Sündenfall - mal anderes gesehen

Ich habe nie verstanden, warum es den Menschen verboten gewesen sein soll, vom Baum der "Erkenntnis" zu essen. Fast zynisch konnte ich werden, dass aus diesem Grunde die Gnostiker seit jeher abgelehnt werden, da sie ja die Erkenntnis Gottes/des Lichtes/der Wahrheit/des Lebens in den Mittelpunkt rücken. Daher war ich neugierig, als ich vom Paradies und dessen Ende im Koran las: Dort ist es der Baum der Ewigkeit, von dem von den Menschen nichts geholt werden soll. Denn ewig zu werden und evtl. gar allmächtig, das wäre unsere entscheidende Sünde, denn da wolle der Mensch ja gottgleich werden. Davor wird gewarnt.
Also, mir ist diese Variante näher als die biblische.

Herzdenker,

Warum nicht essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse?

Adam und Eva sollten zuerst die „Tora“ verinnerlichen, Gottesdienst tun, die Essenz allen Geschaffenen erforschen.
Erst dann wäre Zeit gewesen, davon zu essen.

Oder einfach gesagt: die Zeit war zu früh, sie waren noch nicht „reif“ dafür.
Das hätte zur Folge gehabt, dass es zu „Vermischung“ von Gut und Böse gekommen wäre.
Das, was zur Zeit und alle Zeiten leider immer wieder geschieht: die „Relativität“ von Gut und Böse, also die VERMISCHUNG.

Nachtrag: zeitlich linear gedacht, wobei wir wissen, dass im Jenseits die Zeit „unzeitig“ ist.

Es stimmt, der Zusatz "von gut und böse" gibt der Sacher Sinn. Würdest du denn die zweite Abweichung für diskutabel halten, die der Koran aufweist: Dort hat Adam die Initiative zur Verführung ergiffen.

Herzdenker schrieb:Es stimmt, der Zusatz "von gut und böse" gibt der Sacher Sinn. Würdest du denn die zweite Abweichung für diskutabel halten, die der Koran aufweist: Dort hat Adam die Initiative zur Verführung ergiffen.  

Ja

Franz schrieb:

Herzdenker schrieb:Es stimmt, der Zusatz "von gut und böse" gibt der Sacher Sinn. Würdest du denn die zweite Abweichung für diskutabel halten, die der Koran aufweist: Dort hat Adam die Initiative zur Verführung ergiffen.  

Ja

Und wie bewertest du das? Hier eine interessante Ergänzung: "Mann und Frau sind nach koranischer Auffassung Partnerwesen. Gott hat sie aus einer Essenz oder aus einem einzigen lebenden Wesen, sozusagen einer Vorstufe der Geschlechter, erschaffen. Daraus wird abgleitet, dass Mann und Frau nach Gottes Willen komplementär sind, also sich gegenseitig ergänzende Wesen. Die Aussage, dass beide aus einer und derselben Essenz stammen, begründet die Gleichheit von Mann und Frau.
Damit verneint Gott im Koran eine Wertigkeit oder Hierarchie zwischen den Geschlechtern, die man beispielsweise aus einer Abfolge der Erschaffung ableiten könnte. Dementsprechend heißt es in einem Hadith, einer Überlieferung vom Propheten Muhammed sehr treffend, dass die Frauen die Zwillingshälften der Männer sind."
Völlig klar ist, dass auch im Islam die konservativen Männer meist das Sagen haben und die Praxis sehr viel anders aussieht.