Franz‘ Kapelle
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Re: Franz‘ Kapelle
Das Recht ,seine Freiheit auszuüben ,ist eine von der Menschenwürde untrennbare Forderung ,besonders in religiösen und sittlichen Belangen. Mit der Ausübung der Freiheit ist aber nicht das Recht gegeben ,alles zu sagen oder alles zu tun.
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Re: Franz‘ Kapelle
Religiöse Weiterentwicklung
Das Babylonische Exil stellt in religiöser Hinsicht eine Phase der Weiterentwicklung und Reformation dar. Neu ist z.B. der ins Säkulare weisende Gedanke, dass Palast und Tempel, Politik und Religion nicht mehr eine strikte Einheit bilden sollen. Bemerkenswert ist auch, dass Ezechiel als Beispiel für Rechtschaffende allein auf Ijob, Jona und Daniel verweist.
Da der Tempelkult des Jerusalemer Tempels im Exil nicht mehr auszuüben ist, wird nunmehr gesagt, dass Gott seinem Volk in allen Ländern dient (34:11-16) und es heim führen wird:
Denn so spricht Gott der Herr: Siehe, ich, ich selbst will nach meinen Schafen fragen, will nach ihnen sehen. (...) sie erretten von allen Orten, wohin sie zerstreut worden sind (...) ich werde sie in ihre Heimat führen
Das Babylonische Exil stellt in religiöser Hinsicht eine Phase der Weiterentwicklung und Reformation dar. Neu ist z.B. der ins Säkulare weisende Gedanke, dass Palast und Tempel, Politik und Religion nicht mehr eine strikte Einheit bilden sollen. Bemerkenswert ist auch, dass Ezechiel als Beispiel für Rechtschaffende allein auf Ijob, Jona und Daniel verweist.
Da der Tempelkult des Jerusalemer Tempels im Exil nicht mehr auszuüben ist, wird nunmehr gesagt, dass Gott seinem Volk in allen Ländern dient (34:11-16) und es heim führen wird:
Denn so spricht Gott der Herr: Siehe, ich, ich selbst will nach meinen Schafen fragen, will nach ihnen sehen. (...) sie erretten von allen Orten, wohin sie zerstreut worden sind (...) ich werde sie in ihre Heimat führen
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Re: Franz‘ Kapelle
Sippenhaftung wird endgültig abgeschafft (Ez18:20):
Ein Sohn soll nicht die Schuld des Vaters, noch ein Vater die Schuld des Sohnes mittragen. Nur dem Gerechtem kommt seine Gerechtigkeit zugute, und nur über den Gottlosen kommt seine Gottlosigkeit.
Die Heilsverkündung bekommt ein humanistisches Ziel (18:23):
Ein Sohn soll nicht die Schuld des Vaters, noch ein Vater die Schuld des Sohnes mittragen. Nur dem Gerechtem kommt seine Gerechtigkeit zugute, und nur über den Gottlosen kommt seine Gottlosigkeit.
Die Heilsverkündung bekommt ein humanistisches Ziel (18:23):
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Re: Franz‘ Kapelle
Habe ich etwa Wohlgefallen am Tode des Gottlosen, spricht Gott der Herr, und nicht vielmehr daran, dass er sich von seinem Wandel bekehre und am Leben bleibe?
Aus diesem Grunde werden bestimmte Satzungen als Fehler kritisiert (Ez20:25-26):
So habe denn auch ich ihnen Satzungen gegeben, die nicht gut waren, und Gebote, durch die sie nicht am Leben bleiben konnten. Ich ließ sie unrein werden durch ihre Opfergaben, indem ich alle Erstgeburt durchs Feuer gehen ließen; ich wollte sie mit Grausen erfüllen, auf dass sie erkennten, dass ich der Herr bin.
Engen Vorstellungen kultischer Abstammungsreinheit der Israeliten hält Ezechiel entgegen (Ez16:3):
So spricht Gott zu Jerusalem: Nach Herkunft und Geburt stammst du aus dem Lande der Kaaniter, dein Vater war ein Amoriter, deine Mutter eine Hethiterin.
Aus diesem Grunde werden bestimmte Satzungen als Fehler kritisiert (Ez20:25-26):
So habe denn auch ich ihnen Satzungen gegeben, die nicht gut waren, und Gebote, durch die sie nicht am Leben bleiben konnten. Ich ließ sie unrein werden durch ihre Opfergaben, indem ich alle Erstgeburt durchs Feuer gehen ließen; ich wollte sie mit Grausen erfüllen, auf dass sie erkennten, dass ich der Herr bin.
Engen Vorstellungen kultischer Abstammungsreinheit der Israeliten hält Ezechiel entgegen (Ez16:3):
So spricht Gott zu Jerusalem: Nach Herkunft und Geburt stammst du aus dem Lande der Kaaniter, dein Vater war ein Amoriter, deine Mutter eine Hethiterin.
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Re: Franz‘ Kapelle
Ez warnt vor Arroganz und Selbstzufriedenheit (Ez16:15-62):
Du aber verließest dich auf deine Schönheit (...) Und du nahmst deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hattest, und schlachtest sie ihnen zum Fraße. (...) Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Pracht und Überfluss und sorglose Ruhe wurden ihr und ihren Töchtern zuteil, aber sie taten dem Elenden und Armen nicht Handreichung, sondern sie wurden übermütig und verübten Greuel vor mir. (...) Samaria hat nicht halb so viel gesündigt wie du. (...) du sollst erkennen, dass ich der Herr bin, damit du daran denkest und dich schämest und vor Scham den Mund nicht mehr auftust, wenn ich dir alles vergebe, was du getan hast, spricht Gott der Herr.
Du aber verließest dich auf deine Schönheit (...) Und du nahmst deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hattest, und schlachtest sie ihnen zum Fraße. (...) Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Pracht und Überfluss und sorglose Ruhe wurden ihr und ihren Töchtern zuteil, aber sie taten dem Elenden und Armen nicht Handreichung, sondern sie wurden übermütig und verübten Greuel vor mir. (...) Samaria hat nicht halb so viel gesündigt wie du. (...) du sollst erkennen, dass ich der Herr bin, damit du daran denkest und dich schämest und vor Scham den Mund nicht mehr auftust, wenn ich dir alles vergebe, was du getan hast, spricht Gott der Herr.
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Re: Franz‘ Kapelle
Moral bei Ezechiel
Der Schwerpunkt der Gebote und Verbote verschob sich bei Ezechiel weg von den Tempelsatzungen und Reinheitsvorschriften hin zu gelebter Mitmenschlichkeit. Die Gebote der Mitmenschlichkeit sind bei Ezechiel:
Soziale Satzungen: Schonung von Frauen, Elenden und Armen; dem Hungrigen Brot geben; die Nackten bekleiden
Wirtschaftliche Satzungen: Verzicht auf Zins und Zuschlag; Fairness im Handel, d.h. Nutzung fairer und anerkannter Maßeinheiten
Allgemeine Regeln: Unrecht vermeiden, Gerechtigkeit suchen, Reue
Die Taten der Gottlosigkeit, vor denen Ezechiel warnt, sind:
Kultische Gottlosigkeiten: Götzendienst, z.B. das Essen von Götzenfleisch oder Verwendung von Zauberbinden für die Handgelenke; Verkehr mit Frauen im Zustand der kultischen Unreinheit; Starke Entweihungen des Sabbats, Ignorierung der Propheten ("verstocktes Herz"); Verunreinigung des Heiligtums mit Greueln
Soziale Gottlosigkeiten: Ehebruch und Inzest; Bedrückung von Elenden und Armen, Schutzlosen und Fremden; Gewalt; Blutvergießen und Vernichten von Leben; Missachten von Geboten, die den Menschen am Leben erhalten; Vertreibung; Kinderopfer
Wirtschaftliche Gottlosigkeiten: Einbehaltung von Pfandsachen; Raub, Gier und Profitgier
Allgemeine Gottlosigkeiten: Vertragsbruch, Betrug und Bestechung; Schadenfreude und Rachsucht
Priesterkritik
Modern wirkt Ezechiel darin, dass er die Priesterkaste im Kapitel 34:1-5 deutlich zu kritisieren wagt:
So spricht Gott der Herr: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst geweidet haben! Sollten die Hirten nicht die Schafe weiden? (...) Das Schwache habt ihr nicht gestärkt, das Kranke nicht geheilt und das Gebrochene nicht verbunden; ihr habt das Versprengte nicht heim geholt und das Verirrte nicht gesucht, und das Kräftige habt ihr gewalttätig niedergetreten. So zerstreuen sich denn meine Schafe, weil kein Hirte da war.
Damit erklärt Ezechiel die Ursachen der Diaspora.
Die Kritik Jesu an den religiösen Führern seiner Zeit, wie sie etwa in Mt 23 anklingt, wirkt von Ezechiel beeinflusst.
Der Schwerpunkt der Gebote und Verbote verschob sich bei Ezechiel weg von den Tempelsatzungen und Reinheitsvorschriften hin zu gelebter Mitmenschlichkeit. Die Gebote der Mitmenschlichkeit sind bei Ezechiel:
Soziale Satzungen: Schonung von Frauen, Elenden und Armen; dem Hungrigen Brot geben; die Nackten bekleiden
Wirtschaftliche Satzungen: Verzicht auf Zins und Zuschlag; Fairness im Handel, d.h. Nutzung fairer und anerkannter Maßeinheiten
Allgemeine Regeln: Unrecht vermeiden, Gerechtigkeit suchen, Reue
Die Taten der Gottlosigkeit, vor denen Ezechiel warnt, sind:
Kultische Gottlosigkeiten: Götzendienst, z.B. das Essen von Götzenfleisch oder Verwendung von Zauberbinden für die Handgelenke; Verkehr mit Frauen im Zustand der kultischen Unreinheit; Starke Entweihungen des Sabbats, Ignorierung der Propheten ("verstocktes Herz"); Verunreinigung des Heiligtums mit Greueln
Soziale Gottlosigkeiten: Ehebruch und Inzest; Bedrückung von Elenden und Armen, Schutzlosen und Fremden; Gewalt; Blutvergießen und Vernichten von Leben; Missachten von Geboten, die den Menschen am Leben erhalten; Vertreibung; Kinderopfer
Wirtschaftliche Gottlosigkeiten: Einbehaltung von Pfandsachen; Raub, Gier und Profitgier
Allgemeine Gottlosigkeiten: Vertragsbruch, Betrug und Bestechung; Schadenfreude und Rachsucht
Priesterkritik
Modern wirkt Ezechiel darin, dass er die Priesterkaste im Kapitel 34:1-5 deutlich zu kritisieren wagt:
So spricht Gott der Herr: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst geweidet haben! Sollten die Hirten nicht die Schafe weiden? (...) Das Schwache habt ihr nicht gestärkt, das Kranke nicht geheilt und das Gebrochene nicht verbunden; ihr habt das Versprengte nicht heim geholt und das Verirrte nicht gesucht, und das Kräftige habt ihr gewalttätig niedergetreten. So zerstreuen sich denn meine Schafe, weil kein Hirte da war.
Damit erklärt Ezechiel die Ursachen der Diaspora.
Die Kritik Jesu an den religiösen Führern seiner Zeit, wie sie etwa in Mt 23 anklingt, wirkt von Ezechiel beeinflusst.
Franz- Giga User
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Re: Franz‘ Kapelle
Prinzip bei Ezechiel
( und auch den anderen großen Propheten, wie zB. Jesaja und Jeremia ):
Drohreden gegen das erwählte Volk
Aufzeigen ihrer Sünden und Vergehen
Strafe durch "Admitted Events Gottes" in Form von Symbolen des Schwertes, des Krieges, der Pest und der Hungersnot, also des Leides, die in der transzendenten Ebene des Gerichts zu werten sind; wobei offenbar werden soll, daß Leid im Diesseits und Fegefeuer im Jenseits einen fließend-dynamischen Übergang darstellt ( wer im Fleisch gelitten hat: 1 Petr.4 ... im Fleisch gelitten...),
was zur Läuterung und
damit zur Umkehr von der Sünde leiten soll .
Universaler Aspekt der Erbsünde als Ursache des Leides und des Tränentales des Lebens und des Todes.
( und auch den anderen großen Propheten, wie zB. Jesaja und Jeremia ):
Drohreden gegen das erwählte Volk
Aufzeigen ihrer Sünden und Vergehen
Strafe durch "Admitted Events Gottes" in Form von Symbolen des Schwertes, des Krieges, der Pest und der Hungersnot, also des Leides, die in der transzendenten Ebene des Gerichts zu werten sind; wobei offenbar werden soll, daß Leid im Diesseits und Fegefeuer im Jenseits einen fließend-dynamischen Übergang darstellt ( wer im Fleisch gelitten hat: 1 Petr.4 ... im Fleisch gelitten...),
was zur Läuterung und
damit zur Umkehr von der Sünde leiten soll .
Universaler Aspekt der Erbsünde als Ursache des Leides und des Tränentales des Lebens und des Todes.
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Re: Franz‘ Kapelle
Antizipation auf das jüngste Gericht:
Ez 7, 19 Sie werfen ihr Silber auf die Straße und ihr Gold ekelt sie an. Ihr Silber und Gold kann sie nicht retten am Tag des Zornes des Herrn. Sie werden damit ihre Gier nicht sättigen und ihren Bauch nicht füllen; denn all das war für sie der Anlass, in Sünde zu fallen.
Ez 7, 19 Sie werfen ihr Silber auf die Straße und ihr Gold ekelt sie an. Ihr Silber und Gold kann sie nicht retten am Tag des Zornes des Herrn. Sie werden damit ihre Gier nicht sättigen und ihren Bauch nicht füllen; denn all das war für sie der Anlass, in Sünde zu fallen.
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Re: Franz‘ Kapelle
Selbsterkenntnis im Fegefeuer:
Ez 9,10 Darum zeigt mein Auge kein Mitleid und ich übe keine Schonung. Ihr Verhalten lasse ich auf sie selbst zurückfallen.
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Re: Franz‘ Kapelle
Transzendenter Aspekt des Fegefeuers bzw. des Gerichts:
Ez 32,25 Mitten unter denen, die man erschlug, / hat man ihm und seinem ganzen Gefolge das Lager bereitet. Rings um ihn her sind die Gräber / von all den Unbeschnittenen, / die man mit dem Schwert erschlug. Im Land der Lebenden haben sie Schrecken verbreitet, / jetzt aber haben sie ihre Schande zu tragen, / zusammen mit denen, die ins Grab gesunken sind. Mitten unter Erschlagene legte man sie.
Ez 32,25 Mitten unter denen, die man erschlug, / hat man ihm und seinem ganzen Gefolge das Lager bereitet. Rings um ihn her sind die Gräber / von all den Unbeschnittenen, / die man mit dem Schwert erschlug. Im Land der Lebenden haben sie Schrecken verbreitet, / jetzt aber haben sie ihre Schande zu tragen, / zusammen mit denen, die ins Grab gesunken sind. Mitten unter Erschlagene legte man sie.
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