Der Krieg und das Eichhörnchen!

Der Krieg und das Eichhörnchen!

In jenen Tagen, wo du dich nicht traust, den Fernseher oder das Radio anzumachen, du die Zeitung gefaltet und ungelesen zur Seite legst, ...

... gehst du nach draußen, freust dich über spielende Kinder, dich anlächelnde, musternde Kinderblicke, du siehst die Vögel, die jetzt gerade ihre Partner verrückt machen, die vielen kleinen Blumen überall, die einfach nur aus den Boden heraus wollen, um sich dem Licht entgegen zu strecken, du begutachtest die kleinen grünen neuen Blätter der Büsche und Bäume, während deren Blüten nach unten fallen...

und denkst darüber nach, warum ein alter Mann in meinem Alter, am anderen Ende der Welt seine jungen Soldaten an die Front schickt und ihnen den Auftrag gibt, Schulen zu bombardieren, Krankenhäuser einfach wahhlos mit ihren Panzern in irgendwelche Wohnhäuser reinschießen sollen ... egal ob da ein Kind ist, welches gerade geboren wurde, und eine Mutter die gerade dieses Kind geboren hat, egal, ob da gerade Menschen friedlich zusammen sitzen, die sich unterhalten und Kaffee trinken... oder wo der Arzt im Krankenhaus sich gerade freut, den Herzpatienten nach seinem Infarkt wieder zum Leben erweckt zu haben... und beide durch eine Rakete, die durch die Wand hereinbricht,  zusammen das zeitliche segnen ....

und in jenen Gedanken vertieft, schaust du so trübsinnig, mit der Welt fertig, auf den Boden und siehst da ein Eichhörnchen, neben dir in den Büchen, welches ganz offensichtlich gerade eine Eichel aus den Boden geholt hatte, aus dem Versteck... es schaut dich kurz an, stellt sich auf die Hinterbeine, schnappt sich die Eichel und rennt davon....

Ich muss lachen und weinen zugleich. Das Leben ist irgendwie komisch... und es wäre auch nicht besonders lebenswert, wenn ich jetzt nur noch an den Krieg denke, der uns vielleicht auch betreffen kann... darum freue ich mich über dieses Eichhörnchen, lache über die Amsel, die ihr Weibchen verteidigt, damit ich ihr nichts tue... und ich sehe den blühenden Kirchbaum, in de zwei Täubchen sitzen und sich irgendwie wohl fühlen.

Ich danke Gott, dass ich dies alles noch so sehen und empfinden darf, ich danke den Kindern und Müttern, die mich von jenen trübsinnigen Gedanken befreien können, wenn ich sie und ihre Kinder sehe...

.... ich denke, es ist wichtig sich hin und wieder auf das zu konzentrieren, was uns zur Freude geschaffen worden ist

Euer Thor-Helge

Ich habe das Bild neben meinem Bildschirm stehen. Immer, wenn ich etwas lese oder sehe, was mich traurig oder zornig macht, blicke ich auf das Eichhörnchen, und schon bekomme ich ein kleines Lächeln gezaubert.

Ich kann euch deshalb nur empfehlen, ebenfalls irgendwo in eurer Wohnung solche Dinge zu positionieren, die ihr in diesen Augenblicken ansehen könnt, damit ihr von dem, was euch gerade beschäftigt, im negativen Sinne, zumindest für einen kurzen Augenblick abgelenkt werdet!

Es funktioniert wunderbar! Und zur zeit hat mein Eichhörnchen einen Namen, "Waldfee"!... dann bin ich nicht so alleine!