Kunterbunt - alles was mir grad so in den Sinn kommt
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Re: Kunterbunt - alles was mir grad so in den Sinn kommt
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Re: Kunterbunt - alles was mir grad so in den Sinn kommt
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Re: Kunterbunt - alles was mir grad so in den Sinn kommt
Jesus genügt. Von dem Sohn Gottes Seelsorge lernen 13 / 13
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Re: Kunterbunt - alles was mir grad so in den Sinn kommt
Griff nach dem Strohhalm
In einer Gemeinde sollte ein Krippenspiel sein. Wie jedes Jahr am Heiligen Abend. Diesmal hatten junge Leute das Krippenspiel selber geschrieben. Und sie hatten wirklich an alles gedacht. Sogar an Ochs und Esel, ja sogar an das Stroh. Bei der Generalprobe, bei der angeblich generell alles schief gehen muss, ging tatsächlich allerhand ziemlich schief. Kaum einer hatte seinen Text im Kopf, die Kulisse war noch kolossal unfertig, und was das Schlimmste war: Die drei Könige hatte man schlichtweg vergessen. Aus unerfindlichen Gründen hatte man diese so wichtigen Rollen überhaupt nicht besetzt. Da man sie aber irgendwie doch für unentbehrlich hielt, schlug jemand vor, in der Gemeinde rumzufragen, wer spontan bereit wäre,
König zu sein. Es müsse ja jetzt kein Text mehr auswendig gelernt werden, es würde genügen, wenn die drei ein Geschenk mitbrächten und das an der Krippe ablegten.
Gesagt, getan. Uns so war wieder einmal ganz plötzlich Weihnachten und der Heilige Abend stand auf dem Programm. Die Kirche war voll, die Leute gespannt und die Schauspieler aufgeregt. Das Krippenspiel begann, und es begann gut, es lief wunderbar, niemand blieb hängen, und wenn doch mal einer ins Stottern kam, war es genau an der richtigen Stelle und hat zur Weihnachtsgeschichte wunderbar gepasst.
Und dann kam die letzte Szene: Auftritt der drei Könige, die last minute zu dieser Ehre gekommen waren. Ungeprobt sozusagen traten sie auf, ganz live, wie es eben ist im Leben.
Der erste König war ein Mann, Mitte vierzig, vielleicht oder auch schon älter. Er hatte eine Krücke dabei, brauchte sie aber offenbar nicht. Alle schauten gespannt und spitzten die Ohren, als er die Krücke vor der Krippe ablegte und sagte: Ich hatte in diesem Jahr einen Autounfall. Ich lag lange im Krankenhaus. Niemand konnte mir sagen, ob ich je wieder laufen kann. Jeder kleine Fortschritt war für mich ein Geschenk. Diese Zeit hat mein Leben verändert. Ich bin aufmerksamer und dankbarer geworden. Es gibt für mich nichts Kleines und Selbstverständliches mehr, aufstehen am Morgen, sitzen, gehen, stehen, dabei sein, alles ist wunderbar, alles ein Geschenk. Ich lege diese Krücke vor die Krippe als Zeichen für meinen Dank für den, der mich wieder auf die Beine gebracht hat! Es war sehr still geworden in der Kirche.
Als der zweite König nach vorne trat. Der zweite König war eine Königin, Mutter von zwei Kindern. Sie sagte: Ich schenke dir etwas, das man nicht kaufen kann und was mir heute noch das Wertvollste ist. Ich schenke dir mein Ja, mein Einverständnis zu meinem Leben, wie es geworden ist, so wie du es bis heute geführt hast, auch wenn ich zwischendurch oftmals nicht mehr glauben konnte, dass du wirklich einen Plan für mich hast. Ich schenke dir mein Ja zu meinem Leben und allem, was dazugehört, meine Schwächen und Stärken, meine Ängste und meine Sehnsucht, die Menschen, die zu
mir gehören, mein Ja zu meinem Zweifel auch und zu meinem Glauben. Ich schenk dir mein Ja zu dir, Heiland der Welt!
Jetzt trat der dritte König vor. Ein junger Mann mit abenteuerlicher Frisur, top gekleidet, gut gestylt, so wie er sich auf jeder Party sehen lassen könnte, und alles hielt den Atem an, als er mit ziemlich lauter Stimme sagte: Ich bin der König ohne Gaben! Ich habe nichts zu bieten. In mir ist nichts als Unruhe und Angst. Ich sehe nur so aus, als ob ich das Leben leben kann, hinter der Fassade ist nichts, kein Selbstvertrauen, kein Sinn, keine Hoffnung. Dafür aber viel Enttäuschung, viel Vergebliches, viele Verletzungen auch. Ich bin der König ohne Gaben. Ich zweifle an so ziemlich allem, auch an dir, Kind in der Krippe. Meine Hände sind leer. Aber mein Herz ist voll, voller Sehnsucht nach Vergebung, Versöhnung, Geborgenheit
und Liebe. Ich bin hier und halte dir meine leeren Hände hin und bin gespannt, was du für mich bereit hast …
Tief beeindruckt von diesem unerwartetem Königsauftritt zum guten Schluss stand jetzt eine merkwürdig bedrückende Sprachlosigkeit im Raum - bis Josef spontan zur Krippe ging, einen Strohhalm herausnahm, ihm dem jungen König in die leeren Hände gab und sagte:
Das Kind in der Krippe ist der Strohhalm, an den du dich klammern kannst!
Weil alle spürten, dass so gesehen alle mehr oder weniger Könige mit leeren Händen waren, trotz voller Taschen und Geschenke, konnte man die Betroffenheit mit den Händen greifen.
Und so kam es, dass am Ende alle Leute in der Kirche nach vorne zur Krippe gingen und sich einen Strohhalm nahmen.
Und da wurde auf einmal deutlich, dass es am Heiligen Abend ganz und gar keine Schande ist, mit leeren Händen dazustehen, sondern geradezu die Voraussetzung dafür, dass man etwas entgegennehmen, etwas bekommen kann.
von Ludwig Burgdörfer
In einer Gemeinde sollte ein Krippenspiel sein. Wie jedes Jahr am Heiligen Abend. Diesmal hatten junge Leute das Krippenspiel selber geschrieben. Und sie hatten wirklich an alles gedacht. Sogar an Ochs und Esel, ja sogar an das Stroh. Bei der Generalprobe, bei der angeblich generell alles schief gehen muss, ging tatsächlich allerhand ziemlich schief. Kaum einer hatte seinen Text im Kopf, die Kulisse war noch kolossal unfertig, und was das Schlimmste war: Die drei Könige hatte man schlichtweg vergessen. Aus unerfindlichen Gründen hatte man diese so wichtigen Rollen überhaupt nicht besetzt. Da man sie aber irgendwie doch für unentbehrlich hielt, schlug jemand vor, in der Gemeinde rumzufragen, wer spontan bereit wäre,
König zu sein. Es müsse ja jetzt kein Text mehr auswendig gelernt werden, es würde genügen, wenn die drei ein Geschenk mitbrächten und das an der Krippe ablegten.
Gesagt, getan. Uns so war wieder einmal ganz plötzlich Weihnachten und der Heilige Abend stand auf dem Programm. Die Kirche war voll, die Leute gespannt und die Schauspieler aufgeregt. Das Krippenspiel begann, und es begann gut, es lief wunderbar, niemand blieb hängen, und wenn doch mal einer ins Stottern kam, war es genau an der richtigen Stelle und hat zur Weihnachtsgeschichte wunderbar gepasst.
Und dann kam die letzte Szene: Auftritt der drei Könige, die last minute zu dieser Ehre gekommen waren. Ungeprobt sozusagen traten sie auf, ganz live, wie es eben ist im Leben.
Der erste König war ein Mann, Mitte vierzig, vielleicht oder auch schon älter. Er hatte eine Krücke dabei, brauchte sie aber offenbar nicht. Alle schauten gespannt und spitzten die Ohren, als er die Krücke vor der Krippe ablegte und sagte: Ich hatte in diesem Jahr einen Autounfall. Ich lag lange im Krankenhaus. Niemand konnte mir sagen, ob ich je wieder laufen kann. Jeder kleine Fortschritt war für mich ein Geschenk. Diese Zeit hat mein Leben verändert. Ich bin aufmerksamer und dankbarer geworden. Es gibt für mich nichts Kleines und Selbstverständliches mehr, aufstehen am Morgen, sitzen, gehen, stehen, dabei sein, alles ist wunderbar, alles ein Geschenk. Ich lege diese Krücke vor die Krippe als Zeichen für meinen Dank für den, der mich wieder auf die Beine gebracht hat! Es war sehr still geworden in der Kirche.
Als der zweite König nach vorne trat. Der zweite König war eine Königin, Mutter von zwei Kindern. Sie sagte: Ich schenke dir etwas, das man nicht kaufen kann und was mir heute noch das Wertvollste ist. Ich schenke dir mein Ja, mein Einverständnis zu meinem Leben, wie es geworden ist, so wie du es bis heute geführt hast, auch wenn ich zwischendurch oftmals nicht mehr glauben konnte, dass du wirklich einen Plan für mich hast. Ich schenke dir mein Ja zu meinem Leben und allem, was dazugehört, meine Schwächen und Stärken, meine Ängste und meine Sehnsucht, die Menschen, die zu
mir gehören, mein Ja zu meinem Zweifel auch und zu meinem Glauben. Ich schenk dir mein Ja zu dir, Heiland der Welt!
Jetzt trat der dritte König vor. Ein junger Mann mit abenteuerlicher Frisur, top gekleidet, gut gestylt, so wie er sich auf jeder Party sehen lassen könnte, und alles hielt den Atem an, als er mit ziemlich lauter Stimme sagte: Ich bin der König ohne Gaben! Ich habe nichts zu bieten. In mir ist nichts als Unruhe und Angst. Ich sehe nur so aus, als ob ich das Leben leben kann, hinter der Fassade ist nichts, kein Selbstvertrauen, kein Sinn, keine Hoffnung. Dafür aber viel Enttäuschung, viel Vergebliches, viele Verletzungen auch. Ich bin der König ohne Gaben. Ich zweifle an so ziemlich allem, auch an dir, Kind in der Krippe. Meine Hände sind leer. Aber mein Herz ist voll, voller Sehnsucht nach Vergebung, Versöhnung, Geborgenheit
und Liebe. Ich bin hier und halte dir meine leeren Hände hin und bin gespannt, was du für mich bereit hast …
Tief beeindruckt von diesem unerwartetem Königsauftritt zum guten Schluss stand jetzt eine merkwürdig bedrückende Sprachlosigkeit im Raum - bis Josef spontan zur Krippe ging, einen Strohhalm herausnahm, ihm dem jungen König in die leeren Hände gab und sagte:
Das Kind in der Krippe ist der Strohhalm, an den du dich klammern kannst!
Weil alle spürten, dass so gesehen alle mehr oder weniger Könige mit leeren Händen waren, trotz voller Taschen und Geschenke, konnte man die Betroffenheit mit den Händen greifen.
Und so kam es, dass am Ende alle Leute in der Kirche nach vorne zur Krippe gingen und sich einen Strohhalm nahmen.
Und da wurde auf einmal deutlich, dass es am Heiligen Abend ganz und gar keine Schande ist, mit leeren Händen dazustehen, sondern geradezu die Voraussetzung dafür, dass man etwas entgegennehmen, etwas bekommen kann.
von Ludwig Burgdörfer
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Re: Kunterbunt - alles was mir grad so in den Sinn kommt
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Re: Kunterbunt - alles was mir grad so in den Sinn kommt
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Re: Kunterbunt - alles was mir grad so in den Sinn kommt
Die etwas andere Weihnachtsgeschichte
Eigentlich wollte Paul gar nicht Weihnachten feiern. Paul feierte nie Weihnachten. Für ihn bedeutete das nur, dass er ein paar freie Tage hatte, nicht weil er das wollte, sondern weil er fast dazu gezwungen wurde, weil seine Geschäftspartner alle ihre Büros geschlossen hatten.
So kam es, dass er auch dieses Jahr die Weihnachtszeit irgendwo unter Palmen verbringen wollte. Alleine! Alleine und ohne Verpflichtungen. Keine Geschenke, kein Krimskrams, keine so mühsam gesungenen Weihnachtslieder. Ach wie er das doch alles hasste. Irgendwer kam ihm zuhause immer in die Quere und wollte etwas betteln oder ihm eine mühselige, bewegende Geschichte erzählen.
So sinnierte er und liess seine Gedanken schweifen, als sein Flugzeug hoch über den Wolken schwebte.
Paul hatte alles, was er sich wünschte. Was ging ihn das erbärmliche Getue von einer besinnlichen Weihnachtszeit an.
Und was hatte ihm seine Mutter immer von diesem Jesus erzählt. Paul war sich sicher, er brauchte keinen Gott, er brauchte keinen Jesus und schon gar nicht in seiner Freizeit.
Ihm ging es blendend, auch ohne Gott.
Ach ja, die Mutter. Mütterchen, wie er sie liebevoll genannt hatte, ja, er vermisste sie. Sie war wohl der einzige Mensch auf Erden, den er je geliebt hatte und welche ihn ebenso bedingungslos liebte.
Nicht dass er keine Frauen kannte, nein, im Gegenteil. Er hatte viele, schöne, kluge, kurvenreiche… er lächelte still vor sich hin, als er daran dachte. Er war ja schon in die Jahre gekommen und er wusste genau, was diese jungen Frauen von ihm wollten: Geld, ein schönes Leben. Aber egal, er nahm sich was er bekommen konnte, genoss und liess sie wieder fallen. Alle waren nur für kurze Zeit seine Begleiter, manche nur für eine kurze Nacht.
Da kam ihm wieder sein Mütterchen in den Sinn.
Wie anders war sie doch gewesen, als diese Frauen.
In Gedanken ging er zurück in seine Kindheit.
Paul war nie einfach und problemlos gewesen. Sein Mütterchen lebte allein mit ihm, der Vater war gestorben, als er noch ein Baby war.
Es gab wohl keinen Streich, bei dem Paul nicht als Anführer glänzte und war er es einmal nicht, dann war er doch zumindest dabei und für alle schien es klar: Paul ist der Schuldige.
Das prägte ihn. Er dachte, wenn ihr mich schon immer
als Problemkind sehen wollt, dann bekommt ihr das auch. So nahmen auch seine Dummheiten und Streiche stetig zu.
Sein noch so junges Leben gestaltete sich kompliziert. Doch sein Mütterchen liebte ihn, trotz seiner Fehler, trotz seiner schwierigen Art.
Später wollte er allen zeigen, dass aus Paul etwas werden konnte. Und er hatte Erfolg. Zugegeben, so manches war
ergaunert, seine Geschäfte waren oft zwielichtig und nicht ganz sauber. Doch was machte das schon. Er wollte Erfolg und den hatte er nun.
Ach wie oft ermahnte ihn doch sein liebes Mütterchen. Sie war klug und spürte mit ihrer feinen Art, dass nicht alles gut sein konnte was Paul seinen Erfolg bescherte.
Immer wieder nahm sie ihn in die Arme, drückte ihn zärtlich und doch so voller Sorge. Ja, Mütterchen liess ihn nie gehen, ohne dass sie mit ihm betete.
Ein kalter Schauer überfiel Paul, als er daran dachte und plötzlich war sie da: Diese elende, unendliche Traurigkeit und Einsamkeit. Oh wie er das hasste. Es war dieser Moment, da er sich nicht im Griff hatte, da ihn seine Gefühle buchstäblich durch schüttelten. Alles kam in ihm jetzt wieder hoch:
Es war damals auch Weihnachtsabend. Paul feierte einer seiner Partys und er hatte bereits mehrere Gläser Alkohol getrunken, als er sich von einer knapp bekleideten Dame nachhause begleiten liess und sein Handy klingelte.
Die Nachricht, dass sein geliebtes Mütterchen gestorben war, riss ihm buchstäblich den Boden unter den Füssen weg.
Tagelang war er nur noch betrunken. Die leicht bekleidete Dame hatte ihn längst verlassen.
Es dauerte lange, bis er endlich wieder etwas Luft bekam und seiner gewohnten Tätigkeit nachkommen konnte.
Seither gab es für ihn keine Weihnachten, keinen Gott, keinen Jesus: Es gab nur ihn selber, seine Arbeit, Party und Vergnügen.
Mittlerweile war Paul in einem grandiosen Hotel im warmen Süden angekommen.
Es hatte nicht viele Touristen. Das war ihm recht. Er wollte nur geniessen. Ruhe und einfach nichts tun und vor allem, er wollte nichts denken.
Gelangweilt ging er am morgen früh dem Strand entlang, als ein kleiner Junge freundlich auf ihn zukam, ihn spitzbübisch anschaute und fragte:
„Hei, wer bist du? Woher kommst du? Was machst du hier?“
Zuerst wollte Paul ihn abwimmeln, doch irgendwie erinnerte ihn der Junge an sich selber mit seiner forschen Art.
Ohne eine Antwort abzuwarten quasselte der fröhliche Junge weiter auf Paul ein:
„Ich wohne in einem Heim hier. Heute feiern wir Weihnachten. Und wo feierst du Weihnachten?“
„Nirgends!“ schrie Paul den Jungen genervt an.
Der Kleine zuckte kurz zusammen, liess sich jedoch nicht einschüchtern.
Plötzlich nahm er sanft die grobe Hand von Paul und sagte zu ihm: „Du alter Mann, du bist ja ganz allein. Du willst nicht Weihnachten feiern, du willst nicht Jesus kennen? Weisst du, ab jetzt bist du mein Freund und ich lade dich zu uns ins Heim ein um Weihnachten zu feiern. Für Freunde hat man immer Platz.“
Jetzt musste Paul plötzlich laut lachen. Die Situation in der er sich da befand, schien ihm so seltsam, dass er sich amüsierte.
Der bittende Junge schaute ihn so lange treuherzig an, wie einer seiner beiden Bernhardinerhunde. So wenig er den beiden widerstehen konnte, so wenig konnte er den Augen des Jungen widerstehen.
Da war irgendetwas in seinem Herzen berührt worden, was er längst für tot erklärt hatte. War es diese sanfte Liebe, diese Sehnsucht nach Geborgenheit, nach Annahme? Regte sich da in seinem Herzen sogar etwas wie Mitgefühl? Konnte es wirklich sein, dass diese Gefühle in ihm noch lebten?
So kam es, dass Paul am Weihnachtsabend mitten in einer Schar von glücklich strahlenden Heimkindern stand, mitten unter Palmen. Leuchtende Kerzen, Weihnachtslieder, kleine Geschenke, die Krippe mit dem Jesuskind – nichts fehlte.
Paul fühlte sich wie in einer anderen Welt. Wie konnten Kinder so glücklich sein, obwohl sie nichts hatten. Wie konnten die Leiter dieses Heimes so froh und dankbar sein, obwohl sie praktisch nichts verdienten. Für Paul war das alles zu viel. Er musste nachdenken. Doch das konnte er nicht lange, zwei kleine Hände zogen ihn sanft aber beharrlich vom Boden und zerrten ihn zur Krippe.
Der kleine Junge kniete nieder und Paul tat es ihm gleich. Jetzt waren die beiden ganz alleine da, die anderen waren längst zurückgekehrt ins Haus.
Der Junge fing an zu beten, er redete mit seinem Jesus wie mit einem guten Freund und er dankte ihm, dass er ihm Paul in sein Leben geschickt habe und sie nun Freunde seien. Der Junge war glücklich, er hatte seinen Heiland im Herzen und er hatte Paul gefunden.
Paul war zutiefst gerührt. Auf einmal liefen dicke Tränen über sein zerfurchtes Gesicht. Der Junge sagte nichts, er schlang nur seine dünnen Ärmchen um Paul.
Paul erlebte eben sein ganz persönliches Weihnachten.
Er rief seinen Heiland an um Vergebung, unter Palmen, an der Krippe in den Armen eines kleinen Jungen.
Der Junge hatte längst begriffen. Jubelnd hüpfte er von einem Bein aufs andere und zerrte seinen neuen Freund hoch.
„Du bist nie mehr allein, du kennst wieder Weihnachten und du hast Jesus jetzt im Herzen und du hast mich als Freund.“
Paul schaute hoch zum Himmel und sagte leise: Mütterchen, mein Mütterchen, ich bin nachhause gekommen. Wir sehen uns. Wir sehen uns wieder.
Da gingen zwei ungleiche Freunde und waren glücklich, dass sie einander hatten.
Ein kleiner Junge hatte Paul den Weg gezeigt zurück aus einer kalten, gefühlsarmen Welt. Den Weg hin zur Krippe, zur wahren Liebe Gottes, den Weg zu Jesus.
Das wahre Licht, das in die Welt gekommen ist und nun allen Menschen leuchtet, ist Er, der das Wort ist. Er, das Wort, war schon immer in der Welt, die Welt ist durch ihn geschaffen worden, und doch erkannte sie ihn nicht. Er kam in seine eigene Schöpfung, doch seine Geschöpfe, die Menschen, wiesen ihn ab. Aber allen, die ihn aufnahmen und ihm Glauben schenkten, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden. Die Bibel: Johannes 1, 9-12
Frohe, gesegnete Weihnachten wünscht Dir/Euch anna ... und auch Hanna
Eigentlich wollte Paul gar nicht Weihnachten feiern. Paul feierte nie Weihnachten. Für ihn bedeutete das nur, dass er ein paar freie Tage hatte, nicht weil er das wollte, sondern weil er fast dazu gezwungen wurde, weil seine Geschäftspartner alle ihre Büros geschlossen hatten.
So kam es, dass er auch dieses Jahr die Weihnachtszeit irgendwo unter Palmen verbringen wollte. Alleine! Alleine und ohne Verpflichtungen. Keine Geschenke, kein Krimskrams, keine so mühsam gesungenen Weihnachtslieder. Ach wie er das doch alles hasste. Irgendwer kam ihm zuhause immer in die Quere und wollte etwas betteln oder ihm eine mühselige, bewegende Geschichte erzählen.
So sinnierte er und liess seine Gedanken schweifen, als sein Flugzeug hoch über den Wolken schwebte.
Paul hatte alles, was er sich wünschte. Was ging ihn das erbärmliche Getue von einer besinnlichen Weihnachtszeit an.
Und was hatte ihm seine Mutter immer von diesem Jesus erzählt. Paul war sich sicher, er brauchte keinen Gott, er brauchte keinen Jesus und schon gar nicht in seiner Freizeit.
Ihm ging es blendend, auch ohne Gott.
Ach ja, die Mutter. Mütterchen, wie er sie liebevoll genannt hatte, ja, er vermisste sie. Sie war wohl der einzige Mensch auf Erden, den er je geliebt hatte und welche ihn ebenso bedingungslos liebte.
Nicht dass er keine Frauen kannte, nein, im Gegenteil. Er hatte viele, schöne, kluge, kurvenreiche… er lächelte still vor sich hin, als er daran dachte. Er war ja schon in die Jahre gekommen und er wusste genau, was diese jungen Frauen von ihm wollten: Geld, ein schönes Leben. Aber egal, er nahm sich was er bekommen konnte, genoss und liess sie wieder fallen. Alle waren nur für kurze Zeit seine Begleiter, manche nur für eine kurze Nacht.
Da kam ihm wieder sein Mütterchen in den Sinn.
Wie anders war sie doch gewesen, als diese Frauen.
In Gedanken ging er zurück in seine Kindheit.
Paul war nie einfach und problemlos gewesen. Sein Mütterchen lebte allein mit ihm, der Vater war gestorben, als er noch ein Baby war.
Es gab wohl keinen Streich, bei dem Paul nicht als Anführer glänzte und war er es einmal nicht, dann war er doch zumindest dabei und für alle schien es klar: Paul ist der Schuldige.
Das prägte ihn. Er dachte, wenn ihr mich schon immer
als Problemkind sehen wollt, dann bekommt ihr das auch. So nahmen auch seine Dummheiten und Streiche stetig zu.
Sein noch so junges Leben gestaltete sich kompliziert. Doch sein Mütterchen liebte ihn, trotz seiner Fehler, trotz seiner schwierigen Art.
Später wollte er allen zeigen, dass aus Paul etwas werden konnte. Und er hatte Erfolg. Zugegeben, so manches war
ergaunert, seine Geschäfte waren oft zwielichtig und nicht ganz sauber. Doch was machte das schon. Er wollte Erfolg und den hatte er nun.
Ach wie oft ermahnte ihn doch sein liebes Mütterchen. Sie war klug und spürte mit ihrer feinen Art, dass nicht alles gut sein konnte was Paul seinen Erfolg bescherte.
Immer wieder nahm sie ihn in die Arme, drückte ihn zärtlich und doch so voller Sorge. Ja, Mütterchen liess ihn nie gehen, ohne dass sie mit ihm betete.
Ein kalter Schauer überfiel Paul, als er daran dachte und plötzlich war sie da: Diese elende, unendliche Traurigkeit und Einsamkeit. Oh wie er das hasste. Es war dieser Moment, da er sich nicht im Griff hatte, da ihn seine Gefühle buchstäblich durch schüttelten. Alles kam in ihm jetzt wieder hoch:
Es war damals auch Weihnachtsabend. Paul feierte einer seiner Partys und er hatte bereits mehrere Gläser Alkohol getrunken, als er sich von einer knapp bekleideten Dame nachhause begleiten liess und sein Handy klingelte.
Die Nachricht, dass sein geliebtes Mütterchen gestorben war, riss ihm buchstäblich den Boden unter den Füssen weg.
Tagelang war er nur noch betrunken. Die leicht bekleidete Dame hatte ihn längst verlassen.
Es dauerte lange, bis er endlich wieder etwas Luft bekam und seiner gewohnten Tätigkeit nachkommen konnte.
Seither gab es für ihn keine Weihnachten, keinen Gott, keinen Jesus: Es gab nur ihn selber, seine Arbeit, Party und Vergnügen.
Mittlerweile war Paul in einem grandiosen Hotel im warmen Süden angekommen.
Es hatte nicht viele Touristen. Das war ihm recht. Er wollte nur geniessen. Ruhe und einfach nichts tun und vor allem, er wollte nichts denken.
Gelangweilt ging er am morgen früh dem Strand entlang, als ein kleiner Junge freundlich auf ihn zukam, ihn spitzbübisch anschaute und fragte:
„Hei, wer bist du? Woher kommst du? Was machst du hier?“
Zuerst wollte Paul ihn abwimmeln, doch irgendwie erinnerte ihn der Junge an sich selber mit seiner forschen Art.
Ohne eine Antwort abzuwarten quasselte der fröhliche Junge weiter auf Paul ein:
„Ich wohne in einem Heim hier. Heute feiern wir Weihnachten. Und wo feierst du Weihnachten?“
„Nirgends!“ schrie Paul den Jungen genervt an.
Der Kleine zuckte kurz zusammen, liess sich jedoch nicht einschüchtern.
Plötzlich nahm er sanft die grobe Hand von Paul und sagte zu ihm: „Du alter Mann, du bist ja ganz allein. Du willst nicht Weihnachten feiern, du willst nicht Jesus kennen? Weisst du, ab jetzt bist du mein Freund und ich lade dich zu uns ins Heim ein um Weihnachten zu feiern. Für Freunde hat man immer Platz.“
Jetzt musste Paul plötzlich laut lachen. Die Situation in der er sich da befand, schien ihm so seltsam, dass er sich amüsierte.
Der bittende Junge schaute ihn so lange treuherzig an, wie einer seiner beiden Bernhardinerhunde. So wenig er den beiden widerstehen konnte, so wenig konnte er den Augen des Jungen widerstehen.
Da war irgendetwas in seinem Herzen berührt worden, was er längst für tot erklärt hatte. War es diese sanfte Liebe, diese Sehnsucht nach Geborgenheit, nach Annahme? Regte sich da in seinem Herzen sogar etwas wie Mitgefühl? Konnte es wirklich sein, dass diese Gefühle in ihm noch lebten?
So kam es, dass Paul am Weihnachtsabend mitten in einer Schar von glücklich strahlenden Heimkindern stand, mitten unter Palmen. Leuchtende Kerzen, Weihnachtslieder, kleine Geschenke, die Krippe mit dem Jesuskind – nichts fehlte.
Paul fühlte sich wie in einer anderen Welt. Wie konnten Kinder so glücklich sein, obwohl sie nichts hatten. Wie konnten die Leiter dieses Heimes so froh und dankbar sein, obwohl sie praktisch nichts verdienten. Für Paul war das alles zu viel. Er musste nachdenken. Doch das konnte er nicht lange, zwei kleine Hände zogen ihn sanft aber beharrlich vom Boden und zerrten ihn zur Krippe.
Der kleine Junge kniete nieder und Paul tat es ihm gleich. Jetzt waren die beiden ganz alleine da, die anderen waren längst zurückgekehrt ins Haus.
Der Junge fing an zu beten, er redete mit seinem Jesus wie mit einem guten Freund und er dankte ihm, dass er ihm Paul in sein Leben geschickt habe und sie nun Freunde seien. Der Junge war glücklich, er hatte seinen Heiland im Herzen und er hatte Paul gefunden.
Paul war zutiefst gerührt. Auf einmal liefen dicke Tränen über sein zerfurchtes Gesicht. Der Junge sagte nichts, er schlang nur seine dünnen Ärmchen um Paul.
Paul erlebte eben sein ganz persönliches Weihnachten.
Er rief seinen Heiland an um Vergebung, unter Palmen, an der Krippe in den Armen eines kleinen Jungen.
Der Junge hatte längst begriffen. Jubelnd hüpfte er von einem Bein aufs andere und zerrte seinen neuen Freund hoch.
„Du bist nie mehr allein, du kennst wieder Weihnachten und du hast Jesus jetzt im Herzen und du hast mich als Freund.“
Paul schaute hoch zum Himmel und sagte leise: Mütterchen, mein Mütterchen, ich bin nachhause gekommen. Wir sehen uns. Wir sehen uns wieder.
Da gingen zwei ungleiche Freunde und waren glücklich, dass sie einander hatten.
Ein kleiner Junge hatte Paul den Weg gezeigt zurück aus einer kalten, gefühlsarmen Welt. Den Weg hin zur Krippe, zur wahren Liebe Gottes, den Weg zu Jesus.
Das wahre Licht, das in die Welt gekommen ist und nun allen Menschen leuchtet, ist Er, der das Wort ist. Er, das Wort, war schon immer in der Welt, die Welt ist durch ihn geschaffen worden, und doch erkannte sie ihn nicht. Er kam in seine eigene Schöpfung, doch seine Geschöpfe, die Menschen, wiesen ihn ab. Aber allen, die ihn aufnahmen und ihm Glauben schenkten, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden. Die Bibel: Johannes 1, 9-12
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