Eine interessante Begegnung am Ostersonntag

Hi Interessierte !

Eine interessante Begegnung
Am  Ostersonntag 2019 besuchte ich aus „Nostalgiegründen“ meinen ersten Wirkungsort als Jungarzt den Kurort Bad Hall. Unter anderem ging ich an einer „Villa“, einem Gäste-Haus des Landes OÖ, vorbei, wo ich vor 40 Jahren wohnen durfte, während ich im Paracelsus-Institut arbeitete.
Zufällig traf ich dort einen älteren Herrn, der im Garten dieser „Villa“ spazieren ging und ich kam mit ihm in ein 2 – stündiges interessantes Gespräch.
Er, Jahrgang 1940,  erzählte von Kriegs- und Nachkriegserlebnissen aus seiner Kindheit, von seinem Studium, das er selbst finanzierte, u.a. mit Hilfsjobs in Gastronomie und im Taxigewerbe, von seinen ständig wechselnden Berufsorten, war ein viel beschäftigter Journalist, Geschäftsführer in Deutschland,  Kanada, und Fernost, bes. Indien und Tibet;  er pflegte in seiner spärlichen Freizeit viele interessante Hobbys, wie Reiten, Hobbyfliegen, Jagd, Bergsteigen ( immerhin bis 6100 m ), aber auch geisteswissenschaftliche Themen, u.a.
Seine Ehe scheiterte nach 7 Wochen ( den Scheidungstag feiert er alle 5 Jahre mit seiner Ex-Frau in freundschaftlicher Verbundenheit) , er hatte weiters etliche Liebschaften, zu denen er stehe, die teilweise traurig endeten, wie zB. durch tödliche Krankheiten seiner Partnerinnen.
Ferner war er Dirigent einer Jagdhornbläsergruppe, eine Tätigkeit, der er heute noch ausübt.
Zu diesem Zweck muß er wöchentlich nach Wien, und nach München pendeln.
Ferner hat er klare Vorstellungen über politische Themen: Kritik an der Gesellschaft über  so manche Verlogenheit, Scheinheiligkeit und Vetternwirtschaft.
Das Besondere aber waren seine wirklich sehr ernst zu nehmenden Krankheiten: erster Herzinfarkt mit 35, dann ab 50 vier weitere Herzinfarkte, 3 mal klinisch tot und er mußte reanimiert werden.
Weiters erlitt er einen Darmverschluß mit Tumor an der Blase und 3 monatigem künstlichen Ausgang ( Stoma ). Nach dem 3. Herzstillstand  lag er 3 Wochen in künstlichem Tiefschlaf, hatte er eine relative Amnesie und mußte das Gedächtnis neu trainieren, Begriffe und Ortsnamen seiner Umgebung und  Fremdsprachen neu einstudieren, was ihm nur mehr für Englisch und Französisch gelang. ( zuvor sprach er 3 weitere Sprachen!).
Das Besondere daran ist, daß dieser Mann, der so viel Positives, aber auch Negatives erlebt hatte, nie den Lebensmut verloren hat, immer an das Leben glaubte und immer positiv dachte.
Ein wirklich sehr gescheiter Mann, mit viel Lebenserfahrung und positiver Lebenseinstellung, der es schaffte, sein Leben trotz schwerer Krankheiten und Schicksalsschlägen  zu meistern.
Zuletzt gab er mir sein vor 3 Jahren geschriebenes Buch, eine Autobiographie, und es kristallisierte sich seine philosophisch theologische Einstellung heraus: er bekennt sich zum Buddhismus, kennt den Dalai Lama persönlich!
Ich erzählte ihm, daß ich zufällig vor wenigen Tagen eine in Bau befindliche Stupa in Niederösterreich nahe Grafenegg besucht hatte, was ihn natürlich sehr interessierte.
Nach 2 Stunden interessanten Gesprächs wollte ich ihn auf einen Kaffee einladen, aber er hatte keine Zeit mehr, er mußte auf sein Jagdrevier fahren. So schaut die Zeiteinteilung eines vielbeschäftigten Pensionisten aus. Zuletzt gab er mir ein Buch über seine Auto-Biographie, die, wie ich oben geschildert habe, wirklich erstaunlich ist.

Das war ja wirklich in 2 Stunden dessen ganze Lebensgeschichte!!

Da er ja nicht mehr der Jüngste ist...hast du ihm etwas von Jesus sagen können ,und dass er bald vor IHM steht??
Was nützt ein perfektes ,erfülltes kurzes Leben hier, wenn er in der Ewigkeit verloren geht???

feli schrieb:Das war ja wirklich  in 2 Stunden dessen ganze Lebensgeschichte!!

Da er ja nicht mehr der Jüngste ist...hast du ihm  etwas von Jesus sagen können ,und dass er bald vor IHM steht??
Was nützt ein perfektes ,erfülltes kurzes  Leben hier, wenn er in der Ewigkeit verloren geht???

Das wollte ich ja tun, kam aber nicht dazu, da er ununterbrochen von sich geredet hat.
Habe die Begebenheit deshalb erzählt, um zu zeigen, dass auch ein Andersgläubiger , in diesem Fall ein Buddhist, sein Leben gut meistern kann, hohe Ideale und Menschlichkeit erkennen lässt, und selbst in schweren Krisen nicht verzweifelt. Für mich ist das sehr interessant und ich denke, dass auch in diesem Menschen der Heilige Geist wirkt und am Werk ist, auch wenn es der Mensch nicht versteht.

Es gibt sehr viele interessante Menschen, es gibt viele Menschen mit hohen Idealen, mit hoher Intelligenz, aber retten tut sie dies nicht

Waldfee schrieb:Es gibt sehr viele interessante Menschen, es gibt viele Menschen mit hohen Idealen, mit hoher Intelligenz, aber retten tut sie dies nicht

Der Mensch urteilt überwiegend nach Gesetzlichkeit.
Gott urteilt überwiegend nach Barmherzigkeit.

Ulrich Zwingli erkannte zu Recht: Bei Gott, dem „summum bonum“, fallen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zusammen: Gott erwählt den Menschen und „verschränkt“ sich gleichsam mit ihm – auf Grund der „Barmherzigkeit Gottes“ spricht er ihn um Christi willen „gerecht“. Für den Christen ist das Bemühen, nach dem Gesetz zu leben (Anmerkung: Prinzip der Gradualität !) , selbstverständlich. In Christus sind wir frei vom Gesetz und stehen zugleich auf der Seite des Gesetzes.

Wer kann wissen, wieviel Christliches in einem Buddhisten steckt, wenn auch unbewusst und unbemerkt?

Gott berücksichtigt die Relativität:

Das Gleichnis vom treuen und vom schlechten Knecht
Lk 12,47 Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen.
Lk 12,48 Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen.

Wissen nicht, was sie tun:

Die Kreuzigung
Lk 23,34 Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Dann warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich.

Franz schrieb:Wer kann wissen, wieviel Christliches in einem Buddhisten steckt, wenn auch unbewusst und unbemerkt?

Was soll denn "Christliches" in einem Buddhisten stecken?
Für einen Buddhisten ist Jesus bestenfalls ein Bodhisattva,es gibt keinen Gott im Buddhismus, es gibt keine Gnade, sondern nur den Versuch sich selbst aus dem Leiden und dem Kreislauf der Wiedergeburt zu erlösen. Man soll seinen Geist schulen, um Mitgefühl zu entwickeln und Weisheit zu erlangen.
Da ist nichts, so gar nichts, von Jesus Christus in dieser Religion.

Waldfee schrieb:

Franz schrieb:Wer kann wissen, wieviel Christliches in einem Buddhisten steckt, wenn auch unbewusst und unbemerkt?

Was soll denn "Christliches" in einem Buddhisten stecken?
Für einen Buddhisten ist Jesus bestenfalls ein Bodhisattva,es gibt keinen Gott im Buddhismus, es gibt keine Gnade, sondern nur den Versuch sich selbst aus dem Leiden und dem Kreislauf der Wiedergeburt zu erlösen. Man soll seinen Geist schulen, um Mitgefühl zu entwickeln und Weisheit zu erlangen.
Da ist nichts, so gar nichts, von Jesus Christus in dieser Religion.

Liebe Waldfee !

Darf erinnern an Nostra aetate, 2. Vatikanisches Konzil:

Gottes Vorsehung, die Bezeugung seiner Güte und seine Heilsratschlüsse erstrecken sich auf alle Menschen,
bis die Erwählten vereint sein werden in der Heiligen Stadt, deren Licht die Herrlichkeit Gottes sein wird; werden doch alle Völker in seinem Lichte wandeln.
Die Menschen erwarten von den verschiedenen Religionen Antwort auf die ungelösten Rätsel des menschlichen Daseins.
In den verschiedenen Formen des Buddhismus wird das radikale Ungenügen der veränderlichen Welt anerkannt und ein Weg gelehrt,
auf dem die Menschen mit frommem und vertrauendem Sinn entweder den Zustand vollkommener Befreiung zu erreichen
oder - sei es durch eigene Bemühung, sei es vermittels höherer Hilfe - zur höchsten Erleuchtung zu gelangen vermögen.

Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist.
Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren,
die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt,
doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet.

Ich darf an "individual Care" erinnern, das ich schon oft erklärt hatte.

Die Kirche hat von niemanden dezidiert gesagt ( und wird das auch nie tun ), daß jemand in der Hölle sei.

Das bedeutet also, Franz, das die katholische Kirche nicht lehrt das Rettung nur durch dern Glauben an Jesus möglich ist?

Natürlich hat die kath. Kirche nie behauptet zu wissen, wer in der Hölle wäre, woher soll sie das wohl auch wissen, schließlich ist Gott der Richter.
Das hat aber nichts damit zu tun, das es nicht möglich ist gleichzeitig Buddhist sein und Christ zu sein.
Entweder ich glaube daran, dass Jesus Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, oder nicht.
Wenn die katholische Kirche plötzlich alternative Heilswege zulassen würde, dann wäre sie auf dem Holzweg.

Hi HeinzB!
Hi Waldfee!

Wenn die RKK diese genannte Lehr-Meinung vertritt, dann basiert das auf den schon öfters genannten Prinzipien von Relativität nach Jesus und den Synoptikern, von Gradualität, Epikie , selige Zeitverzögerung ( Bernhard von Clairvaux) und „individual Care“ (Papst Franziskus).

Noch ein Hinweis: 1 Joh 2,3.

Wahre Gotteserkenntnis

1 Joh 2,3 Wenn wir seine Gebote halten, erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben.