Franz‘ Kapelle
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Re: Franz‘ Kapelle
Jesus betet
Der Sohn Gottes, der Sohn der Jungfrau geworden ist, hat in seinem menschlichen Herzen beten gelernt.
Er lernt es von seiner Mutter, die alle großen Dinge des Allmächtigen im Gedächtnis bewahrt und in ihrem Herzen bedenkt'.
Jesus erlernt das Gebet mit jenen Worten und Formen, mit denen sein Volk in der Synagoge von Nazaret und im Tempel betet.
Sein Gebet entspringt aber einer verborgeneren Quelle; er läßt dies im Alter von zwölf Jahren erahnen: „Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meinem Vater gehört?" (Lk 2,49).
Hier beginnt sich das Neue des Betens in der Fülle der Zeit zu offenbaren. Das kindliche Gebet; das der Vater von seinen Kindern erwartete, wird endlich vom einzigen Sohn in seiner Menschennatur mit den Menschen und für sie gelebt.
Der Sohn Gottes, der Sohn der Jungfrau geworden ist, hat in seinem menschlichen Herzen beten gelernt.
Er lernt es von seiner Mutter, die alle großen Dinge des Allmächtigen im Gedächtnis bewahrt und in ihrem Herzen bedenkt'.
Jesus erlernt das Gebet mit jenen Worten und Formen, mit denen sein Volk in der Synagoge von Nazaret und im Tempel betet.
Sein Gebet entspringt aber einer verborgeneren Quelle; er läßt dies im Alter von zwölf Jahren erahnen: „Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meinem Vater gehört?" (Lk 2,49).
Hier beginnt sich das Neue des Betens in der Fülle der Zeit zu offenbaren. Das kindliche Gebet; das der Vater von seinen Kindern erwartete, wird endlich vom einzigen Sohn in seiner Menschennatur mit den Menschen und für sie gelebt.
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Re: Franz‘ Kapelle
Das Evangelium nach Lukas hebt das Wirken des Heiligen Geistes und den Sinn des Gebetes für den Auftrag Jesu hervor. Jesus betet jeweils vor den entscheidenden Schritten seiner Sendung: bevor der Vater ihn bei der Taufe [Vgl. Lk 3,21] und der Verklärung [Vgl. Lk 9,28] bezeugt und bevor er durch sein Leiden den liebenden Ratschluß des Vaters erfüllt [Vgl. Lk 22,41--44]. Jesus betet auch vor den für die Sendung seiner Apostel entscheidenden Schritten: bevor er die Zwölf auswählt und beruft [Vgl. Lk 6,12]; bevor Petrus ihn als den „Messias Gottes" bekennt [Vgl. Lk 9,18--20]; schließlich betet er darum, daß der Glaube des Hauptes der Apostel in der Versuchung nicht wanke [Vgl. Lk 22,32]. Im Beten des Herrn vor den Heilsereignissen, die der Vater ihm zu vollbringen aufträgt, überläßt sich sein menschlicher Wille demütig und vertrauend dem liebenden Willen des Vaters.
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Re: Franz‘ Kapelle
„Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten !" (Lk 11, 1). Wünscht der Jünger Christi nicht in erster Linie deshalb zu beten, weil er seinen Meister beten sieht? Er kann das Gebet vom Meister lernen: im Betrachten und Hören, wie der Sohn zum Vater betet, erlernen es auch die Kinder.
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Re: Franz‘ Kapelle
Jesus zieht sich oft, mit Vorliebe in der Nacht, auf einen Berg in die Einsamkeit zurück, um zu beten [Vgl. Mk1,35; 6,46; Lk 5,16]. Da er in seiner Menschwerdung die Menschennatur annimmt, trägt er die Menschen auch in seinem Gebet und bringt sie dem Vater dar, indem er sich selbst darbringt. Er, das Wort, das „Fleisch angenommen hat", nimmt in seinem menschlichen Beten an all dem teil, was seine „Brüder" (Hebr 2,12) erleben; er fühlt ihre Schwächen mit, um sie davon zu befreien [Vgl. Hebr 2,15; 4,15]. Dazu hat ihn der Vater gesandt. Seine Worte und Werke sind also gleichsam sichtbarer Ausdruck seines Gebetes im Verborgenen.
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Re: Franz‘ Kapelle
Die Evangelisten haben zwei Gebete Christi aus der Zeit seines Wirkens ausdrücklich festgehalten. Beide beginnen mit einer Danksagung.
Im ersten Gebet [Vgl. Mt 11,25--27; Lk 10, 21--23] bekennt und preist Jesus den Vater, weil er die Geheimnisse des Gottesreiches denen, die sich für weise halten, verborgen, den Kleinen aber -- den Armen der Seligpreisungen -- geoffenbart hat. In seinem Jubelruf „Ja, Vater", äußert sich die Tiefe seines Herzens: das Einverständnis mit dem, was dem Vater gefällt. Es klingt das „Fiat" der Mutter Jesu bei seiner Empfängnis nach. Der Ausruf Christi ist wie ein Vorspiel zu dem Ja, das er dem Vater vor seinem Tod sagen wird. Das ganze Gebet Jesu hat seinen Platz in dieser liebenden Zustimmung seines menschlichen Herzens gegenüber dem Vater und dem „Geheimnis seines Willens" (Eph 1,9).
Das zweite Gebet wird vom hl. Johannes wiedergegeben. Es wird im Zusammenhang mit der Auferweckung des Lazarus überliefert [Vgl. Joh 11,41.42]. Dem Geschehen geht die Danksagung voraus: „Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast." Dies bedeutet, daß der Vater stets Jesu Bitten erhört. Und Jesus fügt gleich hinzu: „Ich wußte, daß du mich immer erhörst." Dies drückt aus, daß Jesus seinerseits immerfort bittet. Das Gebet Jesu, das von Danksagung getragen ist, offenbart uns, wie wir bitten sollen: Schon bevor die Gabe geschenkt wird, stimmt Jesus Gott zu, der gibt und der sich selbst in seinen Gaben schenkt. Der Geber ist wertvoller als die gewährte Gabe. Er ist der „Schatz", und bei ihm ist das Herz seines Sohnes. Die Gabe selbst wird „dazugegeben" [Vgl. Mt 6,21.33].
Im ersten Gebet [Vgl. Mt 11,25--27; Lk 10, 21--23] bekennt und preist Jesus den Vater, weil er die Geheimnisse des Gottesreiches denen, die sich für weise halten, verborgen, den Kleinen aber -- den Armen der Seligpreisungen -- geoffenbart hat. In seinem Jubelruf „Ja, Vater", äußert sich die Tiefe seines Herzens: das Einverständnis mit dem, was dem Vater gefällt. Es klingt das „Fiat" der Mutter Jesu bei seiner Empfängnis nach. Der Ausruf Christi ist wie ein Vorspiel zu dem Ja, das er dem Vater vor seinem Tod sagen wird. Das ganze Gebet Jesu hat seinen Platz in dieser liebenden Zustimmung seines menschlichen Herzens gegenüber dem Vater und dem „Geheimnis seines Willens" (Eph 1,9).
Das zweite Gebet wird vom hl. Johannes wiedergegeben. Es wird im Zusammenhang mit der Auferweckung des Lazarus überliefert [Vgl. Joh 11,41.42]. Dem Geschehen geht die Danksagung voraus: „Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast." Dies bedeutet, daß der Vater stets Jesu Bitten erhört. Und Jesus fügt gleich hinzu: „Ich wußte, daß du mich immer erhörst." Dies drückt aus, daß Jesus seinerseits immerfort bittet. Das Gebet Jesu, das von Danksagung getragen ist, offenbart uns, wie wir bitten sollen: Schon bevor die Gabe geschenkt wird, stimmt Jesus Gott zu, der gibt und der sich selbst in seinen Gaben schenkt. Der Geber ist wertvoller als die gewährte Gabe. Er ist der „Schatz", und bei ihm ist das Herz seines Sohnes. Die Gabe selbst wird „dazugegeben" [Vgl. Mt 6,21.33].
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Re: Franz‘ Kapelle
Das „hohepriesterliche" Gebet Jesu [Vgl. Joh 17] nimmt einen einzigartigen Platz in der Heilsökonomie ein.
Es wird am Schluß des ersten Abschnitts betrachtet. Es offenbart das immer gegenwärtige Beten unseres Hohenpriesters und enthält gleichzeitig, was dieser uns für unser Gebet zu unserem Vater lehrt. Dieses Gebet wird im zweiten Abschnitt dargelegt.
Es wird am Schluß des ersten Abschnitts betrachtet. Es offenbart das immer gegenwärtige Beten unseres Hohenpriesters und enthält gleichzeitig, was dieser uns für unser Gebet zu unserem Vater lehrt. Dieses Gebet wird im zweiten Abschnitt dargelegt.
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Re: Franz‘ Kapelle
Als die Stunde gekommen ist, in der er den Ratschluß der Liebe seines Vaters erfüllt, läßt Jesus die unergründliche Tiefe seines Gebetes als Sohn erahnen. Diese Tiefe zeigt sich nicht nur, bevor er sich freiwillig ausliefert (,‚Vater ... nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen": Lk 22,42), sondern selbst in seinen letzten Worten am Kreuz, wo Gebet und Hingabe völlig eins sind:
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„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun" (Lk 23,34).
>
„Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein" (Lk 23,43). „Frau, siehe, dein Sohn! ... siehe, deine Mutter!" (Joh 19,26--27).
„Mich dürstet" (Joh 19,28).
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„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (Mk 15,34) [Vgl. Ps 22,2].
„Es ist vollbracht" (Joh 19,30).
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„Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist" (Lk 23,46).
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Zuletzt schreit Jesus laut auf und haucht den Geist aus [Vgl. Mk 15,37; Joh 19,30b].
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„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun" (Lk 23,34).
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„Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein" (Lk 23,43). „Frau, siehe, dein Sohn! ... siehe, deine Mutter!" (Joh 19,26--27).
„Mich dürstet" (Joh 19,28).
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„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (Mk 15,34) [Vgl. Ps 22,2].
„Es ist vollbracht" (Joh 19,30).
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„Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist" (Lk 23,46).
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Zuletzt schreit Jesus laut auf und haucht den Geist aus [Vgl. Mk 15,37; Joh 19,30b].
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Re: Franz‘ Kapelle
In diesem Schrei des menschgewordenen Wortes liegt alles Elend der Menschen aller Zeiten, von Sünde und Tod geknechtet, und jede Bitte und Fürbitte der Heilsgeschichte.
Der Vater nimmt sie alle an und erhört sie in einer Weise, die über alle menschliche Hoffnung hinausgeht, durch die Auferweckung seines Sohnes.
Darin erfüllt und vollendet sich der Weg des Gebetes in der Schöpfungs- und der Erlösungsordnung.
In Christus erschließt uns das Buch der Psalmen das Gebet.
Denn im „Heute" der Auferstehung spricht der Vater: „Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt. Fordere von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, die Enden der Erde zum Eigentum" (Ps 2,7_ [Vgl. Apg 13.33].
Der Vater nimmt sie alle an und erhört sie in einer Weise, die über alle menschliche Hoffnung hinausgeht, durch die Auferweckung seines Sohnes.
Darin erfüllt und vollendet sich der Weg des Gebetes in der Schöpfungs- und der Erlösungsordnung.
In Christus erschließt uns das Buch der Psalmen das Gebet.
Denn im „Heute" der Auferstehung spricht der Vater: „Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt. Fordere von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, die Enden der Erde zum Eigentum" (Ps 2,7_ [Vgl. Apg 13.33].
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Re: Franz‘ Kapelle
Der Hebräerbrief bringt dramatisch zum Ausdruck, wie das Gebet Jesu den Sieg des Heils bewirkt: „Als er auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden. Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden" (Hebr 5,7--9).
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Re: Franz‘ Kapelle
Jesus lehrt beten
Wenn Jesus betet, lehrt er uns schon beten. Der gottgemäße Weg unseres Betens ist Jesu Beten zu seinem Vater. Aber das Evangelium bietet uns darüber hinaus eine ausdrückliche Unterweisung Jesu über das Gebet. Als weiser Erzieher nimmt er uns dort, wo wir sind, an der Hand und führt uns Schritt für Schritt zum Vater. In seinen Worten an die Menschen, die ihm folgen, geht Jesus von dem aus, was diesen über das Gebet aus dem Alten Bund bereits bekannt ist, und öffnet ihre Herzen für das Neue des kommenden Reiches. Dann offenbart er der Menge dieses Neue in Gleichnissen. Schließlich spricht er zu den Jüngern, die in seiner Kirche als Erzieher zum Gebet wirken sollen, offen vom Vater und vom Heiligen Geist.
Wenn Jesus betet, lehrt er uns schon beten. Der gottgemäße Weg unseres Betens ist Jesu Beten zu seinem Vater. Aber das Evangelium bietet uns darüber hinaus eine ausdrückliche Unterweisung Jesu über das Gebet. Als weiser Erzieher nimmt er uns dort, wo wir sind, an der Hand und führt uns Schritt für Schritt zum Vater. In seinen Worten an die Menschen, die ihm folgen, geht Jesus von dem aus, was diesen über das Gebet aus dem Alten Bund bereits bekannt ist, und öffnet ihre Herzen für das Neue des kommenden Reiches. Dann offenbart er der Menge dieses Neue in Gleichnissen. Schließlich spricht er zu den Jüngern, die in seiner Kirche als Erzieher zum Gebet wirken sollen, offen vom Vater und vom Heiligen Geist.
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