Franziskus und Kirche der Armen?
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Franziskus und Kirche der Armen?
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Papst Franziskus und die Kirche der Armen
„Ach, wie sehr möchte ich eine arme Kirche und eine Kirche der Armen!“ – mit diesen programmatischen Worten ruft Papst Franziskus eine Forderung ins Gedächtnis, die im Umfeld des Zweiten Vatikanischen Konzils ihre Wurzeln schlägt.
Fünf Jahre auf dem Weg zu "einer Kirche der Armen"
ROM. Vatikan: Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio wurde vor fünf Jahren als Franziskus zum Papst gewählt.
Fünf Jahre auf dem Weg zu "einer Kirche der Armen"
Heute vor fünf Jahren wurde der Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, in einem kurzen Konklave im fünften Wahlgang zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Der erste Papst aus Lateinamerika nahm den Namen Franziskus an. Ein schlichtes "buona sera" ("Guten Abend") waren seine ersten Worte an die Weltkirche.
Die fünf Jahre auf dem Stuhl Petri waren für den 266. Bischof von Rom keineswegs einfach. Einerseits lieben ihn die Menschen, feiern Franziskus wie einen Popstar. Andererseits hat er speziell im Vatikan scharfe Kritiker – einige sehen sich gar als Opfer einer Intrige.
So löste er etwa ein Personalproblem eiskalt: Als der Vertrag von Gerhard Ludwig Müller als Chef der Glaubenskongregation und damit der Nummer zwei in der vatikaninternen Rangordnung zur Verlängerung anstand, tat er das nicht. Umgekrempelt hat Franziskus auch die Vatikanbank. Das kirchliche Bankgeschäft wurde auf Minimalniveau gekürzt, das Personal zu großen Teilen ausgewechselt.
Den Weg zu "einer Kirche für die Armen" gibt Franziskus von Anfang an vor: Teurer Schnickschnack aus Gold und Seide an den Gewändern der Kleriker sind ebenso verpönt wie Essen in Nobelrestaurants, geräumige Dienstwagen und alles, was nach Luxus aussieht. Er selbst wohnt bis heute in einem schlichten Appartement des vatikanischen Gästehauses Santa Marta statt im Apostolischen Palast.
Wahlkollegium umgebaut
Global ist Franziskus erfolgreich als Friedensstifter unterwegs. So hat er bei der Annäherung zwischen den USA und Kuba eine wichtige Rolle gespielt, betete mit Palästinensern und Israelis in den Vatikanischen Gärten, sprach mit Wladimir Putin und Xi Jinping.
Für eine allfällige Wahl eines Nachfolgers hat der 81-Jährige bei vier Konsistorien eifrig Kardinäle in eigener Sache gemacht; insgesamt 61 sind neu, davon 49 Wähler – also unter 80-Jährige. Er ist dabei meist weg von Europa und hin "an die Ränder" gegangen. Solcherart ernst genommene Problemkinder der Weltkirche werden damit beim nächsten Konklave wohl eher nicht den Kandidaten des alteuropäischen Establishments wählen. (Nachrichten at)
Wie glaubwürdig ist das?
Papst Franziskus und die Kirche der Armen
„Ach, wie sehr möchte ich eine arme Kirche und eine Kirche der Armen!“ – mit diesen programmatischen Worten ruft Papst Franziskus eine Forderung ins Gedächtnis, die im Umfeld des Zweiten Vatikanischen Konzils ihre Wurzeln schlägt.
Fünf Jahre auf dem Weg zu "einer Kirche der Armen"
ROM. Vatikan: Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio wurde vor fünf Jahren als Franziskus zum Papst gewählt.
Fünf Jahre auf dem Weg zu "einer Kirche der Armen"
Heute vor fünf Jahren wurde der Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, in einem kurzen Konklave im fünften Wahlgang zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Der erste Papst aus Lateinamerika nahm den Namen Franziskus an. Ein schlichtes "buona sera" ("Guten Abend") waren seine ersten Worte an die Weltkirche.
Die fünf Jahre auf dem Stuhl Petri waren für den 266. Bischof von Rom keineswegs einfach. Einerseits lieben ihn die Menschen, feiern Franziskus wie einen Popstar. Andererseits hat er speziell im Vatikan scharfe Kritiker – einige sehen sich gar als Opfer einer Intrige.
So löste er etwa ein Personalproblem eiskalt: Als der Vertrag von Gerhard Ludwig Müller als Chef der Glaubenskongregation und damit der Nummer zwei in der vatikaninternen Rangordnung zur Verlängerung anstand, tat er das nicht. Umgekrempelt hat Franziskus auch die Vatikanbank. Das kirchliche Bankgeschäft wurde auf Minimalniveau gekürzt, das Personal zu großen Teilen ausgewechselt.
Den Weg zu "einer Kirche für die Armen" gibt Franziskus von Anfang an vor: Teurer Schnickschnack aus Gold und Seide an den Gewändern der Kleriker sind ebenso verpönt wie Essen in Nobelrestaurants, geräumige Dienstwagen und alles, was nach Luxus aussieht. Er selbst wohnt bis heute in einem schlichten Appartement des vatikanischen Gästehauses Santa Marta statt im Apostolischen Palast.
Wahlkollegium umgebaut
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Für eine allfällige Wahl eines Nachfolgers hat der 81-Jährige bei vier Konsistorien eifrig Kardinäle in eigener Sache gemacht; insgesamt 61 sind neu, davon 49 Wähler – also unter 80-Jährige. Er ist dabei meist weg von Europa und hin "an die Ränder" gegangen. Solcherart ernst genommene Problemkinder der Weltkirche werden damit beim nächsten Konklave wohl eher nicht den Kandidaten des alteuropäischen Establishments wählen. (Nachrichten at)
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Re: Franziskus und Kirche der Armen?
Papst Franziskus ist in Abu Dhabi eingetroffen
Papst Franziskus ist am späten Sonntagabend (Ortszeit) in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingetroffen. Er besucht als erstes katholisches Kirchenoberhaupt bis Dienstag die Arabische Halbinsel.
Das Flugzeug mit Franziskus an Bord landete um 21.47 Uhr (18.47 Uhr MEZ) auf dem Präsidentenflughafen in Abu Dhabi. Dort begrüßten Kronprinz Muhammad bin Zayed Al- Nahyan und das Oberhaupt der sunnitischen Muslime, Großscheich Ahmad al-Tayyeb aus Kairo, den Papst.
Papst Franziskus Abu Dhabi mit Kronprinz Sheikh Mohammed bin Zayed Al-NahyanAPA/AFP/POOL/Andrew Medichini
Papst Franziskus mit dem Kronprinz von Abu Dhabi Sheikh Mohammed bin Zayed Al-Nahyan
Franziskus und al-Tayyeb umarmten sich mehrfach herzlich. Die formelle Begrüßung durch den Kronprinzen erfolgt am Montagmittag (Ortszeit) im Präsidentenpalast.
Interreligiöser Dialog mit 700 Würdenträgern
Franziskus’ 27. Auslandsreise steht im Zeichen des interreligiösen Dialogs. Seine zentrale Rede hält der Papst am Montag bei einer interreligiösen Konferenz mit rund 700 Würdenträgern verschiedener Religionen. Zuvor trifft er sich mit einem Rat islamischer Ältester und Gelehrter zu einem privaten Gespräch.
Das interreligiöse Treffen in Abu Dhabi gilt als Höhepunkt des Besuchs des katholischen Kirchenoberhaupts in dem islamischen Land. Es wird damit gerechnet, dass sich Franziskus in seiner Rede (15.10 Uhr MEZ) für einen Ausbau des Dialogs zwischen den Religionen einsetzen wird.
Initiator der Veranstaltung ist der Islamische Rat der Ältesten, der sich für einen toleranten Islam einsetzt. Der Dialog mit dem Islam zählt für Franziskus zu den Schwerpunkten seines Pontifikats.
Messe mit 135.000 Gläubigen
Am Dienstag will das 82 Jahre alte Kirchenoberhaupt im größten Stadion des Landes mit rund 135.000 katholischen Gläubigen eine Messe feiern.
Der Papst wohnt während seines Besuchs im Al Mushrif Palace, einem Gästehaus für Staatsgäste mit angrenzendem Park im Zentrum der Hauptstadt.
religion.ORF.at/KAP
Papst Franziskus ist am späten Sonntagabend (Ortszeit) in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingetroffen. Er besucht als erstes katholisches Kirchenoberhaupt bis Dienstag die Arabische Halbinsel.
Das Flugzeug mit Franziskus an Bord landete um 21.47 Uhr (18.47 Uhr MEZ) auf dem Präsidentenflughafen in Abu Dhabi. Dort begrüßten Kronprinz Muhammad bin Zayed Al- Nahyan und das Oberhaupt der sunnitischen Muslime, Großscheich Ahmad al-Tayyeb aus Kairo, den Papst.
Papst Franziskus Abu Dhabi mit Kronprinz Sheikh Mohammed bin Zayed Al-NahyanAPA/AFP/POOL/Andrew Medichini
Papst Franziskus mit dem Kronprinz von Abu Dhabi Sheikh Mohammed bin Zayed Al-Nahyan
Franziskus und al-Tayyeb umarmten sich mehrfach herzlich. Die formelle Begrüßung durch den Kronprinzen erfolgt am Montagmittag (Ortszeit) im Präsidentenpalast.
Interreligiöser Dialog mit 700 Würdenträgern
Franziskus’ 27. Auslandsreise steht im Zeichen des interreligiösen Dialogs. Seine zentrale Rede hält der Papst am Montag bei einer interreligiösen Konferenz mit rund 700 Würdenträgern verschiedener Religionen. Zuvor trifft er sich mit einem Rat islamischer Ältester und Gelehrter zu einem privaten Gespräch.
Das interreligiöse Treffen in Abu Dhabi gilt als Höhepunkt des Besuchs des katholischen Kirchenoberhaupts in dem islamischen Land. Es wird damit gerechnet, dass sich Franziskus in seiner Rede (15.10 Uhr MEZ) für einen Ausbau des Dialogs zwischen den Religionen einsetzen wird.
Initiator der Veranstaltung ist der Islamische Rat der Ältesten, der sich für einen toleranten Islam einsetzt. Der Dialog mit dem Islam zählt für Franziskus zu den Schwerpunkten seines Pontifikats.
Messe mit 135.000 Gläubigen
Am Dienstag will das 82 Jahre alte Kirchenoberhaupt im größten Stadion des Landes mit rund 135.000 katholischen Gläubigen eine Messe feiern.
Der Papst wohnt während seines Besuchs im Al Mushrif Palace, einem Gästehaus für Staatsgäste mit angrenzendem Park im Zentrum der Hauptstadt.
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Re: Franziskus und Kirche der Armen?
Papst: Religionen müssen Herzen „entmilitarisieren“
Papst Franziskus hat bei seinem historischen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten von allen Religionen mehr Einsatz gegen Kriege und Ungleichheit gefordert. Sie hätten in „dieser heiklen geschichtlichen Situation eine Aufgabe, die nicht mehr aufgeschoben werden kann: einen aktiven Beitrag zur Entmilitarisierung des menschlichen Herzens zu leisten“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche heute bei einer interreligiösen Konferenz in Abu Dhabi.
Papst Franziskus hat bei seinem historischen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten von allen Religionen mehr Einsatz gegen Kriege und Ungleichheit gefordert.
Sie hätten in „dieser heiklen geschichtlichen Situation eine Aufgabe, die nicht mehr aufgeschoben werden kann: einen aktiven Beitrag zur Entmilitarisierung des menschlichen Herzens zu leisten“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einer interreligiösen Konferenz in Abu Dhabi am Montag. „Krieg schafft nichts als Elend, Waffen nichts als Tod.“
Aktiver Einsatz der Religionen gefordert
Die Zeit sei gekommen, „dass die Religionen sich aktiver, mutig, kühn und aufrichtig dafür einsetzen, der Menschheitsfamilie zu helfen, ihre Fähigkeit zur Versöhnung, ihre Vision der Hoffnung und konkrete Wege zum Frieden weiterzuentwickeln“, so Franziskus. Er ist der erste Papst in der Geschichte, der die Arabische Halbinsel besucht, die als Wiege des Islam gilt.
Vor Papst Franziskus betonte auch der Großscheich der islamischen Al-Azhar-Universität von Kairo, Scheich Ahmed al-Tajib, die Brüderlichkeit von Muslimen und Christen. „Umarmt weiterhin überall eure christlichen Brüder, als seien sie eure Partner“, sagte der Großimam. Er rief auch Muslime im Westen dazu auf, sich positiv in die Gesellschaften zu integrieren.
Dokument über Verbundenheit der Religionen
Im Rahmen des Treffens unterzeichneten der Papst und der Großimam ein gemeinsames Dokument, das die Verbundenheit der Religionen betont. „Alle, die in ihrem Herzen an Gott und Menschlichkeit glauben“, sagte Großimam Ahmed al-Tajib, sollten sich gemeinsam gegen Extremismus und für Toleranz und Brüderlichkeit einsetzen. Das Dokument sei auch ein Aufruf an die politischen Führer der Welt, Blutvergießen und Konflikte zu beenden.
(ORF)
Papst Franziskus hat bei seinem historischen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten von allen Religionen mehr Einsatz gegen Kriege und Ungleichheit gefordert. Sie hätten in „dieser heiklen geschichtlichen Situation eine Aufgabe, die nicht mehr aufgeschoben werden kann: einen aktiven Beitrag zur Entmilitarisierung des menschlichen Herzens zu leisten“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche heute bei einer interreligiösen Konferenz in Abu Dhabi.
Papst Franziskus hat bei seinem historischen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten von allen Religionen mehr Einsatz gegen Kriege und Ungleichheit gefordert.
Sie hätten in „dieser heiklen geschichtlichen Situation eine Aufgabe, die nicht mehr aufgeschoben werden kann: einen aktiven Beitrag zur Entmilitarisierung des menschlichen Herzens zu leisten“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einer interreligiösen Konferenz in Abu Dhabi am Montag. „Krieg schafft nichts als Elend, Waffen nichts als Tod.“
Aktiver Einsatz der Religionen gefordert
Die Zeit sei gekommen, „dass die Religionen sich aktiver, mutig, kühn und aufrichtig dafür einsetzen, der Menschheitsfamilie zu helfen, ihre Fähigkeit zur Versöhnung, ihre Vision der Hoffnung und konkrete Wege zum Frieden weiterzuentwickeln“, so Franziskus. Er ist der erste Papst in der Geschichte, der die Arabische Halbinsel besucht, die als Wiege des Islam gilt.
Vor Papst Franziskus betonte auch der Großscheich der islamischen Al-Azhar-Universität von Kairo, Scheich Ahmed al-Tajib, die Brüderlichkeit von Muslimen und Christen. „Umarmt weiterhin überall eure christlichen Brüder, als seien sie eure Partner“, sagte der Großimam. Er rief auch Muslime im Westen dazu auf, sich positiv in die Gesellschaften zu integrieren.
Dokument über Verbundenheit der Religionen
Im Rahmen des Treffens unterzeichneten der Papst und der Großimam ein gemeinsames Dokument, das die Verbundenheit der Religionen betont. „Alle, die in ihrem Herzen an Gott und Menschlichkeit glauben“, sagte Großimam Ahmed al-Tajib, sollten sich gemeinsam gegen Extremismus und für Toleranz und Brüderlichkeit einsetzen. Das Dokument sei auch ein Aufruf an die politischen Führer der Welt, Blutvergießen und Konflikte zu beenden.
(ORF)
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Re: Franziskus und Kirche der Armen?
Papst seit fast 150 Jahren „unfehlbar“
Papst Pius IX. hat genau vor 150 Jahren, am 8. Dezember 1869, das Erste Vatikanische Konzil einberufen. Bleibendes Erbe: Die Unfehlbarkeit des Papstes. Die sei zugleich „Bürde“ und „Chance“ für die Kirche, meint der Theologe Jan-Heiner Tück.
In einem Essay in der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) setzt er sich mit der Unfehlbarkeit des Papsts auseinander, also damit, dass sich der Papst in Glaubens- und Sittenfragen „unfehlbar“ äußern kann, wenn er dies „ex cathedra“ als „oberster Hirte und Lehrer aller Gläubigen“ - also nicht als Privatperson - tut.
Die Appellationsmöglichkeit an eine andere Instanz - etwa ein Konzil - wurde damit ausgeschlossen, erklärte der Theologe: „Von einer kollegialen Mitverantwortung der Bischöfe an der Leitung der Kirche ist nicht die Rede.“ Man habe dem „Gallikanismus“ unter keinen Umständen entgegenkommen wollen, d.h. in Frankreich laut gewordenen Bestrebungen, päpstliche Lehrentscheidungen nur dann als gültig anzuerkennen, wenn sie die Zustimmung der Bischöfe fänden.
Bischöfe keine „Werkzeuge“ des Papstes
Jedoch, so der Hinweis Tücks: Das I. Vatikanum habe die Mitverantwortung der Bischöfe an der Leitung der Gesamtkirche „zwar verschwiegen, aber nicht ausgeschlossen“.
„Antimodernismus-Papst“ Pius IX. selbst habe einer Erklärung der deutschen Bischöfe gegen den damaligen Reichskanzler Otto von Bismarck recht gegeben, der diese als bloße „Werkzeuge“ und „Beamte“ des Papstes bezeichnet und Europas Staatsoberhäupter vor der „absoluten Monarchie“ des Papstes gewarnt hatte. Pius IX. habe damit „einer maximalistischen Deutung der päpstlichen Disziplinar- und Lehrvollmachten einen Riegel vorgeschoben“.
-
Papst Franziskus - auch seine Äußerugen in Glaubensfragen sind aus kirchlicher Sicht unfehlbar
Ergänzt in Zweiten Vatikanischen Konzil
Das Erste Vatikanische Konzil sei durch den Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs in einer Sitzungspause 1870 „ein Torso geblieben“, so Tück.
Das II. Vatikanische Konzil (1962-65) habe die Primat-Aussagen durch die Lehre von der Kollegialität der Bischöfe ergänzt, es dabei aber an Klarheit fehlen lassen, erklärte Tück.
In der Dogmatischen Konstitution „Lumen gentium“ über die Kirche stünden zwei „gegenläufige Konzeptionen“ nebeneinander: eine hierarchische Sicht und eine an das altkirchliche „Communio“-Verständnis (Gemeinschaft) anschließende. Beides in Balance zu bringen ist nach Einschätzung Tücks „ein unerledigter Problemüberhang, der bis in die Gegenwart reicht“.
„Fataler“ römischer Zentralismus
Der römische Zentralismus mit seinen „fatalen“ Auswirkungen etwa im Modernismusstreit zu Beginn des 20. Jahrhunderts habe unter Johannes Paul II. (1978-2005) wieder Auftrieb erhalten.
Tück verwies auf Bischofsernennungen am Votum der Ortskirchen vorbei, auf Diskussionsverbote oder das Vorgehen Roms gegen missliebige Theologen wie Hans Küng, der 1970 in einer Streitschrift Kritik an der Unfehlbarkeit äußerte und daraufhin seiner kirchlichen Lehrbefugnis verlustig wurde.
Anzustreben wäre laut dem Wiener Theologen ein „Communio-Primat“ und damit eine Amtsausübung des Papstes, die die Ortskirchen bei der Leitung der Gesamtkirche berücksichtigt.
„Heilsame Dezentralisierung“ unter Franziskus
Papst Franziskus habe Schritte in diese Richtung gesetzt - durch Umfragen im Kirchenvolk oder die Einführung eines Kardinalsrates, freilich ohne ein „rechtlich geregeltes Zusammenspiel der unterschiedlichen Instanzen“. Ungeachtet dessen, dass das katholische Papstamt „der Stolperstein der Ökumene“ ist, mit dem Orthodoxe und Protestanten „ihre liebe Not haben“, sei dieses Amt auch eine Chance der Einheit, betonte Tück.
Es brauche eine Balance zwischen einer „auf den päpstlichen Primat zugeschnittenen hierarchischen Sicht von Kirche“ und einer Kollegialität der Bischöfe, also deren Mitbeteiligung an der Leitung der Gesamtkirche. Papst Franziskus habe eine „heilsame Dezentralisierung“ eingeleitet, die laut Tück einer kirchenrechtlichen Absicherung bedürfe. Unbestritten sei, dass es einen Garanten für die „Einheit der kulturell polyzentrischen Weltkirche“ brauche.
Eigenständige Ostkirchen als „Ethnokirchen“
Die Ostkirchen, die seit Jahrzehnten keine panorthodoxe Synode zustande brächten, würden zeigen, „dass Synodalität allein nicht genügt“. In Moskau und anderswo in Osteuropa werde politischer Nationalismus „geistlich überhöht“, die autokephalen Kirchen seien weithin zu „Ethnokirchen“ degeneriert. Hinzu kämen anhaltende Rivalitäten zwischen den Patriarchen.
Demgegenüber stehe der Primat des Papstes dafür, dass die katholische Kirche über Länder und Nationen hinweg einen Garanten der Einheit hat, schrieb Tück. Dieses Erbe des I. Vatikanums sei „allerdings nur zukunftsträchtig, wenn es mit dem Erbe des II. Vatikanums im Sinne eines Communio-Primats zusammengehalten wird“.
religion.ORF.at/KAP
Papst Pius IX. hat genau vor 150 Jahren, am 8. Dezember 1869, das Erste Vatikanische Konzil einberufen. Bleibendes Erbe: Die Unfehlbarkeit des Papstes. Die sei zugleich „Bürde“ und „Chance“ für die Kirche, meint der Theologe Jan-Heiner Tück.
In einem Essay in der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) setzt er sich mit der Unfehlbarkeit des Papsts auseinander, also damit, dass sich der Papst in Glaubens- und Sittenfragen „unfehlbar“ äußern kann, wenn er dies „ex cathedra“ als „oberster Hirte und Lehrer aller Gläubigen“ - also nicht als Privatperson - tut.
Die Appellationsmöglichkeit an eine andere Instanz - etwa ein Konzil - wurde damit ausgeschlossen, erklärte der Theologe: „Von einer kollegialen Mitverantwortung der Bischöfe an der Leitung der Kirche ist nicht die Rede.“ Man habe dem „Gallikanismus“ unter keinen Umständen entgegenkommen wollen, d.h. in Frankreich laut gewordenen Bestrebungen, päpstliche Lehrentscheidungen nur dann als gültig anzuerkennen, wenn sie die Zustimmung der Bischöfe fänden.
Bischöfe keine „Werkzeuge“ des Papstes
Jedoch, so der Hinweis Tücks: Das I. Vatikanum habe die Mitverantwortung der Bischöfe an der Leitung der Gesamtkirche „zwar verschwiegen, aber nicht ausgeschlossen“.
„Antimodernismus-Papst“ Pius IX. selbst habe einer Erklärung der deutschen Bischöfe gegen den damaligen Reichskanzler Otto von Bismarck recht gegeben, der diese als bloße „Werkzeuge“ und „Beamte“ des Papstes bezeichnet und Europas Staatsoberhäupter vor der „absoluten Monarchie“ des Papstes gewarnt hatte. Pius IX. habe damit „einer maximalistischen Deutung der päpstlichen Disziplinar- und Lehrvollmachten einen Riegel vorgeschoben“.
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Papst Franziskus - auch seine Äußerugen in Glaubensfragen sind aus kirchlicher Sicht unfehlbar
Ergänzt in Zweiten Vatikanischen Konzil
Das Erste Vatikanische Konzil sei durch den Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs in einer Sitzungspause 1870 „ein Torso geblieben“, so Tück.
Das II. Vatikanische Konzil (1962-65) habe die Primat-Aussagen durch die Lehre von der Kollegialität der Bischöfe ergänzt, es dabei aber an Klarheit fehlen lassen, erklärte Tück.
In der Dogmatischen Konstitution „Lumen gentium“ über die Kirche stünden zwei „gegenläufige Konzeptionen“ nebeneinander: eine hierarchische Sicht und eine an das altkirchliche „Communio“-Verständnis (Gemeinschaft) anschließende. Beides in Balance zu bringen ist nach Einschätzung Tücks „ein unerledigter Problemüberhang, der bis in die Gegenwart reicht“.
„Fataler“ römischer Zentralismus
Der römische Zentralismus mit seinen „fatalen“ Auswirkungen etwa im Modernismusstreit zu Beginn des 20. Jahrhunderts habe unter Johannes Paul II. (1978-2005) wieder Auftrieb erhalten.
Tück verwies auf Bischofsernennungen am Votum der Ortskirchen vorbei, auf Diskussionsverbote oder das Vorgehen Roms gegen missliebige Theologen wie Hans Küng, der 1970 in einer Streitschrift Kritik an der Unfehlbarkeit äußerte und daraufhin seiner kirchlichen Lehrbefugnis verlustig wurde.
Anzustreben wäre laut dem Wiener Theologen ein „Communio-Primat“ und damit eine Amtsausübung des Papstes, die die Ortskirchen bei der Leitung der Gesamtkirche berücksichtigt.
„Heilsame Dezentralisierung“ unter Franziskus
Papst Franziskus habe Schritte in diese Richtung gesetzt - durch Umfragen im Kirchenvolk oder die Einführung eines Kardinalsrates, freilich ohne ein „rechtlich geregeltes Zusammenspiel der unterschiedlichen Instanzen“. Ungeachtet dessen, dass das katholische Papstamt „der Stolperstein der Ökumene“ ist, mit dem Orthodoxe und Protestanten „ihre liebe Not haben“, sei dieses Amt auch eine Chance der Einheit, betonte Tück.
Es brauche eine Balance zwischen einer „auf den päpstlichen Primat zugeschnittenen hierarchischen Sicht von Kirche“ und einer Kollegialität der Bischöfe, also deren Mitbeteiligung an der Leitung der Gesamtkirche. Papst Franziskus habe eine „heilsame Dezentralisierung“ eingeleitet, die laut Tück einer kirchenrechtlichen Absicherung bedürfe. Unbestritten sei, dass es einen Garanten für die „Einheit der kulturell polyzentrischen Weltkirche“ brauche.
Eigenständige Ostkirchen als „Ethnokirchen“
Die Ostkirchen, die seit Jahrzehnten keine panorthodoxe Synode zustande brächten, würden zeigen, „dass Synodalität allein nicht genügt“. In Moskau und anderswo in Osteuropa werde politischer Nationalismus „geistlich überhöht“, die autokephalen Kirchen seien weithin zu „Ethnokirchen“ degeneriert. Hinzu kämen anhaltende Rivalitäten zwischen den Patriarchen.
Demgegenüber stehe der Primat des Papstes dafür, dass die katholische Kirche über Länder und Nationen hinweg einen Garanten der Einheit hat, schrieb Tück. Dieses Erbe des I. Vatikanums sei „allerdings nur zukunftsträchtig, wenn es mit dem Erbe des II. Vatikanums im Sinne eines Communio-Primats zusammengehalten wird“.
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Franz- Giga User
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Re: Franziskus und Kirche der Armen?
Hallo Franz,
deine Beiträge hier über Papst Franziskus haben eher Blog-Charakter. Du solltest sie lieber in deinem Blog platzieren.
LG Waldfee
deine Beiträge hier über Papst Franziskus haben eher Blog-Charakter. Du solltest sie lieber in deinem Blog platzieren.
LG Waldfee
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Ich bin dein Herr, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Wege, den du gehst. Jesaja 48,17
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Re: Franziskus und Kirche der Armen?
Franz ist halt hier unser Inhluencer
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Re: Franziskus und Kirche der Armen?
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Re: Franziskus und Kirche der Armen?
Schaut Euch in eurer Stadt - Nachbarschaft
um ...
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Re: Franziskus und Kirche der Armen?
Hilfe für Obdachlose in Hamburg
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