Missbrauchsfälle in der RKK
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Re: Missbrauchsfälle in der RKK
Hi Beisammen!
Wenn wenigstens bei jeder hl.Messe für die Opfer gebetet würde, zB. in den Fürbitten, als bemerkenswertes Zeichen und Signal...
Wenn wenigstens bei jeder hl.Messe für die Opfer gebetet würde, zB. in den Fürbitten, als bemerkenswertes Zeichen und Signal...
Franz- Giga User
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Re: Missbrauchsfälle in der RKK
Wenn so viel vertuscht und verschwiegen wird,wird man erst recht nicht öffentlich dafür beten!
feli- Giga User
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Re: Missbrauchsfälle in der RKK
Liebe Feli!
Der „Karren“ ist schon zu sehr verfahren.
Leider hast Du recht.feli schrieb:Wenn so viel vertuscht und verschwiegen wird,wird man erst recht nicht öffentlich dafür beten!
Der „Karren“ ist schon zu sehr verfahren.
Franz- Giga User
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Re: Missbrauchsfälle in der RKK
Das wird nur getan wenn es medienwirksam ist
Regenbogenbunt- Mega User
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Re: Missbrauchsfälle in der RKK
Papst degradiert Priester nach Missbrauchsvorwürfen
Der Papst hat den chilenischen Geistlichen Luis Felipe Egana Baraona in den Laienstand versetzt. Das teilte die Diözese Talca am Wochenende mit.
Franziskus nahm den Angaben zufolge ein entsprechendes Gesuch des ehemaligen Polizeikaplans an, der um seine Entlassung aus dem Priesterstand gebeten hatte.
Ermitlungen wegen Missbrauchsvorwürfen
Gegen Egana wird wegen Missbrauchsvorwürfen ermittelt. Ihm wird zur Last gelegt, im Jahr 1985 einen Minderjährigen missbraucht zu haben. Im Juni war er deshalb von seinen priesterlichen Aufgaben entbunden worden.
Die katholische Kirche in Chile wird seit Jahren von einem Missbrauchsskandal erschüttert. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es dort mehr als 100 offene Missbrauchsfälle in der Kirche. Dutzende Geistliche sollen darin verwickelt sein. Inzwischen sind in dem südamerikanischen Land mehrere Bischöfe von ihren Ämtern zurückgetreten.
religion.ORF.at/KAP
Der Papst hat den chilenischen Geistlichen Luis Felipe Egana Baraona in den Laienstand versetzt. Das teilte die Diözese Talca am Wochenende mit.
Franziskus nahm den Angaben zufolge ein entsprechendes Gesuch des ehemaligen Polizeikaplans an, der um seine Entlassung aus dem Priesterstand gebeten hatte.
Ermitlungen wegen Missbrauchsvorwürfen
Gegen Egana wird wegen Missbrauchsvorwürfen ermittelt. Ihm wird zur Last gelegt, im Jahr 1985 einen Minderjährigen missbraucht zu haben. Im Juni war er deshalb von seinen priesterlichen Aufgaben entbunden worden.
Die katholische Kirche in Chile wird seit Jahren von einem Missbrauchsskandal erschüttert. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es dort mehr als 100 offene Missbrauchsfälle in der Kirche. Dutzende Geistliche sollen darin verwickelt sein. Inzwischen sind in dem südamerikanischen Land mehrere Bischöfe von ihren Ämtern zurückgetreten.
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Franz- Giga User
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Re: Missbrauchsfälle in der RKK
Papst Franziskus hat den früheren Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, aus dem Priesteramt entlassen.
Der 88-Jährige sei in einer Untersuchung der Glaubenskongregation des Vatikans des sexuellen Fehlverhaltens mit Minderjährigen und Erwachsenen schuldig befunden worden, hieß es heute in einer Mitteilung des Heiligen Stuhls. Erschwerend komme der Umstand des Machtmissbrauchs hinzu.
Der 88-Jährige sei in einer Untersuchung der Glaubenskongregation des Vatikans des sexuellen Fehlverhaltens mit Minderjährigen und Erwachsenen schuldig befunden worden, hieß es heute in einer Mitteilung des Heiligen Stuhls. Erschwerend komme der Umstand des Machtmissbrauchs hinzu.
Franz- Giga User
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Re: Missbrauchsfälle in der RKK
Missbrauch: Historische Konferenz im Vatikan startet
Am Donnerstag beginnt im Vatikan die viertägige Antimissbrauchskonferenz. Während sich die einen wünschen, sie möge eine „Lawine“ auslösen, warnte selbst Papst Franziskus vor zu hohen Erwartungen. Zum Gipfel geladen sind die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen.
Der Kinderschutzgipfel soll nach Angaben der Organisatoren eine „richtige Wende“ in der seit Jahrzehnten anhaltenden Krise bringen. „Die katholische Welt muss verstehen, dass Bischöfe weltweit Verantwortung tragen für das, was getan wurde“, sagte der US-Kardinal Blase Cupich, der zum Vorbereitungskomitee des Vatikans gehört, am Montag in Rom.
Vatikan-Sprecher Alessandro Gisotti betonte: „Es braucht das Engagement aller, dem Monster ins Auge zu schauen.“ Weltweit werden seit Jahren immer mehr Fälle von sexuellem Missbrauch, aber auch andere physische und psychische Gewalttaten bekannt - verübt hauptsächlich von „Männern Gottes“. Aber auch Misshandlungen in von Ordensfrauen geführten Einrichtungen wurden bekannt - mehr dazu in Missbrauch: Land Tirol drängt Orden zu Aufklärung. Zudem wurden die Taten oft vertuscht und die Täter einfach versetzt. Das Treffen im Vatikan soll nun das Problem angehen.
Opfer fordern Umsetzung des „Null Toleranz“-Slogans
Opferverbände erwarten sich zwar keine Wunder von dem Treffen im Vatikan, aber doch ein entschiedenes Vorgehen gegen die Straftäter und gegen jene, die die Taten jahrelang vertuscht haben. „Wir fordern die Umsetzung des Slogans ‚Null Toleranz‘ bei Kindesmissbrauch. Jeder verantwortliche Geistliche muss das Priesteramt niederlegen“, so Peter Saunders, Sprecher der Missbrauchsopfer im Vorfeld. Darüber hinaus sollten alle Bischöfe verpflichtet werden, Anzeige bei den Justizbehörden zu erstatten.
Während des Kongresses werden mehrere Vertreter von Verbänden anwesend sein, die Missbrauchsopfer vertreten. Das Organisationskomitee des Kongresses wird circa ein Dutzend Missbrauchsopfer treffen, um ihre Forderungen anzuhören, erklärte der frühere Vatikan-Sprecher Federico Lombardi, der die Debatten bei der Konferenz moderieren wird.
Warnung vor zu hohen Erwartungen
Papst Franziskus selbst hatte während des Rückflugs vom Weltjugendtag in Panama im Jänner vor zu hohen Erwartungen an die anstehende Bischofsgipfelkonferenz zum Thema Missbrauch im Vatikan gewarnt. „Ich erlaube mir zu sagen, dass ich eine etwas übertriebene Erwartungshaltung wahrgenommen habe“, sagte der Papst. Die Erwartungen müssten heruntergeschraubt werden. „Denn das Problem des Missbrauchs wird weiterbestehen. Es ist ein menschliches Problem.“
Und auch Kardinal Christoph Schönborn schilderte in einem Gespräch mit der ehemaligen Ordensfrau Doris Wagner, wie groß die Unterschiede bei der Bereitschaft seien, die Missbrauchskrise überhaupt anzuerkennen. Es gebe Bischöfe, die, selbst wenn man sie direkt darauf hinweise, nicht reagierten, so Schönborn. Er erwarte sich daher vom anstehenden Antimissbrauchsgipfel zunächst einmal einen einheitlichen Bewusstseinsstand. In weiterer Folge dann einheitliche Standards - mehr dazu in Schönborn: Standards gegen Missbrauch nötig.
Konsequenzen angekündigt
Bei dem Spitzentreffen von Donnerstag bis Sonntag sollen die drei Themen Verantwortung, Rechenschaft und Transparenz im Zentrum stehen. Bei der Konferenz sind rund 190 Teilnehmer dabei, darunter der Papst, die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen der Welt, Vertreter der römischen Kurie und andere Geistliche. Österreich wird von Kardinal Christoph Schönborn in Rom vertreten. Kritisiert wurde im Vorfeld, dass nur etwa zehn Frauen zu dem Treffen geladen wurden.
Erzbischof Charles Scicluna, Chefaufklärer das Papstes für Sexualverbrechen von Klerikern, hat weitreichende Konsequenzen für die Zeit nach dem Antimissbrauchsgipfel in Rom angekündigt. Unmittelbar nach dem viertägigen Kinderschutztreffen werde Papst Franziskus mit den Organisatoren über die weiteren Schritte beraten, sagte der maltesische Erzbischof im Vorfeld.
Struktureller Machtmissbrauch
Verantwortlich für die Missbrauchsskandale machen innerkirchlich viele den Machtmissbrauch und die klerikalen Strukturen, in denen sich Täter gegenseitig geschützt und außerdem das Ansehen der Kirche vor den Schutz der Opfer gestellt haben - mehr dazu in - Missbrauchsvertuschung: „Klerikale Kultur“ schuld.
Andere, wie etwa die rechtskonservativen Kardinäle Raymond Burke und Walter Brandmüller (die zu den Papstgegnern innerhalb der Kirche gehören), weisen diese Sicht zurück und führen die Missbrauchsskandale auf die Abkehr vom Evangelium der „Homosexual Agenda“ (etwa: homosexueller Plan), die auch Teile der Kirche erfasst habe, zurück.
Kardinal: „Kirche nicht neu erfinden“
Lombardi erklärte, das Kinderschutztreffen solle die Führung der katholischen Kirche umfassend mit dem Thema Missbrauch und der Verantwortlichkeit der Hierarchie konfrontieren. „Wir müssen das Mögliche unternehmen, jeder im Rahmen der eigenen Kompetenzen, damit die Kirche zu einem sicheren Haus für die Schwächeren wird“, sagte der Erzbischof von Chicago, Kardinal Blase Cupich am Montag ebenfalls bei einer Pressekonferenz im Vorfeld.
Der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki wandte sich indes entschieden gegen Forderungen, die katholische Kirche angesichts der Missbrauchskrise neu zu erfinden. „Es ist nicht damit getan, den Zölibat abzuschaffen. Es ist nicht damit getan, jetzt zu fordern, dass Frauen zu den Ämtern zugelassen werden. Und es ist auch nicht damit getan, zu sagen, wir müssen eine neue Sexualmoral haben“, sagte der deutsche Kardinal dem privaten katholischen Mediennetzwerk CNA/EWTN in Köln. „Wir müssen jetzt nicht selber anfangen, den Heiligen Geist spielen zu wollen.“
Bischöfe dokumentierten Treffen mit Opfern
Vor Beginn des hochrangig besetzten Kongresses zum Thema Kinderschutz im Vatikan trafen die Teilnehmer Missbrauchsopfer. Der Papst hatte alle Vorsitzenden der Bischofskonferenzen aufgefordert, mit Opfern von Missbrauch zusammenzutreffen. Jeder Bischof sollte dann von seinen Erfahrungen aus dem Gespräch in einem zweiminütigen Video berichten, das im Voraus an den Papst zu senden war. Die Erzdiözese Wien veröffentlichte das Video von Kardinal Schönborn auf ihrer Website.
Die Arbeit des Gipfels wird Papst Franziskus mit einer Einleitung am ersten Tag eröffnen. Er wird an den Referaten des Gipfeltreffens teilnehmen. Abstimmungen oder Beschlüsse über Papiere sind nicht vorgesehen. Der Papst wird am Sonntagvormittag zum Abschluss der Messe eine zusammenfassende Ansprache halten. Eingerichtet wurde eine offizielle Website des Gipfels, auf der die Arbeiten live verfolgt werden können. Täglich sind drei Referate mit Fragerunden sowie Beratungen in verschiedenen Sprachgruppen (Englisch, Italienisch, Spanisch, Französisch) vorgesehen. Außerdem sind Zeugnisse von Missbrauchsopfern geplant.
religion.ORF.at/dpa/APA/KAP
Am Donnerstag beginnt im Vatikan die viertägige Antimissbrauchskonferenz. Während sich die einen wünschen, sie möge eine „Lawine“ auslösen, warnte selbst Papst Franziskus vor zu hohen Erwartungen. Zum Gipfel geladen sind die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen.
Der Kinderschutzgipfel soll nach Angaben der Organisatoren eine „richtige Wende“ in der seit Jahrzehnten anhaltenden Krise bringen. „Die katholische Welt muss verstehen, dass Bischöfe weltweit Verantwortung tragen für das, was getan wurde“, sagte der US-Kardinal Blase Cupich, der zum Vorbereitungskomitee des Vatikans gehört, am Montag in Rom.
Vatikan-Sprecher Alessandro Gisotti betonte: „Es braucht das Engagement aller, dem Monster ins Auge zu schauen.“ Weltweit werden seit Jahren immer mehr Fälle von sexuellem Missbrauch, aber auch andere physische und psychische Gewalttaten bekannt - verübt hauptsächlich von „Männern Gottes“. Aber auch Misshandlungen in von Ordensfrauen geführten Einrichtungen wurden bekannt - mehr dazu in Missbrauch: Land Tirol drängt Orden zu Aufklärung. Zudem wurden die Taten oft vertuscht und die Täter einfach versetzt. Das Treffen im Vatikan soll nun das Problem angehen.
Opfer fordern Umsetzung des „Null Toleranz“-Slogans
Opferverbände erwarten sich zwar keine Wunder von dem Treffen im Vatikan, aber doch ein entschiedenes Vorgehen gegen die Straftäter und gegen jene, die die Taten jahrelang vertuscht haben. „Wir fordern die Umsetzung des Slogans ‚Null Toleranz‘ bei Kindesmissbrauch. Jeder verantwortliche Geistliche muss das Priesteramt niederlegen“, so Peter Saunders, Sprecher der Missbrauchsopfer im Vorfeld. Darüber hinaus sollten alle Bischöfe verpflichtet werden, Anzeige bei den Justizbehörden zu erstatten.
Während des Kongresses werden mehrere Vertreter von Verbänden anwesend sein, die Missbrauchsopfer vertreten. Das Organisationskomitee des Kongresses wird circa ein Dutzend Missbrauchsopfer treffen, um ihre Forderungen anzuhören, erklärte der frühere Vatikan-Sprecher Federico Lombardi, der die Debatten bei der Konferenz moderieren wird.
Warnung vor zu hohen Erwartungen
Papst Franziskus selbst hatte während des Rückflugs vom Weltjugendtag in Panama im Jänner vor zu hohen Erwartungen an die anstehende Bischofsgipfelkonferenz zum Thema Missbrauch im Vatikan gewarnt. „Ich erlaube mir zu sagen, dass ich eine etwas übertriebene Erwartungshaltung wahrgenommen habe“, sagte der Papst. Die Erwartungen müssten heruntergeschraubt werden. „Denn das Problem des Missbrauchs wird weiterbestehen. Es ist ein menschliches Problem.“
Und auch Kardinal Christoph Schönborn schilderte in einem Gespräch mit der ehemaligen Ordensfrau Doris Wagner, wie groß die Unterschiede bei der Bereitschaft seien, die Missbrauchskrise überhaupt anzuerkennen. Es gebe Bischöfe, die, selbst wenn man sie direkt darauf hinweise, nicht reagierten, so Schönborn. Er erwarte sich daher vom anstehenden Antimissbrauchsgipfel zunächst einmal einen einheitlichen Bewusstseinsstand. In weiterer Folge dann einheitliche Standards - mehr dazu in Schönborn: Standards gegen Missbrauch nötig.
Konsequenzen angekündigt
Bei dem Spitzentreffen von Donnerstag bis Sonntag sollen die drei Themen Verantwortung, Rechenschaft und Transparenz im Zentrum stehen. Bei der Konferenz sind rund 190 Teilnehmer dabei, darunter der Papst, die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen der Welt, Vertreter der römischen Kurie und andere Geistliche. Österreich wird von Kardinal Christoph Schönborn in Rom vertreten. Kritisiert wurde im Vorfeld, dass nur etwa zehn Frauen zu dem Treffen geladen wurden.
Erzbischof Charles Scicluna, Chefaufklärer das Papstes für Sexualverbrechen von Klerikern, hat weitreichende Konsequenzen für die Zeit nach dem Antimissbrauchsgipfel in Rom angekündigt. Unmittelbar nach dem viertägigen Kinderschutztreffen werde Papst Franziskus mit den Organisatoren über die weiteren Schritte beraten, sagte der maltesische Erzbischof im Vorfeld.
Struktureller Machtmissbrauch
Verantwortlich für die Missbrauchsskandale machen innerkirchlich viele den Machtmissbrauch und die klerikalen Strukturen, in denen sich Täter gegenseitig geschützt und außerdem das Ansehen der Kirche vor den Schutz der Opfer gestellt haben - mehr dazu in - Missbrauchsvertuschung: „Klerikale Kultur“ schuld.
Andere, wie etwa die rechtskonservativen Kardinäle Raymond Burke und Walter Brandmüller (die zu den Papstgegnern innerhalb der Kirche gehören), weisen diese Sicht zurück und führen die Missbrauchsskandale auf die Abkehr vom Evangelium der „Homosexual Agenda“ (etwa: homosexueller Plan), die auch Teile der Kirche erfasst habe, zurück.
Kardinal: „Kirche nicht neu erfinden“
Lombardi erklärte, das Kinderschutztreffen solle die Führung der katholischen Kirche umfassend mit dem Thema Missbrauch und der Verantwortlichkeit der Hierarchie konfrontieren. „Wir müssen das Mögliche unternehmen, jeder im Rahmen der eigenen Kompetenzen, damit die Kirche zu einem sicheren Haus für die Schwächeren wird“, sagte der Erzbischof von Chicago, Kardinal Blase Cupich am Montag ebenfalls bei einer Pressekonferenz im Vorfeld.
Der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki wandte sich indes entschieden gegen Forderungen, die katholische Kirche angesichts der Missbrauchskrise neu zu erfinden. „Es ist nicht damit getan, den Zölibat abzuschaffen. Es ist nicht damit getan, jetzt zu fordern, dass Frauen zu den Ämtern zugelassen werden. Und es ist auch nicht damit getan, zu sagen, wir müssen eine neue Sexualmoral haben“, sagte der deutsche Kardinal dem privaten katholischen Mediennetzwerk CNA/EWTN in Köln. „Wir müssen jetzt nicht selber anfangen, den Heiligen Geist spielen zu wollen.“
Bischöfe dokumentierten Treffen mit Opfern
Vor Beginn des hochrangig besetzten Kongresses zum Thema Kinderschutz im Vatikan trafen die Teilnehmer Missbrauchsopfer. Der Papst hatte alle Vorsitzenden der Bischofskonferenzen aufgefordert, mit Opfern von Missbrauch zusammenzutreffen. Jeder Bischof sollte dann von seinen Erfahrungen aus dem Gespräch in einem zweiminütigen Video berichten, das im Voraus an den Papst zu senden war. Die Erzdiözese Wien veröffentlichte das Video von Kardinal Schönborn auf ihrer Website.
Die Arbeit des Gipfels wird Papst Franziskus mit einer Einleitung am ersten Tag eröffnen. Er wird an den Referaten des Gipfeltreffens teilnehmen. Abstimmungen oder Beschlüsse über Papiere sind nicht vorgesehen. Der Papst wird am Sonntagvormittag zum Abschluss der Messe eine zusammenfassende Ansprache halten. Eingerichtet wurde eine offizielle Website des Gipfels, auf der die Arbeiten live verfolgt werden können. Täglich sind drei Referate mit Fragerunden sowie Beratungen in verschiedenen Sprachgruppen (Englisch, Italienisch, Spanisch, Französisch) vorgesehen. Außerdem sind Zeugnisse von Missbrauchsopfern geplant.
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Re: Missbrauchsfälle in der RKK
Gestern Abend kam ein Film bei
ZDF ZOOM darüber.
Lässt sich in der Mediathek nachschauen.
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Re: Missbrauchsfälle in der RKK
Vatikan legt 21 Punkte gegen Missbrauch vor
Der Vatikan hat 21 Punkte zu Kinderschutz und Umgang mit Missbrauchsfällen in der Kirche veröffentlicht, über die die Teilnehmer des Antimissbrauchsgipfels diskutieren sollen. Auch der Umgang mit Anzeigen soll debattiert werden.
Unter den vorgestellten Denkanstößen sind etwa die Einrichtung einer auch von der örtlichen Kirche unabhängigen Anlaufstelle für Missbrauchsopfer, eine Beteiligung von Laien an der Untersuchung von Missbrauchsvorwürfen und Kirchenrechtsprozessen zu sexuellem und Machtmissbrauch. Auch eine gemeinsame Vorgehensweise bei der Prüfung von Missbrauchsvorwürfen, beim Kinderschutz und beim Verteidigungsrecht Angeklagter soll erarbeitet werden.
Angeregt wird auch die Ausarbeitung eines Handbuches zum Vorgehen bei Missbrauchsfällen sowie die umgehende Anzeige bei kirchlichen wie zivilen Autoritäten gemäß der jeweils geltenden Normen. Weitere Punkte betreffen Bildungsmaßnahmen zum Erkennen und Bekämpfen von Missbrauch, zur sorgfältigen Personalauswahl in sämtlichen Bereichen der Kirche sowie den Umgang mit Opfern, Angeklagten und Schuldigen.
Neuer Umgang mit Anzeigen
Regionale Verfahren für Anzeigen von Missbrauch müssten nach dem Antimissbrauchsgipfel im Vatikan an Ort und Stelle aktualisiert werden, plädierte der vatikanische Chefermittler für Sexualstraftaten, Erzbischof Charles Scicluna, bei einer Pressekonferenz nach dem Beginn der Konferenz. Bischöfe, Experten und Opfervertreter beraten bei dem Antimissbrauchsgipfel über die Konsequenzen der Missbrauchsskandale.
Je nach Land und der jeweiligen Gesetzeslage würden die Aktualisierungen für die kirchlichen Verfahren sicher unterschiedlich ausfallen. Dennoch gebe es unverhandelbare Standards, die überall eingehalten werden müssten, sagte der Erzbischof von Malta. Scicluna versprach in seiner Rede auf der Konferenz zudem entschlossenes Handeln gegen Missbrauch: „Die Gläubigen sollen wissen, dass wir es ernst meinen. Wir werden Kinder um jeden Preis schützen“, sagte der 59-Jährige.
Zusammenarbeit mit Justiz gefordert
Scicluna bemängelte, dass bei Kirchenverfahren Missbrauchsopfer keine Rolle spielen würden. Er unterstrich auch die Notwendigkeit, mit der Ziviljustiz bei Missbrauch zusammenzuarbeiten. Missbrauchsanzeigen zu unterschätzen oder zu verheimlichen sei eine „schwere Sünde gegen die Integrität der Kirche“. „Nur ein entschlossenes, ehrliches und transparentes Handeln kann das Vertrauen des Volkes Gottes in die Kirche wiederherstellen“, so Scicluna.
Die Kirchenoberen rief Scicluna auf, unkomplizierte Möglichkeiten für die Anzeige von Missbrauchsfällen einzurichten, um eine Kultur der Offenheit zu fördern. Bisher habe die Kirche einen „unannehmbaren Schutzmechanismus“ bei Missbrauchsfällen durch Geistliche toleriert, das müsse sich ändern. Auch das Thema einer „genauen Beurteilung“ von Seminaristen vor der Priesterweihe und die Notwendigkeit einer soliden menschlichen, spirituellen und psychologischen Bildung wurde angesprochen.
Der Papst beim Gebet während der Eröffnung des Antimissbrauchsgipfels
Italiens Bischöfe für Anzeigepflicht
Eine konkrete Maßnahme sprach am Donnerstag der Präsident der italienischen Bischofskonferenz (CEI), Kardinal Gualtiero Bassetti, an: Italiens Bischöfe könnten sich vorstellen, die Einführung einer Anzeigepflicht gegen Priester bei Missbrauchsverdacht zu unterstützen, sagte er im Interview mit der italienischen Tageszeitung „Quotidiano nazionale“. Ein dementsprechender Beschluss könnte bei der nächsten Versammlung der italienischen Bischofskonferenz im Mai ergriffen werden, sagte der CEI-Präsident.
„Ich schließe nicht aus, dass dort, wo die Anklage glaubwürdig ist, eine Anzeigepflicht gelten wird. Dies gilt vor allem, wenn Gefahr auf Wiederholung des Missbrauchs besteht. Der Schutz der Minderjährigen muss prioritär sein“, so Bassetti.
Opfer berichten über Missbrauch
Verbände von Missbrauchsopfern fordern schon seit Jahren die Einführung einer Anzeigepflicht für Kirchenmänner bei der Justiz der jeweiligen Länder. Die Anzeigepflicht müsse für Bischöfe, Seelsorger und Kirchenmitarbeiter gelten. Mit der Begründung, dass es im Vatikan keine Anzeigepflicht gebe, würden sich viele Bischöfe ihrer Verantwortung entziehen, des sexuellen Missbrauchs verdächtigte Geistliche der Justiz zu melden.
Das Gipfeltreffen in der vatikanischen Synodenaula begann am Donnerstag mit einer langen Schweigeminute.
Es kamen auch fünf Opfer sexuellen Missbrauchs zu Wort: Vier Männer und eine Frau berichteten per Videoaufzeichnungen, die den rund 190 in der vatikanischen Synodenaula versammelten Bischofskonferenzvorsitzenden und Ordensoberen gezeigt wurden, über ihr Leid und ihre Forderungen an die Kirche. Die Betroffenen stammen aus den USA, Südamerika, Afrika, Europa sowie Asien. Schon die Auswahl der Opfer soll wohl deutlich machen, dass es sich um ein globales Problem handelt.
Vergewaltigt und zu Abtreibung gezwungen
Als besonders verletzend und traumatisch - neben dem Missbrauch an sich - schilderten alle die Tatsache, dass Bischöfe und Ordensobere ihnen nicht geglaubt haben. „Das erste, was sie taten, war, mich als Lügner zu behandeln, sich umzudrehen und zu behaupten, ich und andere seien Feinde der Kirche“, kritisierte ein Mann aus Südamerika.
Eine Frau aus Afrika schilderte, wie sie seit dem Alter von 15 Jahren von einem Priester über 13 Jahre lang immer wieder vergewaltigt wurde. Weil er keine Kondome oder andere Verhütungsmittel zuließ, sei sie dreimal schwanger geworden. Der Priester habe sie jedes Mal zu einer Abtreibung gezwungen. Sie habe sich nicht wehren können, weil sie von ihm wirtschaftlich abhängig war und zudem geschlagen wurde, wenn sie sich weigerte.
Papst fordert „konkrete Maßnahmen“
Weltweit werden seit Jahren immer mehr Fälle von sexuellem Missbrauch, aber auch andere physische und psychische Gewalttaten bekannt. Zudem wurden die Taten oft vertuscht und die Täter einfach versetzt. Das Treffen im Vatikan soll nun das Problem angehen.
In seiner Eröffnungsrede zu der viertägigen Antimissbrauchskonferenz im Vatikan forderte Papst Franziskus konkrete Maßnahmen gegen Missbrauch ein. „Das Volk Gottes schaut auf uns und erwartet von uns keine einfachen und vorhersehbaren Verurteilungen“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche - mehr dazu in Papst will „konkrete Maßnahmen“ gegen Missbrauch.
Struktureller Machtmissbrauch
Bei dem Spitzentreffen von Donnerstag bis Sonntag sollen die drei Themen Verantwortung, Rechenschaft und Transparenz im Zentrum stehen. Bei der Konferenz sind rund 190 Teilnehmer dabei, darunter der Papst, die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen der Welt, Vertreter der römischen Kurie und andere Geistliche. Österreich wird von Kardinal Christoph Schönborn in Rom vertreten. Kritisiert wurde im Vorfeld, dass nur etwa zehn Frauen zu dem Treffen geladen wurden.
Verantwortlich für die Missbrauchsskandale machen innerkirchlich viele den Machtmissbrauch und die klerikalen Strukturen. Andere, wie etwa die rechtskonservativen Kardinäle Raymond Burke und Walter Brandmüller (die zu den Papstgegnern innerhalb der Kirche gehören), weisen diese Sicht zurück und führen die Missbrauchsskandale auf die Abkehr vom Evangelium der „Homosexual Agenda“ (etwa: homosexueller Plan), die auch Teile der Kirche erfasst habe, zurück.
Beschlüsse nicht vorgesehen
Abstimmungen oder Beschlüsse über Papiere sind bei der Konferenz nicht vorgesehen. Erzbischof Scicluna kündigte aber bereits vor dem Gipfel weitreichende Konsequenzen für die Zeit nach dem Antimissbrauchsgipfel in Rom an. Unmittelbar nach dem viertägigen Kinderschutztreffen werde Papst Franziskus mit den Organisatoren über die weiteren Schritte beraten.
Für den Gipfel wurde eine offizielle Website eingerichtet, auf der die Konferenz live verfolgt werden kann. Täglich sind drei Referate mit Fragerunden sowie Beratungen in verschiedenen Sprachgruppen (Englisch, Italienisch, Spanisch, Französisch) vorgesehen. Die Konferenz endet am Sonntag mit einer Messe und einer Abschlussrede des Papstes.
religion.ORF.at/APA/KAP/dpa
Der Vatikan hat 21 Punkte zu Kinderschutz und Umgang mit Missbrauchsfällen in der Kirche veröffentlicht, über die die Teilnehmer des Antimissbrauchsgipfels diskutieren sollen. Auch der Umgang mit Anzeigen soll debattiert werden.
Unter den vorgestellten Denkanstößen sind etwa die Einrichtung einer auch von der örtlichen Kirche unabhängigen Anlaufstelle für Missbrauchsopfer, eine Beteiligung von Laien an der Untersuchung von Missbrauchsvorwürfen und Kirchenrechtsprozessen zu sexuellem und Machtmissbrauch. Auch eine gemeinsame Vorgehensweise bei der Prüfung von Missbrauchsvorwürfen, beim Kinderschutz und beim Verteidigungsrecht Angeklagter soll erarbeitet werden.
Angeregt wird auch die Ausarbeitung eines Handbuches zum Vorgehen bei Missbrauchsfällen sowie die umgehende Anzeige bei kirchlichen wie zivilen Autoritäten gemäß der jeweils geltenden Normen. Weitere Punkte betreffen Bildungsmaßnahmen zum Erkennen und Bekämpfen von Missbrauch, zur sorgfältigen Personalauswahl in sämtlichen Bereichen der Kirche sowie den Umgang mit Opfern, Angeklagten und Schuldigen.
Neuer Umgang mit Anzeigen
Regionale Verfahren für Anzeigen von Missbrauch müssten nach dem Antimissbrauchsgipfel im Vatikan an Ort und Stelle aktualisiert werden, plädierte der vatikanische Chefermittler für Sexualstraftaten, Erzbischof Charles Scicluna, bei einer Pressekonferenz nach dem Beginn der Konferenz. Bischöfe, Experten und Opfervertreter beraten bei dem Antimissbrauchsgipfel über die Konsequenzen der Missbrauchsskandale.
Je nach Land und der jeweiligen Gesetzeslage würden die Aktualisierungen für die kirchlichen Verfahren sicher unterschiedlich ausfallen. Dennoch gebe es unverhandelbare Standards, die überall eingehalten werden müssten, sagte der Erzbischof von Malta. Scicluna versprach in seiner Rede auf der Konferenz zudem entschlossenes Handeln gegen Missbrauch: „Die Gläubigen sollen wissen, dass wir es ernst meinen. Wir werden Kinder um jeden Preis schützen“, sagte der 59-Jährige.
Zusammenarbeit mit Justiz gefordert
Scicluna bemängelte, dass bei Kirchenverfahren Missbrauchsopfer keine Rolle spielen würden. Er unterstrich auch die Notwendigkeit, mit der Ziviljustiz bei Missbrauch zusammenzuarbeiten. Missbrauchsanzeigen zu unterschätzen oder zu verheimlichen sei eine „schwere Sünde gegen die Integrität der Kirche“. „Nur ein entschlossenes, ehrliches und transparentes Handeln kann das Vertrauen des Volkes Gottes in die Kirche wiederherstellen“, so Scicluna.
Die Kirchenoberen rief Scicluna auf, unkomplizierte Möglichkeiten für die Anzeige von Missbrauchsfällen einzurichten, um eine Kultur der Offenheit zu fördern. Bisher habe die Kirche einen „unannehmbaren Schutzmechanismus“ bei Missbrauchsfällen durch Geistliche toleriert, das müsse sich ändern. Auch das Thema einer „genauen Beurteilung“ von Seminaristen vor der Priesterweihe und die Notwendigkeit einer soliden menschlichen, spirituellen und psychologischen Bildung wurde angesprochen.
Der Papst beim Gebet während der Eröffnung des Antimissbrauchsgipfels
Italiens Bischöfe für Anzeigepflicht
Eine konkrete Maßnahme sprach am Donnerstag der Präsident der italienischen Bischofskonferenz (CEI), Kardinal Gualtiero Bassetti, an: Italiens Bischöfe könnten sich vorstellen, die Einführung einer Anzeigepflicht gegen Priester bei Missbrauchsverdacht zu unterstützen, sagte er im Interview mit der italienischen Tageszeitung „Quotidiano nazionale“. Ein dementsprechender Beschluss könnte bei der nächsten Versammlung der italienischen Bischofskonferenz im Mai ergriffen werden, sagte der CEI-Präsident.
„Ich schließe nicht aus, dass dort, wo die Anklage glaubwürdig ist, eine Anzeigepflicht gelten wird. Dies gilt vor allem, wenn Gefahr auf Wiederholung des Missbrauchs besteht. Der Schutz der Minderjährigen muss prioritär sein“, so Bassetti.
Opfer berichten über Missbrauch
Verbände von Missbrauchsopfern fordern schon seit Jahren die Einführung einer Anzeigepflicht für Kirchenmänner bei der Justiz der jeweiligen Länder. Die Anzeigepflicht müsse für Bischöfe, Seelsorger und Kirchenmitarbeiter gelten. Mit der Begründung, dass es im Vatikan keine Anzeigepflicht gebe, würden sich viele Bischöfe ihrer Verantwortung entziehen, des sexuellen Missbrauchs verdächtigte Geistliche der Justiz zu melden.
Das Gipfeltreffen in der vatikanischen Synodenaula begann am Donnerstag mit einer langen Schweigeminute.
Es kamen auch fünf Opfer sexuellen Missbrauchs zu Wort: Vier Männer und eine Frau berichteten per Videoaufzeichnungen, die den rund 190 in der vatikanischen Synodenaula versammelten Bischofskonferenzvorsitzenden und Ordensoberen gezeigt wurden, über ihr Leid und ihre Forderungen an die Kirche. Die Betroffenen stammen aus den USA, Südamerika, Afrika, Europa sowie Asien. Schon die Auswahl der Opfer soll wohl deutlich machen, dass es sich um ein globales Problem handelt.
Vergewaltigt und zu Abtreibung gezwungen
Als besonders verletzend und traumatisch - neben dem Missbrauch an sich - schilderten alle die Tatsache, dass Bischöfe und Ordensobere ihnen nicht geglaubt haben. „Das erste, was sie taten, war, mich als Lügner zu behandeln, sich umzudrehen und zu behaupten, ich und andere seien Feinde der Kirche“, kritisierte ein Mann aus Südamerika.
Eine Frau aus Afrika schilderte, wie sie seit dem Alter von 15 Jahren von einem Priester über 13 Jahre lang immer wieder vergewaltigt wurde. Weil er keine Kondome oder andere Verhütungsmittel zuließ, sei sie dreimal schwanger geworden. Der Priester habe sie jedes Mal zu einer Abtreibung gezwungen. Sie habe sich nicht wehren können, weil sie von ihm wirtschaftlich abhängig war und zudem geschlagen wurde, wenn sie sich weigerte.
Papst fordert „konkrete Maßnahmen“
Weltweit werden seit Jahren immer mehr Fälle von sexuellem Missbrauch, aber auch andere physische und psychische Gewalttaten bekannt. Zudem wurden die Taten oft vertuscht und die Täter einfach versetzt. Das Treffen im Vatikan soll nun das Problem angehen.
In seiner Eröffnungsrede zu der viertägigen Antimissbrauchskonferenz im Vatikan forderte Papst Franziskus konkrete Maßnahmen gegen Missbrauch ein. „Das Volk Gottes schaut auf uns und erwartet von uns keine einfachen und vorhersehbaren Verurteilungen“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche - mehr dazu in Papst will „konkrete Maßnahmen“ gegen Missbrauch.
Struktureller Machtmissbrauch
Bei dem Spitzentreffen von Donnerstag bis Sonntag sollen die drei Themen Verantwortung, Rechenschaft und Transparenz im Zentrum stehen. Bei der Konferenz sind rund 190 Teilnehmer dabei, darunter der Papst, die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen der Welt, Vertreter der römischen Kurie und andere Geistliche. Österreich wird von Kardinal Christoph Schönborn in Rom vertreten. Kritisiert wurde im Vorfeld, dass nur etwa zehn Frauen zu dem Treffen geladen wurden.
Verantwortlich für die Missbrauchsskandale machen innerkirchlich viele den Machtmissbrauch und die klerikalen Strukturen. Andere, wie etwa die rechtskonservativen Kardinäle Raymond Burke und Walter Brandmüller (die zu den Papstgegnern innerhalb der Kirche gehören), weisen diese Sicht zurück und führen die Missbrauchsskandale auf die Abkehr vom Evangelium der „Homosexual Agenda“ (etwa: homosexueller Plan), die auch Teile der Kirche erfasst habe, zurück.
Beschlüsse nicht vorgesehen
Abstimmungen oder Beschlüsse über Papiere sind bei der Konferenz nicht vorgesehen. Erzbischof Scicluna kündigte aber bereits vor dem Gipfel weitreichende Konsequenzen für die Zeit nach dem Antimissbrauchsgipfel in Rom an. Unmittelbar nach dem viertägigen Kinderschutztreffen werde Papst Franziskus mit den Organisatoren über die weiteren Schritte beraten.
Für den Gipfel wurde eine offizielle Website eingerichtet, auf der die Konferenz live verfolgt werden kann. Täglich sind drei Referate mit Fragerunden sowie Beratungen in verschiedenen Sprachgruppen (Englisch, Italienisch, Spanisch, Französisch) vorgesehen. Die Konferenz endet am Sonntag mit einer Messe und einer Abschlussrede des Papstes.
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Kirchlicher Missbrauch: Harte Kritik an Papst
Hans-Joachim Sander, Professor für katholische Dogmatik an der Universität Salzburg, kritisiert Papst Franziskus hart. Dieser betreibe ein mutloses „Mauern“ gegen die Missbrauchsopfer und gegen innerkirchliche Reformen.
Der „Notstand“ in der Kirche sei Realität - Franziskus reagiere darauf jedoch nicht etwa mit einer „Offensive gegen die Bosheit des sexuellen Missbrauchs“, sondern mit einer „Mauerinitiative“, die fast an den Mauerbau von US-Präsident Donald Trump erinnere, schrieb Sander in einem Gastbeitrag im „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag): „Auch Trumps Mauer ist bloß defensiv. Und über dieses Mauern sagt der Papst selbst, es funktioniere nicht.“
„Papst bleibt im Modus der Abwehr“
Anlass der Kritik Sanders war die Ansprache von Papst Franziskus zum Abschluss des Anti-Missbrauchsgipfels. Indem der Papst seine Vorstellung gelingender Prävention allein auf geistliche Disziplin, die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und eine „Überwindung der bisher üblichen Geheimniskrämerei“ beziehe, verbleibe er im Modus der „Abwehrmaßnahmen“, so Sander: „Eine Offensive gibt es nicht, auch wenn sie weltweit erwartet wurde“.
Sander stellt Zölibat in Frage
Mit seinen „Abwehrmaßnahmen“ erspare der Papst der Kirche unter anderem „eine Überprüfung der zölibatären Lebensform“ und „eine Durchlüftung der Verschwiegenheitsclubs älterer Männer zum Beispiel durch weibliche Kardinäle“ sowie „ein Ende wenigstens der schamlos übergriffigen Teile in der katholischen Sexualmoral“.
Entsprechend empört zeigten sich in Folge die Missbrauchsopfer, die mit ihren Anliegen nicht durchdringen würden, so Sander. Sie wünschten kein Zurück zu dem, „was angeblich ‚früher einmal‘ besser war“ - und allen Beteuerungen zu Trotz würden sie mit ihrem Anliegen „auch jetzt nicht durch(dringen), sondern stehen wieder - vor einer Mauer“, so Sander.
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Hans-Joachim Sander, Professor für katholische Dogmatik an der Universität Salzburg, kritisiert Papst Franziskus hart. Dieser betreibe ein mutloses „Mauern“ gegen die Missbrauchsopfer und gegen innerkirchliche Reformen.
Der „Notstand“ in der Kirche sei Realität - Franziskus reagiere darauf jedoch nicht etwa mit einer „Offensive gegen die Bosheit des sexuellen Missbrauchs“, sondern mit einer „Mauerinitiative“, die fast an den Mauerbau von US-Präsident Donald Trump erinnere, schrieb Sander in einem Gastbeitrag im „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag): „Auch Trumps Mauer ist bloß defensiv. Und über dieses Mauern sagt der Papst selbst, es funktioniere nicht.“
„Papst bleibt im Modus der Abwehr“
Anlass der Kritik Sanders war die Ansprache von Papst Franziskus zum Abschluss des Anti-Missbrauchsgipfels. Indem der Papst seine Vorstellung gelingender Prävention allein auf geistliche Disziplin, die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und eine „Überwindung der bisher üblichen Geheimniskrämerei“ beziehe, verbleibe er im Modus der „Abwehrmaßnahmen“, so Sander: „Eine Offensive gibt es nicht, auch wenn sie weltweit erwartet wurde“.
Sander stellt Zölibat in Frage
Mit seinen „Abwehrmaßnahmen“ erspare der Papst der Kirche unter anderem „eine Überprüfung der zölibatären Lebensform“ und „eine Durchlüftung der Verschwiegenheitsclubs älterer Männer zum Beispiel durch weibliche Kardinäle“ sowie „ein Ende wenigstens der schamlos übergriffigen Teile in der katholischen Sexualmoral“.
Entsprechend empört zeigten sich in Folge die Missbrauchsopfer, die mit ihren Anliegen nicht durchdringen würden, so Sander. Sie wünschten kein Zurück zu dem, „was angeblich ‚früher einmal‘ besser war“ - und allen Beteuerungen zu Trotz würden sie mit ihrem Anliegen „auch jetzt nicht durch(dringen), sondern stehen wieder - vor einer Mauer“, so Sander.
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