"Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer ist .....

.... die Schönste, der Schönste, die oder der Beste, die oder der Klügste, die oder der Weiseste, die oder der ... was auch immer...?

Ich denke jene Frage beschäftigt uns seit dem so genannten "Sündenfall", seitdem "Eva" in den "Spiegel" schaute, und erkennen musste, dass ihr Gott die Fähigkeit mitgegeben hatte, selbst etwas zu erkennen und zu beurteilen, respektive sich auch selbst zu sehen...

und ja, da war offensichtlich "jemand", der "Ihr" suggerierte, durch den Blick im "Spiegel der Erkenntnis" wirst du letztlich die gleichen Dinge sehen, wie Gott selbst, und damit wirst du dann auch Gott gleich sein.

Das Problem dabei ist, was auch von vielen Evangelikalen nach meiner Erkenntnis negiert wird: " Satan hatte hier nicht gelogen!" Denn Gott hatte uns als sein Gegenüber geschaffen, also auch in der Fähigkeit Dinge zu sehen und zu erkennen, die der übrigen Natur verborgen bleiben sollte. Nur, ... wir waren in diesem Moment noch nicht so weit, diese Erkenntnis auch im Sinne Gottes umzusetzen und anzuwenden.

Satan hatte damals gesagt:

1Mose 3,1 Und die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? 2 Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; 3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! 4 Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, 5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. 6 Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von seiner Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß.

Zunächst hatte Satan mit dieser Aussage recht, er hatte nicht gelogen! Denn Adam und Eva sind ja nun nicht gestorben, in dem Augenblick, als sie davon aßen! Wären sie dies, so hätte sich das ganze Dilemma danach von selbst erledigt, und wir hätten "überhaupt keine Probleme", weil es uns schlicht so nicht gäbe!

So, was oder wie denkt ihr darüber? Würde mich interessieren!

Gruß
Adam

Also ich verstehe dies so, das Satan bewusst mit der Wahrheit gespielt hat.
Gelogen hat er in dem Sinn das er nur den leiblichen Tod verneinte.
Denn Adam und Eva starben ja in dem Moment geistig.
Satans Rafinesse ist es immer wieder, zu täuschen, was ihn auch in dem Fall gelang.
Ebenso täuscht er uns indem er uns dazu verleitet an ein "Wohlstandsevangelium" zu glauben. Oder uns in der Meinung lässt, wir wären als wiedergeborene Christen unangreifbar.
Du weißt das das nicht stimmt.
Satan vermischt Lüge mit Wahrheit, und darin macht ihm niemand was vor.

Danke Adam,

ein guter Nachdenklicher Thread

Ich finde den Threadtitel wirklich gut.
Wenn ich Adams Eingangspost lese, wird mir bewusst das Satan und einen Spiegel vorhält der unser Geltungsbedürfnis weckt.
Gott hingegen hält uns mit Jesus einen Spiegel vor der uns zeigt, wie wir seine sollen.

Gott wollte den Menschen vor dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen bewahren.

Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du sollst essen von allen Bäumen des Gartens; 17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welchen Tages du davon issest, mußt du unbedingt sterben!
1Mose 2,16-17

Ein ganz klares Gebot Gottes!

Der Mensch aber glaubte der Schlange mehr als Gott und brach Gottes Gebot.

Darum sagte der HERR auch zu Kain:

Da sprach der HERR zu Kain: Warum bist du so zornig und lässest den Kopf hängen? Ist's nicht also: Wenn du gut bist, so darfst du dein Haupt erheben? 7 Bist du aber nicht gut, so lauert die Sünde vor der Tür, und ihre Begierde ist auf dich gerichtet; du aber herrsche über sie!
1Mose 4,6-7

Wie ist es heute? Verweilen wir nicht allzu oft bei der Erkenntnis des Guten und des Bösen?

Oder bekennen wir uns in Demut zu dem was Gott sagte:

Denn also spricht der HERR: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege; 9 sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
Jes 55,8-9

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem Gott?
Micha 6,8

Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit ein jeglicher empfange, was er vermittels des Leibes gewirkt hat, es sei gut oder böse.
2Kor 5,10

Hi Adam!

Das Teuflische“ an der Legende vom Paradies:
Nichts ist gelogen !
„Wenn ihr vom Baum der Erkenntnis nehmt,
werdet ihr wie Gott“
Ihr WERDET göttlich durch Erkenntnis.
Erkennen
Ist in der Bibel ein subtiles Wort für „lieben“.
Liebe aber kann man nicht stehlen !

Erkenntnis ist ein subtiles Wort für Liebe.

Der Glaube impliziert die Liebe,
die Liebe impliziert die Erkenntnis der Schenkungsgeschichte Gottes an den Menschen,
diese impliziert den inneren Willen zur reziproken Antwort auf diese Liebesgeschichte durch Werke, die in der Freiheit der Liebe zusammen mit der Gnade Gottes getan werden.
Die Menschen verwechseln das leider viel zu oft!
Denn: der Irrtum liegt darin:
Gott schafft nach dem „Schenkungsprinzip“.
Satan will den Menschen das "Entwicklungsprinzip" andrehen !
Der Irrtum dabei ist, daß das Entwicklungsprinzip an erster Stelle steht, und nicht das „Schenkungsprinzip“.

Adam schrieb:.... die Schönste, der Schönste, die oder der Beste, die oder der Klügste, die oder der Weiseste, die oder der ... was auch immer...?

Ich denke jene Frage beschäftigt uns seit dem so genannten "Sündenfall", seitdem "Eva" in den "Spiegel" schaute, und erkennen musste, dass ihr Gott die Fähigkeit mitgegeben hatte, selbst etwas zu erkennen und zu beurteilen, respektive sich auch selbst zu sehen...

Hallo Adam

Ich denke, der Schönste, Beste, Erfolgreichste usw sein zu wollen hat etwas mit dem menschlichen Identitätsbewusstsein zu tun.
Damit meine ich, dass wir uns definieren über unseren Stellenwert im Vergleich mit anderen.

Also bspw wenn jemand ein schönes Haus hat, dann freut er sich daran und fühlt sich toll .... Solange bis der Nachbar neben ihm ein schöneres, luxuriöseres Haus hat, besser ausgestattet, mit schönerem Garten oder was auch immer. Dann fühlt sich der Hausbesitzer auf einmal minderwertig mit seinem Haus, obwohl es immer noch genauso schön ist wie vorher.

Wir suchen alle die Anerkennung anderer für das, was wir leisten, was wir erreicht haben, was wir uns gekauft haben, was wir können usw.
Und unsre Selbstwertgefühl siedelt unseren Wert dann in Bezug auf die anderen Menschen an: "Ich bin besser als der, aber nicht so gut wie der .... aber insgesamt doch noch "relativ gut".

Dieser Relativwert ist immer in Gefahr, wenn andere besser sind und mehr haben. Das ist dann eine ständige Herausforderung; möglichst viele müssen "übertrumpft" werden, je mehr, um so besser fühlt man sich selbst.

Ganz anders sieht es aus, wenn man seine Identität "absolut in Bezug auf Gott" sieht, "ich bin, was ich bin aus Gottes Gnade, der mich geschaffen hat und mich mit allem beschenkt, was ich brauche und der mir alles zum Besten dienen lässt."
Mit dieser Einstellung kann man sich mit dem genügen lassen, was man hat, auch wenn andere mehr haben, und trotzdem glücklicher sein, als wenn man auf so und so viele herunter gucken kann, die weniger haben und weniger zustande bringen ....

Zunächst hatte Satan mit dieser Aussage recht, er hatte nicht gelogen!

Nun, gelogen hat er doch, denke ich.
Indem er nur einen Teil der Wahrheit gesagt hat. "Ihr werdet sein wie Gott" - stimmt doch nicht.
Nur in Bezug auf die Unterscheidung von Gut und Böse, nicht in anderer Hinsicht.
Das führt dann letztendlich in den Zwiespalt, dass Menschen zwar das Gute erkennen können, aber es nicht schaffen, diese Erkenntnis auch in die Tat umzusetzen, danach zu handeln. Da bleiben sie ganz menschlich, schwach. Röm 7, Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht.

Das ist ja das teuflische:
Als Gott zu Adam sagte, "an dem Tag, da ihr davon esst, werdet ihr des Todes sterben"
sagte er nichts anderes als "werdet ihr sterblich und dem Tod ausgeliefert."
Eva hingegen sagt "Eßt nicht davon, rührt's auch nicht an, daß ihr nicht sterbt"
Und hier setzt Satan an und erklärt Gott zum Lügner.

Hi Adam!

Denn Adam und Eva sind ja nun nicht gestorben, in dem Augenblick, als sie davon aßen! schrieb:

Adam hatte im Paradies einen unsterblichen Lichtkörper (or alef),
er war ein Kind Gottes, war unsterblich und konnte Gott unmittelbar erleben.

Nach dem Sündenfall verwandelte (Transformation) Gott den Körper Adams in Sterblichkeit und Verweslichkeit (or aljim).
Die ganze Materie stieg mit Adam ab in die Ebene der Vergänglichkeit von Raum und Zeit.

Nun ist die Zeit der Geduld Gottes, die Zeit der seligen Zeitverzögerung.