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Theologie des Leibes : Griechischer Mythos: Kugelmensch - ein Vergleich zur Jüdischen/christlichen Theologie

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Beitrag von Franz Sa 8 Feb - 22:45

Hallo Interessierte !

Antike Mythologien

Der Griechische Mythos

Die Kugelmenschen

Der Philosoph Platon ( * 428/427 v. Chr. in Athen oder Aigina; † 348/347 v. Chr. in Athen) berichtet in seinem Werk Symposion (deutsch: Das Gastmahl) von einem Trinkgelage, bei dem es um den Eros, die Liebe geht, den der Komödiendichter Aristophanes mit dem Mythos von den Kugelmenschen preist. Die Kugelgestalt der mythischen Urmenschen ergibt sich aus ihrer Abstammung von den kugelförmigen Himmelskörpern Sonne, Mond und Erde, denen sie ähnlich sind, sowie aus dem Umstand, dass die Kugel als vollkommener Körper von höchster Schönheit galt, wie Platon in anderem Zusammenhang hervorhebt.
Demnach habe es früher drei Geschlechter von Menschen gegeben.
Das männliche Geschlecht stamme von der Sonne ab,
das weibliche von der Erde und das
aus den beiden zusammengesetzte vom Mond.
Es gab also Mann-Männer, Frau-Frauen und Frau-Männer.
Diese Kugelmenschen hatten je vier Hände und Füße und zwei entgegengesetzte Gesichter auf einem Kopf. Sie waren stark und schnell und wurden in ihrem himmelstürmenden Hochmut selbst den Göttern gefährlich.
Zur Strafe zerschnitt der Göttervater Zeus jeden von ihnen in zwei Hälften.
Diese Hälften sind die heutigen zweibeinigen Menschen. Aus der Sicht des Zeus bestand ein zusätzlicher Vorteil dieser Maßnahme darin, dass sich die Anzahl der Menschen und damit auch der Opfer für die Götter verdoppelte. Für den Fall, dass die Bestraften weiterhin frevelten und keine Ruhe hielten, plante er, sie nochmals zu spalten; dann müssten sie künftig auf einem Bein hüpfen.
Seitdem gehen die beiden Teile getrennt aufrecht auf zwei Beinen und beide haben Sehnsucht danach, sich mit dem jeweils anderen Teil wieder zu vereinen. Dieser Drang der zwei Hälften, sich zu vereinen, wird als Liebe (erôs) bezeichnet:
Der Grund hiervon nämlich liegt darin, daß dies unsere ursprüngliche Naturbeschaffenheit ist, und daß wir einst ungeteilte Ganze waren. Und so führt die Begierde und das Streben nach dem Ganzen den Namen Liebe. Und vor Zeiten, wie gesagt, waren wir eins; nun aber sind wir um unserer Ungerechtigkeit willen getrennt worden von dem Gott.

Mit diesem Mythos versucht Platons Figur des Aristophanes Eros als die sexuelle Anziehung zwischen zwei Menschen zu erklären, die auf Wiederherstellung einer ursprünglichen Einheit und Ganzheit ausgerichtet sei; die homosexuelle zwischen zwei Männern (Sonnengeschlecht) und zwischen zwei Frauen (Erdgeschlecht), und die heterosexuelle zwischen Mann und Frau (Mondgeschlecht), wobei der heterosexuellen wegen der angeblich geringeren Zahl an Frau-Mann-Kugelmenschen (Androgynes) eine mindere Bedeutung beigemessen wird.

Die nunmehr zweibeinigen Menschen litten schwer unter der Trennung von ihren anderen Hälften. Sie umschlangen einander in der Hoffnung, zusammenwachsen und so ihre Einheit wiedergewinnen zu können. Da sie sonst nichts mehr unternahmen, begannen sie zu verhungern.
Der Gott Apollon erhielt den Auftrag, die Gesichter zur Schnittfläche – der heutigen Bauchseite – hin umzudrehen und die Wunden zu schließen, indem er die Haut über die Bäuche zog und am Nabel zusammenband. Am Nabel ließ er Falten zur Erinnerung an die Teilung zurück. Die Geschlechtsteile blieben auf der anderen, früher nach außen gewendeten Seite, der jetzigen Rückenseite.
Um ihr Aussterben zu verhindern, versetzte Zeus die Geschlechtsorgane nach vorn.
Damit ermöglichte er ihnen, durch die sexuelle Begegnung ihr Einheitsbedürfnis vorübergehend zu befriedigen und so die Sehnsucht zeitweilig zu stillen. Zugleich gewannen sie dadurch die Fähigkeit, sich auf die heute praktizierte Weise fortzupflanzen. So wurden sie wieder lebenstauglich. Sie leiden aber weiterhin unter ihrer Unvollständigkeit; jeder sucht die verlorene andere Hälfte. Die Sehnsucht nach der verlorenen Ganzheit zeigt sich in Gestalt des erotischen Begehrens, das auf Vereinigung abzielt.

Die Art des Vereinigungsstrebens der Zweibeiner hängt davon ab, zu welchem der drei Geschlechter sie einst gehörten: zu den rein männlichen Kugelmenschen, zu den rein weiblichen oder zu denen mit einer männlichen und einer weiblichen Hälfte.
Je nach dieser ursprünglichen Beschaffenheit eines Kugelmenschen weisen dessen getrennte Hälften jetzt eine heterosexuelle oder homosexuelle Veranlagung auf. Damit erklärt Platons Aristophanes die Unterschiede in der sexuellen Orientierung. Nur die aus den zweigeschlechtlichen Kugelmenschen, den androgynoi, entstandenen Menschen sind heterosexuell.
Also der Kugelmensch ist ein Mythos: Liebe, die zu Assimilation ( namenlose Verschmelzung und Aufgabe der eigenen Identiät im Anderen ) führt, muß sterben. "Kugelmenschen" in der Dichtung als Beispiel: sie bedrängen einander in egoistischer Eigenliebe, in Besitzsstreben, Machtstreben, Unterdückung des Anderen zum eigenen Vorteil.
Der andere wird als Objekt zur eigenen Befriedigung betrachtet.
Konrad Lorenz: "(diese) Liebe ist Zähnefletschen..."
Die griechische Mythologie sieht den Gigantenkampf der Götter ohne Liebesbezug zu den Menschen - Ein Werdeprinzip.

Was ist daran interessant ?

Finde es erstaunlich, wie der antike Mensch die Beziehung Materie - Geist - Gott und Liebe suchen wollte.

In der Jüdisch-/christlichen Exegese finden wir vollendete Darstellungen, wie es wirklich ist: Theologie des Geistes und des Leibes.

Es lohnt sich daher sehr, die Jüdische Exegese (Göttliche Offenbarung) zu studieren, damit man auch das Thema "Kugelmensch" der Griechischen Mystik (Menschliche Philosophie) differenzieren und abgrenzen kann:
Theologie des Leibes ( Johannes Paul II.)
Jüdische Exegese: die Situation im Paradies - der innere und der äußere Mensch in Adam - Stiftung der Ehe - Stiftung des Schutzes der Braut (Gottesvolk) durch Gott gegen das Böse.
Kontext der Tora mit dem Neuen Testament.

Es wäre hochinteressant, über das Thema zu diskutieren, um die tieferen Zusammenhänge der Göttlichen Offenbarung im Vergleich zu den dargestellten menschlichen Philosophien herauszuarbeiten.



Franz
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Beitrag von Spaceship So 9 Feb - 7:32

Oder auch nicht Exclamation

Das ist für mich so Interessant als wenn in China ein Sack Reis umfällt.
Spaceship
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