Scheidung?

Im anderen Thread wird die Scheidung angesprochen.

In den Bibel wir darüber geschrieben: Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen.

Immer wenn ich diesen Satz höre oder lese, taucht mir die Frage auf: Woher weiss ich denn, ob wirklich Gott die zwei Menschen zusammengefügt hat, welche geheiratet haben und nicht der Mensch? Und umgekehrt: Woher weiss ich, dass es der Mensch ist, der sie wieder trennt und nicht Gottes ist, der es in dieser Situation so will?

Wenn zwei Menschen heiraten, ist es dann automatisch so, dass Gott diese zusammengefügt hat? 
Wenn sich zwei Menschen trennen, ist es dann automatisch so, dass Gott nicht möchte, dass sie sich trennen?

Hallo Mimi,
wenn zwei gläubige Menschen den Ehe-Bund vor Gott schließen, in dem sie einander Liebe und Treue bis zum Tod geloben dann werden sie damit "ein Fleisch" und Scheidung soll deshalb nach Gottes Willen grundsätzlich nicht sein.
Wenn eine Ehe so geschlossen wird, kannst du davon ausgehen, dass das auch Gott gewollt ist, deshalb kann eine christliche Ehe auch nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden.
Eine Scheidung ist nie von Gott gewollt (Maleachi 2,16; Markus 10,11-12 und andere Stellen)
Es gibt aber Ausnahmen bei denen Gott die Scheidung akzeptiert, das ist Untreue oder wenn ein ungläubiger Partner sich trennen will.

Eigentlich ist gerade bei diesem Thema Gottes Willen ziemlich klar in der Bibel dargelegt, und im Neuen Testament von Jesus sind die Grenzen der Trennungsgründe sogar noch enger gezogen worden.

Waldfee schrieb:wenn zwei gläubige Menschen den Ehe-Bund vor Gott schließen, in dem sie einander Liebe und Treue bis zum Tod geloben dann werden sie damit "ein Fleisch" und Scheidung soll deshalb nach Gottes Willen grundsätzlich nicht sein.
Wenn eine Ehe so geschlossen wird, kannst du davon ausgehen, dass das auch Gott gewollt ist, deshalb kann eine christliche Ehe auch nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden.

Wenn nun aber Ungläubige (im Sinne von nicht an Jesus im christlichen Sinne Glaubende) heiraten, oder wenn ein Paar ihre Ehe nur vor dem Standesamt schliesst, dann ist der Ehebund nicht von Gott geschlossen und diese Ehe kann dann wieder geschieden werden und die ehemaligen Partner können wieder neu heiraten?

Es gibt aber Ausnahmen bei denen Gott die Scheidung akzeptiert, das ist Untreue oder wenn ein ungläubiger Partner sich trennen will.

Wenn ein Ehepartner den anderen schlägt und physisch oder psychisch misshandelt, gilt dies nicht als Grund, dass Gott eine Scheidung akzeptiert?

Die Regelung, welche ihr mit den Bibelworten darlegt, macht für mich in der heutigen Zeit, wo es Frauen möglich ist, auch geschieden ein Auskommen zu haben und akzeptiert zu werden, keinen Sinn.

Guten Morgen Mimi,

"Wenn ein Ehepartner den anderen schlägt und physisch oder psychisch misshandelt, gilt dies nicht als Grund, dass Gott eine Scheidung akzeptiert?"


Dieser Mann hat mit seiner Frau die Ehe gebrochen und sie kann/ sollte sich Scheiden lassen.

Mimi schrieb:Wenn nun aber Ungläubige (im Sinne von nicht an Jesus im christlichen Sinne Glaubende) heiraten, oder wenn ein Paar ihre Ehe nur vor dem Standesamt schliesst, dann ist der Ehebund nicht von Gott geschlossen und diese Ehe kann dann wieder geschieden werden und die ehemaligen Partner können wieder neu heiraten?
Wenn ein Ehepartner den anderen schlägt und physisch oder psychisch misshandelt, gilt dies nicht als Grund, dass Gott eine Scheidung akzeptiert?

Die Regelung, welche ihr mit den Bibelworten darlegt, macht für mich in der heutigen Zeit, wo es Frauen möglich ist, auch geschieden ein Auskommen zu haben und akzeptiert zu werden, keinen Sinn.

Liebe Mimi, es macht nur keinen Sinn, wenn du die Ehe als reine Versorgung betrachtest, aus biblischer Sicht ist sie ein Bund, den man nicht bricht, aus welchen Gründen auch immer.

Wenn Ungläubige sich standesamtlich trauen lassen, sich scheiden lassen, und wieder heiraten ist doch ihre Angelegenheit, sie können ja gar keinen Bund vor Gott eingehen, weil sie schlicht nicht an ihn glauben. Und Gläubige mögen das für verkehrt halten, aber es spielt eigentlich keine Rolle.

Wenn in einer christlichen Ehe sich ein Partner sich so unchristlich verhält, wie du es beschreibst, dann wäre der erste Weg in die Seelsorge. Reden, klären, umkehren, u.U. Therapie, verzeihen. Wenn das alles nicht geht, dann ist eine Trennung sicher angebracht, weil der Bund ja gebrochen wurde. Ich bin sicher, dass unser barmherzige Gott das akzeptiert.

Man sollte nicht immer alles dualistisch sehen. Ja - nein, schwarz - weiß. Man kann ein Menschenleben nicht in so ein enges Korsett pressen. Wir machen Fehler, sehen sie ein, kehren um, fangen neu an - das ist wunderbar. Wenn uns, dass was wir falsch machen leid tut, dürfen wir auch wieder neu anfangen, uns wird vergeben.
Wir haben neue Erkenntnisse, das Leben um uns herum verändert sich, Menschen verändern sich.
Gott ist die Richtschnur an die wir uns halten können und dürfen, auch wenn sie uns ab und zu aus der Hand fällt.

LG Waldfee

Das erste Problem, welches eine Scheidung mit sich bringt, ist in dem Sinn der Ehe Verborgen.
Das Wort "Ehe" kommt von "Einheit". Damit ist gemeint, dass zwei Menschen zu einem Fleisch werden.
Wenn Mann und Frau miteinander Schlafen, sexuell eins werden, verbinden sie sich nicht nur äußerlich.
Körperlich werden sie zu einem Fleisch und das Ergebnis dieses einen Fleisches ist das dass Paar Emotional, spirituell, intellektuell, und auf jede andere Art und Weise eins geworden ist.
Ehemann und Ehefrau sollen ihre eigenen Körper so sehen, dass sie ihrem Ehepartner gehören
(1. Korinther 7,3-5).
Eine Scheidung bedeutet also einen gewaltigen Riß und verursacht großes Leiden, und da spielt es überhaupt keine Rolle, ob die Ehe vor Gott geschlossen wurde oder nicht.
Bis ins späte 19. Jahrhundert galt eine Ehe vor Gott als geschlossen, wenn Mann und Frau sexuell eins wurden. Erst das 20. Jahrhundert bracht da den Begriff "Wilde Ehe" hervor.

Wenn nun eine Ehe aufgrund wie oben beschrieben diversen schlimmen Dingen scheitert, und nicht mehr zu retten ist, dann ist eine Scheidung legitim.
Alles weitere dazu hat Waldfee gesagt.

Hi Beisammen!

Beim Thema Scheidung gilt moraltheologisch das Prinzip von Epikie und Gradualität.
(Familiensynode Papst Franziskus).

In der RKK gibt es keine Scheidung, nur Ehe-Anullierungen, auch wenn der jetzige Papst, diese wohl erleichtert hat.

Waldfee schrieb:In der RKK gibt es keine Scheidung, nur Ehe-Anullierungen, auch wenn der jetzige Papst, diese wohl erleichtert hat.

Hallo Waldfee!

Doch es gibt die Scheidung!
Beim Thema Scheidung gilt moraltheologisch das Prinzip von Epikie und Gradualität.
(Familiensynode Papst Franziskus).

Na, wenn du meinst.