Selbstmord ?

HeinzB schrieb:Selbstmord ist Mord, egal aus welcher Motivation heraus.

Am 30. März 1981 wurde vor dem Hilton in Washington D.C. Ronald Reagon angeschossen. Der Secret-Service-Agent Timothy McCarthy warf sich in die Schusslinie, um den Präsidenten zu retten, und überlebte selbst auch.
Nehmen wir mal an, das wäre jetzt kein Attentat gewesen, sondern etwa ein Unfall mit Feuerwerkskörpern. Inwiefern wäre es da Mord, wenn McCarthy als "Selbstmörder" gestorben wäre, um das Leben des Präsidenten zu retten?

Hallo Denktroll,
der Leibwächter hatte nicht die Absicht, jemanden zu töten,sondern wollte Leben retten. Seine Motivation ist eine völlig andere. Das Gebot lautet, du sollst nicht töten, und nicht, pass auf, dass dir nichts passiert. Viele Menschen setzen in ihrem Beruf immer wieder ihr Leben aufs Spiel, Soldaten, Feuerwehrleute, Taucher, die Kinder aus Höhlen retten, das sind keine potenziellen Selbstmörder.

Sünde oder Krankheit? Mein Vater war, so lange ich mich erinnern kann, suizidgefährdet. Meine katholische Mutter war deshalb mal beim Pfarrer, weil es ihr auf der Seele brannte, dass mein Vater, wenn er mit einem seiner Versuche Erfolg gehabt hätte, nicht kirchlich bestattet hätte werden können.
Der Pfarrer hat sie beruhigt und gesagt, das machen wir dann, er ist ja krank und weiß dann nicht was er tut.
Als ich 19 Jahre alt war, hat sich mein Vater erhängt, mein kleiner Bruder hat ihn auf dem Dachboden gefunden.
Inzwischen war ein neuer Pfarrer da, der sich strikt geweigert hat ihn zu beerdigen, weil er eben ein Selbstmörder war.
Er war eben anderer Ansicht als sein Vorgänger.

Meine Mutter hat sich daraufhin von der Kirche völlig abgewandt, mein Bruder, der war damals 17, musste davon überzeugt werden, dass er nicht dazu verdammt ist, sich nach Großvater und Vater jetzt auch das Leben zu nehmen, ich habe für ein paar Jahre den Kontakt zu meiner Mutter praktisch abgebrochen, weil ich sie für schuldig hielt (warum, erzähle ich hier nicht)

Der Selbstmörder muss sich Gott stellen, ob er verurteilt wird, oder nicht, entscheidet Gott.
Aber ein Selbstmord hat  Wirkungen auf anderen Menschen. Ich bemitleide Selbstmördern nicht, sondern ihre Eltern, Großeltern, Kinder, Freunde. Was tust du ihnen an?
Er gibt Selbstmörder, die sich umbringen, weil sie andere damit strafen wollen. Gott wird sie richten.
Die Verzweifelten, die sich umbringen wollen, brauchen unsere Hilfe, wir sollten beten, dass uns von Gott gezeigt wird, wie wir helfen können.

Übrigens - mein Vater hat seine Tabletten heimlich abgesetzt, damit er in der Lage war sich umzubringen, er musste dazu bei klarem Verstand sein. 


Waldfee

HeinzB schrieb:Und doch muss ich mir die Frage stellen, ob Gott in jedem Fall, so auf deine Frage zurückkommend, die Sünde sieht oder die Verzweiflung die dazu geführt hat?
Das ich aber glaube was Gott sagt, denke ich das seine Liebe und Vergebung grösser ist.

Mal aussen vor gelassen, dass ich die Sache mit der Sünde nicht so sehe wie ihr, finde ich den Gedanken, den ich von dir, HeinzB, hier lese, grad sehr schön: Dass Gottes Liebe und Vergebung grösser ist, als die Sünde des Menschen.

Ja, ich freue mich auch darüber, dass sich hier viele vorstellen können, dass Gottes Barmherzigkeit grösser ist.
Die erste Antwort auf meine Frage, ob so eine Sünde (Selbstmord) vergeben werden kann, klang eher negativ ....

HeinzB schrieb:.........
Und doch muss ich mir die Frage stellen, ob Gott in jedem Fall, so auf deine Frage zurückkommend, die Sünde sieht oder die Verzweiflung die dazu geführt hat?
Das ich aber glaube was Gott sagt, denke ich das seine Liebe und Vergebung grösser ist.

nun ja, lieber Heinz, hier geht es aber vornehmlich darum den Menschen klar zu machen, die mit solchen Gedanken "spielen". :"Hey Leute, he Du, dich liebt Jesus Christus, dich lieben viele andere Menschen, nur du siehst dies gerade nicht, weil du nur dein eigenes Leid momentan siehst, oder das Leid anderer als Maßstab heranziehst, am Leben zweifeln zu müssen; Schau auf die Blumen, schau auf die Bäume, schau auf die Natur, schau auf die Menschen, die dich anlächeln, die dir zuwinken, die dir Gott zur Seite stellt, gerade dann, wenn du mit jenen Gedanken spielst. Du wirst gebraucht, du bist wirklich wertvoll! Das ist keine Phrase, ich weiß es einfach... geh, und schau dir die Natur an und achte auf das, was dir Gott durch sie sagen möchte!. Zur Natur gehören auch wir Menschen, wir Christen, auch ich, auch Heinz .... und Waldfee, und Pete, und Mimi, und Padma, und auch unser guter Franz und und und..."

Das steht außer Frage. wir sind verpflichtet jeden Menschen abzuhalten Selbstmord zu begehen, soweit es in unserer Macht steht. Und wenn es bedeuten würde Notarzt und Polizei zu alarmieren.

Sorry, Heinz, aber das muss ich korrigieren:
Jeden Menschen, bei dem die Wahrscheinlichkeit eines weiteren würdigen Lebens besteht.

Ich würde niemals einen körperlich Schwerkranken - etwa Krebspatient mit starken Schmerzen - davon abhalten.

wenn du meinst, es geht nicht mehr, die Welt um mich herum ist dermaßen schlecht, dass man sich nicht mehr darin wohl fühlen kann; andere Menschen bringen sich um; Ich sehe im Fernsehen, wieviele Flüchtlinge ertrinken; dann gibt es die Politiker, die ein Land zugrunde richten, und die Menschen merken es nicht; die Sonne ist heiß, die Felder verdorren, die Ernten gehen kaputt, Überall brennen die Wälder.....
was tue ich dann, Angesicht dieser geballten Ladung negativer herunter ziehender Elemente? Oh ja, hin und wieder schmerzt mich meine Wirbelsäule, mein Blutdruck spielt verrückt, ich denke, es geht vielleicht zu Ende... was tue ich dann?

Nun, ich suche mir bewusst etwas positives. Ich gehe, wenn meine Frau nicht gerade da ist, hinaus und schaue mir Bäume und Blumen an. Beobachte die hoppelnden Hasen, die über das abgemähte Feld huschen, und mich beäugen. Sehe den Mäusebussard, der aufgeschreckt durch meine Gegenwart die kleinen Häschen in Ruhe lässt; Nehme die stolzen wunderschönen Pferde wahr, die es hier in Münster gibt. Gehe an der stattlichen, starken und tollen "Liebeseiche" unseres Ortes vorbei, beobachte den Himmel, die Wolken... und denke an Gott. Ich danke ihn für das Geschenk, dies alles wahrnehmen zu dürfen, dies sehen zu dürfen, was er mir da in einem solchen negativen Augenblick darbringt.  Ich sehe Brombeeren, will sie pflücken, kommt ein großer  Labrador daher und nimmt ebenfalls von den Brombeeren und zieht seine Lefzen zu einem komischen "Grinsen"... ich muss lachen. Ich freue mich. Ich nehme mein Handy zur Hand und tippe meiner Frau auf der Arbeit irgend etwas schönes. Oder ich frage andere bei WhatsApp, wie´s ihnen geht.

Der liebe Gott hat mich gern, er hat dich gerne, er hat für jeden von uns stets etwas parat, damit wir getröstet werden, damit wir uns freuen können, damit wir abgelenkt werden.... wir müssen es nur sehen wollen, und den Blick danach richten. Offen sein, für das, was er mir zeigen und sagen möchte.

das tue ich!

lieben Gruß
Euer Adam

Denktroll, für Gott gibt es kein unmöglich.

Adam, da sind wir uns ja sehr ähnlich.

HeinzB schrieb:....
Adam, da sind wir uns ja sehr ähnlich.

Ich denke, das sind sich alle in Christus ruhenden und sich wirklich geborgen fühlenden Menschen ähnlich.
Es gibt aber Momente, wo wir das Gefühl haben, geradezu von diesem Negativen um uns herum erschlagen zu werden.
Gerade hier sollte uns dann aber bewusst werden, wer das ganze inszeniert und vor allem initiiert.
Denn wir sind ja nicht wirklich alleine in einer solch schweren Zeit; Es ist jedoch wesentlich einfacher die Fülle des Negativen zu sehen, zumal wir mittlerweile durch die Medien permanent damit konfrontiert werden und uns auch irgendwie daran gewöhnt haben... und ja, alle Welt um uns herum hat dieses Thema auf den Lippen.
Gerade eben bin ich trotz der wirklich sengenden Hitze eine kleine Runde gelaufen, und ich war innerlich irgendwie fröhlich, dies sehen auch die Menschen, denen ich begegne, und denen es genauso heiß ist, wie mir. Doch in dem Moment, wo man sich gegenseitig offen und auch fröhlich ansieht, sieht auch für den anderen die Welt wieder schöner aus. Kann auch sie oder er für einen kurzen Moment ein wenig "tanken" von jener Fröhlichkeit die aus mir heraus kommt, und von der ich spüre, dass sie mir Jesus in diesem Augenblick schenkt....