Christsein Heute
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Franz‘ Kapelle

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Franz‘ Kapelle - Seite 72 Empty Re: Franz‘ Kapelle

Beitrag von Franz Mi 22 Aug - 22:16

„Mir geschehe nach deinem Wort ..

Auf die Ankündigung, daß sie durch die Kraft des Heiligen Geistes den „Sohn des Höchsten" gebären werde, ohne einen Mann zu erkennen [Vgl. Lk 1,28--37.], antwortete Maria im „Gehorsam des Glaubens" (Röm 1,5), in der Gewißheit, daß „für Gott nichts unmöglich" ist: „Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort" (Lk 1,37--38). Indem Maria dem Worte Gottes ihre Zustimmung gab, wurde sie zur Mutter Jesu. Sie machte sich aus ganzem Herzen, ohne daß eine Sünde sie davon abgehalten hätte, den göttlichen Heilswillen zu eigen und gab sich ganz der Person und dem Werk ihres Sohnes hin, um mit der Gnade Gottes in Abhängigkeit vom Sohn und in Verbundenheit mit ihm dem Erlösungsgeheimnis zu dienen [Vgl. LG 56].
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Beitrag von Franz Mi 22 Aug - 22:17

„Der hl. Irenäus sagt, daß sie ,in ihrem Gehorsam für sich und das ganze Menschengeschlecht Ursache des Heils geworden ist'. Deshalb sagen nicht wenige der alten Väter gern, ,daß der Knoten des Ungehorsams der Eva gelöst worden sei durch den Gehorsam Marias; und was die Jungfrau Eva durch den Unglauben gebunden hat, das habe die Jungfrau Maria durch den Glauben gelöst'. Im Vergleich mit Eva nennen sie Maria ,die Mutter der Lebendigen' und öfters betonen sie: ,Der Tod kam durch Eva, das Leben durch Maria"' (LG 56).
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Beitrag von Franz Mi 22 Aug - 22:17

Die Gottesmutterschaft Marias

In den Evangelien wird Maria „die Mutter Jesu" genannt (Joh 2,1;19,25) [Vgl. Mt 13,55 u. a.]. Weil der Heilige Geist dazu anregt, wird sie schon vor der Geburt ihres Sohnes als „die Mutter meines Herrn" bejubelt (Lk 1,43). Der, den sie durch den Heiligen Geist als Menschen empfangen hat und der dem Fleische nach wirklich ihr Sohn geworden ist, ist ja kein anderer als der ewige Sohn des Vaters, die zweite Person der heiligsten Dreifaltigkeit. Die Kirche bekennt, daß Maria wirklich Mutter Gottes [Theotokos, Gottesgebärerin] ist [Vgl. DS 251.].

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Beitrag von Franz Mi 22 Aug - 22:17

Die Jungfräulichkeit Marias

Schon in den ersten Formulierungen des Glaubens [Vgl. DS 10--64]hat die Kirche bekannt, daß Jesus einzig durch die Kraft des Heiligen Geistes im Schoß der Jungfrau Maria empfangen wurde. Auch der leibliche Aspekt dieses Geschehens wurde mitausgesagt: Sie hat Jesus „ohne Samen aus Heiligem Geist empfangen" (Syn. im Lateran 649: DS 503). Die Väter sehen in der jungfräulichen Empfängnis das Zeichen dafür, daß wirklich der Sohn Gottes in eine uns gleiche menschliche Natur kam.
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Beitrag von Franz Mi 22 Aug - 22:18

So sagt der hl. Ignatius von Antiochien [zu Beginn des 2. Jahrhundertsl: „Ihr seid vollkommen überzeugt von unserem Herrn, der wirklich aus dem Geschlecht Davids stammt nach dem Fleische [Vgl. Röm 1,3] Sohn Gottes nach Gottes Willen und Macht [Vgl. Joh 1,13.], wirklich geboren aus einer Jungfrau ..., wirklich unter Pontius Pilatus ... angenagelt für uns im Fleische ...,und wirklich litt er, wie er sich auch wirklich auferweckte" (Smyrn. 1--2).
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Beitrag von Franz Mi 22 Aug - 22:18

Die Berichte in den Evangelien [Vgl. Mt 1,18--25; Lk 1,26--38.] fassen die jungfräuliche Empfängnis als ein Werk Gottes auf, das über jedes menschliche Verständnis und Vermögen hinausgeht [Vgl. Lk 1,34.]. Der Engel sagt zu Josef von Maria, seiner Braut: „Das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist" (Mt 1,20). Die Kirche erblickt darin die Erfüllung der Verheißung, die Gott durch den Propheten Jesaja gegeben hat: „Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären" (Jes 7,14) [Nach der griechischen Übersetzung in Mt 1,23.].
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Beitrag von Franz Mi 22 Aug - 22:20

Man war manchmal verunsichert, weil das Markusevangelium und die Briefe des Neuen Testamentes nichts von der jungfräulichen Empfängnis Marias sagen. Man hat auch gefragt, ob es sich hier nicht um Legenden oder um theologische Konstrukte handelt, die nicht Anspruch auf Geschichtlichkeit erheben. Darauf ist zu antworten: Der Glaube an die jungfräuliche Empfängnis ist bei Nichtchristen, Juden wie Heiden, auf lebhaften Widerspruch' Gespött und Unverständnis gestoßen; [Vgl. etwa Justin, dial. 99,7; Origenes, Cels. 1,32.69.] er war also nicht durch die heidnische Mythologie oder irgendeine Angleichung an zeitgenössische Ideen motiviert. Der Sinn dieses Geschehens ist nur für den Glauben erfaßbar, der es „aufgrund des Zusammenhanges der Geheimnisse selbst untereinander" (DS 3016) im Ganzen der Mysterien Christi, von seiner Menschwerdung bis Ostern, sieht. Schon der hl. Ignatius von Antiochien bezeugt diesen Zusammenhang: „Es blieb dem Fürsten dieser Welt die Jungfrauschaft Marias und ihre Niederkunft verborgen' ebenso auch der Tod des Herrn -- drei laut rufende Geheimnisse' die in Gottes Stille geschahen" (Eph. 19, 1) [Vgl. 1 Kor 2,8.].

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Beitrag von Franz Mi 22 Aug - 22:20

Maria -- „allzeit Jungfrau"

Ein vertieftes Verständnis ihres Glaubens an die jungfräuliche Mutterschaft Marias führte die Kirche zum Bekenntnis, daß Maria stets wirklich Jungfrau geblieben ist [Vgl. D5 427. ], auch bei der Geburt des menschgewordenen Gottessohnes [Vgl. DS 291; 294; 442; 503; 571; 1880.]. Durch seine Geburt hat ihr Sohn „ihre jungfräuliche Unversehrtheit nicht gemindert, sondern geheiligt" (LG 57). Die Liturgie der Kirche preist Maria als die „allzeit Jungfräuliche" [Aeiparthenos] [Vgl. LG 52.].

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Beitrag von Franz Mi 22 Aug - 22:21

Man wendet manchmal dagegen ein, in der Schrift sei von Brüdern und Schwestern Jesu die Rede [Vgl. Mk 3,31--35; 6,3;1 Kor 9,5; Gal 1,19. ]. Die Kirche hat diese Stellen immer in dem Sinn verstanden, daß sie nicht weitere Kinder der Jungfrau Maria betreffen. In der Tat sind Jakobus und Josef, die als „Brüder Jesu" bezeichnet werden (Mt 13,55), die Söhne einer Maria, welche Jüngerin Jesu war [Vgl. Mt27,56.]und bezeichnenderweise „die andere Maria" genannt wird (Mt 28,1). Gemäß einer bekannten Ausdrucksweise des Alten Testamentes [Vgl. z.B. Gen 13,8; 14,16; 29,15.] handelt es sich dabei um nahe Verwandte Jesu.
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Beitrag von Franz Mi 22 Aug - 22:21

Jesus ist der einzige Sohn Marias. Die geistige Mutterschaft Marias aber [Vgl. Joh 19,26--27; Offb 12,17.] erstreckt sich auf alle Menschen, die zu retten Jesus gekommen ist: „Sie gebar einen Sohn, den Gott zum ,Erstgeborenen unter vielen Brüdern' (Röm 8,29) gesetzt hat, den Gläubigen nämlich, bei deren Geburt und Erziehung sie in mütterlicher Liebe mitwirkt" (LG 63).
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