Kleine Lex in Schafologie

Im Rahmen einer Einladung in zu einem Gemeindetag gingen wir am Nachmittag auch wandern.
An unserem Weg lag eine Schafsweide, und der Pastor war stehen geblieben und beobachtete den Schäfer, der die Herde zu einem Bach führte.
Irgendwann rief er: "Darf ich Sie etwas fragen?"
Der Schäfer kam zum Zaun, und der Pastor fragte ihn:
"Ich habe beobachtet, wie Sie die Herde zu dem Bach da führten. Warum lassen Sie die Tieren nicht einfach allen hinlaufen?"
Der Schäfer schmunzelte und entgegnete schließlich:
"Dann finden die Schafe das Wasser nicht. Sehen Sie, ohne einen Anführer finden die nicht mal das frische Gras. Selbst der Leithammel käme nicht auf die Idee, dorthin zu gehen wo er gestern war. Ohne einem Hirten sind Schafe völlig Hilf - und Orientierungslos."
Der Pastor sagte darauf: "Ich dachte, wir seien sowas wie Berufskollegen. Gewißermaßen bin ich ja auch ein Hirte, und das (er machte eine und um fassende Geste) sind meine Schafe. Jetzt muss ich jedoch einräumen, das ich wohl nur der Leithammel bin, denn auch ich habe einen Hirten, ohne dem ich völlig Hilf - und Orientierungslos bin."

Unter vielen schwarzen Schafen gibts auch mal ein weißes...

Eines Morgens betrat ich die Werkstatt. Alle Arbeiter standen am Schreibpult unseres Chefs. Die Stimmung war ausgesprochen fröhlich...
Auf dem Pult lag eine Zeichnung: fünf schwarze Schafe umringten ein weißes, auf das unser Vorarbeiter mit großen Lettern CHEF schrieb. Nun aber betrat dieser den Raum und sah das Bild."Schlechte Kerle seid ihr!  Ich bin mal im Cafe..."

Ja, dem Bild zufolge darf ja der Chef nun schuld sein, wenn was schief geht! Nicht viel später war ich selbst Chef und Arbeitgeber...

Willy

Ach ja, verstehe, das Bild einer Gemeinde: viele, viele weiße Schafe, ganz viele unschuldige...

Nicht die Farbe macht unschuldig, lieber Willy!

Wie war das?

Der junge Porschefahrer war aufgeregt. Gerade nach der letzten Kurve ging eine große Schafherde über die Straße und sein ganzes Rasen war für die Katz: er musste warten. So kam er ein wenig mit dem Hirten ins Gespräch.

- Wenn ich Ihnen nun sage, wie viele Tiere Sie hier haben, darf ich dann ein Schaf mitnehmen?
- Aber klar!
- Sie haben 378 Tiere.
- Donnerwetter, stimmt. -
Der junge Mann schnappt sich ein Tier und setzt es auf den Beifahrersitz.
- Und wenn ich ihnen sage, welchen Beruf sie ausüben, krieg ich da mein Tier zurück?
- Klar, doch.
- Sie sind Managementberater!
- Richtig, aber wie kommen Sie darauf?
- Sie kommen ungefragt zu mir, fahren einen Wagen, den Sie gar nicht vermögen. Sie erzählen mir Dinge, die ich schon lange weiß - und darf ich nun meinen Hund wieder haben?

aufgeschnappt.

Meine Schafe hören meine Stimme...

Der junge Mann hatte sich einem Schäfer angeschlossen. Er wollte die Semesterferien bei einer Schafherde verbringen um so etliches über diese Tiere zu lernen. Er hatte sich dabei einige der Namen der Tiere gemerkt und versuchte diese möglichst genau wie der Hirte auszusprechen. Nach einigen Wochen dachte er keinen Unterschied mehr zu den Rufen des Hirten zu hören. Eines Morgens versuchte er nun einige Tiere aus der Herde zu sich zu rufen. Sie hoben kurz den Kopf, reagierten aber nicht weiter. Als der Hirte sie rief kamen sie sofort angerannt. Warum? Sie kannten die Stimme...

Wie ist das mit mir? Kenne ich die Stimme meines Hirten Jeshua, kann ich sie auch von einem täuschend ähnlichen Plagiat unterscheiden? Das kann Leben retten...

Meine Schafe hören meine Stimme und kenne sie und sie folgen mir.

Willy