Franz‘ Kapelle

Jesu` Weg vollendet sich in seinem letzten Pascha-Fest:
Vgl.
Die Salbung in Betanien

Joh 12,1 Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte.

Alle jüdischen Feste haben einen 3-fachen Grund:

*Feste der Naturreligionen: Schöpfung, Gottsuchen
*Feste des Erinnerns: Heilstaten Gottes
*Hoffnung auf das kommende Heil.

Johannes-Texte tragen die Dynamik der Heilsgeschichte besonders in sich.
Jesu` ( Gottes ) Worte: „Ich bin“.

Jesus offenbart sich Nathanael als der "größere" Jakob":

Joh 1,49 Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!
Joh 1,50 Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen.
Joh 1,51 Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.

Die großen Bilder des Johannes-Evangeliums

Das Wasser

*Urquell: Reinheit
*der Fluß: Taufe: Untertauchen: Symbolik des Todes, Auftauchen: Symbolik der Wiedergeburt.
*das Meer: Antipode zur Erde. Der Schöpfer hat dem Meer Grenzen gesetzt. Durchzug durch das Rote Meer: Symbol der Rettung.
Aber auch, aus ägyptischer Seite betrachtet: Symbol für verhängnisvolle Bedrohung.
Todessymbolik ist somit das Bild für das Kreuzesgeheimnis: Um wiedergeboren zu werden, muß der Mensch zunächst gleichsam in das „Rote Meer“ eintreten , mit Christus in den Tod hinuntersteigen um so dann neu mit dem Auferstandenen zum Leben zu gelangen.

Vgl.
Joh 3,5 Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir( Anm.: Nikodemus ): Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.

Kontext zur Taufe: Wiedergeburt in die Christengemeinde:
( in Analogie mit der natürlichen Geburt: aus männlicher Zeugung und weiblicher Empfängnis )
2-faches Prinzip:
* göttlicher Geist
* “Wasser: Allmutter natürlichen Lebens
Im Sakrament durch Gnade erhöht zum Schwesternbild der jungfräulichen Theotokos“


Dazu gehört die schöpferische Macht Gottes.
Aber es gehört auch der Mutterschoß der aufnehmenden und annehmenden Kirche dazu.
Tertullian:“ Nie war und ist Christus ohne die Ekklesia“: Geist und Wasser, Himmel und Erde, Christus und Kirche gehören zusammen:
So geschieht Wiedergeburt:
Wasser steht im Sakrament für: die mütterliche Erde, für die Hl. Kirche, die die Schöpfung in sich aufnimmt und sie VERTRITT.

Weitere Texte zu: Wasser:

Das Gespräch am Jakobsbrunnen, vgl. Joh 4,1 f
Kontext zum Manna in der Wüste.
Diese werden zum Symbol des „Pneuma“, der eigentlichen Lebensmacht.

Wasser als Heilmittel:

Die Heilung eines Gelähmten am Sabbat in Jerusalem

Joh 5,1 Einige Zeit später war ein Fest der Juden und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
Joh 5,2 In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf Hebräisch Betesda.
Joh 5,3 In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte.
Joh 5,4 []
Joh 5,5 Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war.
Joh 5,6 Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden?
Joh 5,7 Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein.
Joh 5,8 Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh!
Joh 5,9 Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat.

vgl.
Die Heilung eines Blinden
Joh 9,6 Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen
Joh 9,7 und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Schiloach heißt übersetzt: Der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen.

Hier ist ebenfalls wieder der Bezug zur Taufe ( „sehend machend“).

Wasser bei der Fußwaschung

Die Fußwaschung
Joh 13,5 Dann goss er ( Anm.: Jesus ) Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.
Joh 13,6 Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen?
Joh 13,7 Jesus antwortete ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen.
Joh 13,8 Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.

Und Wasser am Kreuz:

Joh 19,34 sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floß Blut und Wasser heraus.

Auslegung: hier geht es um die 2 Hauptsakramente der Kirche: Taufe und Eucharistie, die aus dem göttlichen herzen Jesu` entspringen, und mit denen die Kirche so aus der Seite Jesu` geboren wird.

Vgl.
1 Joh 5,6 Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus. Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sondern im Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt; denn der Geist ist die Wahrheit.
1 Joh 5,7 Drei sind es, die Zeugnis ablegen:
1 Joh 5,8 der Geist, das Wasser und das Blut; und diese drei sind eins.

Wer wachen Auges in die Geschichte blickt, kann sehen, wie vom gekreuzigten und auferstandenen Jesus her dieser Lebensstrom durch die Zeiten fließt, und, wo dieser Strom ankommt, wie die Erde entgiftet wird, wie Leben aus diesem Quell der Liebe fließt, die sich am Kreuz geschenkt hat und schenkt.
Diese zentrale Deutung auf Christus hin muß, wie oben diskutiert, nicht ausschließen, daß das Wort in abgeleiteter Weise auch für die Glaubenden gilt.
Vgl. ähnlich wie im Thomasevangelium ( apogryphisch ):
„Wer aus meinem Munde trinkt, der wird werden wie ich“ .
Der Gläubige wird eins mit Christus, nimmt an IHM Anteil. ( vgl. Heiligen - Biographien ).
Und immer ist Christus der Quell.

Weinstock und Wein

Schöpfungspsalm: Psalm 104
Ps 104,14 Du lässt Gras wachsen für das Vieh, / auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut,damit er Brot gewinnt von der Erde /
Ps 104,15 und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit sein Gesicht von Öl erglänzt / und Brot das Menschenherz stärkt.

*Brot: verkörpert das einfache Leben in Demut: aus Weizen + Wasser + menschliche Arbeit
*Wein: verkörpert das Fest: auf der Erde und im Himmel:
vgl. Das Festmahl auf dem Berg Zion
Jes 25,6 Der Herr der Heere wird auf diesem Berg / für alle Völker ein Festmahl geben mit den feinsten Speisen, / ein Gelage mit erlesenen Weinen, mit den besten und feinsten Speisen, / mit besten, erlesenen Weinen.

*Öl: Heilende Kraft: Salbung der Könige, Propheten, Priester. : heilige Verschwendung der Liebe.
Vgl. Joh 12,3 Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt.

Weinstock:
*Wein, vgl. Hochzeit zu Kana, Joh 2,1 ff.
*Weinstock, vgl. Joh 15,1 ff.

Hochzeit zu Kana:

Datierung wichtig:
Joh 2,1 Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei.
Auslegung: 3. Tag im AT ist das Datum der Theophanie ( Selbstoffenbarung Gottes ):
Vgl.
Ex 19,16 Am dritten Tag, im Morgengrauen, begann es zu donnern und zu blitzen. Schwere Wolken lagen über dem Berg und gewaltiger Hörnerschall erklang. Das ganze Volk im Lager begann zu zittern.
Ex 19,17 Mose führte es aus dem Lager hinaus Gott entgegen. Unten am Berg blieben sie stehen.
Ex 19,18 Der ganze Sinai war in Rauch gehüllt, denn der Herr war im Feuer auf ihn herabgestiegen. Der Rauch stieg vom Berg auf wie Rauch aus einem Schmelzofen. Der ganze Berg bebte gewaltig