Christsein Heute
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Franz‘ Kapelle

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Beitrag von Franz Sa 11 Aug - 11:05

Es gibt eine Unterscheidung zwischen der geistigen und körperlichen Schöpfung.

Wenn Engel zur geistigen Schöpfung gehören, dann sind sie rein geistig und ohne Stofflichkeit, d.h. ohne Materie (Immaterialität). Im Hebräerbrief heißt es: „Sind sie nicht alle nur dienende Geister, ausgesandt, um denen zu helfen, die das Heil erben sollen?" (Hebr 1, 14).
Wenn sie Geister sind und körperlos, dann können sie auch nicht sterben. Sie sind unsterblich. Dies bezeugt Jesus selbst, als er auf die hinterlistige Frage der Sadduzäer, mit welchem Mann eine siebenfache Witwe am Tag der Auferstehung verheiratet sei, unter anderem antwortet: „Sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen Gottes geworden sind." (Lk 20, 36). An andere Stelle äußert sich Jesus folgendermaßen: „Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters." (Mt 18, 10).
Auch hier sagt Jesus deutlich, dass die Engel unsterblich sind.
Wie schon angedeutet, haben die Gestalten der Engel, wie sie in der Bibel dargestellt werden, eine besondere Bedeutung. So schreibt Thomas von Aquin, ausgehend von Ez 1, 13, über die Engel, dass sie Erkenntnis und Wollen besitzen. In dem Feuer, sieht er ein Symbol für die Erkenntnis und in den Blitzen ein Symbol für das Wollen. Die Erkenntnis ist die Grundlage des Wollens. Denn wer nichts erkennt, kann auch nichts wollen. Wer nur Sinnenhaftes kennt, will auch nur Sinnenhaftes. Da die Engel nicht durch die Materialität (Körperlichkeit), daraus folgernd durch die Sinnenhaftigkeit, gehindert sind, haben sie eine größere Gotteserkenntnis als der Mensch. Da sie eine größere Erkenntnis haben, haben sie auch einen stärkeren Willen.
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Beitrag von Franz Sa 11 Aug - 11:06


Die Engel haben klarste Erkenntnis.

So brauchen sie bei Entscheidungen nichts zu beraten und zu überlegen. Zielsicher treffen sie ihre Entscheidungen. Aufgrund dieser klaren Erkenntnis hat auch ihr Wille keine Gegenströmungen. Sie können nicht anders, als das für Gut erkannte auch zu wollen.
Da sie keine Gegenströmung bei ihrem Wollen haben, besitzen sie, im Gegensatz zu uns Menschen : keine Willensfreiheit.
Mit diesem ungeheuren Willen ist eine ungeheure Macht verbunden. So wird im ersten Makkabäerbuch berichtet: „Damals, als die Leute des Königs von Assur über dich gelästert hatten, kam dein Engel und erschlug hundertfünfundachtzigtausend von ihnen." (1 Makk 7, 41).
Dieser Wille der Engel ist aber an den Willen Gottes gebunden. Der Wille und die Macht der Engel können sich niemals über den Willen Gottes und seiner Macht erheben. Sie hätten sich wohl von Gott abwenden können, wie der Teufel und seine, aber mächtiger als Gott können sie nicht sein und werden, weil sie seine Geschöpfe sind.
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Beitrag von Franz Sa 11 Aug - 11:07

Das 4. Laterankonzil (1215) lehrt, dass der Teufel und die anderen Dämonen von Gott ihrer Natur nach gut geschaffen, aber durch sich selbst böse wurden (vgl. DS 800).

Im ersten Johannesbrief steht über den Teufel geschrieben: „Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören." (1 Joh 3, Cool. Das Johannesevangelium berichtet, wen Jesus zu den falschen Kindern Abrahams zählt: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und ihr wollt das tun, wonach es euren Vater verlangt. Er war ein Mörder von Anfang an. Und er steht nicht in der Wahrheit; denn es ist keine Wahrheit in ihm. Wenn er lügt, sagt er das, was aus ihm selbst kommt; denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge." (Joh 8, 44).
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Beitrag von Franz Sa 11 Aug - 11:07

Der Teufel will so sein wie Gott.

Er ist aber ein großer Lügner. Da der Teufel ist als abgefallener Engel ein Geschöpf Gottes, daher ist seine Macht begrenzt und nicht unendlich. Der Teufel möchte zwar den Aufbau des Reiches Gottes durch seine Lügen verhindern und sein Reich aufbauen. Doch damit wird er scheitern.
Gott lässt das Tun des Teufels zu. Die Frage, warum es Gott zulässt, ist ein großes Geheimnis. Dadurch dürfen wir uns nicht beunruhigen lassen. Denn so schreibt der Apostel Paulus an die Römer: „Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind;" (Röm 8, 28).
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Beitrag von Franz Sa 11 Aug - 11:08

Der hl. Bernhard von Clairveaux gibt einen guten Rat in dem Umgang mit dem Teufel.

Er sagt: „Den Teufel über all zu sehen, ist ein Irrtum; Ihn nirgendwo zu sehen, ist noch ein größerer Fehler!"
Und über die Macht des Teufels über unsere Seele, äußert Hl .Pater Pio: „Bedenke, dass der Teufel nur eine Tür zum Eintritt in unserer Seele hat: den Willen. Geheime und verborgene Türen gibt es nicht."
Wenn man sich die Liturgie der Kirche ansieht, kann man nicht umher, dass die Engel ihren festen Platz in der Liturgie haben. In der Liturgie vereint sich die Kirche mit den Engeln, um gemeinsam den dreimal heiligen Gott anzubeten. So vereint sich die Kirche nicht nur mit den Engeln, sondern sie bittet auch um ihren Beistand und feiert insbesondere das Gedächtnis gewisser Engel.
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Beitrag von Franz Sa 11 Aug - 11:09

Schutzengel :

Die Bibel offenbart uns, dass die Engel uns von der Kindheit bis zum Tod uns begleiten.
Im Matthäusevangelium sagt Jesus: „Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters." (Mt 18, 10). Und im Lukasevangelium sagt Jesus im Gleichnis vom Reichen und Lazarus: „Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben." (Lk 16, 22). Und wie in Psalm 91 bezeugt wird, tragen uns die Engel auf ihren Händen: „Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie tragen dich auf ihren Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt;" (Ps 91, 11f.). Die Engel begleiten uns nicht nur auf unserem Lebensweg, sondern sie sind auch unsere Fürsprecher, wie Ijob bezeugt: „Wenn dann ein Engel ihm zur Seite steht, ein Mittler, einer von den Tausenden, dem Menschen zu verkünden, was recht ist, wenn dieser sich erbarmt und spricht: Erlös ihn, dass er nicht ins Grab absteige, Lösegeld hab' ich für ihn gefunden!" (Ijob 33, 23f.). So konnte der hl. Basilius der Große (331-379) die Aussage prägen: „Einen jeden Gläubigen steht ein Engel als Beschützer und Hirte zur Seite, um ihn zum Leben zu führen."
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Beitrag von Franz Sa 11 Aug - 11:10

Papst Pius IX. erzählte mit Vorliebe ein Erlebnis aus seiner Jugendzeit, in der er selbst die Hilfe seines Schutzengels erfahren durfte.

Bei der täglichen heiligen Messe, der er als Messdiener beiwohnte, geschah folgendes: Während des Hochgebetes kniete er auf der untersten Stufe vor dem Altar, als ihm Angst und Bange wurde. In seiner Angst schaute er Hilfe suchend zur anderen Altarseite. Dort stand ein Jüngling und winkte ihm heftig zu, er solle zu ihm herüberkommen. Erst wagte er nicht, zu diesem Jüngling zu eilen. Doch als dieser immer heftiger winkte, sprang er auf und eilte hinüber. In dem selben Augenblick verschwand die Erscheinung und eine schwere Heiligenfigur stürzte vom Altar herab; geradewegs auf den Platz, wo er gekniet hatte (nach A.M. Weigl: Schutzengelgeschichten heute).
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Beitrag von Franz Sa 11 Aug - 11:10

Der Wunsch des Schutzengels uns zu beschützen ist sehr groß.

Don Bosco (Anm: 1841 erhielt Johannes Bosco die Priesterweihe und arbeitete in der Seelsorge an der Arbeiterjugend und an verwahrlosten Jugendlichen in Turin als "Don Bosco". Der Rettung der Jugend galt sein Leben. ) schreibt über diesen Wunsch des Engels: „Der Wunsch unseres Schutzengels, uns zu helfen, ist weit größer als der, den wir haben, uns von ihm helfen zu lassen." Aber wer lässt sich gerne helfen. Sich helfen zu lassen, bedeutet, Schwachheit einzugestehen. Und zu zugeben, dass man doch nicht so stark ist, wie man meint, bedarf schon einer gesunden Portion Demut.
So sollten wir den Schutzengel und die anderen Engel um ihren Beistand bitten, wenn wir unser Gebet beginnen, beim Autofahren, im Straßenverkehr, in der Schule; im Grunde in allen Bereichen menschlichen Lebens. So ist es hilfreich, in schweren Gesprächen oder Situationen den Schutzengels unseres Gesprächspartners anzurufen.
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Beitrag von Franz Sa 11 Aug - 11:10

Wenn wir die Engel um ihren Beistand bitten, bedeutet dass nicht, dass wir unsere Freiheit verlieren.

Die Engel haben die Möglichkeit, über unser Gewissen zu uns zu sprechen. Sie können aber niemals soviel Einfluss auf uns gewinnen, dass wir nicht mehr frei entscheiden können. Wie Gott respektieren sie unsere freie Entscheidung.
Der Unterschied zwischen Engel und Mensch ist durch die Schöpfungsordnung vorgegeben. Während der Mensch an der Spitze der sichtbaren Schöpfung steht, befinden sich die Engel auf einer höheren Stufe als die Menschen.
Gott hat den Engel die Gnade der unmittelbaren Gottesschau geschenkt, wie Jesus bezeugt: „Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters." (Mt 18, 10). Der Mensch wird erst nach seinem Tode dieser Gnade teilhaftig ( Nach entsprechendem Leben ! ).
Petrus äußert in seinem zweiten Brief, als er den Weg der Irrlehrer beschreibt, über das Verhältnis von Mensch und Engel. Er schreibt: „Diese frechen und anmaßenden Menschen schrecken nicht davor zurück, die überirdischen Mächte zu lästern, während die Engel, die ihnen an Stärke und Macht überlegen sind, beim Herrn nicht über sie urteilen und lästern." (2 Petr 2, 10bf.). Die Engel sind also den Menschen an Stärke und Macht überlegen.
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Beitrag von Franz Sa 11 Aug - 11:13

Zum Schluss eine Zwiesprache mit dem heiligen Engel:

Der Mensch: „Du, der du mir zur Hilfe gegeben bist, sag, warum habe ich keinen Kontakt mit Gott! Ich tue doch recht oder bemühe mich zumindest, recht zu tun."
Der Engel: „Kontakt nennst du, wenn Gott antwortet, sobald du rufst. Wie oft gibst du Antwort, wenn Gott dich ruft – zum Verzeihen, zum Gut- und Mildedenken über andere, zum Opferbringen, zur Nächstenliebe, zur Selbstverleugnung, zum Gehorsam zum Verzicht? Sollte es denn nicht eher so sein, dass du das Echo Gottes werdest, als dass Gott dein Echo sei?"
Der Mensch: „Du hast recht, darüber habe ich eigentlich noch nicht nachgedacht. Aber warum kommt mir denn der Heilige Geist nicht zu Hilfe?"
Der Engel: „Du hast die beistehende Gnade. Wenn du auf diese nicht hörst, wirst du auch auf den Heiligen Geist nicht hören. Du hast mich immer an der Seite. Würdest du dich bemühen, auf meinen Rat zu hören, wäre dir längst schon mehr Hilfe geworden."
Der Mensch: „Aber warum werde ich nicht selbst und alleine Herr meiner Hemmungen und Fehler und Schwächen, von denen du sagst, dass sie mich hindern an einer tieferen, innigeren Beziehung zu Gott?"
Der Engel: „Weil du nur auf dich und auf das hörst, was dir passt, und nicht auf den Ruf der Gnade. Ohne die Gnade und Hilfe Gottes kommst du aus eigener Kraft nicht weiter, bleibt dein Auge stumpf, dein Herz kalt, dein Schritt lahm, dein Wille schwach. Kostet dich denn das Annehmen der Gnade Gottes zu viel an Demut und Willenszucht?"
Der Mensch: „Ich dachte immer, ich sei schon demütig genug. Werde ich denn nicht immer wieder von meiner Umgebung gedemütigt? Und kann es einen nicht wirklich ärgern und mutlos machen, wenn man nicht weiterkommt? Warum geht es bei den anderen leichter? Da strahlen ja manche direkt aus den Augen, haben nie ein Wort der Klage und scheinen ein ausgefülltes Leben zu haben. Warum ist mein Leben so sinnlos, so unausgefüllt?"
Der Engel: „Du hast dir selbst dein Urteil gesprochen. Wenn du dich für demütig genug hältst, bist du auch hochmütig genug, die angebotenen Gnaden zu übersehen und für zu wenig zu achten. So bekommst du weniger oder nichts. Da ist wohl Grund zum Ärger, aber auf dich selber. Immer wird der Letzte, der sich gering achtet, der Erste vor Gott sein, wer sich aber für wichtig erachtet, ist unwichtig vor Gott; so kann dein Leben wirklich seinen Ewigkeitssinn verlieren, wenn das Wohl und Wehe deines Ichs das Leitmotiv deiner Gedanken, Worte und Werke bleibt, du armer, törichter Mensch! Gott muss den Thron der Liebe in deinem Herzen einnehmen, dann wirst auch du strahlen, dann wird auch dein Leben ausgefüllt sein."
Der Mensch: „Hilf mir doch, guter Engel! Warum spüre ich dich nicht? Warum Fühle ich von dir so wenig? Ich möchte ja, aber ich bin nun einmal so, ich kann nicht aus meiner haut heraus!"
Der Engel: „Und doch wirst du dich ändern müssen. Was du deine Haut nennst, ist nur Bequemlichkeit, Feigheit, Unvollendetheit. Es kommt nicht auf das Gefühl an, sondern auf die gläubige Gewissheit, dass Gott über dir ist als dein bester Freund und Helfer, dass ich, von ihm bestellt, immer bei dir bin, um dir beizustehen, wenn du nur tun willst, was Gott von dir verlangt und dir zum heile ist. Lass Gott an dir arbeiten und tue mit an deiner eigenen Wandlung! Streife diese alte, welke Haut von dir ab und ziehe an das neue, durch des Herrn Blut gereinigte Kleid der Gnade für deine Seele, selbst wenn es durch Prüfungen und Kreuz geht! Aber dann wirst du froh und glücklich werden, dann wird dein Lohn ausgefüllt und licht sein. Wag´s! Komm mit mir!" (Zwiesprache aus: P. Palmatius Zilligen SS.CC., Mit Engeln durchs Leben, St. Raphael-Verlag)
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