Ist Glaube Theologie oder Leben mit Gott, auch ohne Theologie?

Hallo Zusammen,

manchmal habe ich das Gefühl, dass ich hier der Einzige sei, der überhaupt kein Problem damit hat, alle Bereiche des Lebens, und alle wissenschaftlichen Bereiche unter dem Aspekt des Glaubens zusammenführen und sehen zu wollen.

Unser guter Franz, selbst Mediziner, versucht jedenfalls für mich erkennbar, stets nur die theologische Relevanz des Glaubens immer und immer wieder hervorzuheben. Und andere wiederum, auch hier, versuchen meine Überlegungen schon im Ansatz der wissenschaftlichen Falsifizierbarkeit auseinandernehmen zu wollen und als nicht relevant hinzustellen... weil ich nicht wirklich rein wissenschaftlich vorgehe und nicht so argumentiere.

So hatte ich ja auch erkannt, dass der biologische Werdegang des Menschen, von seiner Entstehung bis hin zu seinem Tod, alles, jede Entwicklungsstufe findest du in der Bibel wieder. Die Bibel dokumentiert also nicht nur den Werdegang von Adam bis zum letzten Adam, sondern sie zeichnet an Hand der Genesis bis zur Offenbarung alles für jeden beliebigen Menschen und zu jeder beliebigen Zeit sämtliche relevanten Entwicklungsschritte vor, sie legt sozusagen einen "genetischen Code" vor, nachdem der Mensch im biblischen Sinne, im Sinne Gottes seinen Weg geht. Dabei hat zugleich jede biologische Entwicklung und Veränderung auch eine Bedeutung für den Weg des Glaubens. Die Bibel trennt nicht die Themen des Leben sin wissenschaftliche Sparten und auf der anderen Seite in reinen Glauben - sondern sie versucht uns darauf aufmerksam zu machen, dass unser Glaube bereits in uns beginnt, indem sich unser Körper so entwickelt, dass bestimmte Aspekte der Bibel dabei zum Vorschein kommen.

Gelebter Glaube heißt nicht, den Glauben vom physischen Leben zu trennen und ihn nur als geistiges Konstrukt zu sehen, sondern er ist "ganzheitlich" anzusehen, also inklusive aller wissenschaftlicher Bereiche.

Lieber Adam!

Ich verbinde durchaus Geistes-und-Naturwissenschaften,
bzw. Fides er Ratio.
Das war von Anfang an mein Weg.

Gott genügt ein „Minimum“ von Feedback und „Vertikalisierung“, das stimmt.
Darum werden auch die meisten erlöst sein.
Theologie ist für jene, die freiwillig „tiefer graben möchten“, um Erkenntnisse zu erweitern.
Aber notwendig ist das nicht!

Juhu, lieber Adam,

ich versuche das auch, den Glaubencmit allem zusammen zu führen.
Auf dem Level, auf dem ich halt gerade bin...da ich ja auch andere Lebensumstände habe, m u s s ich mich zwangsläufig in vielen Dingen mit anderem beschäftigen, als Du - aber das ist ja das Schöne, dass jeder so einzigartig ist.
Ganz kurz gefasst:
Es ist mein Bestreben, das zu leben, was ich meine, durch den Heiligen Geist gelehrt worden zu sein, mich noch mehr von meinem Herrn füllen zu lassen und das aergebnis dann auch zu leben.
Da ist also nicht hier Andrea und dort gelebter Glaube sonder das gehört zusammen.
Zwar immer wieder fehlerhaft aber dazu lernend...

lichst
Andrea

Franz schrieb:

Theologie ist für jene, die freiwillig „tiefer graben möchten“, um Erkenntnisse zu erweitern.
Aber notwendig ist das nicht!

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Find ich gut ausgedrückt und irgendwie stimmig für mich.

Liebe Grüsse
Andrea

Die Betrachtung von Dir, lieber Adam, ist mir noch nie so in den Sinn gekommen. Das die Bibel uns praktisch von Adam bis zur Offenbarung durchs eigene Leben hindurch führt - wenn ich Dich richtig verstanden habe.

Ich selbst denke darüber gar nicht nach. Ich lasse mich auch vom Heiligen Geist führen, was das Lesen in der Bibel angeht. Er leitet mich und "zeigt" mir, welche Kapitel oder Verse für mich aktuell anstehen. Dabei betrachte ich den Inhalt der Bibel in dem Moment einfach nicht so, wie Du es jetzt beschreibst.

Das empfinde ich auch persönlich nicht als so wichtig. Die Bibel ist das Wort Gottes und er spricht zu jedem von uns, wenn wir das Wort lesen und in uns aufnehmen, genauso, wie es für jeden Einzelnen von uns, wichtig und richtig ist. So stellt es sich für mich dar.
Das ist das wunderschöne am Wort Gottes, der jeden von uns liebt und nur das Allerbeste für jeden von uns will.

Vielleicht hat der Herr Dir einen Auftrag erteilt, Dich genau mit diesen Zusammenhängen zu beschäftigen? Vielleicht darfst Du uns diese Betrachtungen auf Deine Art und Weise näher führen?
Ich weiß es nicht. Es ist ein spontaner Eindruck.

Ich mag Deine Beiträge. Sie regen jedes Mal zum Nachdenken an und lassen mich die Bilder, die Du damit in Form von Worten vor mein inneres Auge "malst" lebendig werden. Es sind häufig neue Betrachtungen für mich und das gefällt mir sehr. Sie regen mich an. Sie verändern auch meine bisherige Wahrnehmung. Dafür danke ich Dir.

Olivia schrieb:Das empfinde ich auch persönlich nicht als so wichtig. Die Bibel ist das Wort Gottes und er spricht zu jedem von uns, wenn wir das Wort lesen und in uns aufnehmen, genauso, wie es für jeden Einzelnen von uns, wichtig und richtig ist. So stellt es sich für mich dar.
Das ist das wunderschöne am Wort Gottes, der jeden von uns liebt und nur das Allerbeste für jeden von uns will.

Weißt du, ich denke dabei an die Interpretation von Matthäus 25,14 ff und den "anvertrauten Talenten"

Ich habe für mich selbst erkannt, wie ich jene Passage verstehen "möchte":

Nämlich, Dass Gott jedem Menschen nach seinem "Vermögen, was er zu leisten imstande ist, was er also tatsächlich auch umsetzen kann Dinge gibt und anvertraut, womit er dann auch "arbeiten" kann. Ab dem Moment, wo wir willens sind, für Gott tätig zu werden, in welcher Form auch immer, bekommen wir das nötige Rüstzeug von ihm "verliehen", gegeben, damit wir also nicht aus dem Bauch heraus oder einer Illusion und falschem Glauben nachgehend versuchen ein Evangelium zu verbrieten, was nicht mit dem konform geht, was Christus uns gelehrt hat - was also Gott möchte, dass wir weiter geben.

Durch den Heiligen geist haben wir dann tatsächlich Fähigkeiten, die auf unsere Person ausgerichtet sind, also wo auch das zum Zuge kommt, was du sowieso in die Wiege gelegt bekommen hast, und sich dies dann ebenso als Werkzeug Gottes sinnvoll erweist.

Aber es ist noch mehr, und vor allem individuell. Es sind Dinge, die du vom Heiligen Geist erfährst, und deshalb dazu dienen, es weiter zu geben, auch dnan, wnen du das Gefühl hast, dass dich andere nicht verstehen, oder scheinbar auch nicht verstehen wollen. Es ist eine Leihgabe, etwas, was uns hilfreich ist, das Wort Gottes mit unserem Leben an sich auszufüllen.

Darum, ich kann niemals so leben wie du, oder das leben, wie du lebst, ich kann aber durch mein Leben das leben und bezeugen, was ich von Gott verliehen bekommen habe, also Talente, aus denen ich dann "mehr" machen kann.

Deine Gaben und Talente sind anderer Natur als meine, aber trotzdem drücken wir beide, und auch HeinzB, oder Feli, oder Franz, oder Pete, oder meine Frau, oder Getsi und all die anderen zum Beispiel hier im Forum, genau das aus, was das Wesen Gottes ausmacht - und darum geht es auch primär. Dafür sind wir auserwählt, berufen... Und es macht auch Freude! Es erfüllt einen und gibt dir selbst sehr viele glückliche Momente....

Adam schrieb:Durch den Heiligen geist haben wir dann tatsächlich Fähigkeiten, die auf unsere Person ausgerichtet sind, also wo auch das zum Zuge kommt, was du sowieso in die Wiege gelegt bekommen hast, und sich dies dann ebenso als Werkzeug Gottes sinnvoll erweist.

Genau das ist es! Das ist es auch, was ich gern anführe. Gott nutzt unsere Talente, die er uns sowieso schon mit in die Wiege legte. Deshalb ist es auch gut, nicht so sein zu wollen, wie andere, denn jeder Mensch ist wertvoll und jeder Mensch hat etwas, was für Gott so sinnvoll und hilfreich ist.

Du hast nun so viel in Deiner Antwort geschrieben, dass mir noch der Kopf davon schwirrt. So viele Details, von denen ich mir jetzt eins herausgenommen habe, weil es genau dem entspricht, was ich auch immer erwähne.
Auch die anderen empfinde ich als wichtig. Doch ich hätte hier alles zitieren müssen, um mich auf alles beziehen zu können ... ... im Alter lässt das Gedächtnis irgendwie nach ...

Ich nehme Deine Zeilen jetzt mit in den Abend. Vielen Dank dafür. Für mich sind Deine Beiträge wirklich sehr wertvoll. Sie rütteln an meinen bisherigen Betrachtungsweisen. Nicht, dass ich alles annehme, was Du schreibst, doch ich wiege es hin und her und betrachte es genau.

Für Dich und Deine Frau einen wundervollen Abend.

Getsemani schrieb:Franz schrieb:

Theologie ist für jene, die freiwillig „tiefer graben möchten“, um Erkenntnisse zu erweitern.
Aber notwendig ist das nicht!

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Find ich gut ausgedrückt und irgendwie stimmig für mich.

Liebe Grüsse
Andrea

Danke liebe Andrea!