Wer oder was ist ein Christ

Weil mir diese Frage - mehr rhetorisch - an anderer Stelle gestellt wurde, bringe ich sie hier nochmals zur Diskussion.

In meinen Anfängen von Christsein-heute hatte ich dazu schon einmal Stellung bezogen und etwas gebracht, was ich schon vor etwa 20 Jahren aufgesetzt habe:

Was oder wer ist ein Christ?

Ein Christ ist man nicht deshalb, weil man freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit ist. Auch nicht deshalb, weil man niemanden vor der Tür mit seinen Sorgen stehen läßt. Man ist es nicht, wenn man anderen hilft, ob finanziell oder ideell. Selbst auch dann nicht, wenn ich für einen anderen oder an stelle eines anderen sterbe.
Diese hier aufgezählten Attribute eines zum Teil idealen menschlichen Verhaltens haben mit dem Glauben zunächst nichts zu tun. Denn es gibt sehr viele Menschen aus verschiedenen Glaubensrichtungen, die diese aufgezeigten Eigenschaften haben, und sich im punkto Menschlichkeit geradezu auszeichnen.
Andererseits ist es naheliegend oder auch logisch, daß der wahre Christ, wie ihn Gott oder Christus sich vorstellt, diese Attribute in sich vereint - zusätzlich zu seinem Christsein. Oder anders ausgedrückt, wäre es schön, wenn jeder Christ auch so wäre. Doch wir wissen, daß das nicht so ist.

Ein Christ ist auch nicht der, der der Römisch-Katholischen Kirche oder der Protestantischen Kirche angehört. Gerade hier muß man sehr vorsichtig sein. Denn die Römisch-Katholische Kirche ist gemäß der Interpretation biblischen Prophetie seitens einiger evangelikaler Gemeinden sogar antichristlich eingestellt.
Wer ist nun ein Christ?
Christus selbst hat den Charakter und das Wesen des Christen durch sein eigenes Leben gekennzeichnet, und ganz klar zum Ausdruck gebracht, daß nur der ein Christ ist, der ihm nachfolgt, und versucht, es ihm gleich zu tun.
Christus ist der direkte "Begründer" des Christentums, und nicht Petrus, wie es von verschiedenen Kirchen gerne hingestellt wird. Denn das Wort Christentum kommt von Christus. Und Christus ist der "Kopf" des Christentums, oder der urchristlichen Gemeinde.
Nur, wer Christus angenommen hat, oder annimmt, und ihn in sich aufnimmt, in sich wirken läßt, ist schließlich ein Christ in der Nachfolge Christi.
"Keiner kommt zum Vater, denn durch mich" heißt es nicht ohne Grund im Johannesevangelium 14:6. Und weiter heißt es etwas später, "an dem Tage werdet Ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin und ihr in mir, und ich in euch" 14:20.
Also ist Christus in jedem, der Christus annimmt, und dadurch zum Christen wird.
Aber ein Christ ist erst ein Christ, wenn er sich als solcher auch taufen läßt, und damit öffentlich und vor Gott bekennt, ja, ich will Christ in der Nachfolge Christi sein.
Auch Christus hat sich erst taufen lassen, bevor seine Zeit der Predigt und des Zeugnisses von Gott kam.

Ein Christ bin ich also nicht deshalb, weil ich Nächstenliebe beweise und praktiziere, weil ich anderen in ihren Nöten helfe, sondern weil ich Christus in mir habe, und mich durch meine Taufe als Erwachsener im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte zum Christentum nach der urchristlichen Lehre Christi bekenne.
Dies heißt nicht, daß ich deshalb vollkommen oder besser als ein Nichtchrist bin. Dies heißt lediglich, daß ich will, daß Christus in meinem Leben das Vorbild ist und sein wird. Daß ich mein Leben lang versuchen werde, ihm nachzueifern, es ihm gleichzutun.
Dadurch erkenne ich Gott als Vater und Christus als den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren an.

Hm, also das ist echt mal eine Frage.

Und ich nehme an, ihr - abgesehen von Franz, der das nicht so eng sieht - seht das so, dass nur Christen in den Himmel kommen.

Dies bedeutet dann, dass ich in euren Augen, sofern ich mich nicht vor meinem Tode zu eurem Glauben bekehren kann, entweder für ewig Höllenqualen leiden muss oder ganz tot sein werde. (Wobei das Zweite nicht schlimm wär)

Warum dann fürchte ich das nicht? Ich fühle mich in Gott geborgen. Ist mein Vertrauen in Gott dann also eurer Meinung nach falsch?

HeinzB schrieb:Die Bibel sagt deutlich, dass nur der, der an Jesus Christus glaubt, gerettet wird.
Natürlich - und da bist du gar nicht so allein - gibt es viele die sich mit einem eigenskonstruierten Glauben selbst beruhigen. Und meinen sich darin geborgen zu fühlen.
Eine falsche Sicherheit, die ein übermächtiger gefallener Engel noch verstärkt.
Dein eigentliches Problem, Mimi, besteht darin dass du Gott ohne Christus willst.
Und das ist unmöglich. Gott hat diesen Weg bestimmt, als den einzigen Weg.

Wenn du schreiben würdest:" ....Gott ohne die Glaubenskonzepte zu Christus so zu glauben, wie es von den meisten Christen verstanden und gelehrt wird....", dann würde ich deiner Aussage irgendwie zustimmen können.

Meinem eigenen Verständnis nach will ich Gott nicht ohne Christus. Aber genauer zu erklären, wie ich das meine, dazu habe ich keine Lust, denn dies zu versuchen, habe ich schon lange aufgegeben.

Das ist aber eine Basis.
Da kann man ja drauf aufbauen.
Es geht nicht um Glaubenskonzepte. Nur du kannst entscheiden, ob du die Lehre der Bibel für dich akzeptieren und Jesus als deinen Herrn und Erlöser annimmst.
Und das ist das einzige, auf das ich dich hinweisen kann und - nun ja, auch muss.
Mehr ist garnicht nötig, und das ist schon alles um die letzte Sicherheit zu haben, gerettet zu sein.
Ganz egal, was andere sagen.

Hm, ich denke daß ein Christ ist wer Gott als lebendig wahrnimmt und somit erkennt, wer den Herrn Jesus erkennt als das Wort Gottes welches im Fleisch gekommen ist als Menschensohn. Wer an Ihn glaubt in einer Gewißheit und durch den Glauben seine fleischlichen Werke über Bord wirft und anfängt die geistlichen Früchte zu tragen und zu leben.