Warum hat die Bibel keine Absolute Moral?

Kain ermordete Abel und wurde dafür nur mit Exil bestraft. Später wird dann aber Mord mit dem Tod bestraft.
Juda schläft mit seiner Schwiegertochter, ohne Konsequenzen. Später ist das blosse Entblössen der Schwiegertochter eine Schandtat und soll beseitigt werden. Polygamie ist offensichtlich ein integraler Bestandteil des AT, im NT ist er Verboten. Die Patriarchen lügen, betrügen, brechen Eide, und alles wird von Gott unkommentiert gelassen.

Warum ist die Moral im AT für uns heute so befremdlich?

Ein Thread aus Jesus.de, eure Meinungen würden mich interessieren!

Karin8 schrieb:Kain ermordete Abel und wurde dafür nur mit Exil bestraft. Später wird dann aber Mord mit dem Tod bestraft.
Juda schläft mit seiner Schwiegertochter, ohne Konsequenzen. Später ist das blosse Entblössen der Schwiegertochter eine Schandtat und soll beseitigt werden. Polygamie ist offensichtlich ein integraler Bestandteil des AT, im NT ist er Verboten. Die Patriarchen lügen, betrügen, brechen Eide, und alles wird von Gott unkommentiert gelassen.

Warum ist die Moral im AT für uns heute so befremdlich?

Ein Thread aus Jesus.de, eure Meinungen würden mich interessieren!

Liebe Karin !

Die Bibel enthält grundsätzlich die höchste Moral, spez. Bergpredigt.
Allerdings sind Texte im AT im geistlichen Sinn zu lesen.
Dafür ist die Jüdische Exegese notwendig.
Da fließen viele Faktoren ein, wie die Stellung des Auserwählten Volkes und der Heilsgestalten,
weiters Spezifisches an Zeit und Raum Gebundenes.
So hat das Auserwählte Volk eine höhere Geistige Stellung als die anderen Völker,
ihre Heilsgestalten konnten Immanenz und Transzendenz schauen,
hatten kaum ein Rezeptionsproblem,
arbeiteteten mit der Göttlichen Vorsehung zusammen,
Gott will über das Auserwählte Volk die Rettung aller Menschen bewirken.
Israel ist Modellnation.
An Israel und Heilsgestalten werden Göttliche Offenbarungen kundgetan und diese sollen allen Menschen zu Lehre dienen.
Ein Beispiel: die Tat des Pinhas  ist nicht ein Freibrief zur Tötung Andersgläubiger, sondern ist in der ganz spezifischen Raum-Zeit und Situation des damaligen Volkes zu sehen !
Darum gilt, was ich schon immer hier schrieb: ohne Jüdische Exegese gibt es viele Mißverständnisse.
Wer hier den wörtlichen Sinn verstehen würde, ginge ganz in die Irre !

Und die Unterordnung der Frau muss man natürlich nicht in der spezifischen Raum-Zeit sehen, sondern ist natürlich wörtlich zu nehmen!

Karin8 schrieb:
Und die Unterordnung der Frau muss man natürlich nicht in der spezifischen Raum-Zeit sehen, sondern ist natürlich wörtlich zu nehmen!

Nein

Hi Karin,wir sehen alles aus unserer Zeit heraus, mit unseren heutigen Empfindungen,was zur der damaligen Zeit völlig anders war.
ich bin der Meinung,dass Gott immer mit der Entwicklung der Menschheit mitgegangen ist, und seine Strafen gut und gerecht waren.
ER kannte ja genau die Herzen der jeweiligen Menschen und aus seiner Allwissenheit und Weisheit hat er danach gehandelt.
Immer hatte er auch die Möglichkeit gegeben,das Böse zu lassen, und dann erst gestraft,wenn der Mensch nicht hören wollte.
Wenn wir die Offenbarung lesen ,sehen wir ,dass es noch ziemlich schlimm kommen wird,wenn Gott die Zornesschalen über die Erde aussschüttet.
Wir haben einen liebenden Gott,aber auch einen der heilig und gerecht ist und dementsprechend richtet und straft!

Was dürfen wir dankbar sein,das Jesus für uns alle Strafen auf ich genommen hat!!!!

Lukas 32,
42 Dann sagte er: »Jesus, denk an mich, wenn du deine Herrschaft antrittst!« 43 Da antwortete ihm Jesus: »Ich versichere dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.«
Lukas 15,11-32 Der verlorene Sohn

Beides Stellen im NT, die klar machen, dass Gottes Gerechtigkeit eine andere ist als unsere.

Im AT fällt mir ein: David macht auch viele Fehler, aber bestraft wird nur, wenn er sich von Gott abwendet.
Die Bibel ist kein Gesetzbuch, in dem steht was verboten ist und wofür man welche Strafe zu erwarten hat.
Es geht um Gottes Wirken, um die Liebe und Treue zu ihm.

So ein paar spontane Gedanken von mir dazu ...

Die Frage nach Moral ist doch, was wir unter Moral verstehen.
Jedes Volk auf der Welt, und auch jeder Mensch, definiert Moral doch anders, immer aus seinem eigenem, seinen Anschauungen entsprechenden Vorstellungen.
Als Beispiel nehmen wir mal den Begriff "Inzest."
Die Frage nach Kains Frau legt doch klar, das sie seine Schwester gewesen ist, denn wo sollte sie sonst hergekommen sein?
Später stellt Gott Inzest unter Strafe.
Heute ist Inzest in beinahe allen Ländern unter Strafverfolgung, bis auf Frankreich, wenn dort der Inzest aus freiem Willen unter Volljährigen stattfindet.
Unsere Moralvorstellung ist ja zum Größtenteil biblisch geprägt.
Dennoch dürfen heute Homosexuelle ihre Neigungen frei ausleben, doch Gottes Wort sagt etwas anderes.
Doch zurück zu Kain.
Wir mögen nicht verstehen, warum Gott Kain hat so "Milde" davonkommen lassen,
führt er, Gott, doch später die Todesstrafe ein.
Sicher jedoch ist, das Gott diese gar nicht will siehe Bergpredigt.
Das Gesetz das Mose empfing sollte ein Volk formen, festigen und Richtlinien geben.

Lieber HeinzB!

Gott führte nicht die Todesstrafe ein.
Das ist ganz anders zu verstehen!

Karin8 schrieb:
Und die Unterordnung der Frau muss man natürlich nicht in der spezifischen Raum-Zeit sehen, sondern ist natürlich wörtlich zu nehmen!

Nein liebe Karin,

Du musst die damalige Kultur beachten.

Wichtig ist der Gegenseitige Respekt und Achtung voreinander

Und der Mann soll seine Frau lieben wie Jesus die Gemeinde liebt.
Jesus ist für sie ja bekanntlich Kreuz gestorben.

Hm

Muß ich das jetzt Wörtlich nehmen ....