Christsein Heute
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Franz‘ Kapelle

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Franz‘ Kapelle - Seite 60 Empty Re: Franz‘ Kapelle

Beitrag von Franz Sa 3 Nov - 23:01

Die übliche Form der Bitte um den Geist besteht in der Anrufung des Vaters durch Christus, unseren Herrn, uns den Tröstergeist zu geben'. Als Jesus den Geist der Wahrheit verheißt, betont er die Notwendigkeit, in seinem Namen um den Geist zu bitten. Ebenfalls üblich ist das einfachste und unmittelbarste Gebet: „Komm, Heiliger Geist!". Jede liturgische Überlieferung entfaltet es in ihren Antiphonen und Hymnen:

>
„Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen, und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe!" [Vgl. die Pfingstsequenz].

>

„Himmlischer König, Geist des Trostes, Geist der Wahrheit, allgegenwärtig und alles erfüllend, Schatz alles Guten und Quell des Lebens, komm, wohne in uns, läutere und rette uns, du, der du gut bist" (Byzantinische Liturgie, Tropar der Pfingstvesper).
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Beitrag von Franz Sa 3 Nov - 23:02

Der Heilige Geist, dessen Salbung unser ganzes Wesen erfüllt, ist der innere Lehrmeister des christlichen Betens. Er ist der Urheber der lebendigen Überlieferung des Gebetes. Es lassen sich wohl ebensoviele Wege des Betens finden, wie es betende Menschen gibt, doch wirkt in allen und mit allen der gleiche Geist. In der Gemeinschaft des Heiligen Geistes ist das christliche Beten Gebet in der Kirche.
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Beitrag von Franz Sa 3 Nov - 23:02

In Gemeinschaft mit der heiligen Gottesmutter

Im Gebet vereint uns der Heilige Geist mit der Person des eingeborenen Sohnes in dessen verherrlichter Menschennatur. Durch diese und in ihr ist unser Gebet als Söhne Gottes in der Kirche mit der Mutter Jesu vereint [Vgl. Apg 1,14].

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Beitrag von Franz Sa 3 Nov - 23:03

Seit ihrer Zustimmung, die sie bei der Verkündigung gläubig gab und an der sie unter dem Kreuz ohne Zögern festhielt, erstreckt sich die Mutterschaft Marias fortan auf die Brüder und Schwestern ihres Sohnes, „die noch auf der Pilgerschaft sind und in Gefahren und Bedrängnissen weilen" (LG 62). Jesus, der einzige Mittler, ist der Weg unseres Gebetes. Maria, seine und unsere Mutter, verstellt ihn nicht. Sie ist vielmehr nach der herkömmlichen bildlichen Darstellung im Osten und Westen „Wegweiserin" [Hodegetria] und „Wegzeichen" Christi.

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Beitrag von Franz Sa 3 Nov - 23:03

Ausgehend von dieser einzigartigen Mitwirkung Marias am Wirken des Heiligen Geistes haben die Kirchen das Gebet zur heiligen Mutter Gottes entfaltet.
Sie richteten dieses Gebet ganz auf Christus aus, wie er sich in seinen Mysterien zeigt. In den unzähligen Hymnen und Antiphonen, die dieses Gebet ausdrücken, wechseln einander für gewöhnlich zwei Bewegungen ab: Die eine preist den Herrn für die „großen Dinge", die er an seiner demütigen Magd, und durch sie für alle Menschen, getan hat [Vgl. Lk 1,46--55]; die andere vertraut der Mutter Jesu die Bitten und das Lob der Kinder Gottes an, weil sie die menschliche Natur kennt, mit der sich der Sohn Gottes in ihr vermählt hat.
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Beitrag von Franz Sa 3 Nov - 23:06

Diese doppelte Bewegung des Gebetes zu Maria hat im „Ave Maria" einen herrlichen Ausdruck gefunden:

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Gegrüßt seist du, Maria. Wörtlich: „Freue dich, Maria". Der Gruß des Engels Gabriel eröffnet das Ave. Gott selbst grüßt Maria durch seinen Engel. Unser Gebet wagt den Gruß an Maria aufzunehmen, indem es wie Gott auf die niedrige Magd schaut [Vgl. Lk 1,48], und an der Freude, die Gott an Maria hat [Vgl. Zef 3,17b], teilzunehmen.

>
Du bist voll der Gnade; der Herr ist mit dir. Die beiden Teile des Engelsgrußes erhellen sich gegenseitig. Maria ist voll der Gnade, weil der Herr mit ihr ist. Die Gnade, die sie ganz erfüllt, ist die Gegenwart dessen, der die Quelle aller Gnaden ist. „Freu dich, und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! ... Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte" (Zef3,14.17a). Maria, in der der Herr selbst Wohnung nimmt, ist in Person die Tochter Zion, die Bundeslade und der Ort, wo die Herrlichkeit des Herrn thront. Sie ist „die Wohnung Gottes unter den Menschen" (Offb 21,3). „Voll der Gnade" ist Maria gänzlich dem hingegeben, der in ihr Wohnung nimmt und den sie der Welt geben wird.

>
Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Nach dem Gruß des Engels machen wir uns die Anrede Elisabets zu eigen. „Vom Heiligen Geist erfüllt" (Lk 1,41) ist Elisabet die Erste einer langen Reihe von Geschlechtern, die Maria selig preisen [Vgl. Lk 1.48]: „Selig ist die, die geglaubt hat" (Lk 1,45). Maria ist „gesegnet ... mehr als alle anderen Frauen" (Lk 1,42), weil sie geglaubt hat, daß das Wort des Herrn in Erfüllung gehen wird. Aufgrund des Glaubens konnten durch Abraham „alle Geschlechter der Erde Segen erlangen" (Gen 12,2--3). Aufgrund des Glaubens ist Maria zur Mutter der Glaubenden geworden. Ihr verdanken alle Geschlechter der Erde, daß sie den, der der Segen Gottes selbst ist, empfangen dürfen: „Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes".

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Beitrag von Franz Sa 3 Nov - 23:07

Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns ... Mit Elisabet staunen wir: „Wer bin ich, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt?" (Lk 1,43). Weil Maria uns ihren Sohn Jesus gibt, ist sie, die Mutter Gottes, auch unsere Mutter. Wir können ihr alle unsere Sorgen und Bitten anvertrauen. Sie betet für uns, wie sie für sich selbst gebetet hat: „Mir geschehe nach deinem Wort" (Lk 1,38).
Wenn wir uns ihrem Gebet anvertrauen, überlassen wir uns mit ihr dem Willen Gottes: „Dein Wille geschehe!"
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Beitrag von Franz Sa 3 Nov - 23:07

Bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Wenn wir Maria bitten, für uns zu beten, bekennen wir uns als arme Sünder und wenden uns an die „Mutter der Barmherzigkeit", an die ganz Heilige. Wir vertrauen uns ihr „jetzt" an, im Heute unseres Lebens. Und unser Vertrauen weitet sich, so daß wir ihr jetzt schon „die Stunde unseres Todes" anvertrauen. Möge sie dann zugegen sein, wie beim Tod ihres Sohnes am Kreuz, und uns in der Stunde unseres Hinübergangs als unsere Mutter aufnehmen [Vgl. Joh 19,27], um uns zu ihrem Sohn Jesus in das Paradies zu geleiten.
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Beitrag von Franz Sa 3 Nov - 23:07

In der mittelalterlichen Frömmigkeit des Westens entstand das Gebet des Rosenkranzes als volkstümlicher Ersatz für das Stundengebet. Im Osten haben die Litaneien des Akáthistos und der Paräklisis mehr Ahnlichkeit mit dem Chorgebet in den byzantinischen Kirchen bewahrt, während die armenische, die koptische und syrische Überlieferung Hymnen und Volkslieder zur Mutter Gottes bevorzugt haben. Doch die Überlieferung des Gebetes ist im Ave Maria, in den Theotokia, den Hymnen des hl. Ephrem und des hl. Gregor von Narek im Grunde die gleiche geblieben.
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Beitrag von Franz Sa 3 Nov - 23:08

Maria ist die vollkommene Orante und das Bild der Kirche.
Wenn wir zu ihr beten, stimmen wir mit ihr in den Ratschluß des Vaters ein, der seinen Sohn sendet, um alle Menschen zu retten.
Wie der Jünger, den Jesus geliebt hat, nehmen wir die Mutter Jesu, die zur Mutter aller Lebendigen geworden ist, bei uns auf [Vgl. Joh 19,27].
Wir können mit ihr beten und sie bitten. Das Gebet der Kirche ist durch das Gebet Marias wie getragen; es ist mit Maria in der Hoffnung vereint [Vgl. LG 68--69
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