Christsein Heute
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Reue, wie seht ihr dieses Thema

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Beitrag von Mimi1 Sa 11 Feb - 11:06

Im Trinität-Thread schreibt Franz:

Franz schrieb:Jesu‘ Parusie wird sein:

In Herrlichkeit: für die Gerechten und die sehr reuigen Sünder
Zum Gericht: für die wenig reuigen Sünder

Dies führt mich zu der Frage, was eigentlich genau mit "Reue" hier gemeint ist.

Wann bin ich ein "sehr reuiger Sünder"?
Ist Reue einfach der Wunsch nach Umkehr, der Wunsch, etwas nicht mehr zu tun? Ist Reue der tief empfundene Gedanke: "Hätte ich doch das nicht getan!"?

Ist Reue, Schuldgefühle haben?

Ist Reue all dies zusammen?

Wie lange muss einem etwas reuen, damit man etwas genug bereut?

Als unsere Kinder klein waren, hatte ich sehr oft Schuldgefühle, weil ich abends dachte, dies oder jenes wieder falsch gemacht zu haben mit ihnen und ihnen eine schlechte Mutter zu sein. Ich habe dann irgendwann gemerkt, dass meine Schuldgefühle meinen Kindern gegenüber der Liebe zu ihnen im Wege stand. Fühlte ich mich ihnen gegenüber schuldig, wurden sie dadurch für mich zu Anklägern, welche mir vor Augen führten: "Du bist so schlecht, du bist so eine schlechte Mutter." Das macht das Lieben nur schwieriger.

Als ich erkannte, dass Schuldgefühle hier weder mir halfen, noch meinen Kindern, konnte ich diese eher loslassen und ich hörte immer wieder dann in mir die Worte: Sie brauchen deine Liebe, nicht deine Schuldgefühle.

Dies nun hat sich in meinem Leben auch in andere Bereiche für mich als wichtig gezeigt.

Reue bedeutet für mich nicht mehr, mich in Schuldgefühlen zu wälzen, sondern zur Liebe zurückzufinden, wo ich sie verloren habe.

Was ist Reue für euch?
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Beitrag von Gast Sa 11 Feb - 12:24

Liebe Mimi,

das ist eine interessante Frage.

So viele Begriffe tauchen bei mir auf und treffen für mich aufeinander; Reue, Buße tun, Sünde, um Vergebung bitten und auch selbst vergeben.

Was genau bedeutet Reue. "Ich bereue etwas."? "Es tut mir leid."? "Bitte entschuldige."? "Bitte vergib mir."? "Ich bitte dich um Vergebung."? Es droht mich innerlich zu zerfleischen. Ich kämpfe gegen Gefühle von Schuld, Fehler gemacht zu haben. Eine verkehrte Entscheidung getroffen zu haben. Die Erkenntnis, etwas "Schlimmes" nicht rückgängig machen zu können. Alles, Sätze, die bei mir auftauchen, wenn ich in das Wort Reue eintauche.

Manchmal neigen wir wohl dazu, Worte so in den Raum zu werfen, also in unsere Sätze einzubauen, ohne näher darüber nachzudenken. Einfach, weil uns diese Worte in dem Augenblick in den Sinn kamen und paßend wirkten.
Übrigens, damit meine ich jetzt nicht Dich hier.

Deine Frage und Dein Text bringen mich zu diesen Gedanken. Ja, was konkret ist Reue?
Ich persönlich habe schon häufiger die Erfahrung gemacht, daß, jedes Mal, wenn ich ein Wort nahm, um es ganz genau zu durchleuchten und von allen Seiten zu betrachten ... wenn ich ihm nachspürte und mich hineingleiten ließ, daß das Wort immer weniger konkreter wurde. Ich weiß nicht, ob das jemand hier nachvollziehen kann. Ich tat es beispielsweise auch schon mal mit solchen banalen Begriffen wie "Banane" oder "undurchsichtig"...

Sicher ist Wikipedia nicht das Nonplusultra, doch ich zitiere hier mal das, was am Anfang über Reue dort steht:

Wikipedia über Reue schrieb:Der Begriff Reue bezeichnet das Gefühl – in besonderen Fällen ein Affekt – der Unzufriedenheit, der Abscheu, des Schmerzes und Bedauerns über das eigene fehlerhafte Tun und Lassen, verbunden mit dem Bewusstsein (oder der Empfindung) von dessen Unwert und Unrecht sowie mit dem Willensvorsatz zur eventuellen Genugtuung und Besserung.[1]

Reue unterscheidet sich von Bedauern darin, dass Menschen Dinge bedauern, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen. Reue ist verbunden mit einem Verantwortungsgefühl für die Situation.[2]

Wenn ich jetzt in das Wort Reue reingehe, dann löst es ganz großen Schmerz aus und einen tiefen Wunsch, das, was ich bereue, ungeschehen machen zu wollen. Ich bin mir bewußt, daß es etwas sein muß, was ich tat und was einfach hätte anders machen können. Es lag in meinem Ermessen, in meiner Entscheidung und ich hätte die Wahl gehabt, es anders zu tun.

Ob Bedauern tatsächlich etwas anderes ist, als Reue, kann ich für mich nicht betätigen. Ich würde fast sagen, Reue ist noch mehr, als Bedauern ... doch das sind jetzt nur anfängliche Eindrücke. Ich müßte jetzt mal mit dem Hund gehen und in den Dialog mit dem Heiligen Geist treten, dann kämen vermutlich noch weitere Gedanken und Eindrücke hinzu. Doch dafür habe ich heute keine Zeit. Heute steht Gemeindearbeit an. Nicht die Gemeinde von Christen, sondern die Gemeinde des Dorfes...

Und ob meine ersten Gedanken und Eindrücke wirklich von Bestand sind, weiß ich nicht.

Reue erscheint mir, wie ein schwerwiegendes Wort. Doch vielleicht auch, wenn es echte Reue ist, als etwas, was befreiend wirken kann. Wie eine Erlösung.

Und zu Deinen Sätzen, wegen "schlechte Mutter zu sein", da fiel mir sofort der Feind ein, der jede Gelegenheit nutzt, um uns genau solche Sätze einzureden...

Für Dich einen herrlichen und segenreichen Tag. Hier ist es heute ungemütlich windig und kühl.

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Beitrag von Waldfee Sa 11 Feb - 13:25

Ich finde, es gibt kein ein bisschen Reue oder ganz viel Reue, es gibt ja auch nicht ein bisschen Buße. Entweder ich bereue etwas oder nicht. Es kann doch nicht sein, dass es einen Wettbewerb gibt, wer bereut jetzt am besten, oder so.
Ich bereue meine Schuld, das tue ich tatsächlich und ich muss manchmal aufpassen, dass ich mich da nicht hineinsteigere. Ich sage mir dann immer, Jesus hat meine Schuld auf sich geladen und ich bin frei davon und es macht keinen Sinn sich immer wieder darin zu wälzen.
Ich weiß nicht, ob das verständlich ist - ist gerade sehr aus dem Bauch heraus geschrieben.

_________________
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Beitrag von HeinzB Sa 11 Feb - 14:43

Ein Thema das mich gerade sehr beschäftigt.
Immer wieder ertappe ich mich selbst dabei, eine tiefe, mich belastende Reue zu fühlen,
dass ich während der letzten Lebensjahre meiner Mutter, insbesondere in den letzten Tagen,
nicht genügend bei ihr gewesen bin.
Ich bereue die Zeit die ich mir für mich allein genommen habe.
Dem geht folgendes voraus.
Am Samstag vor ihrem Tod besuchten wir sie im Krankenhaus.
Zu diesem Zeitraum fuhr ich Sonntags Benjamin immer noch in die Stadt von wo aus er mit dem Bus zum Kolpingwerk fuhr.
Nun erfuhren wir, dass meine Mutter am Montag entlassen werden sollte.
Als wir uns vom Besuch verabschiedeten, fragt sie noch, ob wir am Sonntag wider kommen,
und ich sagte dass ich das noch nicht zusagen könnte.
Sie guckte da sehr traurig.
Am Sonntag fuhr ich nicht zum KH.
Am Montag dann holten wir sie ab.
Wie immer kochte ich das Essen, wir saßen am Nachmittag zusammen, und eigentlich guckten wir Abend immer zusammen Großstadtrevier.
Aber an diesem Abend vergass ich die Zeit in einem Chat.
Erst als sie mich anrief ob ich ihr helfe ins Bett zu kommen wurde mir bewusst wie die Zeit vergangen war.
Am anderen Morgen ist sie gestorben
Und ich zerreisse mich mit Vorwürfen, so egoistisch gewesen zu sein.
Ich hab das im Gebet vor Gott gebracht, aber es kommt wieder und wieder und lässt mich nicht los.
Ich hab versagt, als Sohn und als Christ.
Das macht mich fertig.
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Beitrag von Spaceship Sa 11 Feb - 15:00

Hallo Mimi hast du im Laufe deiner Ehejahre schon einmal erlebt, das du Worte zu deinem Mann bzw Kind gesagt hast, die dir hinterher leid taten.

Das hat dich dann gereut.
Und hinterher tut es gut wenn du um Verzeihung bittest.
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Beitrag von feli Sa 11 Feb - 16:17

Hi Heinz,dein Bericht hat mich sehr berührt, und ich kann es sehr gut verstehen.
Wir sind nun mal Menschen mit Sünden, Fehlern,Schwächen...sonst hätte Jesus nicht für uns sterben müssen.

Ich habe auch solche Pakete ,die mich immer wieder belasten...also muss ich sie auch immer und immer wieder vors Kreuz bringen ...und das mache ich dann so lange ,bis ich das Schmerzpaket abgeben kann.

Leider ist es bei mir bei manchen Sachen so,dass es immer nur eine Weile anhält,und ich dann dieselbe Prozedur mache. Rolling Eyes

Ich habe mich oft gefragt,warum einige Belastungen dann sofort weg sind und andere manchmal wiederkommen.
(oft auch zu einer Zeit wo ich es üüüüüberhaupt nicht brauchen kann)



Vielleicht möchte Jesus ,dass ich mein Vertrauen immer neu auf IHN richte???

Also Heinz...versuche abzugeben,und gib nicht auf damit!!!!
Ich werde mit dafür beten!!!

*****
Herr Jesus Christuns,du kennst die Not von unserem Heinz, und du weißt,wie lange er sich damit schon quält.
DU bist alleine der Heiland.Bitte hilf ihm,dass er sein Paket bei DIR liegen lassen kann,mache DU ihn frei und erleichtere sein Herz.
Danke ,dass du Gebet erhörst!!
Amen
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Beitrag von Gast Sa 11 Feb - 19:25

feli schrieb:Hi Heinz,dein Bericht hat mich sehr berührt, und ich kann es sehr gut verstehen.
Wir sind nun mal Menschen mit Sünden, Fehlern,Schwächen...sonst hätte Jesus nicht für uns sterben müssen.

Ich habe auch solche Pakete ,die mich immer wieder belasten...also muss ich sie auch immer und immer wieder vors Kreuz bringen ...und das mache ich dann so lange ,bis ich das Schmerzpaket abgeben kann.

Leider ist es bei mir bei manchen Sachen so,dass es immer nur eine Weile anhält,und ich dann dieselbe Prozedur mache. Rolling Eyes

Ich habe mich oft gefragt,warum einige Belastungen dann sofort weg sind und andere manchmal wiederkommen.
(oft auch zu einer Zeit wo ich es üüüüüberhaupt nicht brauchen kann)



Vielleicht möchte Jesus ,dass ich mein Vertrauen immer neu auf IHN richte???

Also Heinz...versuche abzugeben,und gib nicht auf damit!!!!
Ich werde mit dafür beten!!!

*****
Herr Jesus Christuns,du kennst die Not von unserem Heinz, und du weißt,wie lange er sich damit schon quält.
DU bist alleine der Heiland.Bitte hilf ihm,dass er sein Paket bei DIR liegen lassen kann,mache DU ihn frei und erleichtere sein Herz.
Danke ,dass du Gebet erhörst!!
Amen

.... AMEN !!!

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Beitrag von Franz So 12 Feb - 9:04

Reue und Sakrament der Versöhnung (Beichte) bilden eine optimale Einheit.
Allerdings gelten wieder das Prinzip der Gradualität, Unüberwindbarkeits-/Unverständnis-/Unvermögensprinzip nach den Synoptikern und nach Jesus.
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Beitrag von HeinzB So 12 Feb - 11:33

Na toll Franz, das hilft mir und anderen, wie auch feli, NICHT IM GERINGSTEN !!!
Reue kann einen Menschen von innen verzehren.
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Beitrag von Gast So 12 Feb - 12:00

HeinzB schrieb:Ich hab versagt, als Sohn und als Christ.
Das macht mich fertig.

Lieber Heinz,

ich könnte an dieser Stelle nun auch noch all die Worte von Feli hineinkopieren, denn sie hat es so schön für Dich formuliert und dargestellt. Ja, ich bete auch gern für Dich - und für all jene, die ähnlich empfinden und ähnliche Erfahrungen mit Dir teilen.

Wir sind doch so menschlich und Deine Wahrnehmungen und Gefühle, die ehren Dich! Es zeigt doch, wie groß Deine Nächstenliebe ist. Und daß Du diese Geschichte mit uns teilst, gehört auch dazu. Nicht jeder zeigt sich so offen und präsentiert angebliche Schwächen.

Für mich ist es eine Stärke. Du hast Dich offenbart. Du hast Dich hingestellt und gesagt, was Dir zu schaffen macht. Ist es nicht das, was wir auch tun dürfen, um es wirklich loslassen zu können? Etwas benennen? Anderen Menschen gegenüber?

Und, zu dem Zitat von Dir, was mir ganz spontan kam: Das ist es, was der Feind Dir immer und immer wieder versucht einzureden. Gott würde das nie tun! Der liebt Dich! Der vergibt Dir all Deine Sünden! Und er mag es auch, wenn Du zu ihm kommst, und ihm alle Sorgen übergibst.

Gern bete ich auch für Dich:

Vater im Himmel, Du hast die Worte von Heinz gelesen. Du kennst seinen Schmerz. Du siehst in sein Herz. Es zerreißt ihn, wenn er an diese versäumten Augenblicke zurückdenkt. Er plagt sich immer wieder mit Vorwürfen ab die doch vom Feind kommen. Nimm Du ihm diese Last ab, wenn er sie Dir wieder ans Kreuz legt. Zeit ihm, was er tun darf, um sich von diesen Gedanken zu befreien. Er möchte doch auch, daß Du Dich durch ihn verherrlichst. Er liebt Dich, davon bin ich überzeugt.
Und an die unsichtbare Welt: Heinz ist ein Kind Gottes. Er ist wiedergeborener Christ. Heinz ist reingewaschen mit dem Blut Jesus. Jesus Christus ist sein Hirte und Seiner Stimme folgt er. Also, satan, schweig still! Du hast kein Anrecht auf Heinz! Du befindest dich unter seinen Fußsohlen! Du bist schon lange durch unseren Heiland, Jesus Christus, besiegt.
Heinz ist frei durch das Blut des Lammes. Im mächtigen Namen von Jesus Christus. AMEN.

Für Dich liebe Herzensgrüße und Gottes mächtigen Segen. Olivia

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