Franz‘ Kapelle
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Re: Franz‘ Kapelle
So ist das innere Gebet der einfachste Ausdruck des Mysteriums des Betens. Es ist ein Geschenk und eine Gnade, die nur in Demut und Armut empfangen werden kann. Das innere Gebet ist eine Beziehung des Bundes, die Gott in den Grund unseres Wesens gesenkt hat [Vgl. Jer 31,33.]. Es ist eine Gemeinschaft, in der die heiligste Dreifaltigkeit den Menschen, das Abbild Gottes, sich „ähnlich" gestaltet.
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Re: Franz‘ Kapelle
Das innere Gebet ist der Höhepunkt des Betens überhaupt. In ihm rüstet uns der Vater durch seinen Geist mit Kraft aus, damit in uns der „innere Mensch" gestärkt werde, Christus durch den Glauben in unseren Herzen wohne und wir „in der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet" seien (Eph 3,16--17).
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Re: Franz‘ Kapelle
Die „Beschauung" [Kontemplation] ist gläubiges Hinschauen auf Jesus. „Ich schaue ihn an, und er schaut mich an", sagte ein Bauer von Ars, der vor dem Tabernakel betete, zu seinem heiligen Pfarrer. Dieses aufmerksame Schauen auf Jesus ist Verzicht auf das „Ich", denn der Blick Jesu reinigt das Herz. Das Licht seines Antlitzes erleuchtet die Augen unseres Herzens und läßt uns alles im Licht seiner Wahrheit und seines Mitleids mit allen Menschen sehen. Die Kontemplation sieht auf die Mysterien des Lebens Christi und lernt auf diese Weise „die innere Erkenntnis des Herrn", um ihn mehr zu lieben und ihm besser nachzufolgen [Vgl. lgnatius. ex. spir. 104].
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Re: Franz‘ Kapelle
Das innere Gebet ist Hören auf das Wort Gottes. Dieses Hören ist keineswegs untätig, sondern ist ein Gehorchen des Glaubens, ein bedingungsloses Empfangen des Knechtes und liebendes Einwilligen des Kindes. Es nimmt teil am „Ja" des Sohnes, der Knecht geworden ist, und am „Fiat" der demütigen Magd des Herrn.
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Re: Franz‘ Kapelle
Das innere Gebet ist Schweigen. Es ist „Symbol der kommenden Welt" (Isaak v. Ninive, tract. myst. 66) und „schweigsame Liebe" (Johannes vom Kreuz). Beim inneren Gebet sind die Worte kein langes Reden, sie sind wie Reisig, das das Feuer der Liebe anfacht. In diesem für den „äußeren" Menschen unerträglichen Schweigen spricht der Vater zu uns sein menschgewordenes Wort, das für uns leidet, stirbt und aufersteht; der Geist der Sohnschaft läßt uns am Beten Jesu teilnehmen.
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Re: Franz‘ Kapelle
Insofern das innere Gebet am Mysterium Christi teilhaben läßt, ist es Vereinigung mit dem Beten Jesu. Das Mysterium Christi wird von der Kirche in der Eucharistie gefeiert; im inneren Gebet läßt es der Heilige Geist aufleben, damit es durch die tätige Liebe offenbar werde.
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Re: Franz‘ Kapelle
Das innere Gebet ist eine Gemeinschaft der Liebe. Es trägt Leben für viele in sich, wenn es einwilligt, in der Nacht des Glaubens zu verharren. Die österliche Auferstehungsnacht wird durch die Nacht der Todesangst und jene des Grabes vorbereitet. Diese drei Nächte prägen die Stunde Jesu. Der Geist Jesu, und nicht das „Fleisch, das schwach ist", läßt diese Stunde im inneren Gebet verbringen. Es gilt, „eine Stunde" mit ihm zu wachen [Vgl. Mt 26,40.].
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Re: Franz‘ Kapelle
KAMPF DES BETENS
Das Gebet ist ein Geschenk der Gnade und eine entschlossene Antwort unsererseits. Es verlangt immer ein Bemühen. Die großen Beter des Alten Bundes vor der Zeit Christi wie auch die Mutter Gottes und die Heiligen lehren uns zusammen mit Jesus, daß Beten Kampf bedeutet. Gegen wen? Gegen uns selbst und gegen die List des Versuchers, der alles unternimmt, um den Menschen vom Gebet, von der Vereinigung mit Gott abzuhalten. Wir beten, wie wir leben, weil wir leben, wie wir beten. Wer nicht stets im Geist Christi zu handeln gewillt ist, kann auch nicht gewohnt sein, in seinem Namen zu beten. Der „geistige Kampf" des neuen Lebens des Christen läßt sich nicht vom Kampf des Betens trennen.
Das Gebet ist ein Geschenk der Gnade und eine entschlossene Antwort unsererseits. Es verlangt immer ein Bemühen. Die großen Beter des Alten Bundes vor der Zeit Christi wie auch die Mutter Gottes und die Heiligen lehren uns zusammen mit Jesus, daß Beten Kampf bedeutet. Gegen wen? Gegen uns selbst und gegen die List des Versuchers, der alles unternimmt, um den Menschen vom Gebet, von der Vereinigung mit Gott abzuhalten. Wir beten, wie wir leben, weil wir leben, wie wir beten. Wer nicht stets im Geist Christi zu handeln gewillt ist, kann auch nicht gewohnt sein, in seinem Namen zu beten. Der „geistige Kampf" des neuen Lebens des Christen läßt sich nicht vom Kampf des Betens trennen.
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Re: Franz‘ Kapelle
Im Kampf des Betens haben wir uns mit falschen Auffassungen über das Gebet auseinanderzusetzen, die wir in uns selbst und in unserer Umwelt vorfinden. Manche sehen im Gebet lediglich einen psychologischen Vorgang, andere ein Bemühen der Sammlung, um zu innerer Leere zu gelangen. Wieder andere schreiben das Beten in rituellen Haltungen und Worten fest. Viele Christen sehen unbewußt im Gebet eine Beschäftigung, die sich mit all dem, was sie zu tun haben, nicht vereinbaren läßt: sie haben keine Zeit. Und diejenigen, die im Gebet nach Gott suchen, werden schnell entmutigt, weil sie nicht wissen, daß das Gebet auch vom Heiligen Geist und nicht allein von ihnen kommt.
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Re: Franz‘ Kapelle
Schließlich muß unser Kampf auch dem gelten, was wir als Scheitern im Gebet erleben. Dazu zählen die Entmutigung angesichts unserer Trockenheit, die Traurigkeit, Gott nicht alles gegeben zu haben, weil wir „ein großes Vermögen" haben, die Enttäuschung darüber, nicht unserem eigenen Willen entsprechend erhört worden zu sein, die Verletzung unseres Stolzes, der sich in der Erbärmlichkeit des Sünders verhärtet und die Abneigung dagegen, das Gebet ungeschuldet geschenkt zu erhalten. In jedem Fall stellt sich die Frage: Wozu Beten? Um diese Hindernisse zu besiegen, müssen wir um Demut, Vertrauen und Ausdauer kämpfen.
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