Franz‘ Kapelle
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Re: Franz‘ Kapelle
Das Gebet ist das Leben des neuen Herzens. Es muß uns immerzu beseelen. Wir vergessen aber den, der unser Leben und unser Alles ist. Darum bestehen die geistlichen Väter im Anschluß an das Buch Deuteronomium und die Propheten auf dem Gebet als einer „Erinnerung an Gott", einem häufigen Wachrufen des „Gedächtnisses des Herzens". „Man soll sich häufiger an Gott erinnern als man atmet" (Gregor v. Nazianz, or. theol. 1,4). Aber man kann nicht „jederzeit" beten, wenn man nicht zu gewissen Zeiten bewußt betet. Diese Augenblicke sind dann in ihrer Tiefe und Dauer Höhepunkte christlichen Betens.
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Re: Franz‘ Kapelle
Mündliches Gebet
Gott spricht zum Menschen durch sein Wort. Durch innerliche oder ausgesprochene Worte nimmt unser Gebet Gestalt an. Aber das wichtigste ist die Gegenwart des Herzens bei dem, zu welchem wir im Gebet sprechen. „Ob unser Gebet erhört wird, hängt nicht von der Menge der Worte, sondern von der Inbrunst unserer Seele ab" (Johannes Chrysostomus, ed. 2).
Gott spricht zum Menschen durch sein Wort. Durch innerliche oder ausgesprochene Worte nimmt unser Gebet Gestalt an. Aber das wichtigste ist die Gegenwart des Herzens bei dem, zu welchem wir im Gebet sprechen. „Ob unser Gebet erhört wird, hängt nicht von der Menge der Worte, sondern von der Inbrunst unserer Seele ab" (Johannes Chrysostomus, ed. 2).
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Re: Franz‘ Kapelle
Betrachtendes Gebet
Das betrachtende Gebet, die Meditation, ist vor allem ein Suchen. Der Geist sucht das Warum und das Wie des christlichen Lebens zu erfassen, um dem, was der Herr verlangt, zustimmen und antworten zu können. Dazu bedarf es der Aufmerksamkeit, die sich aber nur schwer beherrschen läßt. Man nimmt gewöhnlich ein Buch zu Hilfe. Die christliche Überlieferung bietet eine reiche Auswahl: die Heilige Schrift, besonders die Evangelien, Ikonen, die für den Tag vorgesehenen liturgischen Texte, die Schriften der geistlichen Väter, das geistliche Schrifttum, das große Buch der Schöpfung und jenes der Geschichte, besonders die Seite, die heute aufgeschlagen ist.
Das betrachtende Gebet, die Meditation, ist vor allem ein Suchen. Der Geist sucht das Warum und das Wie des christlichen Lebens zu erfassen, um dem, was der Herr verlangt, zustimmen und antworten zu können. Dazu bedarf es der Aufmerksamkeit, die sich aber nur schwer beherrschen läßt. Man nimmt gewöhnlich ein Buch zu Hilfe. Die christliche Überlieferung bietet eine reiche Auswahl: die Heilige Schrift, besonders die Evangelien, Ikonen, die für den Tag vorgesehenen liturgischen Texte, die Schriften der geistlichen Väter, das geistliche Schrifttum, das große Buch der Schöpfung und jenes der Geschichte, besonders die Seite, die heute aufgeschlagen ist.
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Re: Franz‘ Kapelle
Über Gelesenes nachsinnen heißt, diesem begegnen und es sich aneignen. So wird das Buch des Lebens aufgeschlagen: Dies ist der Übergang von den Gedanken zur Wirklichkeit. Der Demut und dem Glauben entsprechend werden darin die Bewegungen des Herzens wahrgenommen und beurteilt. Man muß die Wahrheit tun, um zum Licht zu kommen. „Herr, was willst du? Was soll ich tun?"
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Re: Franz‘ Kapelle
Die Methoden betrachtenden Gebetes sind so unterschiedlich wie die geistlichen Lehrer. Ein Christ soll regelmäßig meditieren. Andernfalls gleicht er dem Weg, dem felsigen oder dem dornenüberwachsenen Boden aus dem Gleichnis vom Sämann [Vgl. Mk4,4-.7.15--19]. Eine Methode aber ist nur ein Führer. So ist es wichtig, mit dem Heiligen Geist auf Christus Jesus, dem einzigen Weg des Gebetes, voranzuschreiten.
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Re: Franz‘ Kapelle
Das betrachtende Gebet macht vom Denken, von der Einbildungskraft, von der Gefühlsbewegung und vom Verlangen Gebrauch. Dieser Einsatz ist notwendig, um die Wahrheiten des Glaubens zu vertiefen, die Umkehr des Herzens anzuregen und den Willen zur Nachfolge Christi zu stärken. Das christliche Gebet bemüht sich vor allem, über die „Mysterien Christi" nachzusinnen, wie das bei der Schriftlesung, der „lectio divina", und beim Rosenkranz geschieht. Diese Form betenden Nachdenkens ist von großem Wert; aber das christliche Gebet soll noch mehr erstreben: die liebende Erkenntnis Christi und die Vereinigung mit ihm.
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Re: Franz‘ Kapelle
IIIInneres Gebet
Was ist inneres Gebet? Die hl. Theresia von Jesus antwortet: „Meiner Ansicht nach ist das innere Gebet nichts anderes als ein freundschaftlicher Umgang, bei dem wir oftmals ganz allein mit dem reden, von dem wir wissen, daß er uns liebt" (vida 8,5).
Was ist inneres Gebet? Die hl. Theresia von Jesus antwortet: „Meiner Ansicht nach ist das innere Gebet nichts anderes als ein freundschaftlicher Umgang, bei dem wir oftmals ganz allein mit dem reden, von dem wir wissen, daß er uns liebt" (vida 8,5).
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Re: Franz‘ Kapelle
Das innere Gebet sucht den, „den meine Seele liebt" (Hld 1,7) [Vgl. Hld 3,1--4.]: Jesus, und in ihm den Vater. Wir suchen nach ihm, weil das Verlangen nach ihm der Beginn der Liebe zu ihm ist. Wir suchen nach ihm in reinem Glauben, in dem Glauben, der uns aus ihm geboren sein und in ihm leben läßt. Man kann auch im inneren Gebet noch meditieren, doch richtet sich der Blick bereits auf den Herrn.
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Re: Franz‘ Kapelle
Der Eintritt in das innere Gebet ist der Eröffnung der Eucharistiefeier vergleichbar: Unter dem Antrieb des Heiligen Geistes „sammeln" wir unser Herz und unser ganzes Wesen, leben wir bewußt in der Wohnung des Herrn, die wir selbst sind, und beleben wir den Glauben, um in die Gegenwart dessen einzutreten, der uns erwartet. Wir lassen unsere Masken fallen und wenden unser Herz wieder dem uns liebenden Herrn zu, um uns ihm als eine Opfergabe, die gereinigt und verwandelt werden soll, zu übergeben.
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Re: Franz‘ Kapelle
Das innere Gebet ist das Gebet des Kindes Gottes, des Sünders, der Vergebung gefunden hat und gewillt ist, die Liebe, mit der er geliebt wird, zu empfangen, und sie durch noch größere Liebe zu erwidern [Vgl. Lk 7,36--50; 19,1--10]. Aber er weiß, daß seine Gegenliebe vom Heiligen Geist stammt, der sie seinem Herzen eingießt. Denn alles ist Gnade von Gott her. Das innere Gebet ist demütige und arme Hingabe an den liebenden Willen des Vaters in immer tieferer Vereinigung mit seinem geliebten Sohn.
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