Darf man als Christ Wörter wie "Inshallah" oder "Hamdullah " verwenden?
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Darf man als Christ Wörter wie "Inshallah" oder "Hamdullah " verwenden?
Ich habe da etwas gefunden, zu dem ich gerne eure Meinungen hätte:
Fragen an evangelisch.de
Für die "Klickfaulen":
Mich würde dies mal interessieren. Diese Begriffe werden hauptsächlich von Muslimen oder arabischen Christen/Juden verwendet. "Inshallah" heißt übersetzt "So Gott will" und kann dann doch theoretisch auch von Christen verwendet werden, oder sollte ich dies lieber lassen? Ich frage nur, da ich Angst habe, damit eine Sünde zu begehen, da in Deutschland solche Wörter eigentlich nur von Muslimen benutzt werden, um sich auf deren Gott zu beziehen.
Lieber Joshua,
das 2. Gebot (nach lutherischer und nach katholischer Zählung – für Juden, Orthodoxe und Reformierte das 3. Gebot) lautet: "Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen!" (2. Mose 20,7). Gemeint ist damit ursprünglich der Name Gottes, den Gott Mose bei dessen Berufung offenbarte. (2. Mose 3,13-14). Er wird JHWH geschrieben und Jahwe oder manchmal Jehova ausgesprochen. Das Gebot wird vom Judentum so befolgt, indem niemand den Namen Gottes überhaupt ausspricht. Das Christentum legt dieses Gebot anders aus. Martin Luther schreibt in seinem Kleinen Katechismus zum 2. Gebot: "Was ist das? (Also: "Was bedeutet das?") Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir bei seinem Namen nicht fluchen, schwören, zaubern, lügen oder trügen, sondern ihn in allen Nöten anrufen, beten, loben und danken."
Luther versteht das 2. Gebot also so, dass man nichts Schlechtes in Gottes Namen tun soll, sondern nur etwas, das für Gott angemessen ist. Es gibt eine Menge Gelegenheiten, in denen wir "Gott" sagen, ihn aber eigentlich gar nicht meinen. Wie oft sagt man "Gott sei Dank!" oder "um Gottes willen!" oder eben auch "so Gott will", ohne dabei auch nur einen Moment lang tatsächlich an Gott zu denken! Ich denke, das ist es, worauf es ankommt: Wenn Sie tatsächlich an Gott denken, wenn Sie "Inshallah" sagen, dann sprechen Sie ein kurzes Gebet, und also halten Sie sich an das 2. Gebot. Wenn es eher eine kleine coole Phrase für Sie ist, dann brechen Sie das Gebot, weil Sie Gott sagen, ohne Gott zu meinen.
Sicherlich kann man christlicherseits auch einwenden, dass "Allah" eben nicht der Gott ist, der sich endgültig in seinem Sohn Jesus Christus offenbart hat. Warum also wollen Sie den in einem kurzen Gebet anrufen, wenn Sie kein Muslim sind? Aber ich habe Sie so verstanden, dass für Sie Allah lediglich ein arabisches Wort für Gott ist. Darum gebe ich die Frage nun an Sie zurück: Überlegen Sie selbst, ob Sie mit den beiden Ausrufen zu Ihrem Gott beten oder nicht. Wenn nicht, lassen Sie es vielleicht besser.
Herzliche Grüße
Frank Muchlinsky
Fragen an evangelisch.de
Für die "Klickfaulen":
Mich würde dies mal interessieren. Diese Begriffe werden hauptsächlich von Muslimen oder arabischen Christen/Juden verwendet. "Inshallah" heißt übersetzt "So Gott will" und kann dann doch theoretisch auch von Christen verwendet werden, oder sollte ich dies lieber lassen? Ich frage nur, da ich Angst habe, damit eine Sünde zu begehen, da in Deutschland solche Wörter eigentlich nur von Muslimen benutzt werden, um sich auf deren Gott zu beziehen.
Lieber Joshua,
das 2. Gebot (nach lutherischer und nach katholischer Zählung – für Juden, Orthodoxe und Reformierte das 3. Gebot) lautet: "Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen!" (2. Mose 20,7). Gemeint ist damit ursprünglich der Name Gottes, den Gott Mose bei dessen Berufung offenbarte. (2. Mose 3,13-14). Er wird JHWH geschrieben und Jahwe oder manchmal Jehova ausgesprochen. Das Gebot wird vom Judentum so befolgt, indem niemand den Namen Gottes überhaupt ausspricht. Das Christentum legt dieses Gebot anders aus. Martin Luther schreibt in seinem Kleinen Katechismus zum 2. Gebot: "Was ist das? (Also: "Was bedeutet das?") Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir bei seinem Namen nicht fluchen, schwören, zaubern, lügen oder trügen, sondern ihn in allen Nöten anrufen, beten, loben und danken."
Luther versteht das 2. Gebot also so, dass man nichts Schlechtes in Gottes Namen tun soll, sondern nur etwas, das für Gott angemessen ist. Es gibt eine Menge Gelegenheiten, in denen wir "Gott" sagen, ihn aber eigentlich gar nicht meinen. Wie oft sagt man "Gott sei Dank!" oder "um Gottes willen!" oder eben auch "so Gott will", ohne dabei auch nur einen Moment lang tatsächlich an Gott zu denken! Ich denke, das ist es, worauf es ankommt: Wenn Sie tatsächlich an Gott denken, wenn Sie "Inshallah" sagen, dann sprechen Sie ein kurzes Gebet, und also halten Sie sich an das 2. Gebot. Wenn es eher eine kleine coole Phrase für Sie ist, dann brechen Sie das Gebot, weil Sie Gott sagen, ohne Gott zu meinen.
Sicherlich kann man christlicherseits auch einwenden, dass "Allah" eben nicht der Gott ist, der sich endgültig in seinem Sohn Jesus Christus offenbart hat. Warum also wollen Sie den in einem kurzen Gebet anrufen, wenn Sie kein Muslim sind? Aber ich habe Sie so verstanden, dass für Sie Allah lediglich ein arabisches Wort für Gott ist. Darum gebe ich die Frage nun an Sie zurück: Überlegen Sie selbst, ob Sie mit den beiden Ausrufen zu Ihrem Gott beten oder nicht. Wenn nicht, lassen Sie es vielleicht besser.
Herzliche Grüße
Frank Muchlinsky
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Ich bin dein Herr, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Wege, den du gehst. Jesaja 48,17
Waldfee- Giga User
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Ort : Münsterland
Re: Darf man als Christ Wörter wie "Inshallah" oder "Hamdullah " verwenden?
Also da gehe ich mit Frank Muchlinsky absolut konform.
HeinzB- Giga User
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Alter : 64
Ort : Lutherstadt Eisleben
Re: Darf man als Christ Wörter wie "Inshallah" oder "Hamdullah " verwenden?
Bei "Gott sei Dank!" z.B. sage ich immer dazu: das ist wörtlich gemeint....bei Nichtchristen ist es ein Zeugnis, andere merken dann, dass ich es wirklich so meine!
Karin8- Mega User
- Anzahl der Beiträge : 937
Anmeldedatum : 22.05.18
Alter : 74
Re: Darf man als Christ Wörter wie "Inshallah" oder "Hamdullah " verwenden?
Als Christ habe ich keine Veranlassung, diese Worte statt der deutschen Worte zu verwenden.
Interessant ist jedoch, dass ich von einigen Muslimen schon den deutschen Text gehört habe:“Gott sei Dank“,
wenn zB. ein Kind genesen ist.
Interessant ist jedoch, dass ich von einigen Muslimen schon den deutschen Text gehört habe:“Gott sei Dank“,
wenn zB. ein Kind genesen ist.
Franz- Giga User
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