der christliche Dr. Jeküll und Mr. Hyde! - die zwei Seelen in meiner Brust

Müssen wir uns abhärten um das, was wir Endzeit nennen, zu überstehen?

Man sagt mir sehr viel Empathie nach, was sich unter Umständen durchaus dadurch äußert, dass mir auch die Krankheit und der Tod eines Menschen sehr nahe geht, den ich eigentlich genau genommen nur sehr „flüchtig“ kenne, und sich bisweilen auch nur auf einem immerwährendes „Grüß Gott!“ und „Hallo wie geht´s?“ beschränkt…

Oder eben, wenn mich der Leidensweg eines jungen Mädchens kreuzt, welches medizinisch unheilbar an einer doch schon irgendwie als teuflisch zu bezeichnende genetische Geschwulstkrankheit leidet, wo sie aber trotzdem immer wieder so Phasen des Wohlgehens, der scheinbaren Genesung erfährt – sie aber nur noch medizinisch im Sinne einer Palliativ-Betreuung zuhause lebt und keiner weiß, wie´s weiter geht.

Oder wie ist das mit der Ukraine, wo wir jeden tag regelrecht bombardiert werden von Fotos und Berichten des Krieges und der dabei auftretenden Gräueltaten, wo wir nicht wirklich wissen, wegen der wechselseitigen Propaganda der jeweiligen Kriegsparteien, was ist nun echt, und was nicht – zumal man heute so ziemlich alles per Computer simulieren und nachstellen oder verfremden kann.

Ich denke, unsere „jüngere Generation“ (bis vielleicht 36), hier, wird mit jenen Kriegsspielen der „neuen Generationen“ vertraut sein, sie gesehen oder gar auch gespielt haben, wo das Blut nur so spritzt, und Gewalt durchaus in spielerischen Sequenzen als „normal“, wenn nicht sogar als erforderlich dargestellt wird… Ich frage mich, wie sehen diese „jungen Menschen“, heute vielleicht auch junge Väter und Mütter derartige Nachrichten an, was in unserer Zeit so nicht dargestellt wurde, nicht so offensiv, oder es gar sogar verschwiegen wurde:

„Die junge Seele könnte ja Schaden nehmen!“

Wisst ihr, allein wegen dieser Fülle von Nachrichten, und zugleich auch der Fülle von Kriminalfilmen, wenn´s geht, jeden Tag, auf allen Sendern in jeder beliebigen Stunde… da muss ich zugeben, dass mein Bedürfnis, noch leben zu wollen, sich lediglich darauf beschränkt, für meine mir von Gott anvertrauten näheren Bekannten und Verwandten, meiner Frau, meiner Enkeltochter und der Familie meiner Frau dienlich sein zu können. Allein das hindert mich daran, mir selbst in irgendeiner Art und Weise einen Schlussstrich zu gestatten.
Davon abgesehen scheint dies ja auch verboten zu sein, im Sinne des Glaubens zu unserem Schöpfer?!

Na ja, in den letzten Jahren habe ich mich vermehrt mit dem, was wir das Siegel oder Zeichen Gottes bezeichnen, analog zu dem, was demgegenüber das Zeichen des „Tieres“ sein soll intensiv befasst und stoße immer wieder, ob ich will oder nicht auf die einfache schon im Alten Testament stehende „Formel, die da lautet:

„Hes 9,4 Und der HERR sprach zu ihm: Geh durch die Stadt Jerusalem und zeichne mit einem Zeichen an der Stirn die Leute, die da seufzen und jammern über alle Gräuel, die darin geschehen.“

So gesehen, habe ich schon lange dieses Zeichen an meiner Stirn, und demzufolge auch in meiner Hand, denn ich werde nicht müde, darüber zu schreiben, was der Herr von uns erwartet, wobei ich logischer Weise mich selbst hierbei nennen muss, auch wenn mir das hin und wieder angekreidet wird.
Das allein, diese Verarbeitung und Analyse des allgegenwärtigen Geschehens, warum, woher, wieso, und was spiele ich dabei für eine Rolle, hält mich noch wach und am Leben, denn eine Flucht da heraus ist gleichsam, andere Menschen aufzugeben und sich selbst zu überlassen…

Doch wieviel davon kann ein Mensch auf sich nehmen, vertragen, ohne dass er entweder maßlos leidet darunter und oder sich dann auch deshalb irgendwann verändert, abstumpft und vielleicht selbst aggressiv und gewalttätig wird, nur damit andere dann auch bestätigen können:

„Wir haben´s doch schon immer gewusst, so freundlich und lieb, wie der Leuschke tut, ist er in Wahrheit gar nicht – jetzt endlich lässt er die Hosen runter und zeigt sein wahres Gesicht!“

Nun ja, ich will und möchte diesen Augenblick nicht erleben, wo aus mir ein Mr. Hyde wird im Sinne der Geschichte von


Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Wieviel Gewalt verträgt also ein Mensch ohne dabei gewalttätig zu werden?

hi du Lieber...kann es sein,dass du vor langer Zeit schon mal etwas ähnliches gepostet hast?"Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde"
Mir kam es so bekannt vor!!!

feli schrieb:hi du Lieber...kann es sein,dass du vor langer Zeit schon mal etwas ähnliches gepostet hast?"Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde"
Mir kam es so bekannt vor!!!

Ist möglich! Das hat dann auch seinen entsprechenden Grund, denn es nimmt zu, wie ich zum Beispiel im Internet gut beobachten kann, da wir hier ja alle bis jetzt noch mehr oder weniger eine scheinbare Anonymität besitzen. Und Babylon besteht aus solchen Menschen, die inwendig Wölfe oder eben auch Drachen sind, nach außen hin aber sich als Schafe geben. Darum gehört die Thematik unbedingt zusammen.

Wollen wir die Welt begreifen, sowohl im kleinen Horizont, als auch im großen Ganzen, so müssen wir uns selbst im Spiegel betrachten, was aus uns geworden ist, oder wie wir wirklich sind, und ob das auch wir sind, die wir uns sowohl hier als auch im "Draußen" bewegen.

Denn Offenbarung 16, die Sache mit Harmagedon, die Sache mit den Königen vom Osten, sowie parallel dazu die "drei Frösche", das sind zunächst keine physisch greifbaren Faktoren, sondern unsere Psyche, unsere Seele, unser Geist, der sich hier aufbäumt gegen all das, was auf uns einstürzt, was uns beeinflusst, was dann letztendlich eine "Doppelnatur" aus uns werden lässt.

Die Frage ist doch auch, wie sehr uns die Medien, das Internet, das Fernsehen, das Handy, zu einem vollkommen anderen Menschen werden lässt, als den, der wir eigentlich "waren" oder sind, wenn wir all diese Faktoren für mindestens zwei Jahre vollkommen abschalten.

Nach meinen Erkenntnissen bräuchte es zwei Jahre, bis wir uns von diesen Dingen befreit haben, und noch einmal zwei Jahre bis wir ein Neues bewusstes Leben führen können!. Und insgesamt sind es sieben Jahre, bis wir dann auch im christlich göttlichen Sinne ein "neuer Mensch" sein könnten.

So sind wir nun mal "Babylonier", die inwendig auf Christus ausgerichtet sind. Dabei müssen wir aufpassen, dass sich dies nicht umkehrt, und wir nur noch die Gestalt eines Christen annehmen aber inwendig Babylonier geworden sind.

Lieber Helge,

finde hochinteressant, was Du schreibst.
Ich mache mir auch viele Gedanken darüber, ob mein Handeln richtig ist, oder ob ich evtl. mehr Wolf im Schafspelz - oder sogar eine falsche Schlange - bin, als ich denke.
Ich gebe dazu jetzt mal ein total privates Beispiel - aber ich glaube, damit wird es am klarsten, was ich meine (hoffe ich zumindest...).

Seit den Wechseljahren ist mein Körpergeruch anders.
Auf gut Deutsch: ich rieche viel schneller nach Schweiss - trotz einer sorgfältigen Körperhygiene, als ich das zuvor tat.
Und mein Mann ist ein Mensch, der geradeheraus ist.
Er sagt zum Beispiel:
Also so kannst Du nicht zur Chorprobe gehen, Du müffelst ganz arg!
Und da könnte ich ausrasten!
Ich spüre förmlich meine Transformation zu Mrs.  Hyde - mein Herz klopft mir im Hals und ich bin tatsächlich schon richtig deshalb ausgerastet!
Hintergrund:
Meinem Mann fällt es viel leichter, mich auf einen Mißstand aufmerksam zu machen (wobei es ihm darum geht, dass ich mich nicht blamiere, das ist mir trotz allem klar!), als mir mal ein richtiges Kompliment zu machen. Die Mißstandshinweise überwiegen allerdings die Komplimente - aber evtl. gebe ich auch viel Anlaß dazu???
Er ist halt echter Unterfranke - nicht geschimpft ist schon gelobt!
So...das ist erst mal die Ausgangssituation.
Gestern tat er es wieder.....grrrrrrr....
Allerdings in der Art, dass er ein von mir abgelegtes Kleidungsstück nahm, es in die Wäsche tat und meinte, dass ich es so nicht mehr anziehen kann.
Er hatte 100 % recht....doch ich spürte schon wieder meine Transfornation in Mrs. Hyde/Werwolf/Leviatan...mein Blutdruck stieg...und ich sagte: "Ok...."
Äusserlich ganz ruhig...und innerlich schon zum Werwolf mutiert.
Der Grund:
Ich w i l l mich ändern...ich w e i s s, dass er recht hat und dass er halt einfach ein Mensch ist, der direkt ist und sich einfach echt schwer mit Komplimenten tut, er mir aber seine Liebe in absoluter Zuverlässigkeit, Treue, und Hilfsbereitschaft in allen Bereichen zeigt.
Und jetzt frage ich mich tatsächlich:
Bin ich jetzt eine falsche Schlange, weil ich meinen Ausraster unterdrückt habe, meine Mrs. Hyde beherrscht habe oder wäre es ehrlicher gewesen, hätte ich sie unzensiert heraus gelassen oder habe ich etwas dazu gelernt und beginne, mich weiter zu entwickeln????
Solcherlei frage ich mich ernsthaft!
Manchmal habe ich ein böses Wort auf der Zunge, halte es aber zurück...ist das die Art einer falschen Schlange oder ist es Beherrschung?
Ich hab da echt so meine Probleme...

Liebe Grüsse
Andrea

...ob Handy und Medien aus uns etwas m a c h e n ....guter Punkt.
Wobei ich eher denke, sie verstärken, was in uns ist...und jenachdem wie der Mensch geartet ist, kann das zur einen oder zur anderen Seite ausschlagen.

Während der Pandemie sind bei vielen Menschen meinem Empfinden nach die "Masken" gefallen.
Unterdrücktes kann oft in lang anhaltenden Streßsituationen nicht mehr zurück gehalten werden.
Ich denke auch, dass sich dabei herausstellt, wo man nur etwas unterdrückt hat oder wo man sich tatsächlich geändert hat.
Eine Änderung ist verinnerlicht und man ist dann - zumindest darin - neu...eine Unterdrückung deckt nur ab...und der Deckel fliegt bei Überdruck weg.

Spannendes Thema, Helge!

Lieber Heinz,

da beruhigen mich Deine Worte jetzt doch - wirklich und wahrhaftig!!

Und ich glaube auch, dass der ganze Tag - der "Vorfall" war erst gestern - anders verlaufen wäre, wenn ich ausgerastet wäre.

Und es hat gut zwei Stunden gedauert bis ich den Impuls ganz beherrscht habe, doch noch davon anzufangen.
Ich musste mich mehrfach innerlich in die Schranken weisen.
So etwas hält ewig bei mir an grrrrrrr.

Und gestern war es tatsächlich das erste mal, dass es mir gelungen ist....

Ich kann Helge wirklich soooo gut nachvollziehen.

Ausgerichtet bin ich total auf Sanftmut - aber was innerlich in mir ab geht erschreckt mich manchmal zutiefst....

Doch ich denke, dass auch meine Entscheidung, w a s ich raus lasse, mich zu der macht, die ich bin...

Danke, Heinz!

Liebe Grüsse!
Andrea

....und mein Orientierungspunkt, w a s ich raus lasse, ist ganz klar der Herr....

Und dann gehts mir wieder wie Paulus:

Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, dann bin nicht mehr ich es, der so handelt, sondern die in mir wohnende Sünde. Ich stoße also auf das Gesetz, dass in mir das Böse vorhanden ist, obwohl ich das Gute tun will.
(Römer 7)

Boah ey...ohne Jesus geht da bei mir gar nichts...

Hihi, das geht nicht nur dir so!
Willkommen im Club Andrea !

Hi Andrea.....dass du den Wutausbruch unterdrücken konntest ist eine Leistung...aber trotzdem solltest du mit deinem Mann in einer ruhigen Stunde mal darüber reden und ihm sagen,was seine ständige Kritik bei dir bewirkt,du dir ja alle Mühe gibst ,aber den grund nicht ausräumen kannst!!!Ich finde er sollte es wissen!!!