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Ich weiß - dass ich nichts weiß!

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Ich weiß - dass ich nichts weiß!  Empty Ich weiß - dass ich nichts weiß!

Beitrag von Adam So 19 Feb - 11:36

Da hier in einem anderen Beitrag Verstand und Glaube irgendwie auf die Waagschale gelegt wurde, so biete ich euch deshalb ein für mich sehr nachdrückliches Resümee meiner Gedanken über das Wissen an, welches ich letzte Nacht um Mitternacht auf Facebook geschrieben habe - den Grund dafür könnt ihr aus meinem Beitrag entnehmen:


Hallo Du,

Wenn dir auf einmal, oder auch so nach und nach bewusst wird, wie wenig du weißt, und wie nutzlos das Wissen ist, das du hast, dann stellst du dir die Frage, was genau tust du eigentlich? Wozu bist du da? Was könnte deine Aufgabe sein, die du vielleicht noch gar nicht erfasst und erkannt hast?

Vielleicht aber auch hast du dir selbst ein Ziel gesteckt, das du nicht wirklich erreichen kannst, und welches du auch nicht erreichen sollst, weil du nicht dazu erkoren bist, diesen Weg zu gehen.

Eventuell hat das Leben, und somit auch Gott, der das Leben schenkt, dir eine Aufgabe in die Wiege gelegt, die eben nicht darin besteht, anderen und dir selbst beweisen zu wollen, zu müssen, wie gut du eigentlich bist, mit welchem Wissen du auftreten kannst, sondern du bist einfach deshalb da, weil du da sein sollst, egal was du kannst, egal wie du aussiehst, oder meinst, aussehen zu müssen, einfach nur zu leben, dem anderen dadurch zu zeigen, du bist ein Geschöpf Gottes, ein Mensch, den Gott hier und jetzt haben wollte – hinein gesetzt in eine nach Werten, Macht, und Können strebenden Welt!

Wer ist besser, wer weiß mehr, wer sieht besser aus, was weißt du, was ich nicht weiß … ? All solche Fragen schießen mir entgegen, wenn ich meinen Blick auf den Bildschirm richte, und zum Beispiel auf YouTube mehr und mehr Menschen wahr nehme, die alle auf einmal etwas zu wissen meinen, was sie bisher  lediglich nicht von sich geben konnten, weil sie nicht die Möglichkeit dazu hatten. Auf einmal gibt es dermaßen viele Menschen die „wissen“, was zuvor oder bis dahin, bis jetzt vielleicht, nur eine Handvoll Menschen wussten – weil ich diese Handvoll Menschen auch gerade mal so persönlich kannte?!

Oh ja, die Welt ist durch das Internet, durch die „sozialen Medien“ zu einem größer werdenden scheinbaren „Wohnzimmer“ geworden, in dem wir alle zu sitzen scheinen, und uns unterhalten!?

Tun wir dies wirklich? Sitzen wir in einem gemeinsamen Wohnzimmer, und unterhalten wir uns über dies und das, so, wie zuvor, als es das Netz, als es „WWW“ noch gar nicht gab, und diskutieren beispielsweise über jene ominöse Zahl 666, was auch der Zahlenwert von WWW ist?

Mehr und mehr begegne ich draußen, in der realen von Gott geschaffenen Welt, zwischen sich ebenso unterhaltenden Vögeln, die sich im Zwitschern übertönen wollen, und Hunden, die genau dahin pinkeln, wo gerade ein anderer seine Marke gesetzt hatte, und mit dem Schwanz wedeln, weil sie sich freuen, einen Menschen zu sehen… ja, da begegne ich Menschen, die sich mit irgendjemanden unterhalten, der überhaupt nicht da ist, sondern im Ohr steckt, verbunden mit jenem etwas, was derjenige in der Hand hält, was das wichtigste Kommunikationsmittel überhaupt geworden ist – nein, nicht der lebende, fühlbare, riechbare und und mit den Augen in der Natur zwischen dem Vogelgezwitscher und dem schwanzwedelnden Hunden ebenso in seinem Handy starrenden Menschen… wir alle scheinen zwar die Welt durch jene „Medien“ kleiner zu machen, gleichzeitig aber entfernen wir uns mit einer größer werdenden, fleischlichen, körperlichen und auch durchaus seelischen Distanz von unserem „Nachbarn“, von unserem Nächsten, den wir nur noch im und aus dem WWW oder Handy kennen.

Ich bitte dich um Entschuldigung, lieber Gott, und lieber Mensch, dass ich dein Rufen, dein Zurechtweisen, deine Liebe, dein Suchen nach meiner mir biologisch gegeben Natur, dermaßen ignoriert habe, ich mich mehr und mehr in etwas vertieft habe, was mich von all dem, was du mir in die Wiege gelegt und mitgegeben hast, scheinbar mehr und mehr entfernt habe…

Lass mich wieder sehen, hören, fühlen und schmecken lernen, mit den Sinnen, mit denen du mich ausgestattet hast, und gib auch meinem Nächsten, dem ich begegnen und ansprechen soll, darf, kann und möchte, die Möglichkeit mich in der Natur wahrzunehmen

Ich danke Dir, ich danke Euch, ich danke dem Leben!

Euer Thor-Helge

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