Franz‘ Kapelle

Weg der Reinigung hin zur Einung mit Gott.

Vgl.
Ps 24,3 Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, / wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?
Ps 24,4 Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, / der nicht betrügt und keinen Meineid schwört.
Ps 24,5 Er wird Segen empfangen vom Herrn / und Heil von Gott, seinem Helfer.
Ps 24,6 Das sind die Menschen, die nach ihm fragen, / die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs

Die Bedingungen für den Eintritt ins Heiligtum

Ps 15,1 [Ein Psalm Davids.] Herr, wer darf Gast sein in deinem Zelt, / wer darf weilen auf deinem heiligen Berg?
Ps 15,2 Der makellos lebt und das Rechte tut; / der von Herzen die Wahrheit sagt /
Ps 15,3 und mit seiner Zunge nicht verleumdet; der seinem Freund nichts Böses antut / und seinen Nächsten nicht schmäht;
Ps 15,4 der den Verworfenen verachtet, / doch alle, die den Herrn fürchten, in Ehren hält; der sein Versprechen nicht ändert, / das er seinem Nächsten geschworen hat;
Ps 15,5 der sein Geld nicht auf Wucher ausleiht / und nicht zum Nachteil des Schuldlosen Bestechung annimmt. Wer sich danach richtet, / der wird niemals wanken.

Das Beispiel Christi

Phil 2,5 Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht:
Phil 2,6 Er war Gott gleich, / hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,
Phil 2,7 sondern er entäußerte sich / und wurde wie ein Sklave / und den Menschen gleich. / Sein Leben war das eines Menschen;
Phil 2,8 er erniedrigte sich / und war gehorsam bis zum Tod, / bis zum Tod am Kreuz.
Phil 2,9 Darum hat ihn Gott über alle erhöht / und ihm den Namen verliehen, / der größer ist als alle Namen,
Phil 2,10 damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde / ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
Phil 2,11 und jeder Mund bekennt: / «Jesus Christus ist der Herr» - / zur Ehre Gottes, des Vaters.

Zu den Weherufen:

Diese sind keine Verbannungen; sie sind kein Ausdruck von Hass oder Neid oder Feindseligkeit.
Es geht nicht um Verurteilung sondern um Warnung, die retten will.

Sie verlangen Bekehrung, innere Umkehr von der spontanen Richtung, in die wir gehen möchten, also der Weg weg von Hybris, der anmaßenden Selbstherrlichkeit , in der der Mensch sich zur Gottheit erhebt, sein eigener Gott sein will.

Die Heiligen, von Paulus über Franz von Assisi bis zu Mutter Teresa haben diese Option gelebt und uns damit das rechte Bild des Menschen und seines Glücks gezeigt.

Die Tora des Messias:

„Es ist gesagt worden – ich aber sage euch“

Das Gesetz Christi ist die Freiheit.
Die „Tora des Messias“ ist ganz neu, anders – aber eben so erfüllt sie die Tora des Mose.
Nicht mehr „Fleisch“ ist entscheidend
( Abstammung von Abraham ), sondern der „Geist“.

Vom Gesetz und von den Propheten

Mt 5,17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
Mt 5,18 Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.
Mt 5,19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

Am Anfang der „Relecture“ steht also die Treue, die Kontinuität zur Tora, dennoch fällt bei weiterem Zuhören auf, daß Jesus das Verhältnis der Mose-Tora zur Tora des Messias in Antithesen darstellt.

„Den Alten ist gesagt worden – ich aber sage euch“

Jesus kann das aus göttlicher Vollmacht heraus, nicht aus dem Rang von Gesetzeslehrer.
Vgl.
Mt 7,29 denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.
Mk 1,22 Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten.
Lk 4,32 Sie waren sehr betroffen von seiner Lehre, denn er redete mit (göttlicher) Vollmacht.

Dies führte zu „Erschrecken“, Betroffenheit“ seiner Zuhörer.
Vgl. Die Wirkung der Bergpredigt
Mt 7,28 Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre

Der Streit um den Sabbat
Mk 2,27 Und Jesus fügte hinzu: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.

Jesus verteidigt die Vorgehensweise seiner Jünger:

Das Abreißen der Ähren am Sabbat
Mk 2,23 An einem Sabbat ging er durch die Kornfelder und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab.
Mk 2,24 Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten.
Mk 2,25 Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten -
Mk 2,26 wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab?

Hier ist einer, der größer ist als der Tempel:
Jesus ist Botschafter und die Botschaft selbst.
Jesus ist Tora und Tempel in Person.
Jesus ist Herr über den Sabbat.
Daher kann ER mit göttlicher Allmacht den Sinn des Sabbats offenbaren:

Mt 12,6 Ich sage euch: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel.
Mt 12,7 Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer, dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt;

Mt 12,8 denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.


Hos 6,6 Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, / Gotteserkenntnis statt Brandopfer.
Vgl.
1 Sam 15,22 Samuel aber sagte: Hat der Herr an Brandopfern und Schlachtopfern das gleiche Gefallen / wie am Gehorsam gegenüber der Stimme des Herrn? / Wahrhaftig, Gehorsam ist besser als Opfer, / Hinhören besser als das Fett von Widdern