Was ist die "Lästerung gegen den Heiligen Geist ?

von HeinzB Sa 27 März - 13:16

Im Thread "Die Liebe des dreifaltigen Gottes" schreib Franz:
Franz schrieb:Und was ist mit jenen, die gegen den Geist lästern und so die von Gott angebotene Liebe nicht beantworten, sondern gänzlich ablehnen?

Ich komme nicht daran vorbei diesem Thema einen eigenen Thread zu geben weil Franz Aussage ein falsches Bild auf das wirft, was Jesus als Lästerung gegen den heiligen Geist bezeichnet und klar stellt: Dafür gibt es keine Vergebung!

Zunächst muss man zwingend zwischen Sünde gegen den heiligen Geist und Lästerung unterscheiden.
Wäre die Lästerung eine Sünde, dann wären wir alle verloren und Jesus Opfer für uns alle wirkungslos.
Sünde kann immer vergeben werden.
Franz impliziert, Gottes Liebe nicht zu beantworten wäre Lästerung gegen den heiligen Geist.
Das ist falsch.
Jesus erklärt die Lästerung gegen den Heiligen Geist in Matthäus 12, 22-23; Markus 3, 22-30, und in Lukas 12, 10 wird sie auch erwähnt.

Hier stellt Jesus fest: Die Lästerung gegen den heiligen Geist ist das Verlästern des Wirkens des heiligen Geistes.
Jesus hatte durch die Kraft des Geistes einen Besessenen, der Blind und Stumm war, geheilt.
Das Volk erkannte dass Jesus der Messias, der "Sohn Davids" war, Vers 23.
Sie sahen und erlebten wie sich durch Jesus die Prophezeiung aus Jesaja 35,5 erfüllte:
"Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet, dann wird der Lahme springen und jubeln wird die Zunge des Stummen."
Genau das hatten sie hier gesehen. Und deshalb sagt Jesus auch in Vers 28, dass das Reich Gottes zu ihnen gekommen ist.
Auch die Pharisäer und Schriftgelehrten erkannten Jesus als den Messias, wollten ihn aber nicht akzeptieren.
Kurz zuvor, in Ver 14, lesen wir dass sie ihn umbringen wollten.
Und so erdreisteten sie sich zu sagen, dass der Herr den Dämonen nicht durch die göttliche Kraft des heiligen Geistes, sondern durch die Kraft Satans ausgetrieben hätte.
Statt des Wirken des heiligen Geistes sollte es als das Wirken Satans gewesen sein, und eben dies ist diese "Lästerung gegen den Heiligen Geist.

von feli Sa 27 März - 16:53

Genau Heinz!!!
Wenn man weiß, dass es stimmt,es erfahren hat ,und sich davon abwendet und das Gegenteil erzählt.

von Franz Sa 27 März - 17:47

HeinzB schrieb:
Wäre die Lästerung eine Sünde, dann wären wir alle verloren und Jesus Opfer für uns alle wirkungslos.
Sünde kann immer vergeben werden.
[]

Hallo HeinzB!

Siehst Du nicht, dass du bereits in diesen Sätzen den Widerspruch hast?

von Franz Sa 27 März - 17:53

Lästerung gegen den Geist:

Die Sünde wider den Heiligen Geist (lat. blasphemia Spiritus = Lästerung des Geistes) ist nach christlichem Verständnis eine Sünde, bei der ein offenkundiges Wirken des Heiligen Geistes dem Bösen bzw. dem Teufel zugerechnet wird.

Die Kirchenväter und in deren Gefolge die scholastische Dogmatik haben den Begriff weiter entfaltet und rechnen im einzelnen dazu:

Vermessene Hoffnung auf Heil (praesumptio)
Verzweiflung am Heil (desperatio)
Widerstreben gegen die erkannte Wahrheit (impugnatio veritatis agnitae)
Neid auf die Gnadengabe eines anderen (invidentia fraternae gratiae)
Verstockung in den Sünden (obstinatio)
Unbußfertigkeit bis zum Tod (impoenitentia)

Der heute gültige Katechismus der Katholischen Kirche (1992) nennt keine Einzelsünden, sondern formuliert allgemein:

Wer sich absichtlich weigert, durch Reue das Erbarmen Gottes anzunehmen, weist die Vergebung seiner Sünden und das vom Heiligen Geist angebotene Heil zurück. Eine solche Verhärtung kann zur Unbußfertigkeit bis zum Tod und zum ewigen Verderben führen. (Nr. 1864)

von HeinzB Sa 27 März - 19:13

Nein, Franz, die Lästerung gegen den Heiligen Geist ist eben nicht mit Sünde gleichzusetzen.
Sünde ist in unserem Fleisch und Blut so tief verankert, das uns nur das Blut Jesu davon loskaufen kann.
Sünde, egal welche, wird dem reumütigen IMMER vergeben.
Aber den Heiligen Geist zurückweisen, dass tun auch viele Christen die Gott von ganzem Herzen lieben. Und gehen damit für IMMER verloren.

von Franz Sa 27 März - 19:34

HeinzB schrieb:
Aber den Heiligen Geist zurückweisen, dass tun auch viele Christen die Gott von ganzem Herzen lieben. Und gehen damit für IMMER verloren.

Hallo HeinzB!

Viele Christen, die Gott lieben, und den Heiligen Geist zurückweisen?
Viele?
Kennst du welche?
Ich nicht!

Außerdem ist das wieder ein Widerspruch!

von HeinzB So 28 März - 0:23

So dann sehen wir doch mal:
Wie lange haben die Katholische und die Evangelische Kirche erklärt, der in der Pfingstbewegung wirkende Geist sei ein "Geist von unten"?
DAS war Lästerung gegen den Heiligen Geist.
Und genauso wird der heilige Geist auch heute noch oft verlästert.
Da wird Zungenreden abgestritten, der Heilige Geist würde heute solche Gaben nicht mehr geben; Wunderwirken unter Kranken, Geistestaufe mit sichtbaren Auswirkungen, um nur ein paar Dinge zu benennen, werden als Wirken Satans hingestellt - von Christen.
Du weißt das ganz genau, also tu nicht so als wüsstest du das nicht.
Und auch der Alleingültigkeitsanspruch der katholischen Kirche als Lehramt ist eine Verlästerung des heiligen Geistes, denn damit wird gesagt, dass der Heilige Geist ausschließlich in der katholischen Kirche wirkt.

von Mimi1 So 28 März - 9:03

feli schrieb:Wenn man weiß, dass es stimmt,es erfahren hat ,und sich davon abwendet und das Gegenteil erzählt.

Du schreibst: Wenn man weiss, dass es stimmt und trotzdem etwas anderes erzählt. Dann wäre also Lästerung gegen den Heiligen Geist bewusst über Gott oder den Heiligen Geist zu lügen.

HeinzB schrieb:Aber den Heiligen Geist zurückweisen, dass tun auch viele Christen die Gott von ganzem Herzen lieben. Und gehen damit für IMMER verloren.

Bei den Beispielen, welche du anführst, Heinz, gehen die Christen deiner Meinung nach auch dann verloren, gilt es auch dann als eine Lästerung gegen den Heiligen Geist, was nicht vergeben werden kann, wenn diese Christen das, was sie da sagen auch wirklich glauben? Wenn sie den in der Pfingstgemeinde wirkenden Geist nicht wirklich als den Heiligen Geist erkennen können oder das Zungenreden nicht als wirkliches Zungenreden sehen können, wie es damals beim Pfingstgeschehen stattgefunden haben sollte?

Ist es auch dann Lästerung gegen den Heiligen Geist, was nicht vergeben werden kann?

von HeinzB So 28 März - 18:24

Die Pfingstgemeinden sind nur ein Beispiel, es dehnt sich ja auf alles charismatische aus.
Natürlich gibt es auch innerhalbe der Charismatiker viel falsches und es gibt tatsächlich auch eine geistiges Gegenwirken, was aber ebenso kein neues Phänomen ist, weshalb Paulus auch bereits warnt: Prüft die Geister.
Eine gesunde Skepsis gegenüber geistigen Strömungen ist nie verkehrt, aber von vornherein zu sagen, es sei Satan der wirkt und nicht der Heilige geist, ist gefährlich weil: Ja, ein Christ kann dadurch auch sein Heil verlieren, denn auch ihn ihm hat der heilige Geist schließlich den Glauben bewirkt.
Als die Pfingstbewegung nach Deutschland kam wurde sie abgelehnt und als Wirken Satans bezeichnet. Soe verfasste die pietistische Gemeinschaftsbewegung 1909 die Berliner Erklärung

„Die sogen. Pfingstbewegung ist nicht von oben, sondern von unten; sie hat viele Erscheinungen mit dem Spiritismus gemein. Es wirken in ihr Dämonen, welche, vom Satan mit List geleitet, Lüge und Wahrheit vermengen, um die Kinder Gottes zu verführen. In vielen Fällen haben sich die sogen. ‚Geistbegabten‘ nachträglich als besessen erwiesen.“

Dagegen steht die Tatsache: Am 14. April 1906 kündigte der schwarze Heiligungspredigers William J. Seymour. in einer Predigt ein Zorngericht Gottes an, das die Erde erbeben lassen würde. Vier Tage später wurde die Großstadt San Francisco durch ein starkes Erdbeben fast völlig zerstört.

Wir können und dürfen nicht was uns fremd erscheint von vornherein als eine Handlung Satans abtun, nur weil es nicht in unsere Glaubensvorstellung passt. Und ich komme nicht umhin zu sagen: Hätte es 1909 nicht diese Berliner Erklärung gegeben, wodurch das Wirken des Heiligen Geistes auf eine breite Form der Ablehnung stieß, wäre uns wahrscheinlich ein zweiter Weltkrieg erspart geblieben. Es gibt hier geistige Zusammenhänge, doch die hier zu erklären würde den Thread sprengen.
Doch zurück zur Frage, liebe Mimi:
Die Pharisäer und Schriftgelehrten glaubten auch an Gott, und sicher haben sie in der vollsten Überzeugung gehandelt, was sie nicht davor bewahrte diese Lästerung zu begehen. Das sollte uns immer eine Warnung sein.

von Franz So 28 März - 19:35

Hallo HeinzB!

Du unterschätzt offenbar die Barmherzigkeit Gottes, das Prinzip von Gradualität, Epikie, Unüberwindbarkeits-/Unverständnis-Prinzip und „Individual Care“ Gottes.
In die von Dir vertretene Gerichtsbarkeit möchte ich nicht geraten! Evil or Very Mad

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