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Holocaust - Gedenktag 27.1.2019

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Beitrag von Franz Mo 28 Jan - 0:38

Holocaust - Gedenktag: 27.1.2019: UNO und Kirche warnen vor Hass

Zum heutigen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus warnt UNO-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet vor wachsenden Ausgrenzungstendenzen. „Wir sehen heute eine starke Zunahme vieler Formen von Hass, einschließlich des Giftes von Antisemitismus und anderer Angriffe auf Minderheiten“, erklärte sie in Genf.

Die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio verlautbarte in Rom, der Holocaust-Gedenktag sei „kein leeres Ritual, sondern ein Aufruf an die Institutionen und Bürger, wachsamer zu sein angesichts fortlaufender antisemitischer und rassistischer Vorurteile“.

Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am Sonntag warnt UNO-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet vor wachsenden Ausgrenzungstendenzen
„Gegen Normalisierung des Hasses stellen“
Ebenso prangerte sie die steigende Tendenz an, die Ereignisse des Holocaust zu verharmlosen oder gar zu leugnen. „Wir müssen uns gemeinsam gegen diese Normalisierung des Hasses stellen“, unterstrich Bachelet.

Es gelte, gemeinsam die „langsam wachsende Flut von Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und andere Versuche, bestimmte Gruppen ihrer Menschlichkeit und ihrer Rechte zu berauben“, zurückzudrängen.

Verteidigung der Menschenrechte

Es sei wichtig zu bedenken, dass der Holocaust nicht mit den Gaskammern begonnen habe. „Dieser Hass entwickelte sich allmählich aus Worten, Stereotypen und Vorurteilen - durch rechtliche Ausgrenzung, Entmenschlichung und Gewalteskalation“, betonte die UNO-Kommissarin.

Auch heute stehe man vor ähnlichen Tendenzen. „Angesichts solcher Versuche, Gruppen zu entmenschlichen und zu dämonisieren, müssen wir zusammenstehen in der Verteidigung der Menschenrechte.“ Nur dadurch könne sichergestellt werden, dass sich ein solcher Völkermord nie mehr wiederhole, unterstrich Bachelet.

Am 27. Jänner 1945 erfolgte die Befreiung in Auschwitz-Birkenau
„Respekt und Trauer am Tag des Gedenkens“
Sie erinnerte an die Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau am 27. Jänner 1945. In dem größten Vernichtungslager der Nazis seien Menschen in den Gaskammern oder durch Zwangsarbeit, Hunger, Krankheiten und angebliche „medizinische“ Experimente getötet worden.

„Zu den Opfern der Nazi-Lager gehörten neben Millionen Juden Hunderttausende Roma und Sinti, Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle, Kriegsgefangene, politische Dissidenten und Mitglieder von Widerstandsbewegungen aus dem gesamten besetzten Europa“, so Bachelet. „An diesem Internationalen Tag des Gedenkens bringen wir für die Opfer dieses schrecklichen Verbrechens Respekt und Trauer zum Ausdruck.“

Aufruf zur Wachsamkeit

Die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio erklärte in Rom, der Holocaust-Gedenktag sei „kein leeres Ritual, sondern ein Aufruf an die Institutionen und Bürger, wachsamer zu sein angesichts fortlaufender antisemitischer und rassistischer Vorurteile“. Vor allem unter Jugendlichen seien nationalistische, ausgrenzende und fremdenfeindliche Bewegungen in verschiedenen europäischen Ländern im Wachsen begriffen, hieß es.

Gerade angesichts der schwindenden Generation der Zeitzeugen sei „das Gedenken an den Abgrund von Auschwitz“ weiterhin ein „unerlässlicher Mahnruf für die Zukunft unseres Kontinents“. Für den Sommer kündigte Sant’Egidio eine „Pilgerreise des Gedenkens“ nach Auschwitz an. Diese werde von der Bewegung „Jugend für den Frieden“ angeboten, die in 16 Ländern von Portugal bis Russland aktiv sei.

religion.ORF.at/KAP
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Beitrag von Franz Do 31 Jan - 17:31

Saul Friedländer -Überlebender im Bundestag "Antisemitismus in neuem Gewand"

Stand: 31.01.2019 15:49 Uhr

Er flüchtete mit seinen Eltern vor den Nationalsozialisten. Heute erinnerte der Holocaust-Überlebende Friedländer im Bundestag an die Opfer. Er warnte vor erneut zunehmendem Antisemitismus.

Von Isabel Reifenrath, ARD-Hauptstadtstudio

An seine eigene Geschichte erinnerte Saul Friedländer nicht zu Beginn. Zuerst las er aus Tagebucheinträgen und Zeitungsartikeln von Anfang der 40er-Jahre vor. Belege, dass die Deutschen wussten, was mit den Juden passierte. Friedländer selbst war sechs Jahre alt, als er und seine Eltern vor den Nationalsozialisten von Prag aus nach Frankreich flüchteten. Während er in einem katholischen Internat versteckt wurde, versuchten seine Eltern den beschwerlichen Weg über die Alpen in die Schweiz.

Friedländer überlegte: "Was ging wohl in ihnen vor, als sie sahen, wie ihr kleiner Junge, der sich mit Händen und Füßen wehrte, weil er bei ihnen bleiben wollte, aus ihrem Zimmer entfernt wurde? Es war unsere letzte Begegnung."

Die Schweiz nahm die Eltern nicht auf, so dass sie zurück nach Frankreich mussten und schließlich von den Nazis ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurden.

Historiker Friedländer sagt, es sei ihm nicht leicht gefallen, die Einladung des Bundestages anzunehmen.

Vater vergast, Mutter zur Sklavenarbeit eingeteilt

639 Deportierte seien gleich bei der Ankunft vergast worden, erzählte Friedländer. "Mein Vater muss einer von ihnen gewesen sein. Meine Mutter wurde wahrscheinlich zur Sklavenarbeit eingeteilt."

Friedländer bekam einen französischen Namen. Sein neues Leben, sagte er, begann aber erst in Israel. 1948 nahm der heute 86-Jährige am israelischen Unabhängigkeitskrieg teil. Er sagte, die Gründung Israels sei für ihn und die übrig gebliebenen europäischen Juden lebensnotwendig gewesen. Und das Existenzrecht Israels sei bis heute unantastbar, auch wenn es legitim sei, Israels Politik zu kritisieren. Allerdings sei es absurd, wie heftig das passiere.
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Beitrag von Franz Do 31 Jan - 17:32

Antisemitismus ist inakzeptabel

Das Existenzrecht des Landes zu verteidigen, ist nach Überzeugung Friedländers eine grundsätzliche moralische Verpflichtung. Dies müsse in einer Zeit wieder betont werden, in der auf Seiten der extremen Rechten und auf Seiten der extremen Linken Israels Existenz infrage gestellt werde und der Antisemitismus in seinem traditionellen wie in seinem neuen Gewand wieder unübersehbar zunehme.

Alle Bundestagsabgeordneten applaudierten. Und auch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble mahnte in seiner Begrüßungsansprache, es beschäme Deutschland, wenn Juden heute wieder überlegten, aus Deutschland auszuwandern, weil sie angegriffen und ausgegrenzt werden. Ein Antisemitismus in unterschiedlichem Gewand, der alte und auch ein neuer zugewanderter, beides sei inakzeptabel, erst recht in Deutschland, sagte Schäuble.

Verändertes Deutschland

Friedländer berichtete, es sei ihm nicht leicht gefallen, die Einladung des Bundestages anzunehmen - aber er habe sich dazu entschieden, weil Deutschland heute ein anderes Land sei. Er nannte es ein Bollwerk gegen Nationalismus, autoritäre Tendenzen, Fremdenhass und Antisemitismus.

Bundestagspräsident Schäuble betonte, kein Land könne seine Geschichte abstreifen. An der Erinnerungskultur dürfe nicht gerüttelt werden - besonders weil viele junge Menschen heute nichts über den Nationalsozialismus wüssten. Aus der Geschichte müsse man lernen für die Gegenwart und die Zukunft. Friedländer sagte, es gehe darum, ein anständiger Mensch zu sein und für die Demokratie zu kämpfen.
(ARD)
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Beitrag von Franz Sa 2 Feb - 7:45

Gedenktage sind als Meilensteine wichtig, damit das unaussprechlich Schreckliche im Gedächtnis bleibt und in Zukunft verhindert werden soll.
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Holocaust - Gedenktag 27.1.2019 Empty Re: Holocaust - Gedenktag 27.1.2019

Beitrag von Franz Mo 4 Feb - 20:01

Van der Bellen gedenkt der Schoah-Opfer

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat bei seinem Staatsbesuch in Israel Österreichs Mitverantwortung für die Schoah betont. In der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem verbeugte sich Van der Bellen vor den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus. Israel hält unterdessen am Boykott der FPÖ-Regierungsmannschaft fest.
„Zehntausende jüdische Österreicherinnen und Österreicher wurden vom Nazi-Regime ermordet – und noch mehr wurden vertrieben. Viele Vertriebene fanden hier in Israel eine neue Heimat. Sie bauten das Land auf und verteidigten es in mehreren Kriegen“, so das österreichische Staatsoberhaupt.

„Lassen Sie mich unmissverständlich sagen: Österreich ist mitverantwortlich für die Schoah. Viele Österreicherinnen und Österreicher waren unter den Täterinnen und Tätern“, so Van der Bellen bei einem Treffen mit Israels Staatspräsident Reuven Rivlin. „Darum verbeugen wir uns in Demut vor den Opfern. Zu dieser Mitverantwortung hat sich Österreich erst spät, sehr spät bekannt. Das hat unser Verhältnis lange Zeit schwierig gemacht.“

Kranzniederlegung in Jad Vaschem

In Jad Vaschem wohnten Van der Bellen und Rivlin in der „Halle der Erinnerung“ eine Gedenkzeremonie für die sechs Millionen ermordeten Juden unter nationalsozialistischer Herrschaft bei. Van der Bellen legte einen Kranz nieder und verbeugte sich vor den Opfern. Zuvor betonte der Bundespräsident, dass ihm der Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus schon immer ein starkes Anliegen gewesen sei.

„Der Antisemitismus der Nationalsozialisten ist nicht vom Himmel gefallen. Er war schon zuvor in der österreichischen Gesellschaft sehr stark präsent. Die Schoah war der grausame Höhepunkt. Es darf daher keine Toleranz gegenüber Antisemitismus geben“, so Van der Bellen. „Unser Ziel ist es, dass jüdisches Leben überall, ob in Israel, ob in Europa oder sonstwo, sicher und unbehelligt möglich ist. Das ist unsere Verantwortung. Das sind wir den Opfern der Schoah schuldig. Israel muss in Frieden leben können. Das ist in Österreich Konsens und ein nationales Anliegen.“

Rivlin-Lob für Bundeskanzler Kurz

Von Rivlin gab es für Van der Bellen einen äußerst herzlichen Empfang mit militärischen Ehren. „Sie sind ein wahrer Freund des Staates Israel und des jüdischen Volkes“, begrüßte der Staatspräsident den Gast aus Österreich in Jerusalem, „der Hauptstadt Israels“, wie Rivlin betonte.

Auch Rivlin legte den Fokus in seiner Rede auf den Kampf gegen den Antisemitismus. Er erwähnte 50 antisemitische Vorfälle in Österreich im vergangenen Jahr und lobte zugleich das Engagement der von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) geführten österreichischen Regierung im Kampf gegen den Antisemitismus. Man müsse „kompromisslos gegen jede Form von Antisemitismus vorgehen“, sagte Rivlin.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und sein israelischer Amtskollege Reuven Rivlin
FPÖ-Regierungsvertreter weiter unter Boykott

Nach einem Arbeitsgespräch der beiden Staatsspitzen wurde unterdessen klar, dass Israel wie erwartet am Boykott gegenüber Regierungsvertretern der FPÖ festhält. Israel begründet diese Vorgangsweise, die seit dem Start der ÖVP-FPÖ-Regierung verfolgt wird, mit den „antisemitischen Wurzeln“ der FPÖ.

Van der Bellen hatte sich zuletzt bei Rivlin dafür starkgemacht, zumindest mit der auf einem FPÖ-Ticket befindlichen, aber parteifreien Außenministerin Karin Kneissl Kontakte zu pflegen. „Meine Bitte ist schlicht, die Außenministerin als eine Art Sonderfall zu betrachten“, sagte Van der Bellen nach dem Treffen mit Rivlin.
(ORF)
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Beitrag von Franz Di 12 Feb - 21:21

Der Antisemitismus breitet sich aus wie ein Gift“

Frankreichs Innenminister Christophe Castaner schlägt angesichts des drastischen Anstiegs antisemitischer Übergriffe in seinem Land Alarm. Demnach verzeichnete man im vergangenen Jahr 541 Fälle - eine Zunahme um 74 Prozent im Vergleich zu 2017. „Der Antisemitismus breitet sich aus wie ein Gift“, sagte Castaner am Dienstag. Der jüdische Dachverband forderte einen „Ruck“ durch die Gesellschaft, der Hass sei tief in der Bevölkerung verankert. Beobachter machen dafür vor allem die „islamistische Radikalisierung“ verantwortlich.

Lautlose ethnische Säuberung“ durch „islamistische Radikalisierung“

Einflussreiche Politiker, Künstler und Intellektuelle prangerten daraufhin in einem Manifest eine „lautlose ethnische Säuberung“ an, die auf eine „islamistische Radikalisierung“ zurückzuführen sei. In Frankreich leben schätzungsweise vier bis fünf Millionen Muslime, so viele wie in keinem anderem Land der EU. Die Zahl der Juden wird auf gut eine halbe Million geschätzt.

Einen vorläufigen Höhepunkt hatten die antisemitischen Übergriffe bei der islamistischen Anschlagsserie 2015 mit 808 Fällen erreicht. Dazu zählten vier Menschen, die im Jänner 2015 in Paris bei einer islamistischen Geiselnahme in einem Geschäft der jüdischen Supermarktkette Hyper Cacher getötet wurden. In den beiden Folgejahren sank die Zahl der Übergriffe zunächst.

Inakzeptable Schmierereien“ am Rande von „Gelbwesten“-Demos

Für den nunmehrigen Anstieg macht die Regierung die Protestbewegung der „Gelbwesten“ mitverantwortlich. Am Rande ihrer Kundgebungen tauchten oft „absolut inakzeptable antisemitische Schmierereien“ auf, hieß es. Solche waren in Paris am Wochenende gefunden worden. So hatten etwa Unbekannte auf das Schaufenster einer Bagel-Bäckerei auf Deutsch das Wort „Juden“ gesprüht. Zudem wurden Briefkästen mit dem Porträt der verstorbenen Politikerin und Auschwitz-Überlebenden Simone Veil mit Hakenkreuzen beschmiert.

Judenhure“: Auch antisemitische Ausfälle gegen Präsident Macron

Auch gab es antisemitische Schmähungen gegen Präsident Emmanuel Macron. Auf einem Garagentor im Zentrum der Hauptstadt wurde Macron als „Judenhure“ bezeichnet. Eine ähnliche Inschrift wurde am Sitz der Zeitung „Le Monde“ gefunden. Der Präsident hatte früher als Investmentbanker bei Rothschild gearbeitet.
(Krone.at)
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