Liebe vs Sünde

Liebe deckt viele Sünden zu

1 Petr 4,8 Vor allem haltet fest an der Liebe zueinander; denn die Liebe deckt viele Sünden zu.

Wie seht Ihr das?
Wird die Sünde neutralisiert durch Liebe?

Nach dieser Aussage setzt die Liebe viele Sünden außer Kraft; nichtsdestotrotz bedürfen alle Sünden der Vergebung!

Hm....
Vielleicht ist damit sogar das eigene Sündigen gemeint?
Im genannten Abschnitt geht es - so wie ich es verstehe - um das liebevolle Miteinander von Gläubigen - in der Gemeinde (und grundsätzlich?)

Vielleicht könnte ja diese Liebe die Entstehung bzw. die Verhinderung (ein Zudecken, Einpacken, Ummalten) von Sünde bewirken.
Sehe ich in Liebe auf meine Schwester oder meinen Bruder im Herrn dann achte ich darauf, wie ich mit ihnen umgehe, was ich zu ihnen sage.
Will heißen, dass ich nicht gegen den anderen sündige, weil mich die Liebe vorher zur Vorsicht und zur Barmherzigkeit ruft und/oder dass ich einem Bruder oder Schwester weiter in Liebe entgegenkomme, obwohl er oder sie an mir gesündigt hat.
Untereinander...die Liebe haben...in der Gemeinde.

Hier finde ich, dass Franzens Wortwahl passend ist - besonders dann wenn die Liebe in mir selbst dazu führt, dass sie eine Sünde schon im Vorfeld "neutralisiert", um sie schlußendlich nicht zu begehen.

Getsemani schrieb:Hm....
Vielleicht ist damit sogar das eigene Sündigen gemeint?
Im genannten Abschnitt geht es - so wie ich es verstehe - um das liebevolle Miteinander von Gläubigen - in der Gemeinde (und grundsätzlich?)

Vielleicht könnte ja diese Liebe die Entstehung bzw. die Verhinderung (ein Zudecken, Einpacken, Ummalten) von Sünde bewirken.
Sehe ich in Liebe auf meine Schwester oder meinen Bruder im Herrn dann achte ich darauf, wie ich mit ihnen umgehe, was ich zu ihnen sage.
Will heißen, dass ich nicht gegen den anderen sündige, weil mich die Liebe vorher zur Vorsicht und zur Barmherzigkeit ruft und/oder dass ich einem Bruder oder Schwester weiter in Liebe entgegenkomme, obwohl er oder sie an mir gesündigt hat.
Untereinander...die Liebe haben...in der Gemeinde.

Hier finde ich, dass Franzens Wortwahl passend ist - besonders dann wenn die Liebe in mir selbst dazu führt, dass sie eine Sünde schon im Vorfeld "neutralisiert", um sie schlußendlich nicht zu begehen.

Hallo Getsemani!

Besser kann man es nicht ausdrücken.
Es besteht der Kontext zu Ps 3,8.
Neutralisierung der Wurzelsünden in mir, mein Verhalten zum Nächsten („…wie man in den Wald hineinschreit...“). Dadurch wird auch die Sündenbereitschaft beim Nächsten  verringert.

Den anderen lieben beinhaltet die radikale Vergebung, in dem der/die Andere sich an mir versündigt.
Hier greift die Aufforderung Jesu, immer und immer wieder (7 mal 70mal) zu vergeben.
Natürlich reicht es nicht aus, zu sagen, "ich vergebe dir", sondern die Vergebung muss im Namen Jesu geschehen.
So beten wir ja auch"....wie auch wir vergeben...."
Mit anderen Worten: Wer nicht vergibt, liebt nicht.

Ist das wichtig? Ich meine, ob die Sünde nun zugedeckt wird oder neutralisiert?
 
Wenn ich in der Liebe bin oder aus der Liebe heraus handle, dann kann ich die Sünden anderer Personen viel leichter und auch schneller vergeben. Ich schaue dann eher auf den Menschen als auf die Sünde.
Ich muß weder den Menschen mögen noch seine Tat gutheißen. Ich decke in Liebe seine Sünden einfach zu. Gemäß des Wortes Gottes ist / wäre das so. Immerhin: Sein Wort spricht die Wahrheit und der Heilige Geist führt uns in alle Wahrheit.
 
Warum stellst Du diese Frage, Franz? Ich meine nach dem Neutralisieren?

Frieda schrieb:Ist das wichtig? Ich meine, ob die Sünde nun zugedeckt wird oder neutralisiert?
 
Wenn ich in der Liebe bin oder aus der Liebe heraus handle, dann kann ich die Sünden anderer Personen viel leichter und auch schneller vergeben. Ich schaue dann eher auf den Menschen als auf die Sünde.
Ich muß weder den Menschen mögen noch seine Tat gutheißen. Ich decke in Liebe seine Sünden einfach zu. Gemäß des Wortes Gottes ist / wäre das so. Immerhin: Sein Wort spricht die Wahrheit und der Heilige Geist führt uns in alle Wahrheit.
 
Warum stellst Du diese Frage, Franz? Ich meine nach dem Neutralisieren?

Getsemani hat es perfekt ausgedrückt:

Wenn ich in mir in der Liebe bin, neutralisiere (maximales Zudecken) bzw. vermindere ich meine Wurzelsünden (Ps 3,8 ), daher gehe ich liebevoller mit den anderen um („wie man in den Wald hineinruft…), und reduziert dadurch indirekt auch deren Sünden. Die Bibel spricht von zudecken, aber das ist eine Übertreibung, denn ganz gelingt das keinem Menschen.
Aber zumindest bemühen sollten wir uns darum.
Ich finde schon, dass das wichtig ist.

Danke Franz. Es ist spannend, wie wir die Worte empfinden und wahrnehmen. Gut, wenn man sich darüber austauscht, so verhindert man eventuelle Mißverständnisse.

Ich empfinde das mit dem Zudecken der Sünden gar nicht so übertrieben. Es ist für mich nicht so, daß die Sünde dann nicht mehr da ist, sondern lediglich, daß ich sie nicht mehr sehe oder wahrnehme oder ...

Für mich ist das Neutralisieren viel schwieriger zu erreichen.

Von daher ist es gut, wenn man erklärt, was man damit meint bzw. darunter versteht.

Dir noch einen schönen Abend und danke für die schnelle Antwort.

Frieda schrieb:Wenn ich in der Liebe bin oder aus der Liebe heraus handle, dann kann ich die Sünden anderer Personen viel leichter und auch schneller vergeben.

Liebe und Vergebung gehen für mich Hand in Hand. Das eine gibt es nicht ohne das andere.

Ausserdem ist für mich die Vergebung radikal: Ich glaube, wenn ich wirklich vergebe, so IST dem anderen seine Schuld vor Gott vergeben. Denke ich: "Ich vergebe ihm, aber Gott wird ihn schon noch zur Rechenschaft ziehen für das, was er tat", das ist für mich nicht wirkliche Vergebung.

Mimi1 schrieb:

Frieda schrieb:Wenn ich in der Liebe bin oder aus der Liebe heraus handle, dann kann ich die Sünden anderer Personen viel leichter und auch schneller vergeben.

Liebe und Vergebung gehen für mich Hand in Hand. Das eine gibt es nicht ohne das andere.

Ausserdem ist für mich die Vergebung radikal: Ich glaube, wenn ich wirklich vergebe, so IST dem anderen seine Schuld vor Gott vergeben. Denke ich: "Ich vergebe ihm, aber Gott wird ihn schon noch zur Rechenschaft ziehen für das, was er tat", das ist für mich nicht wirkliche Vergebung.

Hallo liebe Mimi,
 
ich betrachte Deine Zeilen jetzt als Ergänzung zu meinen Zeilen. Einfach als jene, die noch mal alles aus Deinem Blickwinkel heraus, mit Deinen Worten, darstellen. Und vielleicht auch, um noch ein Stück des Ganzen hinzuzufügen.
 
Ja, Vergebung ist wirklich nur dann „vollkommen“, wenn die Verfehlungen, die wir vergeben, vergessen sind. So wie Gottes Vergebung auch ist. Doch Gott vergibt uns auch nur, wenn wir vergeben. Tun wir es nicht, dann vergibt Gott uns auch nicht.
 
Weder Vergebung noch Liebe, sind Gefühle, denen wir „hilf- und machtlos“ ausgeliefert sind. Es sind Entscheidungen, die wir treffen (können).
Und dann noch loslassen. Wirklich loslassen. Nicht noch einen Zipfel festhalten, ein Stück in die Schublade schieben – für den Fall der Fälle.
 
Was Gott tut, das geht uns nichts an. Er ist derjenige, der (ver)urteilt und der richtet. Nicht wir. Klar, wir dürfen eine Meinung haben. Das ist sogar wichtig. Wir dürfen auch um den Geist der Unterscheidung bitten und beten – der ist noch wichtiger.
 
Und ja, wenn wir meinen, wir vergeben, aber ohne die Liebe, dann stimmt da etwas nicht. Es gehört immer und alles zusammen. Ich finde auch, daß die Buße hinzugehört.
Wenn es mir schwerfällt, mich für die Vergebung zu entscheiden oder ich bei jeder Kleinigkeit diese angeblich vergebene Verfehlung wieder herauskrame „Du hast aber vor zwanzig Jahren …“, ja, dann habe ich wohl nicht wirklich vergeben und es wäre gut, herauszufinden, was der darunterliegende Grund ist, um darüber Buße zu tun.
 
Und wenn uns bestimmte Themen immer wieder an triggern und wir nicht loslassen können, wenn wir rechtbehalten wollen, wenn wir … ach, es gäbe so viel hinzuzufügen.
 
Lieben, Vergeben, loslassen, weitermachen.
Irgendwo hakt es? Irgendwo stimmt etwas nicht?
Ins Gebet gehen, den Heiligen Geist bitten, uns zu zeigen, wo noch was im Argen liegt.
Darüber Buße tun. Um Vergebung bitten.
 
Wir sind nicht perfekt. Wir sind alle auf dem Weg. Doch wir blicken auf Jesus und nicht auf die Wellen. Wir haben das Ziel fest im Blick – den Weg, die Wahrheit und das Leben.
 
In meinen Beitrag, aus dem Du einen Satz herausgepickt hast, um über sein Zitat Deine Ergänzungen zu schreiben, ließ ich all das über Vergebung weg, einfach, weil Franz nicht danach fragte.
 
Und ich stellte schon beim Schreiben jenes Beitrages fest, wie schwer es ist, sich nur auf die Frage zu konzentrieren und einzulassen, einfach weil eben doch ALLES zusammengehört und es oft schwerfällt oder sogar unmöglich erscheint, nur diesen einen Aspekt herauszuschneiden, und alles andere auszublenden.
 
Deine Antwort hat es mir wieder deutlich vor Augen geführt. Danke.
 
Liebe Herzensgrüße
Frieda