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Medizin - Wissenswertes

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Beitrag von Franz Fr 7 Dez - 18:07

Gefährliche Zecke erreicht Österreich


Die gefährliche subtropische Zeckenart Hyalomma marginatum hat erstmals Österreich erreicht. Das berichteten nun die Meduni Wien, die Vetmeduni Wien und die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Durch den heißen Sommer fanden die Zecken, die das lebensbedrohliche Krim-Kongo-Fieber-Virus übertragen können, hierzulande geeignete Bedingungen vor.


Den Fund des geschlechtsreifen Parasiten meldeten Pferdebesitzer aus dem Raum Melk (Niederösterreich). Bei der subtropischen Zecke konnte zwar kein Krim-Kongo-Fieber nachgewiesen werden, sie wies aber die für Menschen ebenso gefährliche Bakterienart Rickettsia aeschlimannii auf. Das berichteten die drei Institutionen nach einer Analyse.

Die Parasiten sind häufig mit Erregern infiziert: „Neben Babesien, einzelligen, eukaryotischen Parasiten, können sie auch gefährliche Bakterien wie Rickettsia aeschlimannii und Viren wie das Thogot-Virus oder West-Nil-Virus und das lebensbedrohliche Krim-Kongo-Fieber-Virus übertragen“, berichteten die Fachleute. Die im Vergleich mit anderen, heimischen Zecken großen Parasiten sind mitunter durch auffällig gestreifte Beine erkennbar.

Bisher stand Klima im Weg

Hyalomma marginatum ist hauptsächlich im Mittelmeer-Raum, in Asien und Nordafrika angesiedelt. Bisher stand den mit Zugvögeln mitreisenden Larven und Nymphen das hiesige Klima im Weg. Nach dem überdurchschnittlich warmen Sommer wurden heuer aber schon erste Funde der Zeckenart in Deutschland gemeldet. Deren Ausdehnung in Richtung Norden wurde seit einiger Zeit von Fachleuten beobachtet. In der Türkei, wo sie bis vor wenigen Jahren noch selten war, gehört sie bereits zu den häufigsten Zeckenarten.

Der Parasit ist hauptsächlich im Mittelmeer-Raum, in Asien und Nordafrika angesiedelt

„Die überdurchschnittlich warmen und trockenen Bedingungen im Sommer und der ebenfalls sehr warme Herbst führten dazu, dass sich die vollgesogenen Nymphen selbst in sonst ungeeigneten Gegenden zu adulten (erwachsenen, Anm.) Zecken entwickeln konnten, vermutlich noch in zu geringer Zahl, um sich fix zu etablieren“, sagte Georg Duscher vom Institut für Parasitologie der Vetmeduni.

Experte: Parasiten könnten Winter überdauern

Möglich sei, dass die ausgewachsenen und damit schon robusteren Tiere diesmal auch den Winter überdauern könnten. Genaueres wisse man erst im Frühjahr. Der Nachweis in Kombination mit der viertwärmsten Wärmeperiode in Mitteleuropa sollte ein Umdenken auslösen: Er bestätige, dass sich die Parasiten bei höheren Temperaturen auch in unseren Breiten entwickeln können, warnten die Mediziner.

Franz Allerberger von der AGES plädierte für Kontrollen und Vorsorgemaßnahmen, um die neuen Erreger nachweisen und therapieren zu können. Der Zusammenhang mit Zugvögeln solle „stärkere Beachtung finden“. Die AGES hat eine Website eingerichtet, die über Zecken und deren Gefahrenpotenzial informiert.

Das Krim-Kongo-Fieber sorgte zuletzt durch mehrere Fälle in der Türkei und in Spanien für Aufmerksamkeit. Auslöser ist ein viraler Erreger, der ein hämorrhagisches Fieber verursacht. Impfung gibt es noch keine. Die rechtzeitige Behandlung mit einem antiviralen Mittel kann den tödlichen Ausgang der Krankheit verhindern.

red, ORF.at/Agenturen
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Beitrag von Franz Di 11 Dez - 20:18

Erstmals Stent in Herz von Ungeborenem gesetzt

Eine medizinische Sensation ist Ärzten des Linzer Kepler Universitätsklinikums (KUK) geglückt. Sie haben - erstmals weltweit - wenige Tage vor der Geburt einen Stent in das Herz eines Kindes eingepflanzt. Der kleine Jan, der ansonsten nicht lebensfähig bzw. nur mit einer hoch riskanten Not-OP zu retten gewesen wäre, soll laut Angaben des Spitals ein fast normales Leben führen können.

Bei dem Ungeborenen war ein hypoplastisches Linksherzsyndrom diagnostiziert worden.

Dabei ist eine wichtige Verbindung im Herzen verschlossen. Das von der Lunge kommende Blut kann nicht von den Vorhöfen in die Kammer fließen, wodurch das Baby nach der Geburt nicht lebensfähig wäre. Davor sei die Mutter praktisch die „Herz-Lungen-Maschine“ für das Kind gewesen, erklärten Tulzer und Arzt. Um diese Notsituation zu entschärfen, haben sie noch im Mutterleib einen kleinen Stent - neun Millimeter lang und drei Millimeter im Durchmesser - eingepflanzt, der den Blutfluss gewährleistete.

Eingriff sechs Tage vor der Geburt

Durch den sechs Tage vor der Entbindung durchgeführten Eingriff war Jan nach der Geburt lebensfähig.
Mittlerweile wurden zwei Operationen vorgenommen, eine weitere ist noch nötig. Das Herz des Buben werde wohl nicht ganz so belastbar sein wie das anderer Menschen, aber er werde ein „fast normales Leben führen können“, versicherte Tulzer.
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Beitrag von Franz So 16 Dez - 23:04

Studie zeigt: Inhaltsstoffe von Kosmetika beeinflussen Pubertätsbeginn

Forscher fanden in einer Langzeitstudie heraus, dass Inhaltsstoffe in Körperpflegemitteln, die Frauen während ihrer Schwangerschaft verwenden, den Pubertätsbeginn ihrer Kinder beeinflussen können.
Die Pubertät setzt bei Jugendlichen immer früher ein. Besonders bei Mädchen ist dies der Fall. Wissenschaftler fanden nun heraus, dass ein Zusammenhang zwischen in Kosmetikprodukten enthaltenen Zusatzstoffen, die schwangere Frauen benutzt haben, und der frühen Pubertät besteht.

Langzeitwirkung von Inhaltsstoffen auf die Hormone
Das Forscherteam rund um Kim Harley von der University of California stellte einen Zusammenhang zwischen den Stoffen Diethylphthalat sowie Triclosan und einem früheren Einsetzen der Pubertät bei Mädchen fest.
Die Langzeitstudie, die dies belegt, wurde in der Fachzeitschrift Human Reproduction veröffentlicht.
Seit 1999 wurde dafür die Langzeitwirkung von Weichmachern, Parabenen und Phenolen auf Schwangere und ihre Kindern untersucht – diese Stoffe stehen im Verdacht, besonders bei Frauen das Hormonsystem zu beeinflussen.
Während der Studie nahmen die Forscher von 338 schwangeren Frauen zwei Urinproben.
Auch von den Kindern, die zwischen 2000 und 20001 geboren wurden, wurden im Alter von neun Jahren der Urin analysiert.
In den folgenden vier Jahren wurden die Kinder – 179 Mädchen und 159 Jungen – zudem alle neun Monate auf das Einsetzen der Pubertät untersucht.

Frühes Einsetzen der Pubertät bei hoher Konzentration
Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig. Wenn der Urin der Mütter besonders viel Monoethylphthalat, eine Vorgängersubstanz von Diethylphthalat, enthielt, begann die Schamhaarentwicklung der Töchter etwa ein halbes Jahr früher.
Eine besonders hohe Konzentration von Triclosan im Urin der Mutter führte zu einer um knapp fünf Monate früheren ersten Menstruation der Tochter.

Auch zwischen der Belastung der Kinder und dem Einsetzen der Pubertät gibt es Zusammenhänge.
Eine hohe Konzentration von Methylparaben im Urin der Mädchen steht im Zusammenhang mit einer frühen Entwicklung der Brustdrüsen und einer frühen ersten Menstruation.
Gleiches gilt für Propylparaben und die Entwicklung der Intimbehaarung.
Bei sehr hohen Werten wuchs diese durchschnittlich etwa vier bis sieben Monate früher.
Aber auch bei Jungen fanden die Forscher Auswirkungen der Inhaltsstoffe. Eine hohe Konzentration von Proplyparaben führte dabei zu einer früheren Reifung der Geschlechtsorgane.

Bedenkliche Stoffe sollten vermieden werden
„Diesen Zusammenhang zu kennen ist wichtig, weil wir wissen, dass die Pubertät bei Mädchen immer früher beginnt“, sagt Harley gegenüber Human Reproduction.
Das frühe Einsetzen der Pubertät kann einige Probleme mit sich bringen.
Zum einen erhöht es die Anfälligkeit für psychische Probleme. Aber auch das langfristige Risiko für Brust- und Eierstockkrebs kann größer werden.
Wichtig zu erwähnen ist, dass die untersuchten Mütter aus einkommensschwachen Bevölkerungsschichten kamen und daher nicht auf bessere Körperpflegeprodukte mit weniger Zusatzstoffen zurückgreifen konnten.
Die bedenklichen Stoffe Triclosan und Parabene werden überwiegend in Körperpflegeprodukten und Kosmetika als Konservierungsmittel und als Mittel gegen Mikroorganismen eingesetzt. Diethylphthalat fixiert Duftstoffe.
Während einer Schwangerschaft solltest du daher im Idealfall sicherstellen, dass diese Stoffe nicht in deinen Kosmetikprodukten vorhanden sind.

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Beitrag von Franz Mi 2 Jan - 13:13

Regierung startet Kampagne für gesünderen Lebensstil

Sportminister Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) wollen den Österreichern mit einer neuen Initiative bei der Realisierung von Neujahrsvorsätzen wie „mehr Sport“ oder „gesünder essen“ helfen.

Die Initiative „Mach den ersten Schritt“ solle bei jenen ansetzen, die bisher noch keine Motivation hätten, sich mehr zu bewegen, so Strache. Mehr als die Hälfte der Österreicher habe bisher noch keine Motivation, sich zumindest 150 Minuten pro Woche regelmäßig zu bewegen, so der Vizekanzler in einer Aussendung.

Auf der dazugehörigen Website können Interessierte Tipps zu Ernährung, Trainings und Sportprogrammen abrufen. In Etappen sollen neue Programme und Maßnahmen vorgestellt werden. Ihr als Gesundheitsministerin seien „vor allem die gesunden Lebensjahre der österreichischen Bevölkerung wichtig“, so Hartinger-Klein, „(…) Ernährung und Bewegung sind zusammen dafür von großer Bedeutung“.

red, ORF.at/Agenturen
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Beitrag von Franz Mi 2 Jan - 20:05

Schlafen im Kindersitz: Erstickungsgefahr

Davor, Babys zu lange in Kindersitzen schlafen zu lassen, warnt eine Studie der Universität Graz: Kleine Babys hätten noch keine so gute Kopfkontrolle und könnten dessen Position kaum korrigieren - Erstickungsgefahr droht.
In den letzten Jahren sind die Raten an „Plötzlichem Kindstod“ (SIDS) in den eigenen vier Wänden deutlich gesunken - viele Risikofaktoren sind bekannt - „doch wenn Eltern mit ihrem Kind unterwegs sind, ist nur wenigen bewusst, dass bestimmte Schlafpositionen für das Kind Risiken bergen, z. B. im Kinderwagen oder im Kindersitz“, schildert Studien-Koautor Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ).

Säuglinge unter 2,5 Kilogramm besonders gefährdet
Laut der am Mittwoch in einer Aussendung von „Kinderärzte im Netz“ zitierten Studie der Universität Graz sind insbesondere Frühgeborene bzw. Säuglinge unter 2,5 Kilogramm Körpergewicht gefährdet: Der vergleichsweise schwere Kopf des Babys kann, wenn es einschläft, nach vorne fallen und die Atemwege beeinträchtigen.

Denn kleine Babys hätten noch keine so gute Kopfkontrolle und könnten dessen Position kaum korrigieren: „Im Gegensatz zu älteren Säuglingen reagieren sie noch nicht mit einer erhöhten Atemfrequenz, um dadurch eine bessere Sauerstoffsättigung zu erreichen“, so Kerbl. Um der Erstickungsgefahr vorzubeugen, sollte man das Kind zum Schlafen am besten in einem Kinderschlafsack und Kinderbett auf den Rücken legen.

Link:
Kinderärzte im Netz
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Beitrag von Franz Mi 2 Jan - 22:32

Der gefährliche Mythos vom kranken Migranten

In der Praxis des Malteser Hilfsdiensts in Berlin werden auch Menschen behandelt, die keine Krankenversicherung haben.
Viele gängige Vermutungen zum Thema Migration und Gesundheit sind falsch, zeigen neue weltweite Untersuchungen im Fachmagazin Lancet.
Migranten sind demnach häufig überdurchschnittlich gesund und aktiv - Forscher sprechen vom "Healthy-Migrant-Effekt".
Zudem tragen Einwanderer auch viel für die Gesundheitssysteme wohlhabener Länder bei, etwa als Pflegekräfte.
Nur für wenige Krankheiten wie Tuberkulose ist den Studien zufolge die Sterblichkeit unter Migranten höher. Diese Leiden lassen sich aber häufig gut erkennen und behandeln.
Von Werner Bartens
Sie sind in einem schlechten Zustand und schleppen gefährliche Krankheiten ein. Bisher unbekannte oder längst vergessene Leiden breiten sich mit dem Zuzug der Neuankömmlinge aus und das Gesundheitswesen belasten sie sowieso. So oder ähnlich lauten gängige Mythen und Fehlannahmen in der öffentlichen Diskussion um Flüchtlinge und Migranten. Die Debatte ist ideologisch überfrachtet und vor allem von Vorurteilen und Stereotypen geprägt, da macht die Medizin keine Ausnahme.

Dass viele Vermutungen zum Thema Migration und Gesundheit nicht nur falsch, sondern auch schädlich sind und die Gesellschaft teuer zu stehen kommen, zeigen wissenschaftliche Untersuchungen deutlich. Das Fachmagazin Lancet hat aktuell den bisher wohl umfangreichsten Datensatz dazu vorgelegt. Die Studien und Analysen unter dem Titel "The health of a world on the move", nehmen mehr als 200 Seiten ein. In Berlin wurden sie gerade gemeinsam mit der humanitären Organisation "Ärzte der Welt" vorgestellt. Die Menschenrechtsvereinigung beleuchtet zudem in ihrem Bericht "Verwehrtes Recht auf Gesundheit - Krank und ohne medizinische Versorgung in Deutschland" die Lage von Migranten und anderen Menschen ohne Versicherungsschutz.

Migranten haben oft eine extrem gute Gesundheit. Sonst hätten sie die Strapazen nicht überstanden
In Zeiten, da jedes Land nur auf die eigenen Herausforderungen angesichts der Flüchtlingsströme zu schauen scheint, hilft die Lancet-Serie den Blick zu weiten. Migration ist kein vorübergehendes Problem. Mehr als eine Milliarde Menschen sind derzeit auf der Flucht oder haben aus anderen Gründen ihre Heimat verlassen - übrigens machen internationale Migranten "nur" geschätzte 258 Millionen Menschen und damit ein Viertel aus, die übrigen drei Viertel sehen sich gezwungen, innerhalb ihres Heimatlandes den Wohnort zu wechseln. Der Anteil der internationalen Migranten ist seit 1990 nicht viel größer geworden. Damals betrug er 2,9 Prozent, 2017 lag er global bei 3,4 Prozent.

Migranten werden oft nur als Bürde für das Gesundheitssystem gesehen, dabei tragen Menschen aus Polen, Rumänien, Bulgarien, aber auch aus Asien und Afrika in vielen wohlhabenden Ländern in der Pflege und anderen medizinischen Bereichen dazu bei, dass die Betreuung der Alten und Kranken überhaupt aufrechtzuerhalten ist. Das gilt auch in akademischen Berufen, so haben 37 Prozent der in Großbritannien tätigen Ärzte ihren Abschluss in einem anderen Land gemacht.


Metaanalysen mit 15 Millionen Teilnehmern aus 92 Ländern zeigen zudem, dass die Sterblichkeit von Migranten in wohlhabenden Staaten sogar unterhalb jener der einheimischen Bevölkerung liegt. Das bezieht sich sowohl auf Herzkreislauf-Leiden und Krebs, aber auch auf Krankheiten des Verdauungstraktes, der Atemwege und auf Nervenleiden. Etliche chronische Krankheiten sind in ärmeren Ländern, aus denen die Migranten kommen, seltener - weil sich die Menschen dort oft als Folge eines anderen Lebensstils mehr bewegen und gesünder ernähren.

"Migranten sind häufig überdurchschnittlich gesund und aktiv, sonst könnten sie gar nicht migrieren", sagt Oliver Razum, der an der Universität Bielefeld zu Gesundheit und Migration forscht. "Man spricht vom Healthy-Migrant-Effekt, dem Paradox des gesunden Migranten." Paradox deshalb, weil Migranten im Vergleich zur Mehrheitsbevölkerung eine niedrigere soziale Position einnehmen, was bekanntlich ein Krankheitsrisiko darstellt.

Nur für wenige Infektionen ist die Sterblichkeit unter Migranten höher
Einzig für Hepatitis, Tuberkulose und HIV war nach den Untersuchungen im Lancet die Sterblichkeit unter den Migranten erhöht. Allerdings zeigen verschiedene Studien, dass die Ansteckungsgefahr - etwa durch Tuberkulose - deshalb nicht für die Allgemeinbevölkerung größer ist, sondern nur unter den Migranten. "Flüchtlinge, Asylsuchende und illegale Einwanderer sind zwar häufiger von zusätzlichen Gesundheitsproblemen betroffen und schlecht versorgt - aber die Politik sollte sich nicht an diesen Ausnahmen ausrichten, sondern den gesundheitlichen Nutzen der Migration zur Hauptgrundlage ihrer Entscheidungen machen", so die Lancet-Autoren.

Wenn Geflüchtete aus Ländern kommen, in denen Infektionskrankheiten wie Tuberkulose häufiger sind als in Deutschland, haben sie auch ein entsprechend höheres Risiko, eine solche Krankheit mitzubringen. "In aller Regel sind die betreffenden Krankheiten aber gut zu erkennen und zu behandeln und es ist selten, dass sie sich in der Mehrheitsbevölkerung ausbreiten", sagt Gesundheitswissenschaftler Razum. "Dass Geflüchtete Ebola mitbringen, ist dagegen höchst unwahrscheinlich - sie könnten die Reise kaum antreten oder überleben." Wenn in jüngster Zeit Krankheiten über Kontinente hinweg übertragen wurden, war die Verbreitung zumeist auf Fernreisen, Tourismus oder den Transport infizierter Tiere zurückzuführen - aber nicht auf Migrationsbewegungen.

Wie häufig Migranten krank sind und wie oft sie das Gesundheitssystem beanspruchen, hängt von ihren Lebensumständen in Deutschland ab. "Harte körperliche Arbeit, schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder gar offene Diskriminierung und Rassismus erhöhen das Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen", sagt Razum. "Aber auch diese Nachteile werden oft über viele Jahre durch den Healthy-Migrant-Effekt überdeckt."

"Für die globale Gesundheit gibt es derzeit kein dringenderes Problem"
Wenn über die Gesundheitskosten geklagt wird, die Migranten verursachen, sollte zudem bedacht werden, dass Geflüchtete hauptsächlich unter Problemen leiden, die zumeist anfangs auftreten, einfach zu behandeln und dann zumeist schnell verschwunden sind, etwa Krätze, Durchfall- und Atemwegserkrankungen. Bedeutsamer ist, dass sie häufig psychisch traumatisiert sind. Welche Behandlung in solchen Fällen angemessen ist, Psychotherapie oder niedrigschwellige Interventionen, wird unter Fachleuten kontrovers diskutiert.

Die Behandlung Geflüchteter kostet zwar Geld, aber dieses Geld bleibe im deutschen Gesundheits- und Wirtschaftssystem, argumentiert Razum. "Im Falle einer gelingenden Integration tragen Geflüchtete zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit unseres Landes bei", sagt der Gesundheitsexperte. "Klar ist mittlerweile, dass der eingeschränkte Anspruch auf gesundheitliche Leistungen in den ersten 15 Monaten des Aufenthalts in Deutschland zu höheren Kosten führt als der sofortige Anspruch auf die Versorgung durch die gesetzliche Krankenversicherung."

Migrationshintergrund ist nur ein Merkmal unter vielen, aber selten ein medizinischer Risikofaktor. "Wie wir mit dem Befinden und der Gesundheit von Migranten umgehen, wird unsere Gesellschaften auf Generationen hinaus prägen", sagt Richard Horton, Herausgeber des Lancet. "Für die globale Gesundheit gibt es derzeit kein dringenderes Problem." Für Experten wie Oliver Razum leitet sich nicht nur aus humanitären Gründen, sondern auch als Schlussfolgerung aus den bisher vorliegenden Daten ab, dass der Anspruch auf gesundheitliche Versorgung im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung für alle Menschen in Deutschland gelten muss - "auch für Geflüchtete in den ersten 15 Monaten ihres Aufenthalts, auch für ,irreguläre' Migranten und auch für diejenigen EU-Bürger, die rechtlich noch nicht gleichbehandelt werden".

(Süddeutsche Zeitung)
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Beitrag von Spaceship Do 3 Jan - 10:48

Danke Franz , für diese Information über die Migranten
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Beitrag von Franz Fr 4 Jan - 17:19

Hörverlust begünstigt Depressionen

Gespräche sind wichtig für das Sozialleben. Lässt das Hörvermögen nach, ziehen sich ältere Menschen oft zurück. Eine neue Studie zeigt: Durch den Hörverlust steigt das Risiko für Depressionen. Umso wichtiger ist es, ihn rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Schwerhörigkeit gehört zu den häufigsten chronischen Beschwerden älterer Menschen. Sie kann auch das Risiko anderer Erkrankungen wie Demenz erhöhen. Wenn Senioren nur mehr schwer an Gesprächen teilnehmen können oder ihre Umwelt nicht mehr richtig wahrnehmen, weil sie immer schlechter hören, ziehen sie sich zudem oft zurück.

Studie

”Association of Audiometric Age-Related Hearing Loss With Depressive Symptoms Among Hispanic Individuals”, JAMA Otolaryngol Head Neck Surgery, 06.12.2018

Eine Studie der Columbia University zeigt nun einen deutlichen Zusammenhang: Wer mit zunehmendem Alter schlechter hört, hat eher depressive Symptome. Mediziner rund um Justin S. Golub haben für die Studie die Daten von mehr als 5.000 Menschen ab 50 Jahren aus vier verschiedenen Städten in den USA ausgewertet. Jeder Teilnehmer machte einen Hörtest und wurde auf depressive Symptome getestet.

Das Ergebnis: Studienteilnehmer mit leichtem Hörverlust – das waren 749 Personen - hatten fast doppelt so häufig depressive Symptome wie jene, die noch gut hörten. Bei den 49 Teilnehmern mit starkem Hörverlust war die Wahrscheinlichkeit depressiver Symptome sogar mehr als viermal so hoch wie bei gut hörenden Probanden. Statistisch erhöhte sich das Risiko für Depressionen pro 20 Dezibel Hörverlust um das eineinhalbfache.

Vermeidbarer Risikofaktor

Um zu beweisen, dass altersbedingter Hörverlust zu Depressionen führt, seien längerfristige Studien notwendig, betont Golub in einer Aussendung. Der signifikante Zusammenhang sei aber erklärbar: „Wenn Menschen immer schlechter hören, wird es für sie schwerer zu kommunizieren. Das führt zu sozialer Isolation und die wiederum kann depressiv machen“, so der Mediziner.

„Die meisten Menschen über 70 haben zumindest einen schwachen Hörverlust“, so der Studienautor. Oft werde dieser aber nicht erkannt und therapiert. Dabei könne man die Altersschwerhörigkeit relativ leicht behandeln. Und das rechtzeitig zu tun, könnte ein Weg sein, um das Risiko für Depressionen im Alter zu senken, so Golub.

Julia Geistberger, science.ORF.at
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Beitrag von Franz Sa 5 Jan - 15:44

Pharmariese muss sich wegen Menschenversuchen verantworten

Der US-Pharmariese Bristol-Myers Squibb, die Johns Hopkins Universität und die Rockefeller Stiftung müssen sich wegen Menschenversuchen in Guatemala in den 40er und 50er Jahren verantworten. Das entschied US-Bundesrichter Theodore Chuang, indem er die Forderung der Verteidigung auf Einstellung des Verfahrens zurückwies.

In dem zentralamerikanischen Land waren damals Hunderte Menschen absichtlich mit der Geschlechtskrankheit Syphilis infiziert worden. Ziel dieser Menschenversuche war es herauszufinden, ob Penicillin gegen sexuell übertragbare Krankheiten wirkt.

Opfer und Angehörige reichten Klage ein

Im Jahr 2015 hatten 774 Opfer und Opferangehörige Klage eingereicht. Sie versichern, die Versuche seien ohne ihr Wissen oder ihre Zustimmung erfolgt. Nach Angaben von Richter Chuang fordern die Kläger eine Milliarde Dollar Entschädigung.

Die Menschenversuche waren 2010 von der Professorin Susan Reverby vom Wellesley College in den USA aufgedeckt worden. Sie war auf Notizen von John Charles Cutler gestoßen, einem 2003 gestorbenen Spezialisten für Geschlechtskrankheiten. Cutler hatte die Versuchsreihe geleitet. Er und seine Kollegen aus der Forschung nahmen die Tests in Guatemala an Soldaten, psychisch Kranken, Prostituierten und verurteilten Straftätern vor.

Der frühere US-Präsident Barack Obama hatte sich 2010 für die Experimente entschuldigt. Seine damalige Außenministerin Hillary Clinton bezeichnete die Versuche als „unethisch“ und „verwerflich“.

red, ORF.at/Agenturen
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Beitrag von Franz So 20 Jan - 16:20

WHO: Impfmüdigkeit gefährdet globale Gesundheit


Mangelnde Impfbereitschaft zählt laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den gegenwärtig größten Gesundheitsrisiken der Welt. Sie drohe die Fortschritte bei der Bekämpfung von Krankheiten zunichte zu machen, die durch Impfen vermeidbar sind. Die Verbesserung der Impfbereitschaft gehört deshalb laut WHO zu den vorrangigen Zielen für die kommenden Jahre.

Als weitere maßgebliche Gefahren für die Gesundheit der Menschen weltweit sieht die WHO die Luftverschmutzung, die Ausbreitung antibiotikaresistenter Keime, die Übergewichtsepidemie und das Auftauchen gefährlicher Erreger wie Ebola. Impfungen verhindern laut WHO jährlich zwei bis drei Millionen Todesfälle. Weitere 1,5 Millionen könnten hinzukommen, wenn weltweit mehr Menschen geimpft würden.

Masern zunehmend Problem

Die Gründe für die Impfmüdigkeit seien vielfältig. Dazu gehörten schlichte Nachlässigkeit, der schwierige Zugang zu Impfstoffen und mangelndes Vertrauen. Welchen Folgen das haben könne, zeige das Beispiel Masern: Weltweit sei die Zahl der Fälle im Jahr 2017 um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Auch in einigen Ländern, die bereits kurz vor der Ausrottung der Krankheit gestanden hätten, gebe es wieder mehr Fälle.

Zu einem Anstieg der Masernfälle kam es zuletzt auch in der WHO-Region Europa: Dort seien im gesamten Jahr 2017 23.927 Menschen erkrankt – 2016 waren es nur 5.273.

Im laufenden Jahr will die WHO unter anderem die Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs über eine Ausweitung der HPV-Impfungen vorantreiben. Auch die Ausrottung von Polio in Afghanistan und Pakistan sei ein wichtiges Ziel.



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