Wann habt ihr bereits Gott als Kind an euch erfahren?

Es gab aber auch noch eine andere Begebenheit, die sich in meiner Zeit in München ereignete, etwa im Zeitraum 1972, in dem es mir wahrlich sehr dreckig ging und ich dabei war "gesellschaftlich vollkommen abzurutschen§, in einer Zeit also, wo ich Gott regelrecht, zwar nicht direkt aber schon unbewusst herbei sehnte. Denn ein direktes Herbeisehnen hätte ja schon irgendwie auch entsprechenden klaren Glauben beinhaltet, und den hatte ich zu dieser Zeit noch nicht ... oder zumindest nicht mehr, denn als Kind war einfach ein kindlicher Glaube da, der keine Zweifel beinhaltete. Als Kind überlegte ich nicht rational oder suchte auch nicht an Zeugnissen und Wundern, sondern erlebte einfach hin und wieder auch Gott - eine Art Selbstverständlichkeit, dass es so ist, mein Freund Gott war einfach da .... erst mit dem Heranwachsen und der Zeit des Hinterfragens und den allgemeinen beginnenden Zweifeln war der Glaube auf einmal auch nicht mehr so selbstverständlich. Abgesehen davon begann wirklich eine sehr turbulente und schwere Zeit für mich, fast vergleichbar mit einer "Hiobszeit", also, wo so ziemlich alles, was ich anpackte nicht zum gewünschten Ziel führte.

So begab es sich auch, dass ich irgendwie mitten in der Nacht in München herum irrte, keine Bleibe hatte, und eben nicht wusste, wo ich hingehen sollte; So führte mich mein Weg in eine Kirche , die merkwürdiger Weise um Mitternacht noch geöffnet war, wo sich aber kein Mensch darin befand. Ich war sehr verzweifelt, kniete mich in irgend einer Bank nieder und flehte zu Gott, dass er sich mir offenbaren möge. Ich hatte zugleich wahnsinnig Hunger. Auf einmal tippte mich von hinten jemand an, und ich drehte mich um. Da sah ich in ein sehr freundliches vertrauenerweckendes Gesicht, mit Nonnenbekleidung, die mir so mir nichts, dir nichts, unverwandt ein belegtes Brot herüber reichte, und meinte, ich solle erst einmal essen, dann würde es mir bestimmt besser gehen.

Ich dachte auch in diesem Moment nicht darüber nach, über jene Irrealität dieser Situation, sondern fühlte mich auf einmal vollkommen sicher, geborgen und hatte ein unheimliches Vertrauen. So nahm ich das Brot und aß es. Es schmeckte nicht nach einem normalen Brot - es war mehr. Aber ich kann es nicht beschreiben. Als ich mich bedanken wollte war die "Nonne" hinter mir verschwunden.
Trotzdem wusste ich in diesem Moment, was meine nächsten Schritte waren. Es waren schwere Wege vor mir, aber ich musste sie gehen und tat dies im Bewusstsein, das richtige zu tun. ...

Ich weiß, es geht um Begegnung mit Jesus als Kind, ich war ich bereits 22 Jahre alt
als ich den lebendigen Jesus physisch erlebt habe.
Es verändert auf jeden Fall gründlich.

HeinzB schrieb:Ich weiß, es geht um Begegnung mit Jesus als Kind, ich war ich bereits 22 Jahre alt
als ich den lebendigen Jesus physisch erlebt habe.
Es verändert auf jeden Fall gründlich.

Na ja, sorry, dass ich es eingegrenzt hatte, wie du ja siehst, halte ich mich selbst nicht strikt daran. Ich finde die Gegenüberstellung interessant und vielleicht auch Lehrreich, wenn man es schafft - was nicht so einfach ist - jenes Gefühl als Kind dem eines Gefühls als späteren Erwachsenen gegenüber zu stellen, und somit auch selbst zu reflektieren, ob ich heute Jesus noch immer mit den Augen eines Kindes sehen kann, wie ich sowohl in meinem Facebookeintrag darzustellen versuchte, als auch heute Morgen in der Predigt in WDR2 hörte.

In diesem Sinne wäre es schön, wenn auch wir dies hier niederschreiben können. Im übrigen war ich mit meinem "letzten Beitrag" auch in einem Alter von etwa 19 Jahren angelangt ...