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Medizin - Wissenswertes

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Beitrag von Franz Do 10 Jun - 10:14

Oben im Video gezeigter Mark Benecke vertritt eine interessante Theologie.
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Beitrag von Franz Do 24 Jun - 6:29

Reizdarm

Forscher entdeckten Ursache für Reizdarm

Jede sechste Frau und jeder zwölfte Mann in Österreich leidet unter dem Reizdarmsyndrom. Häufige starke Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung, Bauchweh und veränderter Stuhl weisen darauf hin. Bisher konnte die Diagnose nur im Ausschlussverfahren gestellt werden. Eine aktuelle Studie verspricht neue Hoffnung für Betroffene.

Nun soll die Diagnose schneller gehen, denn Wissenschafter der MedUni Wien schafften es, eine Ursache nachzuweisen: Die Krankheit liegt demnach meist vor, wenn im Darm „bakterielle Biofilme“ vorkommen. Diese kleben wie eine dünne Schicht auf der Schleimhaut - vergleichbar in etwa mit Zahnbelag - und beeinträchtigen die Funktion dieses Verdauungsorgans. „Bisher hatte man bei den Untersuchungen immer angenommen, dass es sich bei diesem klebrigen Film um Rückstände von Verunreinigungen des Darms handelt, die schwer zu beseitigen waren“, so Studienleiter Prof. Christoph Gasche.

Betroffen von solchen „Belägen“ sind demnach vor allem Menschen, die ein Ungleichgewicht der Bakterienflora im Darm aufweisen und im Verlauf ihres bisherigen Lebens viele Arzneien eingenommen hatten. „Bestimmte Medikamente, wie Protonenpumpeninhibitoren, können die Balance des bakteriellen Ökosystems stören. Die Bakterien geraten in einen Überlebenskampf. Um diesen Stress besser auszuhalten, schließen sie sich sicherheitshalber zusammen und bilden Biofilme, eine Art Schutzraum, der sie gegenüber Antibiotika und anderen Umweltgiften resistent macht“, erklärt Dr. Gasche. In vielen Fällen können diese Biofilme im Dickdarm (nicht aber im Dünndarm) mit einer endoskopischen „Spritzpistole“ weggespült werden. Zukünftige Studien sollen zeigen, ob die Betroffenen dadurch beschwerdefrei werden. Daher forschen die Experten bereits in einem neuen Projekt daran, wie man auf Basis der nun gewonnenen Erkenntnisse Biofilme künftig vielleicht generell entfernen oder sogar vermeiden kann.
(Krone at)
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Beitrag von Franz Do 24 Jun - 22:07

Darmflora zeigt Gesundheitsstatus im Alter an

Von Joachim Czichos
Veränderung des Artenspektrums und Stoffwechselprodukte bestimmter Darmbakterien könnten gesundes Altern unterstützen
Das Mikrobiom des Darms eines erwachsenen Menschen hat eine Masse von ein bis zwei Kilogramm.
Seattle (USA) - Die Darmflora des Menschen entwickelt sich in den ersten drei Lebensjahren. Die Zusammensetzung dieses ganz individuellen Mikrobioms bleibt danach in der Regel bis ins mittlere Erwachsenenalter weitgehend stabil. Wie sich das Artenspektrum der Darmbakterien im höheren Alter – je nach Gesundheitsstatus – verändert, haben amerikanische Forscher jetzt genauer untersucht. Demnach scheint ein stabiles Mikrobiom schädlich für die Gesundheit alter Menschen zu sein, während sich das Auftreten neuer, ungewöhnlicher Bakterienarten vorteilhaft auswirkt. Deren Aktivität erhöht den Blutspiegel an bestimmten bakteriellen Stoffwechselprodukten, die die körperliche Fitness und die Lebensdauer positiv beeinflussen, berichten die Wissenschaftler im Fachjournal „Nature Metabolism“. Die Darmflora bei Bedarf gezielt zu verändern, könnte daher dabei helfen, bei guter Gesundheit ein hohes Alter zu erreichen.
„Die Veränderungen des Mikrobioms könnten nicht nur als diagnostisches Merkmal für die Gesundheit im Alter dienen, sondern auch direkt zu einem gesunden Altern beitragen“, sagt Tomasz Wilmanski aus dem Labor von Nathan Price vom Institute for Systems Biology in Seattle. Die Forscher analysierten die Artenspektren der Darmbakterien sowie Gesundheitsdaten von mehr als 9000 Menschen, die 18 bis 101 Jahre alt waren. Nur bei den gesunden über 77-Jährigen hatte sich in den vergangenen Jahren der Anteil der bei allen Menschen stark vertretenen Bakteriengruppen, zum Beispiel Bacteroides-Arten, verringert. Dagegen war der Anteil einiger vergleichsweise seltener Bakterienarten gestiegen.
Parallel zu diesen Veränderungen hatte sich bei diesen Probanden der Blutspiegel verschiedener Indolverbindungen und anderer Substanzen erhöht, die von Darmbakterien produziert wurden. Diese Stoffwechselprodukte, die unter anderem beim bakteriellen Abbau von Proteinen entstehen, haben eine entzündungshemmende Wirkung im Darm. Bei den gebrechlicheren Probanden in der Gruppe der 78- bis 98-Jährigen waren diese Veränderungen in Darm und Blut nicht in gleichem Maße festzustellen. In einem Zeitraum von vier Jahren war zudem die Überlebensrate derjenigen, deren Mikrobiom stabil blieb, geringer als bei den anderen.
Ein verstärktes Wachstum spezieller Arten von Darmbakterien im Alter könnte also die Lebensqualität verbessern und die Lebensdauer verlängern, indem diese Mikroben gesundheitsfördernde Stoffe produzieren. Das wäre von klinischer Bedeutung, wenn es gelingt, das Mikrobiom durch Zufuhr geeigneter Darmbakterien entsprechend zu verändern.
© Wissenschaft aktuell
Quelle: „Gut microbiome pattern reflects healthy ageing and predicts survival in humans“, Tomasz Wilmanski et al.; Nature Metabolism, DOI: 10.1038/s42255-021-00348-0
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Beitrag von Franz Do 24 Jun - 22:09

Jede Stadt hat ihren eigenen mikrobiellen Fußabdruck

Von Joachim Czichos
Urbane Mikrobiome verschiedener Großstädte weltweit zeigen neben einem allen gemeinsamen Kernbestand an Bakterienarten auch individuelle Unterschiede
Der Hautkeim Cutibacterium (Propionibacterium) acnes ist das in allen Städten am häufigsten vorkommende Bakterium.
New York (USA) - Jeder Mensch verfügt über ein ganz individuelles Mikrobiom von Darm- und Hautmikroben. Offenbar ist auch jede Stadt ein spezielles Ökosystem, in dem sich ein jeweils einzigartiges Artenspektrum an Bakterien, Viren und anderen Mikroben entwickelt, wie ein internationales Forscherteam im Fachblatt „Cell“ berichtet. Dieses urbane Mikrobiom besteht zum einen aus einem allen untersuchten Städten weltweit gemeinsamen Anteil weniger Bakterienarten, wird aber zum anderen ergänzt durch zusätzliche Spezies von Mikroben, die für jede Stadt unterschiedlich sind. Laufende Informationen darüber, wie sich das Artenspektrum der Mikroben einer Stadt mit der Zeit verändert, könnten nach Ansicht der Autoren frühzeitige Informationen über Infektionsrisiken und drohende Epidemien liefern.
„Mit Hilfe Ihrer Schuhe könnte ich Ihnen mit etwa 90-prozentiger Sicherheit sagen, aus welcher Stadt Sie kommen“, sagt Christopher Mason vom Weill Cornell Medical College in New York, der Leiter des Forschungsprojekts. „Jede Stadt hat ihr eigenes ‚molekulares Echo‘ der für sie typischen Mikroben.“ Daher könnten Überwachungen städtischer Mikrobiome nicht nur von medizinischer und epidemiologischer Bedeutung sein, sondern auch forensischen Untersuchungen dienen.
Für ihre Studie wählten die Forscher 60 Großstädte in Europa, Nord- und Südamerika, Ostasien, Afrika, Australien und Ozeanien aus. Dazu zählten New York, Brisbane, Hongkong, Tokio, Kuala Lumpur, Hanoi, Wien, Oslo und als einzige deutsche Stadt Berlin. Zu jeweils drei verschiedenen Zeiten zwischen 2015 und 2017 wurden insgesamt 4728 Abstrichproben aus Bussen und Bahnen, von Sitzen, Bänken, Geländern, Drehkreuzen und Fahrkartenverkaufsstellen gesammelt. Durch DNA-Analysen identifizierten die Wissenschaftler 4246 bekannte Mikrobenarten sowie 748 bisher unbekannte Spezies von Bakterien und mehrere Tausend unbekannte Virusarten.
Eine Gruppe von 31 Bakterienarten, darunter Staphylokokken, Pseudomonaden und Mikrokokken, war in 97 Prozent der Proben aller Städte nachweisbar. Die Liste dieser Bakterien unterschied sich von den Artenspektren, die für Bodenbakterien und Bakterien des menschlichen Körpers charakteristisch sind. Das in allen Städten am häufigsten gefundene Bakterium war Cutibacterium acnes (frühere Bezeichnung: Propionibacterium acnes), ein normales Hautbakterium, das aber auch an der Entstehung von Akne beteiligt ist. Unter den Stadtmikroben fanden sich zudem Arten von Streptococcus, Klebsiella, Enterobacter und anderen, die als potenzielle Infektionserreger medizinisch relevant sind.
Die Forscher untersuchten die bakterielle DNA auch auf Gene, die die Mikroben gegen Antibiotika resistent machen. Die Häufigkeit, mit der solche Resistenzgene nachgewiesen wurden, variierte zwischen den Städten stark. Welche Faktoren für diese Unterschiede und für die unterschiedlichen Keimspektren der Städte verantwortlich sind, ist noch nicht untersucht. Das in regelmäßigen Zeitabständen ermittelte Mikrobiom einer Stadt könnte helfen, Ausbrüche von Infektionen und eine Vermehrung resistenter Erreger früh zu erkennen und schnell Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
© Wissenschaft aktuell
Quelle: „A global metagenomic map of urban microbiomes and antimicrobial resistance“, David Danko et al.; Cell, DOI: 10.1016/j.cell.2021.05.002
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Beitrag von Spaceship Sa 26 Jun - 8:07

Danke Franz
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Beitrag von Franz Mo 9 Aug - 17:48

Sport lässt Gehirn wachsen – und beugt Demenz vor

Ausdauersport hilft nicht nur der körperlichen Fitness, sondern auch der Psyche. Studien weisen darauf hin, dass das Gehirnvolumen durch Sport sogar wachsen kann. Ein Wiener Neurologe empfiehlt deshalb Sport als Vorbeugung gegen Demenz.

„Gerade die Teile, die für Gedächtnisprozesse wichtig sind, wachsen unter Ausdauersport“, sagt der Wiener Neurologe und Psychiater Josef Spatt gegenüber science.ORF.at.

Regelmäßig Gehen hilft

Das Gehirn verändert sich auch bei Erwachsenen noch. Während Alkohol und Zigaretten es eher schrumpfen lassen, helfen Rennradfahren, Schwimmen und Joggen speziell den Hippocampus wachsen zu lassen, erklärt Josef Spatt. Zu diesem Ergebnis kamen beispielsweise bereits 2013 Forscher der Universität Bochum.

Je sportlicher, desto besser. Allerdings gilt: Schon wer langfristig pro Woche ungefähr zehn Kilometer zu Fuß geht, hat noch Jahre später ein größeres Hirnvolumen als Menschen, die sich nie viel bewegt haben, so eine Studie der Universität Pittsburgh aus dem Jahr 2010. Es profitieren vor allem Gehirnregionen, die für das Einspeichern von neuen Informationen eine große Rolle spielen. „Das ist auch gleichzeitig der Teil des Gehirns, der zum Beispiel bei der Demenzform Alzheimertyp besonders stark betroffen ist“, erklärt Josef Spatt.

Draußen besser als Drinnen

Um sich körperlich fit zu halten, kann man natürlich auch ein Fitnessstudio besuchen. Für die psychische Gesundheit ist Bewegung in der freien Natur aber am besten, meint Josef Spatt. Denn in der Natur erleben wir uns als Teil eines größeren Ganzen, das kann beruhigen und zum Loslassen anregen. Das Wahrnehmen von Farben und Geräuschen im Grünraum kann von den Ängsten und Sorgen im Alltag befreien.

Ziellosigkeit kann effektiv sein

Um das Gehirn auf diese Weise zu „durchlüften“, reicht ein Spaziergang. Manchmal ist er sogar hilfreicher als eine anstrengende Mountainbiketour oder ein zielgerichtetes Lauftraining, meint Josef Spatt „Dieses eher zweckfreie, einfach das Machen nur der Freude halber und nicht um ein Ziel zu erreichen ist etwas, das für unsere Psyche sehr notwendig und wichtig ist.“

Der Mensch sei letztendlich geprägt durch eine Zeit, in der er als Jäger und Sammler in der Savanne herumstreifte – und das Gehen ist seit Jahrtausenden eine der natürlichsten menschlichen Bewegungen, vor allem das ziellose Umherstreifen. „Dieses Gehen mit ständig neuen Eindrücken, die aber gleichzeitig in nicht allzu großer Geschwindigkeit auf uns zukommen, das ist etwas für uns Menschen sehr angemessenes“, meint Josef Spatt. Er verordnet seinen Patienten mit beginnender Alzheimer-Erkrankung oder auch Depressionen und Angststörungen immer auch Bewegung im Freien.

Hanna Ronzheimer, Ö1-Wissenschaft
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Beitrag von Franz Do 19 Aug - 17:02

Zuhören als Therapie gegen Alzheimer

Gute Sozialkontakte sind wichtig, um Alzheimer und anderen Demenzkrankheiten vorzubeugen. Wie sehr, zeigt eine neue US-Studie: Wer Freundinnen oder Freunde hat, die gut zuhören können, ist geistig deutlich fitter.
(ORF)
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Beitrag von Franz Fr 27 Aug - 19:59

Schlechte Luft führt laut Studie zu mehr Herzinfarkten

Das Risiko, einen tödlichen Herzinfarkt zu erleiden, steigt mit erhöhter Luftverschmutzung. Das zeigt eine neue Studie aus Italien, die den direkten Zusammenhang zwischen täglicher Schadstoffkonzentration und Rate an Herzstillständen analysiert hat.
(ORF)
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Beitrag von Franz Do 18 Nov - 15:55

Antikörpertherapie hilft gegen Migräne

Rund ein Viertel aller Österreicherinnen und bis zu ein Zehntel der Österreicher leiden unter Migräne. Laut Fachleuten kann ein gesunder Lebensstil vorbeugend wirken. Medikamente sollten möglichst rasch genommen werden, und eine neue spezielle Antikörpertherapie erziele sehr gute Resultate.

Etwa eine Million Personen haben in Österreich mit Migräne-Attacken zu kämpfen. Wie Karin Zebenholzer, die Präsidentin der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft im Rahmen eines Pressegesprächs am Donnerstag informierte, sind die Betroffenen meist zwischen 20 und 50 Jahre alt.

Diagnose oft schwierig

Dabei ist es nicht immer leicht, Migränepatientinnen und -patienten richtig zu diagnostizieren. Wenn sie keine akuten Attacken haben, wirken sie nämlich meist völlig gesund. Bei einem schweren Migräneanfall können die Beschwerden aber so heftig ausfallen, dass die Betroffenen kaum denken, geschweige denn arbeiten können. Das weiß auch Claudio Lind, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie in Wien. Er erklärt gegenüber dem ORF: „Patientinnen und Patienten mit schweren Migränen sind so beeinträchtigt, dass sie teilweise kein normales Leben mehr führen können, weil sie dauernd in Angst vor der nächsten Attacke leben.“

Laut dem Wiener Facharzt habe sich die Diagnose von Migränepatientinnen in den letzten Jahren aber verbessert – nicht zuletzt durch den immer einfacheren Zugriff auf das Internet und die Eigeninitiative einiger Betroffener, sich über ihre Kopfschmerzen zu informieren. Immer noch gebe es aber zahlreiche Österreicherinnen und Österreicher, die gar nicht wissen, dass ihre Kopfschmerzen leichte Migräneattacken sind. Der Arztbesuch bleibt daher oft aus.

schnelle Behandlung wichtig

Zur Behandlung können in manchen Fällen akut wirkende Schmerzmittel eingesetzt werden, aber auch gegen Migräne wirkende Injektionen mit speziellen Antikörpern sind seit wenigen Jahren verfügbar. Laut Lind sind diese Injektionen, die ähnlich wie Insulin von den Betroffenen selbstständig verabreicht werden können, ein großer Durchbruch und wirken auch vorbeugend. „Da wurde wirklich eine Therapie erhältlich, die bei vielen Patientinnen und Patienten tatsächlich zu dramatischen Besserungen der Migräne geführt hat“, erklärt der Wiener Facharzt.

Diejenigen, die Medikamente gegen Migräneattacken haben, nehmen diese aber oft zu spät ein. Laut der Präsidentin der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft ist das ein großes Problem. Sie erklärt: „Immer noch greifen viele erst Stunden nach Beginn der Kopfschmerzen zu akut wirkenden Schmerzmitteln oder den speziell gegen Migräne entwickelten Medikamenten. Zu spät, um den Schmerz ausreichend zu lindern oder gar zu beenden.“

Laut Zebenholzer ist die Akuttherapie daher ein ganz wesentlicher Punkt, um das Leben von Betroffenen deutlich zu verbessern. Dabei komme es neben dem Zeitpunkt auch auf die richtige Dosis an. „Man muss wirklich darauf achten, eine ausreichend hohe Dosis früh in der Attacke zu nehmen, damit es hilft. Hier ist sicher bei den Patientinnen und Patienten Aufklärung zu leisten, aber auch in der Ärzteschaft“, erklärt sie. Die Expertin empfiehlt, Medikamente innerhalb von zwei Stunden nach den ersten Kopfschmerzen einzunehmen.

Gesunder Lebensstil kann viel bewirken
Neben immer mehr Medikamenten, die auf dem Markt sind, kann aber auch ein gesunder Lebensstil vorbeugend gegen Migräneattacken wirken. „Das Motto lautet: Ausreichend Flüssigkeitszufuhr; zu versuchen, eine einigermaßen regelmäßige Tagesstruktur einzuhalten; ausreichend Schlaf und wo es geht, sollte Stress vermieden werden“, erklärt Lind. Der Wiener Facharzt ergänzt: „Gerade die Stressreduktion ist in Zeiten einer Pandemie ein großes Problem für viele Betroffene und bleibt heutzutage wohl eher ein frommer Wunsch für die meisten.“

Trotzdem hat Lind ein paar Tipps parat, um bereits stressbefreiter in den Tag zu starten. „Schon ein bis zwei Entspannungsübungen am Morgen und auch ein täglicher, flotterer Spaziergang in der Natur können wirklich viel bewirken. Sowohl bei Patientinnen mit Migräne als auch bei jenen mit normalen Kopfschmerzen.“

Volkswirtschaftliche Verluste

Neben dem Leidensdruck auf die Betroffenen sind aber auch die volkswirtschaftlichen Folgen der Migräne nicht zu unterschätzen. „Die meisten Migränepatientinnen und -patienten sind im Haupterwerbsalter“, erklärt Zebenholzer. Schätzungen zufolge betragen die volkswirtschaftlichen Verluste in Österreich jährlich rund 6,5 Milliarden Euro. Schließlich führt Migräne nicht nur zu Krankenständen, sondern setzt auch die Leistungsfähigkeit der Personen herab, die trotz Migräne arbeiten. Umso wichtiger sei es laut der Präsidentin der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft, dass Betroffene wissen, wie sie Migräneattacken wirksam behandeln können und dass es bei Bedarf auch vorbeugende Therapien gibt.

Raphael Krapscha, Ö1-Wissenschaft
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Beitrag von Franz Mo 4 Apr - 19:23

Genetische Risikozonen für Alzheimer identifiziert

Alzheimer ist eine Gehirnerkrankung, bei der Nervenzellen absterben, die Ursachen sind bis zu 80 Prozent vererbt. Von den vermutlich knapp 100 Risiko-Genorten konnte ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung nun 75 identifizieren.

Die Mehrheit (42) davon war bisher unbekannt. Dadurch lässt sich das Risiko für einen Krankheitsausbruch besser bestimmen, schreibt das Team um Céline Bellenguez und Jean-Charles Lambert von der Universität Lille (Frankreich) im Fachmagazin „Nature Genetics“. Die Forscherinnen und Forscher haben das Erbgut von über 111.000 Alzheimer-Patienten und über 677.000 Menschen ohne diese Demenzerkrankung verglichen. An der Studie waren auch Mediziner und Medizinerinnen der Klinik Donaustadt in Wien, der Medizinischen Universität Wien und der Medizinischen Universität Graz beteiligt.

Gene für Entzündungen und falsche Proteinfaltung
In den bekannten Risikozonen waren Gene für Eiweißstoffe, die charakteristische Ablagerungen im Gehirn von Alzheimer-Patientinnen und -Patienten verursachen, nämlich Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen. Weiters sind viele Risikogene in Immunzellen namens „Mikroglia“ aktiv, die normalerweise das Gehirn schützen, indem sie Plaques beseitigen, aber manchmal einen „Kipppunkt“ überschreiten und stattdessen Denkzellen zerstören.

In den neu entdeckten Risikogebieten liegen Gene für einen Botenstoff namens Tumornekrosefaktor-alpha, der Entzündungsreaktionen fördert. Außerdem sind dort Gene für einen Apparat namens „Lubac“, der verhedderte (falsch gefaltene) Eiweißstoffe markiert, damit sie von der zellulären Müllabfuhr beseitigt werden und keinen Schaden anrichten.

Bessere Vorhersagen denkbar

Jüngste Ergebnisse würden von weniger als 100 Genorte ausgehen, die das vererbte Risiko für Morbus Alzheimer bestimmen, so die Forscherinnen und Forscher: „Wenn diese Schätzungen richtig sind, hat unsere Studie einen großen Anteil davon bereits charakterisiert.“ Auf jeden Fall könne man mit den neuen Daten die Vorhersagen verlässlicher gestalten, ob jemand von der Demenzerkrankung gefährdet ist, erklärten sie. Außerdem gäbe es nun zusätzliche Angriffsziele für Therapien.
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