9.11. 1938: Pogromnacht: im Deutschen Reich
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9.11. 1938: Pogromnacht: im Deutschen Reich
9.11. 1938: Pogromnacht: im Deutschen Reich
Im Deutschen Reich kommt es reichsweit zu organisierten Übergriffen gegen Juden und jüdische Einrichtungen, bei denen unter anderem Synagogen in Brand gesteckt werden. Polizei und Feuerwehr haben Weisung, nur nichtjüdisches Eigentum zu schützen.
Im Deutschen Reich kommt es reichsweit zu organisierten Übergriffen gegen Juden und jüdische Einrichtungen, bei denen unter anderem Synagogen in Brand gesteckt werden. Polizei und Feuerwehr haben Weisung, nur nichtjüdisches Eigentum zu schützen.
Franz- Giga User
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Re: 9.11. 1938: Pogromnacht: im Deutschen Reich
Wien: SCHOAH-NAMENSMAUER
Gedenken an 64.440 ermordete Juden
Zum 83. Jahrestag der Novemberpogrome wurde am Dienstagnachmittag die Schoah-Namensmauer in Wien eröffnet. 20 Jahre lang kämpfte der austrokanadische Holocaust-Überlebende Kurt Yakov Tutter für die Realisierung. Nun sei den fast 65.000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern deren Namen und deren Würde zurückgegeben worden, sagte er am Mittwoch: „Möge es Frieden bringen in den Herzen.“
Schallenberg: „Sichtbares Zeichen“
Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) erinnerte daran, dass einst 210.000 Jüdinnen und Juden in Österreich lebten. Nach 1945 seien es nur mehr wenige tausend gewesen. „Blinder Hass, Neid, Herrenmenschendünkel und ein jahrhundertelang tradierter Antisemitismus brachen ab März 1938 über unsere jüdische Mitmenschen herein.“ Vielen sei die Flucht nicht gelungen.
„Sie wurden deportiert, verhungerten in Ghettos, wurden in Wäldern erschossen oder in Vernichtungslagern bestialisch ermordet und zugrunde gerichtet“, sagte Schallenberg. Hinter jedem der Namen auf der Mauer stehe ein Mensch, der Träume und Lebenspläne gehabt habe, „der geliebt hat und der geliebt wurde“.
Schallenberg gedenkt der jüdischen NS-Opfer
Auch der Kanzler verhehlte nicht, dass sich Österreich zu lange als Opfer gesehen habe. Man sei sich erst spät der historischen Verantwortung bewusst geworden. Mit der Namensmauer werde ein sichtbares Zeichen auch für nachfolgende Generationen gesetzt, dass man sich zum dunkelsten Kapitel der Geschichte bekenne. Aus einem „niemals vergessen“ müsse ein „niemals wieder“ werden.
„Opfern und Angehörigen die Hand reichen“
Gedenken an 64.440 ermordete Juden
Zum 83. Jahrestag der Novemberpogrome wurde am Dienstagnachmittag die Schoah-Namensmauer in Wien eröffnet. 20 Jahre lang kämpfte der austrokanadische Holocaust-Überlebende Kurt Yakov Tutter für die Realisierung. Nun sei den fast 65.000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern deren Namen und deren Würde zurückgegeben worden, sagte er am Mittwoch: „Möge es Frieden bringen in den Herzen.“
Schallenberg: „Sichtbares Zeichen“
Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) erinnerte daran, dass einst 210.000 Jüdinnen und Juden in Österreich lebten. Nach 1945 seien es nur mehr wenige tausend gewesen. „Blinder Hass, Neid, Herrenmenschendünkel und ein jahrhundertelang tradierter Antisemitismus brachen ab März 1938 über unsere jüdische Mitmenschen herein.“ Vielen sei die Flucht nicht gelungen.
„Sie wurden deportiert, verhungerten in Ghettos, wurden in Wäldern erschossen oder in Vernichtungslagern bestialisch ermordet und zugrunde gerichtet“, sagte Schallenberg. Hinter jedem der Namen auf der Mauer stehe ein Mensch, der Träume und Lebenspläne gehabt habe, „der geliebt hat und der geliebt wurde“.
Schallenberg gedenkt der jüdischen NS-Opfer
Auch der Kanzler verhehlte nicht, dass sich Österreich zu lange als Opfer gesehen habe. Man sei sich erst spät der historischen Verantwortung bewusst geworden. Mit der Namensmauer werde ein sichtbares Zeichen auch für nachfolgende Generationen gesetzt, dass man sich zum dunkelsten Kapitel der Geschichte bekenne. Aus einem „niemals vergessen“ müsse ein „niemals wieder“ werden.
„Opfern und Angehörigen die Hand reichen“
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Re: 9.11. 1938: Pogromnacht: im Deutschen Reich
Wien
Antisemitismus zurückzudrängen als Verantwortung aller
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) erinnerte an die kürzlich erfolgte Eröffnung der österreichischen Ausstellung in Auschwitz. Man sei dort gewesen, wo das Morden begonnen habe. Nun gedenke man an dem Ort, „von dem das Morden ausging“. Auch er hob hervor, dass Tutter viele Jahre lang die Gedenkstätte eingefordert habe. „Als Enkel eines Nationalsozialisten danke ich Ihnen ganz besonders.“
Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
Eingravierte Namen auf den Steintafeln
Nachman Shai, der israelische Minister für Diaspora-Angelegenheiten, berichtete davon, dass auch er Vorfahren im Holocaust verloren habe. Und er verwies auf Theodor Herzl, der sich für die Schaffung eines jüdischen Staates eingesetzt habe. Seine Hoffnung, dass damit der Antisemitismus Geschichte sei, habe sich jedoch nicht bestätigt. Es sei darum, so zeigte er sich überzeugt, die Verantwortung aller, weltweit den Antisemitismus zurückzudrängen.
Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) hob hervor, dass die Zeitzeugen zusehends abhandenkommen würden. Die Mauer diene dazu, jenen Gedächtnismord zuverhindern, den die Nationalsozialisten zum Ziel gehabt hätten. Sie würdigte den Ideengeber mit einem Zitat der Schriftstellerin Ilse Aichinger, deren Angehörige ebenfalls ermordet wurden: „Alles, woran man glaubt, beginnt zu existieren.“
Deutsch: „Gedenkstätte ist ein Meilenstein“
Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, kritisierte ebenfalls die „Lebenslüge“ vieler, wonach Österreich das erste Opfer gewesen sei. „Das hörten unsere Eltern und Großeltern beinahe täglich.“ Dabei habe es hier viele Opfer gegeben, nicht nur jüdische Mitbürger, auch behinderte Menschen, Homosexuelle oder Roma und Sintis seien verfolgt worden. „Unfassbar“ viele hätten in Österreich ihre Nachbarn der Mordmaschinerie ausgeliefert.
Nun habe sich das Land jedoch auf den „Pfad der Aufrichtigkeit“ begeben. „Diese Gedenkstätte ist ein Meilenstein.“ Die Dimension des „größten Menschheitsverbrechens“ verdeutlichte Deutsch auch mit einem Rechenbeispiel. Würde für jedes Opfer eine Gedenkminute eingelegt, „dann würde bis Jahresende absolute Stille herrschen“.
(ORF)
Antisemitismus zurückzudrängen als Verantwortung aller
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) erinnerte an die kürzlich erfolgte Eröffnung der österreichischen Ausstellung in Auschwitz. Man sei dort gewesen, wo das Morden begonnen habe. Nun gedenke man an dem Ort, „von dem das Morden ausging“. Auch er hob hervor, dass Tutter viele Jahre lang die Gedenkstätte eingefordert habe. „Als Enkel eines Nationalsozialisten danke ich Ihnen ganz besonders.“
Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
Eingravierte Namen auf den Steintafeln
Nachman Shai, der israelische Minister für Diaspora-Angelegenheiten, berichtete davon, dass auch er Vorfahren im Holocaust verloren habe. Und er verwies auf Theodor Herzl, der sich für die Schaffung eines jüdischen Staates eingesetzt habe. Seine Hoffnung, dass damit der Antisemitismus Geschichte sei, habe sich jedoch nicht bestätigt. Es sei darum, so zeigte er sich überzeugt, die Verantwortung aller, weltweit den Antisemitismus zurückzudrängen.
Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) hob hervor, dass die Zeitzeugen zusehends abhandenkommen würden. Die Mauer diene dazu, jenen Gedächtnismord zuverhindern, den die Nationalsozialisten zum Ziel gehabt hätten. Sie würdigte den Ideengeber mit einem Zitat der Schriftstellerin Ilse Aichinger, deren Angehörige ebenfalls ermordet wurden: „Alles, woran man glaubt, beginnt zu existieren.“
Deutsch: „Gedenkstätte ist ein Meilenstein“
Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, kritisierte ebenfalls die „Lebenslüge“ vieler, wonach Österreich das erste Opfer gewesen sei. „Das hörten unsere Eltern und Großeltern beinahe täglich.“ Dabei habe es hier viele Opfer gegeben, nicht nur jüdische Mitbürger, auch behinderte Menschen, Homosexuelle oder Roma und Sintis seien verfolgt worden. „Unfassbar“ viele hätten in Österreich ihre Nachbarn der Mordmaschinerie ausgeliefert.
Nun habe sich das Land jedoch auf den „Pfad der Aufrichtigkeit“ begeben. „Diese Gedenkstätte ist ein Meilenstein.“ Die Dimension des „größten Menschheitsverbrechens“ verdeutlichte Deutsch auch mit einem Rechenbeispiel. Würde für jedes Opfer eine Gedenkminute eingelegt, „dann würde bis Jahresende absolute Stille herrschen“.
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