil der Leviten [Vgl. Jos 13,33]. Die ersten Priester des Alten Bundes wurden in einem eigenen Ritus geweiht [Vgl. Ex 29, 1--30; Lev 8]. Sie wurden „für die Menschen eingesetzt zum Dienst vor Gott, um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen" (Hebr 5,1).

1544. Alles, was das Priestertum des Alten Bundes im voraus bezeichnete, findet in Jesus Christus, dem einen „Mittler zwischen Gott und den Menschen" (1 Tim 2,5), seine Vollendung. Melchisedek, „Priester des Höchsten Gottes" (Gen 14,18), wird von der christlichen Überlieferung als ein „Vorausbild" des Priestertums Christi angesehen, des einzigen „Hohenpriesters nach der Ordnung Melchisedeks" (Hebr 5,10; 6,20). Christus ist „heilig, unschuldig, makellos" (Hebr 7,26) und hat „durch ein einziges Opfer ... die, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung geführt" (Hebr 10,14), nämlich durch das einmalige Opfer seines Kreuzes.

Zwei Arten der Teilhabe an dem einen Priestertum Christi
 
1546. Christus, der Hohepriester und einzige Mittler, hat seine Kirche zu einem Reich von „Priestern für seinen Gott und Vater" gemacht (Offb 1,6)1. Die ganze Gemeinschaft der Gläubigen ist als solche priesterlich. Die Gläubigen üben ihr Priestertum als Getaufte dadurch aus, daß sich jeder gemäß seiner eigenen Berufung, an der Sendung Christi, des Priesters, Propheten und Königs, beteiligt. Durch die Sakramente der Taufe und der Firmung werden die Gläubigen „zu einem heiligen Priestertum geweiht" (LG 10).
 
1547. Das amtliche oder hierarchische Priestertum der Bischöfe und Priester und das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen nehmen „auf je besondere Weise am einen Priestertum Christi teil" und sind „einander zugeordnet", unterscheiden sich aber doch „dem Wesen nach" (LG 10). Inwiefern? Während das gemeinsame Priestertum der Gläubigen sich in der Entfaltung der Taufgnade, im Leben des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, im Leben gemäß dem Heiligen Geist vollzieht, steht das Amtspriestertum im Dienst dieses gemeinsamen Priestertums. Es bezieht sich auf die Entfaltung der Taufgnade aller Christen. Es ist eines der Mittel, durch die Christus seine Kirche unablässig aufbaut und leitet. Deshalb wird es durch ein eigenes Sakrament übertragen, durch das Sakrament der Weihe.

1549. Durch das geweihte Amt, vor allem durch das der Bischöfe und Priester, wird sichtbar gemacht, daß Christus als Haupt der Kirche inmitten der Gemeinschaft der Gläubigen gegenwärtig ist [Vgl. LG 21]. Nach einem schönen Wort des hl. Ignatius von Antiochien ist der Bischof typos tou Patros, „Abbild des Vaters" (Trall. 3,1)[Vgl. Ignatius v. Antiochien. Magn. 6,1.].

1590. Der hl. Paulus sagt zu seinem Schüler Timotheus: "Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist" (2 Tim 1, 6). „Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe" (1 Tim 3, 1). Zu Titus sagte er: „Ich habe dich in Kreta deswegen zurückgelassen, damit du das, was noch zu tun ist zu Ende führst und in den einzelnen Städten Älteste einsetzt, wie ich dir aufgetragen habe" (Tit 1, 5).


DAS SAKRAMENT DER EHE

Die Ehe im Plane Gottes
 
1602. Die Heilige Schrift beginnt mit der Erschaffung des Mannes und der Frau nach dem Bilde Gottes [Vgl. Gen 1,26--27] und schließt mit der Vision der „Hochzeit des Lammes" (Offb 19,7.9). Von ihren ersten bis zu den letzten Seiten spricht die Schrift von der Ehe und ihrem „Mysterium", von ihrer Einsetzung und dem Sinn, den Gott ihr gegeben hat, von ihrem Ursprung und ihrem Ziel, von ihrer unterschiedlichen Verwirklichung im ganzen Verlauf der Heilsgeschichte, von ihren aus der Sünde hervorgegangenen Schwierigkeiten und von ihrer Erneuerung „im Herrn" (1 Kor 7,39) im Neuen Bund Christi und der Kirche [Vgl. Eph 5,31--32].

Die Ehe in der Schöpfungsordnung
 
1603. „Die innige Gemeinschaft des Lebens und der Liebe in der Ehe [wurde] vom Schöpfer begründet und mit eigenen Gesetzen geschützt ... Gott selbst ist Urheber der Ehe" (GS 48,1). Die Berufung zur Ehe liegt schon in der Natur des Mannes und der Frau, wie diese aus den Händen des Schöpfers hervorgegangen sind. Die Ehe ist nicht eine rein menschliche Institution, obwohl sie im Lauf der Jahrhunderte je nach den verschiedenen Kulturen, Gesellschaftsstrukturen und Geisteshaltungen zahlreiche Veränderungen durchgemacht hat. Diese Unterschiede dürfen nicht die bleibenden und gemeinsamen Züge vergessen lassen. Obwohl die Würde dieser Institution nicht überall mit der gleichen Klarheit aufscheint [Vgl. GS 47,2], besteht doch in allen Kulturen ein gewisser Sinn für die Größe der ehelichen Vereinigung, denn „das Wohl der Person sowie der menschlichen und christlichen Gesellschaft ist zuinnerst mit einem Wohlergehen der Ehe- und Familiengemeinschaft verbunden" (GS 47,1).

1605. Die Heilige Schrift sagt, daß Mann und Frau füreinander geschaffen sind: „Es ist nicht gut, daß der Mensch allein bleibt" (Gen 2,18). Die Frau ist „Fleisch von seinem Fleisch" [Vgl. Gn 2,23], das heißt: sie ist sein Gegenüber, ihm ebenbürtig und ganz nahestehend. Sie wird ihm von Gott als eine Hilfe [Vgl. Gn 2,18. 20] gegeben und vertritt somit Gott, in dem unsere Hilfe ist [Vgl. Ps 121,2]. „Darum verläßt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau, und sie werden ein Fleisch" (Gen 2,24). Daß dies eine unauflösliche Einheit des Lebens beider bedeutet, zeigt Jesus selbst, denn er erinnert daran, was „am Anfang" der Plan Gottes war: „Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins" (Mt 19,6).

 1617. Das ganze christliche Leben trägt die Handschrift der bräutlichen Liebe Christi und der Kirche. Schon die Taufe, der Eintritt in das Volk Gottes, ist ein bräutliches Mysterium; sie ist sozusagen das „Hochzeitsbad" [Vgl. Eph 5,26--27], das dem Hochzeitsmahl, der Eucharistie, vorausgeht. Die christliche Ehe wird wirksames Zeichen, Sakrament des Bundes zwischen Christus und der Kirche. Weil sie dessen Gnade bezeichnet und mitteilt, ist die Ehe zwischen Getauften ein wahres Sakrament des Neuen Bundes [Vgl. DS 1800; CIC, can. 1055, § 2].

1640. Das Band der Ehe wird somit von Gott selbst geknüpft, so daß die zwischen Getauften geschlossene und vollzogene Ehe nie aufgelöst werden kann. Dieses Band, das aus dem freien menschlichen Akt der Brautleute und dem Vollzug der Ehe hervorgeht, ist fortan unwiderrufliche Wirklichkeit und stellt einen durch die Treue Gottes gewährleisteten Bund her. Es liegt nicht in der Macht der Kirche, sich gegen diese Verfügung der göttlichen Weisheit auszusprechen [Vgl. CIC, can. 1141].

Die Einheit und Unauflöslichkeit der Ehe
 
1644. Die Liebe der Gatten erfordert von Natur aus die Einheit und Unauflöslichkeit ihrer personalen Gemeinschaft, die ihr ganzes Leben umfaßt: „sie sind nicht mehr zwei, sondern eins" (Mt 19,6) [Vgl. Gen 2,24]. Sie sind „berufen, in ihrer Einheit ständig zu wachsen durch die Treue, mit der sie täglich zu ihrem Eheversprechen gegenseitiger Ganzhingabe stehen" (FC 19). Diese menschliche Gemeinschaft wird durch die im Sakrament der Ehe gegebene Gemeinschaft in Jesus Christus bekräftigt, geläutert und vollendet. Sie vertieft sich durch das gemeinsame Glaubensleben und durch die gemeinsam empfangene Eucharistie.

1661. Das Sakrament der Ehe ist ein Zeichen für den Bund zwischen Christus und der Kirche. Er gibt den Gatten die Gnade, einander mit der Liebe zu lieben, mit der Christus die Kirche liebt. Die Gnade des Sakramentes vervollkommnet so die menschliche Liebe der Gatten, stärkt ihre unauflösliche Einheit und heiligt sie auf dem Weg zum ewigen Leben [Vgl. K. v. Trient: DS 1799].

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Lieber Spaceship,

Hoffe dir mit dieser Antwort gedient zu haben!
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Beitrag von Mimi1 So 6 Jan - 16:18

Franz schrieb:In der Eucharistie ist der Leib und das Blut Christi zugleich mit seiner Seele und seiner Gottheit und darum der ganze Christus wahrhaft gegenwärtig.

Wo sagt Jesus beim Abendmahl, dass er im Brot und im Wein auch mit seiner Seele und deiner Gottheit gegenwärtig sei? Und wo sagt er, dass auch im Wein sein Laib sei und auch im Brot sein Blut?

Franz schrieb:Für die Unmündigen ist der Empfang der Eucharistie nicht zum Heile notwendig.
Für die Mündigen, also für die Erwachsenen, ist der Empfang der Eucharistie zum Heile notwendig?

Franz schrieb:Die zweigestaltige Kommunion ist weder auf Grund eines göttlichen Gebotes noch als Mittel zum Heile für jeden einzelnen Gläubigen notwendig.
Man muss zum Heile also nicht beide Teile der Kommunion einnehmen, einen Teil davon aber schon?

Das sakramentale Sündenbekenntnis ist kraft göttlichen Rechtes angeordnet und zum Heile notwendig.
Ohne sakramentales Sündenbekenntnis (also ohne katholische Beichte) gibt es also kein Heil für den Menschen?

Franz schrieb:Inhaber der kirchlichen Absolutionsgewalt sind allein die Bischöfe und die Priester.

Also ist der Mensch abhängig von der Kirche und den Bischöfen und Priestern. Ohne diese gibt es kein Heil für die Menschen, da zum Heil die Beichte notwendig ist und die Eucharistie und die sakramentale Beichte nur durch die Priester und Bischöfe gespendet werden kann.

Franz schrieb:Priesterweihe:
Das Weihesakrament verleiht dem Empfänger heiligmachende Gnade.
....
Das Ehesakrament verleiht den Ehekontrahenten heiligmachende Gnade.

Ich und mein Mann sind nun, da wir geheiratet haben, heilig geworden?  scratch
Oder was ist: "heiligmachende Gnade"?
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Beitrag von Franz So 6 Jan - 19:27

Hi MImi !

Habe die Aussagen aus dem Katechismus dargelegt.

Natürlich gilt aber zu jeder Aussage das, was ich schon oft geschrieben hatte:
das Relativitätsprinzip nach Jesus und den Synoptikern, die Berücksichtigung des Rezeptions-Reziprozitäts-Problems, das Prinzip von Gradualität und Epikie und die selige Zeitverzögerung nach Bernhard von Clairvaux.

Oder einfach gesagt: die Gesetzlichkeit steht im Katechismus, das Ineinandergreifen von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit/Gnade Gottes steht in Relation dazu.
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Beitrag von Mimi1 So 6 Jan - 20:38

Franz schrieb:Oder einfach gesagt: die Gesetzlichkeit steht im Katechismus, das Ineinandergreifen von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit/Gnade Gottes steht in Relation dazu.
Heisst dies: für die, welche dem Kathechismus glauben können, gilt, was drin steht und für jene, die es nicht können, gilt es nicht?
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Beitrag von Franz So 6 Jan - 22:17

Mimi1 schrieb:
Franz schrieb:Oder einfach gesagt: die Gesetzlichkeit steht im Katechismus, das Ineinandergreifen von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit/Gnade Gottes steht in Relation dazu.
Heisst dies: für die, welche dem Kathechismus glauben können, gilt, was drin steht und für jene, die es nicht können, gilt es nicht?
Ja so ähnlich kann man es ausdrücken: es hängt von vielen einzelnen Faktoren und Umständen ab, eben den genannten Punkten: Relativitätsprinzip, Gradualität, Epikie, selige Zeitverzögerung usw.
Ein Beispiel: wenn jemand eine Vorschrift im KKK nicht annehmen kann, dann werden die speziellen persönlichen Gründe berücksichtigt werden im Gericht,
was so zusammengefaßt wird: das Ineinandergreifen von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes ( Benedikt XVI.).
Die katholische Kirche hat niemand dezidiert vom Heil ausgeschlossen.
Selbst der größte Sünder hat Anrecht auf die Barmherzigkeit Gottes.
Allerdings muß er diese anrufen und nutzen in irgendeiner ihm individuellen persönlichen Form.
Davon wird Papst Franziskus nicht müde, das zu betonen !
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Beitrag von Mimi1 Mo 7 Jan - 11:16

Daraus lese ich, dass das, was im KKK steht, nicht verbindlich ist für jene, die nicht daran glauben können. Immer, wenn es darum geht, einzelne Heilsvorschriften darin genauer zu betrachten, relativierst du sie mit: "Relativitätsprinzip, Gradualität, Epikie, selige Zeitverzögerung"

Aber auf die folgende Frage bist du nicht eingegangen:

Franz schrieb:Franz schrieb:
Priesterweihe:
Das Weihesakrament verleiht dem Empfänger heiligmachende Gnade.
....
Das Ehesakrament verleiht den Ehekontrahenten heiligmachende Gnade.

Ich und mein Mann sind nun, da wir geheiratet haben, heilig geworden?  
Oder was ist: "heiligmachende Gnade"?

Was ist die "heiligmachende Gnade", welche wir und alle anderen kirchlich Verheirateten durch das Ehesakrament gekriegt haben sollen? Davon habe ich bisher nichts bemerkt. Ist das etwas Konkretes, Merkbares oder einfach eine Idee, welche die RKK mit dem Ehesakrament verbindet?

Was ist das für eine "heiligmachende Gnade", welche man z.B. durch eine rein zivile Heirat nicht bekommt?


Gruss
Mimi
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Beitrag von Hugo Mo 7 Jan - 12:42

Seltsam finde ich es, dass die katholische Kirche von Ehekontrahenten anstelle von Ehepartnern spricht...
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Beitrag von Franz Mo 7 Jan - 22:14

Zur heiligmachenden Gnade ein paar Gedanken
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Beitrag von Franz Mo 7 Jan - 22:16

Mimi1 schrieb:Daraus lese ich, dass das, was im KKK steht, nicht verbindlich ist für jene, die nicht daran glauben können. Immer, wenn es darum geht, einzelne Heilsvorschriften darin genauer zu betrachten, relativierst du sie mit: "Relativitätsprinzip, Gradualität, Epikie, selige Zeitverzögerung"

Aber auf die folgende Frage bist du nicht eingegangen:

Franz schrieb:Franz schrieb:
Priesterweihe:
Das Weihesakrament verleiht dem Empfänger heiligmachende Gnade.
....
Das Ehesakrament verleiht den Ehekontrahenten heiligmachende Gnade.

Ich und mein Mann sind nun, da wir geheiratet haben, heilig geworden?  
Oder was ist: "heiligmachende Gnade"?

Was ist die "heiligmachende Gnade", welche wir und alle anderen kirchlich Verheirateten durch das Ehesakrament gekriegt haben sollen? Davon habe ich bisher nichts bemerkt. Ist das etwas Konkretes, Merkbares oder einfach eine Idee, welche die RKK mit dem Ehesakrament verbindet?

Was ist das für eine "heiligmachende Gnade", welche man z.B. durch eine rein zivile Heirat nicht bekommt?


Gruss
Mimi

Hi Mimi !

Thema heiligmachende Gnade

Kann dir nur einen kurzen Überblick über die Gnade geben, wie sie in der Dogmatik , basierend auf Augustinus von Hippo, gelehrt wird.

Katholisch:

Unter Gnade versteht man eine wohlwollende, freiwillige Zuwendung Gottes.
"Gott schenkt die Gnade, diese eilt der freien Antwort des Menschen voraus, bereitet sie vor und löst sie aus."
So kommt es zur Zusammenarbeit Gott - Mensch im Sinne von Göttlicher Vorsehung und menschlicher Willensfreiheit
Gnade ist Ausdruck der Liebe Gottes.
Gnadenmittel sind die Sakramente.
Gnade soll in rechter Weise angenommen werden (Rezeptio und Reziprozität).
Wichtig in der katholischen Theologie ist die Unterscheidung von ungeschaffener Gnade (d. i. Gott selbst in seiner Liebe) und geschaffener Gnade (d. i. der Mensch in der Weise, wie Gottes Zuwendung an ihm wirksam wird).
Die heiligmachende Gnade erneuert den Menschen in grundlegender Weise (erstmals und grundlegend durch die Taufe), die helfende Gnade erleuchtet den Verstand und stärkt den Willen, Gott und den Nächsten zu lieben.
Die Gnade wird angeboten und nicht aufgezwungen.
Sie ist das Bewegungsfeld der frei-persönlichen und geheimen Beziehung einer Menschenseele mit ihrem Schöpfer.
Die Stammeltern verloren durch die Sünde die heiligmachende Gnade.
„Die heiligmachende Gnade macht den Menschen der göttlichen Natur teilhaftig“: Pius XII.
Die heiligmachende Gnade ist ein bleibendes Geschenk, eine übernatürliche feste Neigung.
Alle Sakramente des Neuen Bundes verleihen dem Empfänger die heiligmachende Gnade.
Die heiligmachende Gnade heiligt die Seele.
Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Freund Gottes.
Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Kind Gottes und verleiht ihm ein Anrecht auf das Erbe des Himmels.
Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Tempel des Hl. Geistes.


Reformatorisch

Sünder und durch die Erbsünde in einem Zustand „totaler Verderbtheit“ gefangen sein. Gott allein kann den Menschen annehmen und rechtfertigen. Dieser Vorgang der Rechtfertigung ist in der reformatorischen Theologie eine Tat Gottes allein aus Gnade (sola gratia). Kein Werk, keine gute Tat des Menschen kann, nach reformatorischem Verständnis, diese Rechtfertigung herbeiführen.
In Jesus Christus, d. h. im Kreuzestod Jesu Christi liegt die Erlösung. Bei der Rechtfertigung allein aus Gnade wird exklusiv dem Menschen christlichen Glaubens die Gerechtigkeit Jesu zugerechnet.
Das reformatorische Gnadenverständnis ist von Martin Luther in seiner Schrift Vom unfreien Willen dargestellt.
Der sündige Mensch muss dabei Gott im Gebet um Vergebung bitten.

Hier liegt der Unterschied zum katholischen Glauben:

Der Katholik wendet sich im Sakrament der Beichte an Gott. Gott vergibt dem Sünder durch einen bevollmächtigten Priester, der die Funktion des Stellvertreters Jesu Christi einnimmt, die Sünden. = sakramentaler Dienst
Im reformatorischen Glauben wendet sich der Gläubige im Gebet direkt an Jesus Christus, damit dieser ihm seine Sünden vergibt.

Es ist also in beiden Fällen Jesus Christus, der handelt

Also: beim Katholiken durch das Sakrament seiner Kirche, beim Evangelischen durch das direkte Gebet zu Jesus Christus.

Aus der katholischen Dogmatik:

Die Heiligmachende Gnade

"Ich (Christus) bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt, und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen." (Joh 15,5 EU)
Heiligmachende Gnade (gratia sanctificans oder Gnadenstand, gratia iustificans) ist das von Gott bei der Rechtfertigung in der Seele hervorgebrachte übernatürlich göttliche Leben der Seele : Menschen an der göttlichen Natur Anteil (Divinae consortes naturae, 2 Petr 1,4 EU)
In der Offenbarung des Johannes wird sie ein aus den guten Werken der Heiligen gewobenes Gewand aus Linnen von blendender Weiße bezeichnet (vgl. Offb 19,8 EU).
Erklärung
Wie das Licht durch sein bloßes Vorhandensein ohne weiteres die Finsternis verscheucht und Helligkeit verbreitet, so vertreibt die heiligmachende Gnade (als Formalursache der Rechtfertigung) den Zustand der Todsünde aus der Seele, erneuert dieselbe und macht sie gerecht und wohlgefällig vor Gott.

Die heiligmachende Gnade im Katechismus der Katholischen Kirche

„Die Gnade Christi besteht darin, dass uns Gott ungeschuldet sein Leben schenkt. Er gießt es durch den Heiligen Geist in unsere Seele ein, um sie von der Sünde zu heilen und sie zu heiligen. Das ist die heiligmachende oder vergöttlichende Gnade, die wir in der Taufe erhalten haben. Sie ist in uns der Ursprung des „Heiligungswerkes" (Vgl. Joh 4,14 EU; Joh 7,38-39 EU). „Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt" hat (2 Kor 5,17-18 EU). Die heiligmachende Gnade ist ein bleibendes Geschenk, eine übernatürliche feste Neigung. Sie vervollkommnet die Seele, um sie zu befähigen, mit Gott zu leben und aus seiner Liebe zu handeln. Man unterscheidet die sogenannte habituelle Gnade, das heißt eine bleibende Neigung, entsprechend dem göttlichen Ruf zu leben und zu handeln, von den sogenannten helfenden Gnaden, das heißt dem göttlichen Eingreifen zu Beginn der Bekehrung oder im Verlauf des Heiligungswerkes. Charismen sind auf die heiligmachende Gnade hingeordnet und haben das Gemeinwohl der Kirche zum Ziel. Sie stehen im Dienst der Liebe, welche die Kirche aufbaut (Vgl. 1 Kor 12 EU. - Vgl. Konzil von Trient: DS 1533-1534: KKK Nr. 1999-2000+2003.“
Teilhabe am göttlichen Leben, die wir 'heiligmachende Gnade' nennen und die uns wahrhaft zu Kindern Gottes macht (1 Joh 3,1-2 EU)".

Der Verlust der Heiligmachenden Gnade

Ist die Heiligmachende Gnade durch die Schwere Sünde verloren gegangen, wohnt Gott nicht mehr im Herzen dieses Menschen. Der Verlust ist aber nicht ganz, denn wenn er den Glauben (Habitus) und die christliche Hoffnung bewahrt und durch himmlisches Licht erleuchtet, durch die Einsprechungen und inneren Antriebe des Heiligen Geistes, kann er zu heilsamer Furcht gebracht werden, kann zum Gebet und zur Reue über den Fall angespornt werden.Der Glaube allein, genügt zur Erlangung der ewigen Seligkeit jedoch nicht (vgl. 1 Kor 13,13 EU). Der Verlust der Heiligmachenden Gnade ist ein Verlust der "Liebe" und der "ewigen Seligkeit".
Christliche Eltern können ihre Kinder durch das Bad der Taufe zur übernatürlichen Gerechtigkeit wiedergeboren" werden lassen und ein lebendiges Glied am mystischen Leibe Christi werden lassen.

Biblische Aussagen

Die Gnade ist im Neuen Testament durch Jesus Christus geworden:
Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Joh 1,16–17 LUT)
Die Gnade steht im Gegensatz zum eigenen Rühmen:
Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. (Eph 2,8–9 LUT)
Die Gnade Gottes ermöglicht ein christliches Leben:
Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und nimmt uns in Zucht, daß wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus, der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken. (Tit 2,11–14 LUT)
Die Gnade Gottes ist unausschöpflich:
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, läßt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten. (Ps 103,11 LUT)
Die Gnade ist mächtiger als die Sünde:
Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden. (Röm 5,20 LUT)
Gnade benötigt jeder Mensch, da letztlich alle Menschen Sünder sind und nur durch den Glauben errettet werden können:
Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus für alle, die glauben. Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist. (Röm 3,22–24 SLT)



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