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Kleine Lex in Schafologie

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Beitrag von willy Sa 26 Mai - 9:58

Der kleine Querblöker

Eben stolperte ich über einen Gedanken aus Lukas 15: Um Jesus hatten sich viele unterschiedliche Menschen gesammelt um ihn zu hören. Lukas berichtet davon und bemerkt nebenbei: auch Schriftgelehrte und Pharisäer waren da. Warum werden diese Menschen besonders erwähnt? Haben sie wegen ihrer Schrifttreue einen Sonderbonus bei Gott? Nein, die einen kamen, weil sie Jesu Worte hören wollten. Die anderen aber waren daran kaum interessiert. Wir lesen immer wieder, dass sie z.B. Fragen stellten um Jesus in eine Falle zu locken... So lesen wir: ... sie waren auch da. Ihnen, also jenen kritiksüchtigen Aufpassern, erzählt Jesus eine Geschichte zum Vergleich.

Das eine Schaf, der verlorene Groschen und die beiden verlorenen Söhne... Eine einzige Geschichte die wir nicht trennen sollten.

Es ist in keiner Weise schmeichelhaft mit einem Schaf verglichen zu werden. Schafe folgen oftmals blind ihrem Leithammel. Das mag sehr gut sein so lange der Leithammel sich vorbildlich aufführt. Ist dieser aber ein Schlitzohr, was leider auch vorkommt, werden die Schafe schnell verführt.

Nun betrachten wir mal diese Herde. Alles sieht sehr gut aus - und doch steckt der Wurm drin. Da sind sehr viele linientreue, angepasste Schafe, die schlicht dem Leithammel folgen. Bequem ist das ja: man braucht überhaupt nicht zu denken. Da aber hapert es schon: keiner prüft, ob sich der Leithammel auch richtig verhält. Keiner? Oh doch, da ist ein kleiner, aufmüpfiger und ganz frecher Kerl. Immer wieder blökt er quer. Der ist echt unbequem. Einige der ganz besonders Braven drängen den Kleinen immer wieder an den Rand der Herde. Er ist ja so unbequem, hält uns allen immmer wieder den Spiegel vor. Da haben wohl die ganz braven ein klitzekleinwenig nachgeholfen: stand der Kleine eh schon am Rand des Abgrundes fiel es ja kaum auf, wenn ein Bisschen geschubst wurde... Schon hing der kleine Querblöker im Gebüsch und konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien. Kläglich klang sein blöken. Wen bekümmerte das schon. Er war ja unbequem, störrisch, eigenwillig... Genau richtig, fand der Hirte. Der mochte den kleinen Querdenker, der sich nicht einfach mit Floskeln abspeisen ließ, sondern gern selbständig denken wollte.

Endlich hatte er ihn gefunden. Das gab ein Fest. Unverhältnismäßig? Meinetwegen, der Hirte hatte ja immer noch 99% seiner Herde. Aber hatte er sie wirklich? Waren es nicht gerade die linientreuen, gerechten und braven Schafe, die den unbequemen selbständig denkenden Kleinen ausbooten wollten?
Gedanken, die zwar ungewöhnlich aber vielleicht heilsam sind.

Da bin ich in Griechenland. Mir fällt auf, dass mir immer wieder junge Frauen begegnen mit goldglänzenden kleinen Münzen am Saum ihrer Kopftücher. Andere aber hatten da keine Münzen. Die Erklärung: verlobte Mädchen kriegen von ihrem Bräutigam zehn Goldmünzen als Brautpfand. Diese muss die Braut bei der Hochzeit vollzählig vorlegen. Sie kann nicht heiraten, wenn sie das Brautpfand nicht vollständig vorlegt. Stellt euch das Gerede vor, wenn eine Braut eine ihrer Münzen verliert. Zwar kann man an jeder Straßenecke solche Münzen billig erstehen: dann sind es aber nicht die Münzen des Verlobten... Die Echtheit darf bezweifelt werden! Die Münzen haben an sich keinen besonderen Wert: ihr Wert besteht aber darin, dass es die Münzen des Verlobten sind. Dadurch sind sie unersetzlich.

In unserer Geschichte sehen wir, wie die Braut ihr Haus auf den Kopf stellt um die echte Münze zu finden. Gewöhnlich liest man: die Braut = Gott. Dann hat diese Frau ein Haus, zwangsläufig Gottes Haus, also die Gemeinde. So steht also hier, dass es Gott einfallen könnte wegen dieser billigen Münze seine Gemeinde auf den Kopf zu stellen: zum Vorschein kommt schließlich, was in den Augen der braven, linientreuen Masse kaum was wert ist: ein gestrauchelter Mensch... z.B. ein Drogenabhängiger, der sich im Leben nicht zurechtfindet. Warum schickt uns Jesus an die Hecken und Zäune um die Gestrauchelten zu ihm zu bringen?... Weil gerade diese Menschen zu seinen Lieblingen gehören.

Die beiden Buben. Einer brav und fleißig, ganz linientreu - und unglücklich. Der andere aufmüpfig, will sein Erbe und haut ab. Der Vater? Er wartet. Der Große schuftet weiter und versteht die Welt nicht mehr. Und Vater wartet...

Da kommt der Kleine in Sichtweite, vollständig ausgebrannt und heruntergekommen. Überglücklich schließt Vater seinen Jungen in die Arme, kleidet ihn neu ein und macht ein Fest.

Und der brave Große. Er wendet sich ab: ...da nun dieser, dein Sohn... Anders gesagt: Ist dieser Dein Sohn, dann habe ich nichts mehr mit dir zu schaffen.

Aber der Vater? Der hat wohl ne ganz andere Sicht der Dinge: der ältere ist immer noch der Sohn, den er genauso in die Arme schließt wie den Jüngeren. Er liebt ihn immer noch, hat nie den Jüngeren an seine Stelle gesetzt. So bleibt Israel der erste Sohn und von ihm kam das Heil auch  zu uns Heiden. Wir sind in den Wurzelstock Israel eingepfropft und sollten uns nie gegen diesen stellen. Der Baum der meint ohne seine Wurzel leben zu können verdorrt unausweichlich. Getrennt von Israel gibts für mich kein geistliches Leben!

Nochmals zu Jesu Zuhörer: viele wollten ihn hören. Aber der frommen Elite passten diese Menschen nicht in den Kram.

Eine kleine Frage muss ich mir immer wieder selbst beantworten: zu welcher Gruppe der Zuhörer gehöre ich? Noch kann ich die Front wechseln...

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Beitrag von Mimi1 Sa 26 Mai - 12:08

Uri schrieb:Nochmals zu Jesu Zuhörer: viele wollten ihn hören. Aber der frommen Elite passten diese Menschen nicht in den Kram.
Eine kleine Frage muss ich mir immer wieder selbst beantworten: zu welcher Gruppe der Zuhörer gehöre ich? Noch kann ich die Front wechseln...

Wie übersetzt du dies in die Gegenwart? Wer sind für dich die Schriftgelehrten und die anderen Zuhörer?

Wer ist der linientreue Bruder und wer der verlorene? Möchtest du zur Front der linientreuen gehören oder der des verlorenen Bruders? Wie wechselst du hierbei die Front? Wenn du zur Front des verlorenen Bruders gehören willst, also zu dieser Front wechseln möchtest, musst du dann erst verloren gehen? Kann einer, welcher mal zu den verloren Gegangenen gehörte, später auch so werden, wie der linientreue?

Tausend Fragen...

So ganz versteh ich hier nicht, was du sagen willst.

Gruss
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Beitrag von Uri Sa 26 Mai - 14:30

Liebe Mimi!

Ich bin ein bisschen durcheinander… Wo habe ich das geschrieben, was Du von mir zitiert hast?

Übrigens ich verstehe sehr wohl, was Willy geschrieben hat. Man kann auch ein wenig um die Ecke denken…

Wink
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Beitrag von willy Sa 26 Mai - 14:48

Aaaaaaaaaaaaaalso Mimi,

wie kommst du darauf Uri meinen Text unter zu jubeln??
Aber um klarzustellen, wie deine Fage bei mir ankommt: du fragst damit gefragt ist. Das mag ich nicht, denn ich schreibe Klartext und brauche keinen Erklärbär. Mein Text ist so gemeint wie er geschrieben wurde.

So, so, Uri, ich glaube kaum, dass bei meinen Aussagen Gedankeakrobatik nötig ist Razz

Shalom

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Beitrag von Mimi1 Sa 26 Mai - 15:23

Oh, sorry, da hab ich tatsächlich unter dem falschen Namen zitiert und statt Willy Uri geschrieben geek
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Beitrag von Mimi1 Sa 26 Mai - 15:32

Und zu meinen Fragen:
Die waren ernst gemeint. Aber du brauchst mir auch nicht zu antworten.
Entweder bin ich wohl zu begriffsstutzig oder ich mach mir im Gegenteil zu viele Gedanken.

Trotzdem werde ich weiter Fragen stellen, wenn sie mir beim Lesen eurer Beiträge auftauchen. Wenn ihr sie nicht beantworten wollt, so ist dies für mich auch ok.

Gruss
Mimi, die Fragenplage (vielleicht hätte ich dieses als meinen Nicknamen wählen sollen Embarassed )
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Beitrag von Waldfee Sa 26 Mai - 21:42

Ich möchte aber auch mal eine Frage stellen, wenn es recht ist  Smile
Schafologie ist klar, bedeutet die Lehre/Wissenschaft von den Schafen. "Lex" heißt Gesetz, Rechtsverordnung.
Die Überschrift würde dann bedeuten "Kleines Gesetz der Lehre von den Schafen"??
Das verstehe ich auch irgendwie nicht so richtig. Kannst du mir da weiterhelfen, willy?


LG Waldfee
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Beitrag von willy Sa 26 Mai - 22:13

Lex kann auch für Lektion stehen... Also den Titel hab ich nicht soooo ernst genommen, weil ich den Fremdwörterwald im alten Forum allzu schlimm empfunden habe... Ich hoffe, du bist am Titel nicht zu sehr hängen geblieben und hast doch sicher den Inhalt verstanden. Der liegt ja kaum so daneben, oder??

Shalom

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Beitrag von Waldfee Sa 26 Mai - 22:22

Hallo willy, die Gleichnisse sind ja klar. aber die Überschrift hat mich irritiert. Smile

LG Waldfee

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Beitrag von willy Do 31 Mai - 7:43

Schwärzel

Darum, weil du teuer bist in meinen Augen, wertgeachtet und ich dich lieb habe, so gebe ich Menschen für dich hin und Völker für deine Seele. 5 So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir. Jes. 43, 4-5

Welch eine Freude! In der Herde war wieder ein kleines niedliches Lamm angekommen. Wie alle Lämmer rannte es umher und hielt seine Mutter auf Trab. Sie hatte schon etliche Lämmer geboren. Doch dieses Lamm schien sich anders zu entwickeln: schon nach wenigen Tagen nahm sein Fell eine immer dunklere Farbe an. Es war nicht weiß wie seine Geschwister. Die Mutter pflegte es wie die anderen, auch wenn sie sich ernstlich Gedanken machte.

„Dein Kleiner wird ja schwarz," sagten die andern Schafe, „da stimmt doch was nicht. Wir sind alle weiß. Was anderes gehört sich doch nicht! Den lässt du besser aushungern." Das aber brachte seine Mutter nicht fertig und auch seine Geschwister fanden ihn ganz in Ordnung. In der Familie ging das ja gut, aber die Herde war etwas anderer Meinung. „Den knuffen wir raus, er ist ja schwarz!" Wenn Schwärzel sich dann bei Mami ausweinte, sagte sie ihm deutlich, dass er für sie nicht weniger wert ist als seine Geschwister.

Mit der Zeit setzte Schwärzel sich immer besser durch. Sein schwarzes Fell war ja nicht weniger schön, bloß anders als das der meisten anderen...

So verstrich einige Zeit. Mittlerweile lernte Schwärzel, dass es Schafe und Schafe gibt, die nun mal freundlich oder eben ein wenig perfid sind. Er wich den meisten einfach aus, denn er wollte vieles, nur keinen Streit. Damit geriet er aber mehr und mehr ins Abseits. Das hatte er nicht gesucht und seine Rolle schien auch schlecht zu seinem frohen Wesen zu passen...

So kam eben auch die Zeit, dass die Schafe geschoren wurden. Auch unser Schwärzel musste antreten. Als er endlich an die Reihe kam lachte der Scherer: „Ei, was haben wir denn da? Nen kleinen Schwarzen! Dich schere ich besonders sorgfältig. Deine Wolle ist kostbar und ergibt sehr schöne Muster."

Wie gut tat es dem Kleinen: da ist einer, der ihn liebt und seinen besonderen Wert erkannte und fröhlich sprang er weiter zu seiner Herde. „Die können nun blöken wie sie wollen: ich bin kostbar für meinen Herrn."

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