Licht - Finsternis

Und wie ist das mit dem Schatten?

Das sind die Scheinheiligen, die meinten, sie wären selber das Licht.
In Wirklichkeit aber werfen sie nur ihren Schatten.

Franz schrieb:Und wie ist das mit dem Schatten?

Das sind die Scheinheiligen, die meinten, sie wären selber das Licht.
In Wirklichkeit aber werfen sie nur ihren Schatten.

Cooler Satz, Franz!
Aber ich verstehe den Zusammenhang grad nicht. Kannst du das noch mehr erklären, bitte?

LG Waldfee

Waldfee schrieb:

Franz schrieb:Und wie ist das mit dem Schatten?

Das sind die Scheinheiligen, die meinten, sie wären selber das Licht.
In Wirklichkeit aber werfen sie nur ihren Schatten.

Cooler Satz, Franz!
Aber ich verstehe den Zusammenhang grad nicht. Kannst du das noch mehr erklären, bitte?

LG Waldfee

Liebe Waldfee

Jesus sagt in Lk 12,49: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!

Joh 8,12 Als Jesus ein andermal zu ihnen redete, sagte er: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Antonius von Padua erklärt es präziser als ich oben aus dem Stegreif geschrieben hatte:

Feuer – Mysterium lunae ( Heilige geben das Licht der Sonne/Gottes weiter)

Ein Heiliger ist nicht aus sich selbst, durch sich selbst oder für sich selbst,
sondern eine Hilfestellung für alle Bekenner und Gläubige:

Er ist wie das "Mysterium lunae": Er gibt das Licht der Sonne/Gottes weiter:

Ein Heiliger
Ist jemand, durch den das Licht Gottes hindurchscheint.
Er läßt das Licht von oben durch,
in allen Farben.

Ein Scheinheiliger
meint, er gäbe selber den Schein
Eine dumme Eitelkeit.

Ein Heiligmäßiger
ist mäßig heilig.
Er ist nicht überall durchsichtig.
So wirft er seine Schatten.

Ein Unheiliger
Verfinstert ganz.
Er verdeckt das Licht Gottes.
An der Sonne liegt es nicht.

nach Antonius von Padua

Waldfee schrieb:Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. ....  Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
Das ist ganz interessant, es steht nicht unbedingt da, dass Gott das Licht schuf, es könnte ja auch heißen, dass er dem Licht befahl zu erscheinen.
Es steht auch nicht da, dass er die Dunkelheit schuf, sondern sie war einfach da .
Ich denke, Gott hat die Dunkelheit nicht geschaffen, sondern Dunkelheit ist ein "Nicht-Sein".

Nur so schriftlich vor mich hingedacht ...

LG Waldfee

Liebe Waldfee,
G-tt schuf und schafft durch das Wort. "Am Anfang schuf G-tt Himmel und Erde", das ist die Überschrift. Und dann wir der schöpferische Prozess beschrieben. Und er beginnt mit dem Licht. Und weiter heißt es:
4. Und G-tt sah das Licht, dass es gut war, und G-tt schied zwischen dem Licht und der Finsternis.
5. Und G-tt nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte Er Nacht. Und es ward Abend und ward Morgen: Ein Tag.  

G-tt schuf beides zusammen, Licht und Finsternis zusammen und unsere Weisen sagen, Licht ist die künftige Welt und Finsternis ist diese Welt. Hier in dieser Welt sehen wir nicht alles, haben keinen Durchblick, in der künftigen schon. Und so formuliert es auch Paulus:
1.Korinther 13,
12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich's stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.

LG
KiKi

Ein schöner Gedanke aus Genesis, wie Kiki schrieb:

Finsternis ist diese Welt
Licht ist die künftige Welt.

-  

•Licht ist die künftige Welt (Aristoteles, wie im Thread „Lichtmensch“ beschrieben)

•Es gibt  auch das Licht in dieser Welt:

Durch die Tora und die Propheten
Durch Jesus und das Neue Testament.

•Die Finsternis in dieser Welt: wie oben beschrieben (Augustinus, Antonius von Padua) und die schwarzen Löcher durch die Kernspaltung der Liebe in unseren Herzen (Benedikt XVI.)

•Die Finsternis in der künftigen Welt: Die Hölle

Waldfee schrieb:Ich denke, Gott hat die Dunkelheit nicht geschaffen, sondern Dunkelheit ist ein "Nicht-Sein".

Das finde ich einen interessanten Gedanken.

Da Finsternis im religiösen Zusammenhang ja oft als das Böse angesehen wird: Siehst du es in diesem Zusammenhang auch so?

Ich überleg mir grad mit deinem Gedanken: In der Finsternis erkennen wir nichts, im Licht erst erkennen wir etwas. Im Nicht-Seienden, in der Finsternis, erkennen wir die Wahrheit nicht. Im Licht des wirklich Seienden, erkennen wir die Wahrheit.

Kiki schrieb:in Jesaja 45,6 - 7 liest du folgendes:

6 auf dass man wisse vom Aufgang der Sonne und von ihrem Niedergang her, dass außer mir gar keiner ist. Ich bin der Ewige, und sonst ist keiner! 7 der ich das Licht bilde und die Finsternis schaffe, den Frieden mache und das Böse schaffe; ich, der Ewige, bin es, der dieses alles wirkt.

Danke, Kiki. Da ist man sich also nicht wirklich einig über diese Frage, wer die Finsternis und das Böse gemacht habe.

Kiki schrieb:Wie ist Licht und Finsternis definiert?

Finsternis ist diese Welt - Licht ist die künftige Welt-

Das versteh ich nicht so ganz: Die künftige Welt ist noch nicht. Das hiesse, dass es jetzt nur Finsternis gäbe. Dies kann ich jedoch so nicht erkennen. Sagt nicht selbst Jesus zu seinen Gläubigen: Ihr seid das Licht der Welt?

Wenn es in dieser Welt Licht gibt, so gibt es dieses also nicht erst in der zukünftigen Welt.

Hallo Mimi!

Die künftige Welt existiert bereits jetzt.
Wurde in Genesis zugleich (Zeitfreiheit!) mit der irdischen Welt geschaffen.
So können wir zB. sagen: es gibt bereits jetzt das irdische und das himmlische Jerusalem.
-
Die Jesajastelle wird unterschiedlich interpretiert:
Im Jüdischen (Ausnahmen, wie Frau Lapide und ihre Glaubensgeschwister) und nach Martin Luther schafft Gott das Gute und das Unheil.
RKK sieht es wie Augustinus: Gott ist das höchste Gut, Wahrheit, Schönheit, Perfektion und Liebe. Nichts Böses ist in Ihm und geht auch nicht von Ihm aus.
Das Böse in der Welt geht von der satanischen Dreifaltigkeit (Satan, die beiden Tiere aus Offb 12 und 13) und vom Bösen Trieb im Menschen aus.
Gott lässt das Böse entsprechend Seiner obersten Maxime (Meinungs-/Willensfreiheit des Menschen) zu, um möglichst viele zu retten (1Tim2,4).
Gott sagt „halt„, wann es genug ist.
Daher hat Gott die Kontrollgewalt (Thomas Morus).
Daher sagte Jesus zu Pilatus: „Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre“.

Interessant zu dem Thema:

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Mimi1 schrieb:

Waldfee schrieb:Ich denke, Gott hat die Dunkelheit nicht geschaffen, sondern Dunkelheit ist ein "Nicht-Sein".

Das finde ich einen interessanten Gedanken.

Da Finsternis im religiösen Zusammenhang ja oft als das Böse angesehen wird: Siehst du es in diesem Zusammenhang auch so?

Nein, eigentlich nicht.
Das wäre Dualismus, hieße, es gäbe die Existenz zweier Grundprinzipien des Seins. Ich glaube aber, dass Gott absolut ist und keinem Dualismus unterliegt.

Mimi1 schrieb:
Ich überleg mir grad mit deinem Gedanken: In der Finsternis erkennen wir nichts, im Licht erst erkennen wir etwas. Im Nicht-Seienden, in der Finsternis, erkennen wir die Wahrheit nicht. Im Licht des wirklich Seienden, erkennen wir die Wahrheit.

Klingt gut, auch wenn ich nicht weiß, was das "wirklich" Seiende sein soll. Ohne Licht würde es vielleicht kein Bewusstsein und Erkenntnis geben.

LG Waldfee

Das himmlische Jerusalem

Gal 4,26 Das himmlische Jerusalem aber ist frei, und dieses Jerusalem ist unsere Mutter.

Das himmlische Jerusalem ist im Licht

Franz schrieb:Das himmlische Jerusalem

Ein Beispiel:

Gal 4,26 Das himmlische Jerusalem aber ist frei, und dieses Jerusalem ist unsere Mutter.

Das himmlische Jerusalem ist im Licht