Ist es sinnlos?

Karin8 schrieb:Trotzdem bleibt meine Anfangsfrage: Ist es sinnlos...?

Ich glaube, du weißt gar nicht, wie es Hugo erginge, wenn du nicht darum bitten würdest!?

Überlege einmal - ein vielleicht "schwieriger" vergleich - was passieren würde, wenn wir nicht mehr darum bitten würden, dass der Herr die Menschen bewegt uns zu Christus führt!? Was würden wir dabei signalisieren? Angenommen, Christus bewegt die Menschen trotzdem, oder Gott ... aber auf einmal gibt es niemanden mehr, der diesen Menschen, die dann auf der Suche nach Gott und Christus sind, entgegen kommt, sie in Empfang nimmt, aufnimmt, ihnen Brot und Wein geben...

was macht es mit uns, wenn wir auf einmal aufgeben, und denken, es sei sinnlos, so lange und so oft habe ich schon gebetet, und es ist doch nichts passiert. Kann sein, dass die anderen dann trotzdem zum Herrn kommen, aber wir, wohin triften wir in dem Moment ab, wenn wir die Hoffnung aufgeben?

Weißt du, ich hatte im Internet um Gebete für die kleine Jolien-Marie in unserer Nachbarschaft gebeten. Ich habe diesen Gebetsaufruf in vielen verschiedenen Gruppen gestartet. über 300 Menschen, von denen ich es weiß, via Netz, haben sich daran beteiligt, und haben auf diese Weise etwa fünf Monate mit mir zusammen die Entwicklung dieses Mädchens miterlebt, weil ich ständig darüber geschrieben hatte.

Klar, ich hätte es damals im Januar bei jenem einmaligen ersten Gebetsaufruf belassen können - habe meine gefühlsmäßige "Pflicht und Schuldigkeit" getan. hatte ich aber nicht...

Das Kind ist trotzdem gestorben. Man könnte jetzt daraus ableiten, es war vollkommen sinnlos, zumal aus ärztlicher Sicht die Sachlage schon damals klar war. Doch ich selbst habe gespürt, dass mich dieses Mädchen verändert hatte, mich persönlich, mich und meine Beziehung zu Gott. Ich wurde zu einem innerlich kämpfenden Menschen, dem bewusst wurde, hierbei geht es nicht nur um Jolien-Marie, es ging auch um mich und mein Werden mit und bei Gott. Gott hatte hier die kleine Jolien "benutzt", um mich "anzutreffen" und zu verändern. Ich fühle mich heute wie ein Mensch, der angefangen hat, Gott zu verstehen, was Er von mir will. Ich soll hier keine Wunder vollbringen, wie ich es erhofft hatte, dass dabei Jolien gesund wird. Ich soll lernen, was es in meinem Leben heißt, zu Glauben! Auch dann, wenn nicht das erreicht wird, was man erhofft.

Ich denke, dabei "erwachsen" geworden zu sein, im Glauben. Ich habe Vertrauen, und meine innere Beziehung zu den Menschen um mich herum hat sich verändert. Ich weiß heute, dass jede kleine Geste, so sie aufrichtig und im tiefen inneren Glauben ist, etwas bewirkt und Frucht bringt. Es geht dabei nicht darum, die Frucht zu sehen, sie zu genießen und sich an ihr zu erfreuen... das ist nicht wirklich meine Aufgabe, sondern einfach im Wissen leben und tun, dass du etwas bewirkst, auch wenn das offensichtliche Ergebnis sich nicht deckt mit dem, was da im Hintergrund abläuft.

Ich glaube schon, dass ich in dieser Zeit sehr vielen Menschen auch so ein bisschen was von meiner Überzeugung und tiefen Glauben weiter geben konnte. Was sie dann daraus machen hängt tatsächlich auch davon ab, ob es genügend Menschen gibt, die wie ich um das Wohl anderer und ihre Gesundheit bitten, und die dann auch da sind, wenn Gott diese Menschen bewegt und zu Christus führen möchte!

Also Kopf hoch, liebe Karin. ich denke, dein Bitten und dein Glaube hat auch bei Hugo schon weit mehr geholfen, als wenn du dies nicht getan hättest!

Karin8 schrieb:Hugo ist jetzt seit 44 Jahren gelähmt: Er bittet nicht mehr um seine Gesundheit, ich bitte immer noch darum , dass der Herr Hugo gesund macht, allerdings macht der Herr nicht den Eindruck, als sei das ein Wille. Ist es blödsinnig, dass ich immer noch darum bitte???

Liebe Karin!
Es ist gut und wertvoll, dass Du immer noch bittest.

Warum?
1.) es kann immer noch ein Wunder geschehen
2.) Gott kann anderweitig Hilfe ermöglichen, zB. durch Menschen, die Euch unterstützen
3.) Gott handelt nach 1Tim 2,4: Gott will dass möglichst viele gerettet werden.
Das heißt Gott lässt Dinge geschehen bzw. lässt zu bzw. fügt, dass dieses Ziel erreicht wird.
Das bedeutet, dass die Bittgebete auf andere Personen umgeleitet werden, dass auch sie gerettet werden.
Dann erbringt die leidende Familie ein Korban, also Gottes Näherung, und hilft so mit, andere Menschen, die das Schicksal mitbekommen, zur Glaubensvertiefung  zu bringen.
So rettet Gott mehrere Menschen:
Die leidende Familie
Die von diesem Schicksal ergriffenen Menschen.
Wir alle Gläubigen sind eine Einheit im Glauben.
Gott will die Einheit untereinander und es gilt:

1Tim 2,4 er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.
Röm 8,28: Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind;

Die Tatsache, dass der Herr dafür sorgt, dass wir immer wieder Hilfe bekommen, gehört ins Teil meiner Dankgebete wie vieles andere auch...und...wir haben VIEL zu danken! Schon die Tatsache, dass Hugo noch lebt, ist ein Grund zu heftigem Dank, man prognostizierte 1978 in der Klinik eine Lebensdauer von etwa 5 Jahren für ihn...

und...wenn ich anfange zu danken, werde ich überhaupt nicht mehr fertig!

Das ist doch super toll Karin!!!
DANKE JESUS!!!!!!!!!

Ihr beide seit ein wahres Zeugnis für den Herrn. Zwei leuchtende Lichter in der Welt, die zu Jesus führen.

WEnn der Herr, so wie es scheint, Hugo nicht gesund macht, bliebe noch eine Bitte:

Das Gebet "dein Wille geschehe" möchte ich gerne mit Überzeugung beten lernen, denn DAS kann ich (noch) nicht!

Karin8 schrieb:WEnn der Herr, so wie es scheint, Hugo nicht gesund macht, bliebe noch eine Bitte:

Das Gebet "dein Wille geschehe" möchte ich gerne mit Überzeugung beten lernen, denn DAS kann ich (noch) nicht!

Liebe Karin!

Ergänzend zu obig Geschriebenem möchte ich noch sagen:
Der Mensch besteht aus 2 Naturen: der innere Mensch (Lichtkörper = männliches Konzept = auf die künftige Welt hingerichtet und unsterblich) und äußerer Mensch (Sterblicher Leib = weiblicher Aspekt = auf diese Welt hin geschaffen).

Nun ist es so: jedes Gebet erhört Gott und Er hilft: auf jeden Fall dem Inneren Menschen, siehe oben.
Dem Sterblichen Leib kann, muss aber nicht Heilung zukommen.
Der sterbliche Leib ist zur Verwesung preisgegeben und Gott lässt zu, was entsprechend Seiner Naturgesetze mit   diesem Leib geschieht, außer Gott wirkt ein Wunder.

Gottes Maxime sind 1 Tim 2,4 und Röm 8,28.

Darauf können wir vertrauen.

Karin8 schrieb:Die Tatsache, dass der Herr dafür sorgt, dass wir immer wieder Hilfe bekommen, gehört ins Teil meiner Dankgebete wie vieles andere auch...und...wir haben VIEL zu danken! Schon die Tatsache, dass Hugo noch lebt, ist ein Grund zu heftigem Dank, man prognostizierte 1978 in der Klinik eine Lebensdauer von etwa 5 Jahren für ihn...

und...wenn ich anfange zu danken, werde ich überhaupt nicht mehr fertig!

Sage einfach zu Hugo, Danke, dass du da bist!

Darum auch für dich und allen anderen hier mein Beitrag auf meiner Facebookseite:

Hast Du deinem Partner, deinem Kind, deine Eltern, heute schon gesagt, dass du sie liebst?
Denn so können beide, der der gibt, und der, der nimmt und erwidert, wunderbar einschlafen!

Euer Thor-Helge

Das sage ich Hugo natürlich immer wieder....aber...ich meinte eigentlich den Dank zu Gott!

Gebet ist nie sinnlos in Bezug auf den Inneren Menschen!
Dieser ist hingerichtet auf die künftige Welt.