Franz‘ Kapelle
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Re: Franz‘ Kapelle
Armut des Herzens
Jesus macht es seinen Jüngern zur Pflicht, ihn allem und allen Vorzuziehen, und schlägt ihnen vor, um seinetwillen und um des Evangeliums willen [Vgl. Mk 8,35] auf ihren „ganzen Besitz" zu verzichten (Lk 14,33). Kurz vor seinem Leiden stellt er ihnen die arme Witwe von Jerusalem als Vorbild hin, die, obwohl selbst bedürftig, alles gab, was sie zum Leben besaß [Vgl. Lk 21,4]. Das Gebot der Loslösung von den Besitztümern zu erfüllen, ist notwendig, um in das Himmelreich zu gelangen.
Jesus macht es seinen Jüngern zur Pflicht, ihn allem und allen Vorzuziehen, und schlägt ihnen vor, um seinetwillen und um des Evangeliums willen [Vgl. Mk 8,35] auf ihren „ganzen Besitz" zu verzichten (Lk 14,33). Kurz vor seinem Leiden stellt er ihnen die arme Witwe von Jerusalem als Vorbild hin, die, obwohl selbst bedürftig, alles gab, was sie zum Leben besaß [Vgl. Lk 21,4]. Das Gebot der Loslösung von den Besitztümern zu erfüllen, ist notwendig, um in das Himmelreich zu gelangen.
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Re: Franz‘ Kapelle
„Selig, die arm sind im Geiste" (Mt 5,3). Die Seligpreisungen offenbaren eine Ordnung der Freude und der Gnade, der Schönheit und des Friedens. Jesus preist die Freude der Armen, denen das Reich Gottes schon gehört [Vgl. Lk 6,20].
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Re: Franz‘ Kapelle
„Das Wort [das heißt Christus] bezeichnet als ‚Armut im Geiste' die willige Demut und Entsagung eines menschlichen Geistes, und der Apostel stellt uns die Armut Gottes als Beispiel hin, wenn er sagt: ‚Er ist unseretwegen arm geworden' (2 Kor 8,9)" (Gregor v. Nyssa, beat. 1).
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Re: Franz‘ Kapelle
Der Herr beklagt die Reichen, weil sie im Überfluß der Güter ihren Trost finden [Vgl. Lk 6,24]. „Der Stolze strebt nach irdischer Macht, während der Arme im Geist nach dem Himmelreich sucht" (Augustinus, serm. Dom. 1,1,3). Wer sich auf die Vorsehung des himmlischen Vaters verläßt, wird von unruhiger Sorge um seine Zukunft befreit [Vgl. Mt 6. 25--34]. Das Vertrauen auf Gott ist eine Vorbereitung auf die Seligkeit der Armen. Sie werden Gott schauen.
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Re: Franz‘ Kapelle
"Ich will Gott schauen"
Das Verlangen nach dem wahren Glück befreit den Menschen von maßloser Anhänglichkeit an die Güter dieser Welt und findet seine Erfüllung in der Schau und der Seligkeit Gottes. Die Verheißung, Gott zu schauen, „geht über alle Seligkeit hinaus ... In der Schrift ist Schauen gleichbedeutend mit Besitzen ... Wer Gott schaut, hat alle Güter erlangt, die man sich nur denken kann" (Gregor v. Nyssa, beat. 6).
Das Verlangen nach dem wahren Glück befreit den Menschen von maßloser Anhänglichkeit an die Güter dieser Welt und findet seine Erfüllung in der Schau und der Seligkeit Gottes. Die Verheißung, Gott zu schauen, „geht über alle Seligkeit hinaus ... In der Schrift ist Schauen gleichbedeutend mit Besitzen ... Wer Gott schaut, hat alle Güter erlangt, die man sich nur denken kann" (Gregor v. Nyssa, beat. 6).
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Re: Franz‘ Kapelle
Noch muß das heilige Volk mit Hilfe der Gnade von oben kämpfen, um die von Gott versprochenen Güter zu erlangen. Um Gott zu besitzen und zu schauen, töten die an Christus Glaubenden ihre Begierden und siegen mit der Gnade Gottes über die Verlockungen von Genuß und Macht.
Auf diesem Weg zur Vollkommenheit rufen der Geist und die Braut jeden, der auf sie hört [Vgl. Offh 22,17], zur vollkommenen Gemeinschaft mit Gott:
„Dort wird es wahre Verherrlichung geben, wo das Lob weder dem Irrtum ausgesetzt noch von Schmeicheleien angekränkelt ist; wahre Ehre, die keinem Würdigen versagt, keinem Unwürdigen zuteil wird; es wird sich gar kein Unwürdiger darum bemühen, wo nur Würdige sich aufhalten dürfen. Wahrer Friede wird herrschen, wo keiner Widriges zu erfahren hat von sich selbst oder von einem anderen. Der Lohn der Tugend wird Gott selbst sein, der die Tugend verliehen und ihr sich selbst in Aussicht gestellt hat, das Größte und Beste, was es geben kann ... ‚Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein' (Lev 26,12) ... In diesem Sinn ist auch das Wort des Apostels aufzufassen: ‚Auf daß Gott alles in allem sei' (1 Kor 15,12). Der wird unseres Sehnens Ende sein, den man ohne Ende schaut, ohne Überdruß liebt, ohne Ermüdung preist. Diese Gnadengabe, diese Zuneigung, diese Tätigkeit wird, wie das ewige Leben selbst, sicher allen gemeinsam sein" (Augustinus, civ. 22,30).
Auf diesem Weg zur Vollkommenheit rufen der Geist und die Braut jeden, der auf sie hört [Vgl. Offh 22,17], zur vollkommenen Gemeinschaft mit Gott:
„Dort wird es wahre Verherrlichung geben, wo das Lob weder dem Irrtum ausgesetzt noch von Schmeicheleien angekränkelt ist; wahre Ehre, die keinem Würdigen versagt, keinem Unwürdigen zuteil wird; es wird sich gar kein Unwürdiger darum bemühen, wo nur Würdige sich aufhalten dürfen. Wahrer Friede wird herrschen, wo keiner Widriges zu erfahren hat von sich selbst oder von einem anderen. Der Lohn der Tugend wird Gott selbst sein, der die Tugend verliehen und ihr sich selbst in Aussicht gestellt hat, das Größte und Beste, was es geben kann ... ‚Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein' (Lev 26,12) ... In diesem Sinn ist auch das Wort des Apostels aufzufassen: ‚Auf daß Gott alles in allem sei' (1 Kor 15,12). Der wird unseres Sehnens Ende sein, den man ohne Ende schaut, ohne Überdruß liebt, ohne Ermüdung preist. Diese Gnadengabe, diese Zuneigung, diese Tätigkeit wird, wie das ewige Leben selbst, sicher allen gemeinsam sein" (Augustinus, civ. 22,30).
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Re: Franz‘ Kapelle
DAS GEBET IM CHRISTLICHEN LEBEN
Groß ist das „Geheimnis des Glaubens". Die Kirche bekennt es im Symbolum der Apostel (erster Teil) und feiert es in der Liturgie der Sakramente (zweiter Teil), damit das Leben der Gläubigen im Heiligen Geist zur Ehre Gottes des Vaters Christus gleichgestaltet werde (dritter Teil). Die Gläubigen sollen an dieses Geheimnis glauben, es feiern und in einer lebendigen, persönlichen Beziehung zum lebendigen und wahren Gott daraus leben. Diese Beziehung ist das Gebet.
Groß ist das „Geheimnis des Glaubens". Die Kirche bekennt es im Symbolum der Apostel (erster Teil) und feiert es in der Liturgie der Sakramente (zweiter Teil), damit das Leben der Gläubigen im Heiligen Geist zur Ehre Gottes des Vaters Christus gleichgestaltet werde (dritter Teil). Die Gläubigen sollen an dieses Geheimnis glauben, es feiern und in einer lebendigen, persönlichen Beziehung zum lebendigen und wahren Gott daraus leben. Diese Beziehung ist das Gebet.
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Re: Franz‘ Kapelle
„Für mich ist das Gebet ein Aufschwung des Herzens, ein schlichter Blick zum Himmel, ein Ausruf der Dankbarkeit und Liebe inmitten der Prüfung und inmitten der Freude"
(Theresia vom Kinde Jesu, ms. autob. C 25r).
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Re: Franz‘ Kapelle
. „Das Gebet ist die Erhebung der Seele zu Gott oder eine an Gott gerichtete Bitte um die rechten Güter" (Johannes v. Damaskus, f. o. 3,24). Von woher sprechen wir, wenn wir beten? Von der Höhe unseres Stolzes und unseres Eigenwillens herab oder „aus der Tiefe" (Ps 130, 1) eines demütigen und reuigen Herzens? Wer sich erniedrigt, wird erhöht [Vgl. Lk 18,9--14]. Die Demut ist die Grundlage des Betens, denn „wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen" (Röm 8,26). Um die Gabe des Gebetes zu empfangen, müssen wir demütig gesinnt sein: Der Mensch ist vor Gott ein Bettler [Vgl. Augustinus, serm. 56,6,9].
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Re: Franz‘ Kapelle
„Wenn du wüßtest, worin die Gabe Gottes besteht" (Joh 4,10). Das Wunder des Gebetes zeigt sich gerade da, am Rande der Brunnen, bei denen wir Wasser holen. Dort begegnet Christus jedem Menschen; er sucht uns, bevor wir ihn suchen, und er bittet: „Gib mir zu trinken!" Jesus dürstet; seine Bitte kommt aus der Tiefe Gottes, der nach uns verlangt. Ob wir es wissen oder nicht, im Gebet begegnet der Durst Gottes unserem Durst. Gott dürstet danach, daß wir nach ihm dürsten [Vgl. Augustinus, quæs1. 64,4].
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