Franz‘ Kapelle
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Re: Franz‘ Kapelle
„Unter ,Herz [Vgl. Ps 22,15.]Christi' ist die Heilige Schrift zu verstehen, die das Herz Christi kundtut.
Dieses Herz war vor der Passion verschlossen, denn die Schrift war dunkel.
Nach der Passion aber ist die Schrift geöffnet, damit diejenigen, die sie jetzt verstehen, erwägen und unterscheiden, wie die Weissagungen auszulegen sind"
(Thomas v. A., Psal. 21,11).
Dieses Herz war vor der Passion verschlossen, denn die Schrift war dunkel.
Nach der Passion aber ist die Schrift geöffnet, damit diejenigen, die sie jetzt verstehen, erwägen und unterscheiden, wie die Weissagungen auszulegen sind"
(Thomas v. A., Psal. 21,11).
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Re: Franz‘ Kapelle
Die Kirche bewahrt ja in ihrer Überlieferung das lebendige Gedächtnis des Gotteswortes, und der Heilige Geist gibt ihr die geistliche Auslegung der Schrift",... nach dem geistlichen Sinn, den der Geist der Kirche schenkt"
(Origenes, hom. in Lev. 5,5).
(Origenes, hom. in Lev. 5,5).
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Re: Franz‘ Kapelle
Die Sinnarten der Heiligen Schrift
Der geistliche Sinn. Dank der Einheit des Planes Gottes können nicht nur der Schrifttext, sondern auch die Wirklichkeiten und Ereignisse, von denen er spricht, Zeichen sein.
Der allegorische Sinn. Wir können ein tieferes Verständnis der Ereignisse gewinnen, wenn wir die Bedeutung erkennen, die sie in Christus haben. So ist der Durchzug durch das Rote Meer ein Zeichen des Sieges Christi und damit der Taufe [Vgl. 1 Kor 10,2.].
Der moralische Sinn. Die Geschehnisse, von denen in der Schrift die Rede ist, sollen uns zum richtigen Handeln veranlassen. Sie sind „uns als Beispiel ... uns zur Warnung ... aufgeschrieben" (1 Kor 10,11) [Vgl. Hebr 3,1-- 4,11.].
Der anagogische Sinn. Wir können Wirklichkeiten und Ereignisse in ihrer ewigen Bedeutung sehen, die uns zur ewigen Heimat hinaufführt [griechisch: „anagogé"]. So ist die Kirche auf Erden Zeichen des himmlischen Jerusalem [Vgl. Offb21,1--22,5.].
Sensus spiritualis: Der „geistliche Sinn“ : Das Alte Testament im Lichte des österlichen Geschehens zu exegieren.
Einer der möglichen Aspekte des geistlichen Sinnes ist der typologische Sinn.
Von diesem wird gewöhnlich gesagt, er gehöre nicht zur Heiligen Schrift selbst, sondern zu den in der Heiligen Schrift zur Sprache gebrachten Realitäten: Adam versinnbildlicht Christus (vgl. Röm 5, 14: 14 dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht wie Adam durch Übertreten eines Gebots gesündigt hatten; Adam aber ist die Gestalt, die auf den Kommenden hinweist.),
die Sintflut versinnbildlicht die Taufe
Es ist auch möglich, daß, wenn ein menschlicher Ausdruck scheinbar nur eine Bedeutung hat, die
göttliche Inspiration ihn so steuert, daß Mehrdeutigkeit entsteht.
Dies ist der Fall beim Wort von Kajaphas in Joh 11, 50(.50 Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht.51 Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde.) Es drückt gleichzeitig eine politische unmoralische Berechnung und eine göttliche Offenbarung aus. Diese zwei Aspekte gehören beide zum wörtlichen Sinn, denn sie sind beide durch den Kontext gegeben.
Ist ein Text metaphorisch(=biblische Redewendung ),
so ist sein wörtlicher Sinn nicht derjenige, der sich aus einem wortwörtlichen Verständnis ergibt (z.B. „eure Lenden seien gegürtet“, Lk 12,35: (Das Gleichnis vom treuen und vom schlechten Knecht
35 Legt euren Gürtel nicht ab und lasst eure Lampen brennen!), sondern derjenige, der der metaphorischen Verwendung entspricht („seid immer bereit“).
Der Sensus plenior:
Man kann ihn als tieferen Sinn eines Textes definieren, der von Gott gewollt ist, aber vom menschlichen Autor nicht klar ausgedrückt wurde. Es handelt sich somit entweder um den Sinn, den ein biblischer Autor einem ihm bekannten früheren biblischen Text zuerkennt, wenn er ihn in einem neuen Kontext wiederverwendet, der ihm einen neuen wörtlichen Sinn verleiht; oder es geht um die Bedeutung, die eine authentische Lehrtradition oder eine Konzilsdefinition einem Text der Bibel zuerkennt. Der Kontext von Mt 1, 23...(23 Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, / einen Sohn wird sie gebären, / und man wird ihm den Namen Immanuel geben, / das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.)
...zum Beispiel gibt dem Prophetenwort von...
Jes 7, 14: ( 14 Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben.)
...von der ‘almah, die empfangen wird, einen sensus plenior, indem Mt die Übersetzung der Septuaginta übernimmt: „Die Jungfrau (parthénos) wird ein Kind empfangen“.
Die Lehre der Kirchenväter und der Konzilien über die Heiligste Dreifaltigkeit bringt den sensus plenior der Aussagen des Neuen Testamentes über Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist zum Ausdruck.
Erklärung Sancta Mater Ecclesia (21. April 1964) der Päpstlichen Bibelkommission -Dogmatische Konstitution Dei Verbum des II. Vatikanischen Konzils
Der geistliche Sinn. Dank der Einheit des Planes Gottes können nicht nur der Schrifttext, sondern auch die Wirklichkeiten und Ereignisse, von denen er spricht, Zeichen sein.
Der allegorische Sinn. Wir können ein tieferes Verständnis der Ereignisse gewinnen, wenn wir die Bedeutung erkennen, die sie in Christus haben. So ist der Durchzug durch das Rote Meer ein Zeichen des Sieges Christi und damit der Taufe [Vgl. 1 Kor 10,2.].
Der moralische Sinn. Die Geschehnisse, von denen in der Schrift die Rede ist, sollen uns zum richtigen Handeln veranlassen. Sie sind „uns als Beispiel ... uns zur Warnung ... aufgeschrieben" (1 Kor 10,11) [Vgl. Hebr 3,1-- 4,11.].
Der anagogische Sinn. Wir können Wirklichkeiten und Ereignisse in ihrer ewigen Bedeutung sehen, die uns zur ewigen Heimat hinaufführt [griechisch: „anagogé"]. So ist die Kirche auf Erden Zeichen des himmlischen Jerusalem [Vgl. Offb21,1--22,5.].
Sensus spiritualis: Der „geistliche Sinn“ : Das Alte Testament im Lichte des österlichen Geschehens zu exegieren.
Einer der möglichen Aspekte des geistlichen Sinnes ist der typologische Sinn.
Von diesem wird gewöhnlich gesagt, er gehöre nicht zur Heiligen Schrift selbst, sondern zu den in der Heiligen Schrift zur Sprache gebrachten Realitäten: Adam versinnbildlicht Christus (vgl. Röm 5, 14: 14 dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht wie Adam durch Übertreten eines Gebots gesündigt hatten; Adam aber ist die Gestalt, die auf den Kommenden hinweist.),
die Sintflut versinnbildlicht die Taufe
Es ist auch möglich, daß, wenn ein menschlicher Ausdruck scheinbar nur eine Bedeutung hat, die
göttliche Inspiration ihn so steuert, daß Mehrdeutigkeit entsteht.
Dies ist der Fall beim Wort von Kajaphas in Joh 11, 50(.50 Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht.51 Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde.) Es drückt gleichzeitig eine politische unmoralische Berechnung und eine göttliche Offenbarung aus. Diese zwei Aspekte gehören beide zum wörtlichen Sinn, denn sie sind beide durch den Kontext gegeben.
Ist ein Text metaphorisch(=biblische Redewendung ),
so ist sein wörtlicher Sinn nicht derjenige, der sich aus einem wortwörtlichen Verständnis ergibt (z.B. „eure Lenden seien gegürtet“, Lk 12,35: (Das Gleichnis vom treuen und vom schlechten Knecht
35 Legt euren Gürtel nicht ab und lasst eure Lampen brennen!), sondern derjenige, der der metaphorischen Verwendung entspricht („seid immer bereit“).
Der Sensus plenior:
Man kann ihn als tieferen Sinn eines Textes definieren, der von Gott gewollt ist, aber vom menschlichen Autor nicht klar ausgedrückt wurde. Es handelt sich somit entweder um den Sinn, den ein biblischer Autor einem ihm bekannten früheren biblischen Text zuerkennt, wenn er ihn in einem neuen Kontext wiederverwendet, der ihm einen neuen wörtlichen Sinn verleiht; oder es geht um die Bedeutung, die eine authentische Lehrtradition oder eine Konzilsdefinition einem Text der Bibel zuerkennt. Der Kontext von Mt 1, 23...(23 Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, / einen Sohn wird sie gebären, / und man wird ihm den Namen Immanuel geben, / das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.)
...zum Beispiel gibt dem Prophetenwort von...
Jes 7, 14: ( 14 Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben.)
...von der ‘almah, die empfangen wird, einen sensus plenior, indem Mt die Übersetzung der Septuaginta übernimmt: „Die Jungfrau (parthénos) wird ein Kind empfangen“.
Die Lehre der Kirchenväter und der Konzilien über die Heiligste Dreifaltigkeit bringt den sensus plenior der Aussagen des Neuen Testamentes über Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist zum Ausdruck.
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Re: Franz‘ Kapelle
Ein Distichon des Mittelalters faßt die Bedeutung der vier Sinngehalte zusammen:
„Littera gesta docet, quid credas allegoria,
Moralis quid agas, quo tendas anagogia."
[Der Buchstabe lehrt die Ereignisse; was du zu glauben hast, die Allegorie; die Moral, was du zu tun hast; wohin du streben sollst, die Anagogie.]
„Littera gesta docet, quid credas allegoria,
Moralis quid agas, quo tendas anagogia."
[Der Buchstabe lehrt die Ereignisse; was du zu glauben hast, die Allegorie; die Moral, was du zu tun hast; wohin du streben sollst, die Anagogie.]
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Re: Franz‘ Kapelle
„Ich würde selbst dem Evangelium keinen Glauben schenken, wenn mich nicht die Autorität der katholischen Kirche dazu bewöge"
(Augustinus, fund. 5,6).
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Re: Franz‘ Kapelle
„Es gibt keine Lehre, die besser, kostbarer und herrlicher wäre als der Text des Evangeliums. Seht und haltet fest, was unser Herr und Meister, Christus, in seinen Worten gelehrt und in seinen Taten gewirkt hat"
(Cäsaria die Jüngere).
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Re: Franz‘ Kapelle
„Vor allem das Evangelium spricht mich während meiner inneren Gebete an; in ihm finde ich alles, was meiner armen Seele nottut. Ich entdecke darin stets neue Einsichten, verborgene, geheimnisvolle Sinngehalte"
(Theresia vom Kinde Jesu, ms. autob. A 83v).
(Theresia vom Kinde Jesu, ms. autob. A 83v).
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Re: Franz‘ Kapelle
Die Kirche „ermahnt ... alle Christgläubigen ... besonders eindringlich, durch häufige Lesung der Göttlichen Schriften, die ,überragende Erkenntnis Jesu Christi' (Phil 3, zu erlangen. ,Unkenntnis der Schriften ist nämlich Unkenntnis Christi'
(Hieronymus, Is. prol.)" (DV 25).
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Re: Franz‘ Kapelle
Der Glaube ist gewiß, gewisser als jede menschliche Erkenntnis, denn er gründet auf dem Wort Gottes, das nicht lügen kann. Zwar können die geoffenbarten Wahrheiten der menschlichen Vernunft und Erfahrung dunkel erscheinen, aber „die Gewißheit durch das göttliche Licht ist größer als die Gewißheit durch das Licht der natürlichen Vernunft"
(Thomas v. A., s. th. 2--2,171,5, obj. 3).
(Thomas v. A., s. th. 2--2,171,5, obj. 3).
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Re: Franz‘ Kapelle
„Zehntausend Schwierigkeiten machen keinen einzigen Zweifel aus"
(J. H. Newman, apol.).
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