Franz‘ Kapelle
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Re: Franz‘ Kapelle
Die eigentlichen Gebote folgen erst an zweiter Stelle; sie sagen, was aufgrund der durch den Bund gestifteten Zugehörigkeit zu Gott zu tun ist. Die sittliche Lebensführung ist Antwort auf das liebende Handeln des Herrn. Sie ist Anerkennung, Ehrerbietung und Danksagung an Gott. Sie ist Mitwirkung an dem Plan, den Gott in der Geschichte verfolgt.
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Re: Franz‘ Kapelle
. Der Bund und der Dialog zwischen Gott und dem Menschen werden auch dadurch bezeugt, daß Gott als Gesetzgeber stets in der ersten Person spricht (,‚Ich bin der Herr . . .") und sich dabei immer an einen Einzelnen wendet (,‚Du..."). In allen Geboten Gottes wird der Adressat mit einem in der Einzahl gehaltenen Personalpronomen angesprochen. Während Gott seinen Willen dem ganzen Volk kundtut, teilt er ihn auch jedem einzelnen mit.
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Re: Franz‘ Kapelle
Der Herr „schrieb die Liebe zu Gott vor und schärfte die Gerechtigkeit gegen den Nächsten ein, damit der Mensch gerecht und Gottes würdig wäre, und bereitete ihn durch den Dekalog auf seine Freundschaft und auf die Eintracht mit dem Nächsten vor ... Die Worte des Dekalogs ... dauern auch bei uns [den Christen] fort, denn durch die Ankunft [des Herrn] wurden sie ausgefaltet und erweitert, nicht aber aufgehoben" (Irenäus, hær. 4,16,3--4).
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Re: Franz‘ Kapelle
Seit dem hl. Augustinus nehmen die „zehn Gebote" in der Unterweisung der Taufbewerber und der Gläubigen einen wichtigen Platz ein. Im 15. Jahrhundert kam der Brauch auf, die Gebote des Dekalogs in positiver Formulierung und in leicht einzuprägender Reimform wiederzugeben. Dieser Brauch besteht zum Teil noch heute. Die Katechismen der Kirche legten die christliche Sittenlehre oft anhand der „zehn Gebote" dar.
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Re: Franz‘ Kapelle
„Wie die Liebe zwei Gebote umfaßt, auf die der Herr das ganze Gesetz und die Propheten bezieht ... so sind die zehn Gebote auf zwei Tafeln verteilt. Drei waren auf die eine Tafel und sieben auf die andere geschrieben" (Augustinus, serm. 33,2,2).
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Re: Franz‘ Kapelle
Das Konzil von Trient lehrt, daß die zehn Gebote für Christen verpflichtend sind und daß auch der gerechtfertigte Mensch sie zu befolgen hat [Vgl. DS 1569--1570]. Das Zweite Vatikanische Konzil bestätigt: „Die Bischöfe empfangen als Nachfolger der Apostel vom Herrn ... die Sendung, alle Völker zu lehren und jedem Geschöpf das Evangelium zu verkündigen, damit alle Menschen durch Glaube, Taufe und Erfüllung der Gebote das Heil erlangen" (LG 24).
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Re: Franz‘ Kapelle
Der Dekalog bildet ein unteilbares Ganzes. Jedes seiner „Worte" verweist auf alle anderen; sie bedingen einander. Die beiden Tafeln erhellen einander; sie bilden eine Einheit. Wer ein Gebot übertritt, verstößt gegen das ganze Gesetz [Vgl. Jak 2,10--11]. Man kann den Mitmenschen nicht ehren, ohne Gott, seinen Schöpfer, zu preisen. Man kann Gott nicht anbeten, ohne die Menschen, seine Geschöpfe, zu lieben. Der Dekalog bringt das gottbezogene und das gesellschaftliche Leben des Menschen in eine Einheit.
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Re: Franz‘ Kapelle
Der Dekalog und das natürliche Gesetz
Die zehn Gebote sind Teil der Offenbarung Gottes. Zugleich lehren sie uns die wahre Natur des Menschen. Sie heben seine wesentlichen Pflichten hervor und damit indirekt auch die Grundrechte, die der Natur der menschlichen Person innewohnen. Der Dekalog enthält einen hervorragenden Ausdruck des natürlichen Sittengesetzes
Die zehn Gebote sind Teil der Offenbarung Gottes. Zugleich lehren sie uns die wahre Natur des Menschen. Sie heben seine wesentlichen Pflichten hervor und damit indirekt auch die Grundrechte, die der Natur der menschlichen Person innewohnen. Der Dekalog enthält einen hervorragenden Ausdruck des natürlichen Sittengesetzes
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Re: Franz‘ Kapelle
„Von Anfang an hatte Gott die natürlichen Gebote in die Herzen der Menschen gepflanzt. Er begnügte sich zunächst damit, an sie zu erinnern. Das war der Dekalog" (Irenäus, hær. 4,15,1).
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Re: Franz‘ Kapelle
. Obwohl die Gebote des Dekalogs schon der Vernunft einsichtig sind, wurden sie geoffenbart. Um zu einer vollständigen und sicheren Erkenntnis der Forderungen des natürlichen Gesetzes zu gelangen, bedurfte die sündige Menschheit dieser Offenbarung
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