Christsein Heute
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Christentum und Sexualität

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Beitrag von Pete Mi 9 Jan - 6:41

Moin Leute
Franz schrieb in einem anderen Thread unter anderem:

"nach christlicher Lehre kam nach dem Sündenfall im Paradies die Triebhaftigkeit in die Menschen. Dazu gehört auch der Geschlechtstrieb.
damit wäre zB. auch Sündhaftes möglich, wie zB. Masturbation oder in Gedanken bei einem anderen Mann während des Geschlechtsverkehrs."

Das wäre zu diskutieren. Denn generell stellt sich die Frage wie der christliche Glaube zur Sexualität steht. Oder noch besser gefragt: Welche verschiedenen Ansichten gibt es im christlichen Glauben zum Thema Sexualität? So wie die katholische Kirche die Sexualität generell sieht ist sie aus derer Sicht eher sündhaft, eher ein übles Produkt des Sündenfalls und daher eher unnatürlich und schuldbelastet.
Wir haben in unseren Foren, soviel ich weiss, in all den Jahren noch nie die Thematik Sexualität eingehend diskutiert.
Gehen wir dieses Thema doch mal an.
Im Raum steht zuerst einmal die Frage:
Ist Masturbation eine Sünde oder nicht?
Es grüsst Pete, gespannt auf eure Antworten
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Beitrag von Spaceship Mi 9 Jan - 8:59

Moin ,

diese Katholische Lehre stammt wohl
noch aus dem Mittelalter.

Wer das Buch Genesis - Erste Buch Mose genauer liest , wird feststellen,
das die Sexualität dem Menschen in
der Schöpfung mitgegeben worden ist und auf keinen Fall eine sündige Handlung ist. Im Gegenteil , Sexualität ist ein Geschenk Gottes an den Menschen Exclamation

LG

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Beitrag von HeinzB Mi 9 Jan - 10:37

Stimme Spaceship 100 % zu, Gott schuf uns Menschen als sexuelle Wesen, was selbstverständlich auch den Geschlechtstrieb beinhaltet.
Zum Thema Masturbation wurde dies früher "Onanie" genannt, zurückgeführt auf den Namen Onan, welcher, wie wir wissen, seinem vertorbenen Bruder mit dessen Witwe einen Nachkommen zeugen sollte.
Onan schlief dann auch mit ihr, befruchtete sie jedoch nicht und ließ stattdessen seinen Samen "zu Boden"; 1.Mose 38, 9, wofür Gott Onan als Strafe sterben ließ, Vers 10.
Hier sehen wir aber, das der Begriff "Onanie" auf keinen Fall etwas mit Selbstbefriedigung zu tun hat, denn diese fand ja nicht statt.
Onans Sünde war die Verweigerung seine Schwägerin zu schwängern.

Heute nennen wir es also Masturbation.
Meiner Meinung nach kann sie zur Sünde werden, wenn sie einen zu grossen und bestimmenden Raum einnimmt. Manche stellen dies Götzendienst gleich, was ich jedoch nicht erkennen kann.
Ich glaube nicht das Masturbation eine Sünde ist, solange sie nicht willentlich herbeigeführt wird. Innerhalb der Ehe hingegen kann sie zu einer lustvollen Variante innerhalb des ehelichen Sexuallebens werden, denn wie man ja weiß, "das Auge isst mit".
Wir sollten einfach völlig unverkrampft damit umgehen.
Meine Meinung.
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Beitrag von Waldfee Mi 9 Jan - 20:55

Es steht geschrieben in 1.Mose, 1:
Gott ...schuf sie als Mann und Frau. 28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde ...
Gott hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen, das heißt als geschlechtliche Wesen und hat ihnen den Auftrag zur Vermehrung gegeben. Also kann Sexualität nichts Schlechtes sein, sie wurde von Gott gegeben.
Allerdings ist ihr Ziel, dass Kinder gezeugt werden und das bewusste Verweigern von Onan wurde von Gott bestraft.
Ich weiß nicht, wie es im Paradies war, aber dass Sexualität eine starke Kraft im Menschen ist, kann man an vielen Stellen auch in der Bibel nachlesen, und sie ist offensichtlich nicht immer so einfach zu kontrollieren, sie treibt manchmal Menschen auch dazu Böses zu tun.
Über Selbstbefriedigung steht nichts in der Bibel, oder? (Außer die missverstandene Onan Stelle) Man kann eigentlich nur ableiten, dass sie dem Ziel Kinder zu zeugen entgegen steht.
Dass die Sexualität ein Trieb ist, ist offensichtlich, ich glaube aber nicht, dass das eine Folge des Sündenfalls ist. Wer hat sich das denn ausgedacht?

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Beitrag von Franz Do 10 Jan - 5:37

Hi Beisammen!

Die Kirche betrachtet die Sexualität als sehr gute Gabe Gottes, die per se sehr gut ist (wie alles, was Gott sehr gut gemacht hat) und notwendig ist zum Auftrag Gottes „wachset und mehret euch“.
Die Kirche sieht daher die Sexualität überhaupt nicht sündhaft!
Sexualität ist nicht unnatürlich und per se nicht schuldbeladen, aber es besteht durch die Erbsünde die Neigung zur Konkupiszenz, gegen die der Mensch dank seines Geistes ankämpfen muss, also eine Herausforderung ist und zu „Wankelmütigkeit“ führen kann. Bekanntlich steht im Irdischen der Geist im Spannungsfeld des Leibes.
Eine Herausforderung, die für alle Bereiche des irdischen Lebens gilt und eine Prüfung darstellt.

Die Frage: Ist Masturbation eine Sünde oder nicht?
Der Katechismus der katholischen Kirche beantwortet diese Frage mit Ja (KKK 2352) und begründet das mit dem Auftrag Gottes, Sexualität  zum Wachstum und zur Vermehrung und zur Liebe der Eheleute zu betrachten.

Und ein Wort zum Paradies: grundsätzlich übernimmt die Kirche die jüdische Auffassung, dass Adam und Eva einen Lichtkörper hatten, „or alef“.
Die Kirche folgert daraus: Die Sünde im Paradies war keine Sünde der Sexualität.
Die Vermehrung im Paradies hätte keiner Kopulation bedurft.
Wären sich im Paradies die Eheleute in Liebe und im Willen zum Nachwuchs begegnet (daher das Wort Marias: „da ich keinen Mann „erkenne“) , hätte dieser Wunsch, da Gleichschaltung von Geist und Materie, sofort genügt, und Gott hätte sofort den Eheleuten die Frucht ihrer Liebe, also ihren Nachwuchs geschenkt. Das Paradies war bekanntlich der Wohnsitz der gemeinsamen Liebe Gottes in der Trinität und der Trinität zu den Menschen und der Menschen untereinander. Diese Zeugung ist quasi ähnlich zu verstehen wie es Romano Guardini ausdrückt bei der Erschaffung des ersten Adam: Gott hauchte seinen Geist ein: wie mit einem „Kuss“ wurde der Mensch ein lebendiges Wesen. So wäre die Zeugung im Paradies vorgesehen gewesen.

Der Mensch hat aber den gemeinsamen Wohnsitz der Liebe zu seinem Privatbesitz umfunktioniert, zu seinem eigenen Egoismus missbraucht, und das war dann der Sündenfall. Das Nein des Menschen zur von Gott angebotenen Liebesgeschichte.
Gott brauchte zur Wiederherstellung der Schöpfung nach dem Sündenfall und Abstieg ins Irdische ein absolutes , frei von Konkupiszenz und Wankelmütigkeit befreites „Fiat“ durch Maria zu Seiner Inkarnation und damit Errettung der Menschheit.
Daher wird auch die erste Frage Jesu‘ nach dem Tod sein, wie er einst Petrus fragte:“Liebst du mich?“.
Und die Antwort auf diese Frage nach dem Tod wird ebenso endgültig sein wie die Antwort Adams im Paradies und die Antwort Marias an den Engel.

Liebe Mitdiskutanten!

Natürlich ist es eine Frage des Glaubens.
Habe hier in Kürze den Standpunkt der Klassik des Christentums und der RKK kurz skizziert.


Zuletzt von Franz am Do 10 Jan - 7:17 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag von HeinzB Do 10 Jan - 7:16

Da Sex nicht allein der Zeugung des Nachwuchses dient bestätigt die Bibel ebenso, Franz.
Allein Das Hohelied liefert einen klaren Beleg dafür, das Sex gegeben wurde damit sich ein Paar aneinander erfreut. Und da wird auch bei Praktiken kein Blatt vor den Mund genommen.
Das Gott der Sexualität einen großen und wichtigen Raum gibt, bestätigt auch sein Gebot, das ein gerade verheirateter Mann eine Jahr lang vom Kriegsdienst freigestellt werden musste, 5.Mose 24, 5; um seiner Frau "ein zu Hause zu schaffen und sie glücklich zu machen."
Un durch Paulus wird noch vertiefter erklärt welchen Stellwert Gott der Sexualität gibt.

Wenn Jesus erklärt, das es im Himmel keine Ehe gibt, weil "ihr werdet wie die Engel sein" bedeutet das nicht - der Bibel ihrer Engelslehre widersprechende Aussage, Engel wären geschlechtslos, 1.Mose 6, 1-4; - sondern das unsere physischen und psychischen Bedürfnisse in Gottes Gegenwart völlig erfüllt und befriedigt sind, etwas was in unserem irdischen Leben nur im sexuellen Akt empfunden werden kann: Totale Freude, tiefste innere Erfüllung, vollkommen Vereinigung des ganzen Seins.

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Beitrag von Franz Fr 11 Jan - 7:16

Lieber HeinzB!

Den Ehepartner glücklich zu machen, auch mit Sexualität, das gehört zur Vermehrung der Liebe der Eheleute dazu.
Da hast du völlig recht.
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Beitrag von HeinzB Fr 11 Jan - 10:23

Nicht zu vergessen das Sex auch Heilsam für Geist und Körper ist.
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Beitrag von Franz Mo 14 Jan - 21:58

HeinzB schrieb:Nicht zu vergessen das Sex auch Heilsam für Geist und Körper ist.

Lieber HeinzB!

Auf die Dosis kommt es an
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Beitrag von Spaceship Di 15 Jan - 7:50

In der Woche zwei bis vier
schadet weder Ihm noch Ihr
( Martin Luther )

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