Franz‘ Kapelle
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Re: Franz‘ Kapelle
Durch die Verheißung an Abraham und den bekräftigenden Eid [Vgl. Hebr 6,13] verpflichtet sich Gott, ohne jedoch seinen Namen zu enthüllen. Erst Mose beginnt er, diesen zu offenbaren [Vgl. Ex 3,14], und er bezeugt ihn vor den Augen des ganzen Volkes, indem er es vor den Ägyptern rettet: „Er ist hoch und erhaben" (Ex 15,1). Seit dem Bund am Sinai gehört dieses Volk ihm; es ist berufen, ein „heiliges" (oder „geweihtes" -- im Hebräischen steht dafür das gleiche Wort) [Vgl. Ex 19,5--6] Volk zu sein, denn der Name Gottes wohnt in ihm.
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Re: Franz‘ Kapelle
Gott, der Heilige [Vgl. Lev 19, 2:Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, hin heilig."], gibt dem Volk immer wieder neu das heilige Gesetz und übt in Rücksicht auf seinen eigenen Namen immer wieder Geduld. Dennoch wendet sich das Volk vom Heiligen Israels ab und entweiht seinen Namen unter den Völkern [Vgl. Ex 20; 36]. Darum sind die Gerechten des Alten Bundes, die aus der Verbannung zurückgekehrten Armen und die Propheten von glühendem Eifer für seinen Namen erfüllt.
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Re: Franz‘ Kapelle
Endlich wird uns in Jesus der Name des heiligen Gottes im Fleisch als Retter [Vgl. Mt 1,21; Lk 1,31] geoffenbart und geschenkt. Er wird geoffenbart durch das, was er ist, durch sein Wort und sein Opfer [Vgl. Joh 8,28; 17,8; 17,17--19]. Dieses ist das Herz des hohenpriesterlichen Gebetes: Heiliger Vater, „ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind" (Joh 17,19). Weil Jesus selbst seinen eigenen Namen „heiligt" [Vgl. Ex 20,39; 36,20--21], „offenbart" er uns den Namen des Vaters (Joh 17,6). Am Ende seines Pascha verleiht ihm der Vater den Namen, der größer ist als alle Namen: Jesus ist der Herr zur Ehre Gottes, des Vaters [Vgl. Phil 2,9--11].
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Re: Franz‘ Kapelle
Im Wasser der Taufe sind wir reingewaschen, geheiligt und „gerecht geworden im Namen Jesu Christi, des Herrn, und im Geist unseres Gottes" (1 Kor 6, 11). Gott hat uns berufen, in unserem ganzen Leben „heilig zu sein" (1Thess 4,7): „Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott für uns zur Heiligung ... gemacht hat (1 Kor 1,30). In der Bitte, daß sein Name in uns und durch uns geheiligt werde, geht es um seine Ehre und um unser Leben. Darum ist die erste Bitte so dringlich.
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Re: Franz‘ Kapelle
„Von wem könnte Gott geheiligt werden, der doch selbst heiligt? Aber weil er selbst gesagt hat: ‚Seid heilig, weil auch ich heilig bin' (Lev 20,26), flehen wir darum, daß wir, in der Taufe geheiligt, an dem festhalten, was wir zu sein angefangen haben. Und um das bitten wir Tag für Tag; denn uns tut tägliche Heiligung not, damit wir, die täglich sündigen, unsere Sünden durch beständige Reinigung wieder reinwaschen ... Wir beten, damit diese Heiligung in uns bleibe" (Cyprian, Dom. orat. 12).
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Re: Franz‘ Kapelle
„Wir bitten, daß Gott seinen Namen heilige, der durch seine Heiligkeit die ganze Schöpfung rettet und heiligt ... Das ist der Name, der verlorenen Welt das Heil wiedergibt. Aber wir bitten, daß der Name Gottes durch unser Leben in uns geheiligt werde. Handeln wir gut, so wird der Name Gottes gepriesen; handeln wir schlecht, so wird er gelästert dem Wort des Apostels gemäß: ‚Der Name Gottes wird durch uns gelästert unter den Heiden' (Röm 2,24; Ez 36,20--22). Wir bitten deshalb darum, in unseren Seelen ebensoviel Heiligkeit zu verdienen, wie der Name unseres Gottes heilig ist" (Petrus Chrysologus, serm.71).
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Re: Franz‘ Kapelle
„Wenn wir sagen: ‚Geheiligt werde dein Name', bitten wir, daß er in uns geheiligt werde, die wir ihm angehören, sowie auch in den andern, auf welche die Gnade Gottes noch wartet, so daß wir also auch der Vorschrift gehorchen, für alle, auch für unsere Feinde zu beten. Deshalb bitten wir nicht ausdrücklich ‚Geheiligt werde dein Name in uns', denn wir bitten, daß er in allen Menschen geheiligt werde" (Tertullian, or. 3).
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Re: Franz‘ Kapelle
Diese erste Bitte, die alle anderen enthält, wird, wie die sechs weiteren Bitten, durch das Gebet Christi erhört. Das Gebet zu unserem Vater ist unser Gebet, wenn es im Namen Jesu gebetet wird [Vgl. Joh 14,13; 15,16; 16, 24. 26]. Jesus betet in seinem hohepriesterlichen Gebet: „Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast" (Joh 17,11).
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Re: Franz‘ Kapelle
Dein Reich komme"
Das Wort „Reich" [basileia] im Neuen Testament kann mit „Königtum" (abstrakter Begriff), „Königreich" (konkreter Begriff) oder „Königsherrschaft" (Handlungsbegriff) übersetzt werden. Das Reich Gottes ist schon da. Es hat sich im menschgewordenen Wort genähert, ist im gesamten Evangelium verkündet worden und im Tod und in der Auferstehung Christi gekommen. Seit dem Letzten Abendmahl kommt das Reich Gottes in der Eucharistie; es ist mitten unter uns. Das Reich Gottes wird in Herrlichkeit kommen, wenn Christus es dem Vater übergeben wird.
Das Wort „Reich" [basileia] im Neuen Testament kann mit „Königtum" (abstrakter Begriff), „Königreich" (konkreter Begriff) oder „Königsherrschaft" (Handlungsbegriff) übersetzt werden. Das Reich Gottes ist schon da. Es hat sich im menschgewordenen Wort genähert, ist im gesamten Evangelium verkündet worden und im Tod und in der Auferstehung Christi gekommen. Seit dem Letzten Abendmahl kommt das Reich Gottes in der Eucharistie; es ist mitten unter uns. Das Reich Gottes wird in Herrlichkeit kommen, wenn Christus es dem Vater übergeben wird.
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Re: Franz‘ Kapelle
„Es kann auch Christus selbst das Reich Gottes sein, nach dem wir mit unserem Verlangen täglich rufen, dessen baldige Ankunft wir ungeduldig erwarten. Denn da er selbst unsere Auferstehung ist, weil wir in ihm auferstehen, so kann er auch selbst als das Reich Gottes aufgefaßt werden, weil wir in ihm herrschen werden" (Cyprian, Dom. orat. 13).
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