Christsein Heute
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Franz‘ Kapelle

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Beitrag von Franz So 28 Jul - 22:38

Hier trifft Thérèse auf das Herz des Evangeliums. Ihre "geistige Kindschaft" (anzumerken ist, dass sie selbst diesen Ausdruck nie gebraucht hat) besteht darin, in aller Freiheit und von Grund auf "in einem Geist der Kindschaft zu leben, der uns rufen läßt: Abba, Vater" (Röm 8,15 Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so dass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater! ). Ihre Hingabe an die Barmherzigkeit beruht darauf, der Logik der "Liebe Gottes, die in Jesus Christus offenbar geworden ist und von der nichts uns scheiden kann" (Röm 8,39 der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.), voll und ganz jedes Recht einzuräumen. Ihr "Vertrauen" ist die Seele der "pistis" (Glaube) des Paulus: die liebende Hingabe an die erlösende Gnade Gottes.

Therese von Lisieux
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Beitrag von Franz So 28 Jul - 22:38

Therese von Lisieux

Thérèse liebte auch den Römerbrief sehr, sie zitiert ihn etwa zehn Mal. In ihrem Brevier fand sich folgende Stelle, die eine Anlehnung an Röm 4,4-6 : Röm 4,4 Dem, der Werke tut, werden diese nicht aus Gnade angerechnet, sondern er bekommt den Lohn, der ihm zusteht.
Röm 4,5 Dem aber, der keine Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.
Röm 4,6 Auch David preist den Menschen selig, dem Gott Gerechtigkeit unabhängig von Werken anrechnet ) und Röm 3,24 (Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus. ) ist: "Selig jene, die Gott ohne Werke für gerecht erachtet, denn für jene, die Werke tun, ist der Lohn nicht so sehr Gnade als eine geschuldete Sache ... Jene also, die keine Werke tun, sind aus freien Stücken durch die Gnade, die ihnen durch die Erlöserkraft Christi zuteil wurde, gerechtfertigt." Nun weiß sie es, voller Freude: Jesus selbst will unser Retter sein, Er macht sich daraus eine Ehre!

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Beitrag von Franz So 28 Jul - 22:39

Therese von Lisieux

Mehr als einmal ist die ökumenische Bedeutung der Lehre Thérèses hervorgehoben worden. Dieses bis in die Fingerspitzen katholische Mädchen, das sich in vollem Gehorsam der Autorität der Kirche beugte und durch seinen Stil und seine Gewohnheiten ganz im katholischen Leben seiner Zeit aufging, ist in bezug auf die Grundlage und die Gestaltung ihres Lebens dem, was der Protestantismus als für das Erbe der christlichen Lehre über die Erlösung als gültig erachtet, viel näher, als manche es anzunehmen wagen.
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Beitrag von Franz So 28 Jul - 22:45

Flexibilität Gottes:

Gott „lenkt“ die Geschicke der Welt. Gott „überholt“ unser „Neinsagen“ und stellt „neue“ auf das Ziel Seiner Heilsgeschichte hingerichtete „höhere“ „Weichen“: Evas „persönliche“ und Adams „Ursünde“ „überholt“ Gott in der Vergänglichkeit und im Tod des Irdischen Lebens als erstes Zeichen der Erlösung.
Das tadelungsbedürftige Versagen des „auserwählten Volkes“ des „Ersten Bundes“ und die Tötung Seiner Propheten „überholt“ Gott in Seiner persönlichen Liebesgeschichte der Inkarnation Jesu` („Kenose“) in/durch/mit Maria, die dadurch „raum-zeitfrei“ zur „zweiten Eva“ „begnadet“/“gebenedeit“ wurde, durch Jesu` Erhöhung am Kreuz, durch den vom kostbaren Blut Jesu` gestifteten „Neuen Bund“ der Kirche ( Mystischer Leib Jesu`) und durch Schenkung des „kostbareren Leibes“, nämlich des Leibes Jesu` ( „O felix culpa“) in der Eucharistie/Kommunion, auf daß wir Ihn „verzehren“ können und mit diesem verklärten Leib einst hineingezogen werden in die Dreifaltigkeit Gottes.

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Beitrag von Franz So 28 Jul - 22:46

3 große Philosophien der Menschheitsgeschichte:

1.) Die Antike um Aristoteles: Gott „aus sich selbst seiend“ und „sich selbst denkend“, von Ewigkeit her höchste Wahrheit und höchste Perfektion. Geist des Menschen sei das Abbild Gottes, allerdings in der Weise des „Principium individuationis“, die Welt sei „indirekte Abschattung“ Gottes, die Materie könne weder von Gott noch aus sich selber sein, da prinzipiell verweslich, daher nichtig und „Einschränkung des Geistes“ –
2.) Das Mittelalter mit Gottesbild als „Schenkungsgeschichte“ : Duns Scotus als Grundlage für bis heute geltende Lehre der Dogmatik der RKK, bezeugt durch Gustav Siewerth, Alma v. Stockhausen, Johannes Paul II. („Theologie des Leibes“), Benedikt XVI.-
3.) Die sogen. Moderne/ Neuzeit, ab Martin Luther mit Gottesbild als „Entwicklungsgeschichte“, wie auch folglich Hegel („Weltgeist“, „sog. Böses“), Darwin ( „Natur“) , K. Marx („Technologiewerkzeug“), Heidegger, S.Freud, K.Lorenz („Menschenhorde“), und Mißbrauch durch politisch totalitäre Regimes.

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Beitrag von Franz So 28 Jul - 22:46

Hegel: Verursacher falschen Zeitgeistes basierend auf Luther:

Gott sei nicht gedacht als dreifaltige Personen eines Wesens unterschiedlicher Herkunft, sondern in Gott sei die Identität der Nichtidentität, Gott sei aus Teilmomenten hervorgehend, die durch Negation der Negation (=einzelnes Teil, das sich nicht selbst besitzt ) zur Position und damit zu einem Bewußtsein gelangen würden und brauche zu Seinem Selbstwerde-/Bewußtseinsbildungsprozess die Entwicklungsgeschichte der Welt. In Gott befinde sich als 4. Teilmoment ( nicht sich selbst besitzende Person ) Satan/Diabolo als eigentlich erster „Sohn“, der von Jesus verdrängt worden sei und der durch „sogenanntes Böses“ Antrieb zur Weiter-/Höherentwicklung der Welt sei, die sich aus Teilmomenten des ganzen göttlichen Seins zusammensetzt. Sehr relevant wird das dann in einem falschen Menschenbild, indem der freie Wille abgesprochen würde. Das Böse sei nur ein Teilmoment und Prinzip der Weiter-/Höherentwicklung. Grundlage für menschenverachtende Weltanschauung.

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Beitrag von Franz So 28 Jul - 22:47

Gottesbild RKK: Gott ist von Ewigkeit her die höchste Güte, die höchste Perfektion, die höchste Wahrheit und die höchste Schönheit. Schenkungsprinzip – kein Entwicklungsprinzip
( cave: Mystischer Leib Christi , der per se nicht göttlich, sondern Geschöpf ist). Luther: Gottes Wesen sei ein Entwicklungsprinzip: in Gott existiere in Einheit mit Seiner Güte auch das Böse, das Böse in Gott bedürfe der „Rückverwandlung“ in das Gute ( cave: Augustinus ! ) in einer Entwicklungsgeschichte. Falsches Gottesbild durch dialektisches Denken: in Gott sei zugleich Gutes und Böses, also in Gott sei Einheit aller Widersprüche. Daraus folgerte Luther, der Glaube habe die Logik „auszuschalten“, denn er will in dieser Weise erklären, daß in der Güte Gottes zugleich auch das Böse in Einheit existiere. Hegel versuchte demzufolge zu „konstruieren“, daß das Böse lediglich das „sogenannte“ Böse sei ( was die falsche Auslegung von Texten des AT, zB.Vernichtungsweihe zur Folge hat ), was mit der katholischen Dogmatik nicht vereinbar ist.





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Beitrag von Franz So 28 Jul - 22:47

Texte der Vernichtungsweihe offenbaren die Aktualisierung und Konkretisierung der ins Personenhafte verdichteten Gestaltwerdung des einen großen, durch die Welt gehenden, ewigen Kampfes des Gehorsams gegen die Auflehnung des Menschen gegenüber Gott in der jeweiligen geschichtlichen Stunde, die in dynamischer „Verschränkung“ zum Jüngsten Gericht steht.
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Beitrag von Franz So 28 Jul - 22:48

Abraham-Isaak ( 1, Jer 32,35., 2,3,4), Tieropferungen (1, Hosea 6,6., Hebr10,5.6., 2), Vernichtungsweihen(1,2,3,4): erklärbar durch die „co-habitatio“ von „Rez.-Transkr.-Problemen“ ( menschliche Begrenztheit, 1, Jer 32,35., Hosea 6,6., Hebr 10,5.6 ), Sensibilisierung (Downsizing des Bösen, Hebr.10,3., 2 ), Begrenzung der „Horizontalisierungen“ ( Irrtümer, Sünden usw. bis hin zum Bösen ) durch Gott (Offb 6,11; Offb 9,5.15; Offb 11,2; Offb 12,14; Offb.13,5 ., 3 ) und Sensus plenior (Transzendenz, Mt 10,7, Hebr 10,8., 4 ).
Gott will, daß der jeweilige Prophet (Abraham-Sodom und Gomorra Gen 18,20ff; Abraham-Isaak Gen 22,1ff; Mose Ex 32,7ff, Jeremia 33,3 ) als Zeichen menschlicher Reziprozität Fürbitte für die anderen einlegt, damit Er, Gott, Seine Barmherzigkeit den Menschen schenken kann.
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Beitrag von Franz So 28 Jul - 22:48

Dreifaltigkeit Gottes: wechselseitiges „Einwohnen“ der göttlichen Personen : „inhabitatio“. (Stockhausen: " circumincessio")
Augustinus: abbildlich der Mensch : Anima intellectiva ist Abbild der trinitarischen Geistsubstanz ( Vernunft – Wille – Herz/Liebe ), der Leib ist in Analogie zur Dreifaltigkeit die Weise der Einfaltung der Geistseele zum Zwecke der Vereinigung von Mann und Frau zu einem „Bein/Fleisch“ durch Selbstzurücknahme der Geistseele im Sinne von „re-cipio“.
Thomas von Aquin: Jesus ist „forma formarum“ der Geistseele, Geistseele des Menschen vom Vater bereits vor der Zeugung als „Idee“ „gedacht“, durch den Sohn in Gemeinschaft mit dem HL.Geist lebendig gemacht und eingehaucht wie mit einem Kuß Christi bei der Zeugung, die in „co-operatio“ Mann-Frau-Gott-Jesus-HL.Geist erfolgt. Daraus folgerte Duns Scotus : Mensch einzigartig: Indicium individuationis. Namensprinzip. Geistseele ist Formprinzip des Leibes als Schenkungsgeschichte.

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