Geiseldrama von Gladbeck

Heute vor 30 Jahren wurde das Geiseldrama von Gladbeck unmittelbar in der Nähe meines damaligen Wohnortes beendet.
Einer der Täter wurde dieses Jahr entlassen und lebt nun mit neuer Identität, der andere ist noch in Haft.
Ich stelle es mir schwer vor nach 30 Jahren in eine völlig veränderte Welt zu kommen, vor allem wenn man bedenkt wie sich alleine die Technik verändert hat... klar wird es vorher Ausgänge uä gegeben haben, aber trotzdem...
Ob er sich nach so vielen Jahren wirklich anpassen und angepasst leben kann?

Da die beiden Täter eine Frau und einen Polizisten erschossen haben
finde ich es unverantwortlich von der
Behörde die Täter frei zu lassen.

Das war eine "Sternstunde" des deutschen Journalismus - im negativen Sinn. Die "Journalisten" von damals müssen sich auch heute noch die Frage gefallen lassen, ob sie nicht eine Mitschuld an der Eskalation tragen. Dieses selbstverliebte Dreckspack hat damals bewiesen, dass es für eine gute Story über Leichen geht.

Und für mich ist es ein Riesenskandal, dass jemand wie Löblich, die sich durch Mord freipressen lässt, mit neun Jahren Haft davonkommt.

Das Strafmaß für Löblich mag die ungerecht erscheinen, hält sich aber an den Gesetzesvorgaben.
Was mich befremdet ist, da für Rösner über das Strafmaß hinaus Sicherungsverwahrung angeordnet
wurde, diese ebenfalls ausgesetzt wurde. Mag aber daran liegen das er nicht zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt wurde.
Was mich ebenfalls irritiert, schließlich handelte es sich bei der Tötung der Geiseln um Mord.

Degowski, der ja dieses Jahr entlassen wurde, hatte keine Sicherheitsverwahrung, sondern "besondere Schwere der Schuld" und die Anklage lautet auf versuchten Mord.
30 Jahre in Haft zu sein ist in Deutschland ja eher ungewöhnlich und ich vermute, dass er nur aufgrund der Brisanz in der Öffentlichkeit nicht schon vorher entlassen wurde.

Rösner (der übrigens in derselben JVA einsitzt wie Hannahs Mörder) hat (zumindest wird so berichtet) erst Ende letzten Jahres mit einer Resozialisierungstherapie begonnen. Die Sicherheitsverwahrung kann aufgehoben werden und er irgendwann entlassen werden... ich könnte mir vorstellen, dass dies noch maximal zwei, drei Jahre dauern wird. Es sei denn er konsumiert weiterhin Heroin und stirbt vorher.

DenkTroll, das sehe ich genauso... und von diesen neun Jahren hat sie nur sechs abgesessen!
Die Rolle des Journalismus war unbeschreiblich und aus heutiger Sicht nicht nachvollziehbar wie es dazu kommen konnte.

Übrigens Heinz, für die beiden Täter wurden lebenslange Freiheitsstrafen verhängt, aber das bedeutet bei uns ja nicht wirklich lebenslänglich

Danke für die Richtigstellung, Tina.
Ich bin der Meinung das auch ein zu Lebenslänglicher Freiheitsstrafe verurteilter eine Chance auf einen Neuanfang bekommen sollte, WENN er sich nachweislich zum
positiven geändert hat. Wir sollen so handeln wie Gott handelt, auch wenn wir es nicht immer verstehen.
Wir müssen dabei immer bedenken, das auch wie vor Gott alle zum Tod verurteilte gewesen sind.

Ich frage mich nur immer wieder wie man wirklich feststellen will, ob sich jemand zum Positiven verändert hat?

Nun, das zeigt sich an der eigenen Lebensführung innerhalb der JVA.
Welche kontakte hat der Häftling unter den Mitinsassen, hält er sich an die sozialen Vorgaben,
zeigt er deutlich das er sich resozialisiert, nimmt er an Aufbaukursen teil, nimmt er Drogen oder meidet er sie usw, der Katalog ist groß.
Es gibt da schon sogenannte 10 - Punkte Programme an denen das festgemacht werden kann.
Doch letztlich kann man nie in die Gedanken sehen.

Bei Rösner würde ich bei allem was ich jetzt gelesen habe äußerst skeptisch bleiben.
Da schein es als ob er das RES nur macht um seine Entlassung zu bekommen, immerhein hat er ja ständig innerhalb der Haft auch mit Drogen zu tun gehabt.
Letztlich entscheidet ein Psychologe, ob er entlassen werden könnte.